Elisabeth von Ziegenhain
(* um 1375; †
1. Dezember
1431
) war eine Tochter des Grafen
Gottfried VIII.
von
Ziegenhain
. Sie war ab 1388 mit
Ulrich V. von Hanau
verheiratet.
Aus der Ehe gingen drei Tochter hervor,
Elisabeth
,
Agnes
und
Adelheid
. Das Fehlen eines mannlichen Erben bedrohte den Fortbestand des Hauses Hanau. Andere mannliche Mitglieder des Hauses durften nach dem
Primogeniturstatut
der Familie von 1375 aber nicht heiraten. Dies war ein wichtiger Grund dafur, dass Ulrich V. 1404 zur
Abdankung
gezwungen wurde und sein nachst alterer Bruder,
Reinhard II.
, die Regierung ubernahm und heiratete.
Bereits im Vorfeld der Abdankung ihres Mannes hatte sich Elisabeth vertraglich durch Ulrichs Nachfolger ihr
Wittum
und die Versorgung ihrer Kinder zusichern lassen und im Gegenzug auf alle Anspruche an und auf die
Herrschaft Hanau
verzichtet. Damit fiel sie ihrem Mann in den Rucken und beforderte den politischen Wechsel in der Herrschaft Hanau. Schon zu dieser Zeit scheint die Ehe zerruttet gewesen zu sein. In der Folgezeit lebte Elisabeth von ihrem Mann getrennt.
Als der letzte Graf von Ziegenhain, Elisabeths Bruder
Johann II.
, 1450 ohne mannliche Erben verstarb, vermittelte auch ihre Verwandtschaftsbeziehung ? ihre Tochter
Elisabeth
hatte
Albrecht von Hohenlohe
geheiratet ? den letztlich allerdings erfolglosen Anspruch des
Hauses Hohenlohe
auf die
Ziegenhainer
Erbschaft, die an die
Landgrafschaft Hessen
fiel. Dadurch waren die Hohenloher allerdings erstmals in den
Reichsgrafenstand
gelangt, den sie auch behalten konnten, nachdem sie ihre Anspruche auf Ziegenhain aufgeben mussten. Ihr Grafentitel wurde dann auf die hohenlohischen Stammlande bezogen.
[1]
Die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens verbrachte sie ? ohne formlich in den Orden einzutreten ? mit den Schwestern des
Klosters Klarenthal
, in dessen Nachbarschaft sie sich ein Haus errichten ließ. Zwei ihrer Tochter, Agnes und Adelheid, waren dem Kloster beigetreten; Agnes wurde dort sogar
Abtissin
. Elisabeth vermachte in ihrem Testament dem Kloster einen Betrag von 100
Florentiner Gulden
.
- ↑
Friedrich Karl zu Hohenlohe-Waldenburg: Hohenlohe. Bilder aus der Geschichte von Haus und Land. 4. Auflage. Familienverband des Furstlichen Hauses Hohenlohe, Ohringen 1983. S. 15.