Elisabeth von Oranien-Nassau

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Elisabeth Flandrika von Oranien-Nassau, spatere Herzogin von Bouillon

Elisabeth Flandrika von Oranien-Nassau (* 26. Marz 1577 in Middelburg ; † 3. September 1642 in Sedan ) war durch Heirat mit Henri de La Tour d’Auvergne Herzogin von Bouillon und in der Zeit von 1623 bis 1626 Regentin des unabhangigen Furstentums Sedan .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Elisabeth kam als Tochter des Fursten Wilhelm I. von Oranien-Nassau und seiner dritten Frau Charlotte de Bourbon-Montpensier zur Welt. Nach der Ermordung ihres Vaters kummerte sich Louise de Coligny , ihre Stiefmutter, um die Erziehung von Elisabeth Flandrika. Diese reiste mit Elisabeth und ihrer Schwester Charlotte Brabantina 1594 nach Paris, um unter den Hugenotten in Frankreich nach Ehekandidaten fur die Prinzessinnen zu suchen.

Nachdem Heinrich IV. zu jener Zeit zum Katholizismus ubergetreten war, suchten auch viele Hugenotten protestantische Allianzen im Ausland. So heiratete Prinzessin Elisabeth am 15. April 1595 in Den Haag Henri de La Tour d’Auvergne, Herzog von Bouillon. Drei Jahre spater heiratete Elisabeths Schwester 1598 den Cousin ihres Mannes, Claude de La Tremoille, duc de Thouars .

Hochzeit Henris de La Tour d’Auvergne mit Elisabeth von Nassau auf einem Stich von Frans Hogenberg , 16. Jh.

Trotz des betrachtlichen Altersunterschiedes der Eheleute wurde die Ehe der Herzogin von Bouillon glucklich. Nach der Hochzeit ubersiedelte sie nach Sedan, dem Sitz der herzoglichen Familie. Dort viel allein, entwickelte sie reges Interesse fur Musik. Elisabeth und all ihre Schwestern standen sich sehr nahe und befanden sich im regen Briefverkehr. Ihre Schwester Charlotte Brabantina lebte als Witwe seit 1604 ganz bei ihr. Im selben Jahr wurde auch ihr Neffe, der nachmalige Winterkonig Friedrich von der Pfalz , am Hof von Sedan ausgebildet, genau wie Georg Wilhelm , der spatere Kurfurst von Brandenburg und Ehemann ihrer Nichte Elisabeth Charlotte von der Pfalz .

Wahrend der Abwesenheiten des Herzogs und nach dessen Tod fungierte Elisabeth von 1623 bis 1626 als Regentin des Furstentum Sedan. Dieses wurde unter Elisabeth im immer katholischer werdenden Frankreich ein Sammelpunkt fur hugenottische Fluchtlinge und ein bedeutendes protestantisches und kulturelles Zentrum. Zur großen Enttauschung heiratete ihr Sohn und Erbe Frederic-Maurice eine Katholikin und wurde selbst katholisch. Er verkaufte Bouillon an den Furstbischof von Luttich und trat Sedan an die franzosische Krone ab.

Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Louise (1596?1606)
  • Marie (1600?1665), ? 1619 Henri de La Tremoille, duc de Thouars
  • Julienne Catherine (1604?1637), ? 1627 Francois de La Rochefoucauld, comte de Roucy (1603?1680)
  • Frederic-Maurice (1605?1652), Herzog von Bouillon
  • Elisabeth (1606?1685), ? 1619 Guy Aldonce de Durfort, marquis de Duras et de Lorges (1605?1665)
  • Henri (1611?1675), Generalmarschall von Frankreich
  • Henriette Catherine († 1677), ? 1629 Amaury III. Gouyon, marquis de La Moussaye, comte de Quintin (1601?1674)
  • Charlotte († 1662)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]