Elisabeth von Hanau
(* um 1395; †
25. Mai
1475
) war eine Tochter
Ulrichs V. von Hanau
und der Grafin
Elisabeth von Ziegenhain
. Durch ihre Ehe mit
Albrecht I.
von
Hohenlohe-Weikersheim
bewahrte sie dessen Haus vor dem Aussterben.
Durch ihre Ehe mit Albrecht I. von Hohenlohe starkte Elisabeth von Hanau die verwandtschaftliche Beziehung zwischen den Hausern Hohenlohe und Ziegenhain und den hohenlohischen Erbanspruch auf die Grafschaft Ziegenhain. Dieser war ursprunglich entstanden, weil Elisabeths Großtante Agnes von Ziegenhain († 23. Marz 1374), eine Schwester ihrer Großvaters Gottfried VIII. von Ziegenhain, um das Jahr 1370 den Onkel ihres Mannes, Kraft IV. von Hohenlohe-Weikersheim († 1390), geheiratet hatte.
1450 verstarb der letzte Graf von Ziegenhain,
Johann II.
, ohne mannliche Erben. Die Grafschaft Ziegenhain war bereits seit 1437 ein
Lehen
der
Landgrafschaft Hessen
. Der Landgraf von Hessen erklarte sie daher als hessisches Lehen fur
heimgefallen
und besetzte sie militarisch. Das
Haus Hohenlohe
machte dagegen Erbanspruche geltend, die es auch uber Elisabeth von Hanau ableitete. Es gelang den Hohenlohern, von Kaiser
Friedrich III.
mit Ziegenhain als Reichslehen beliehen zu werden. Der Erbstreit dauerte bis 1495, fuhrte zu rechtlichen und kriegerischen Auseinandersetzungen, endete aber mit dem Sieg Hessens: Ziegenhain blieb bei der Landgrafschaft Hessen. Albrecht I., Elisabeth und ihre Erben behielten allerdings den Grafentitel, der erst durch die von Elisabeth vermittelte Ziegenhainer Erbschaft an das Haus Hohenlohe gelangt war, und fuhrten den sechsstrahligen Ziegenhainer Stern weiterhin im Wappen.
Elisabeth war durch die erste Ehe ihrer gleichnamigen Tochter mit Ludwig V. von Lichtenberg, die wiederum die Eltern der
Anna von Lichtenberg
(* 1442; † 1474) waren, Großmutter von Anna. Anna heiratete am 3. September 1458 den Grafen
Philipp I., den Alteren, von Hanau-Babenhausen
. 1480 erbte Philipp I., vermittelt durch sie, fur die gemeinsamen Kinder von ihrem kinderlos verstorbenen Onkel und letzten mannlichen Glied der Familie von Lichtenberg,
Jakob von Lichtenberg
, zusammen mit ihrer Schwester, die mit Graf
Simon Wecker
von
Zweibrucken-Bitsch
verheiratet war, je zur Halfte die großtenteils im
Elsass
gelegene Herrschaft Lichtenberg. Dieser territoriale Zugewinn ließ aus der bis dahin bescheidenen Grafschaft Hanau-Babenhausen ein ansehnliches Territorium werden, das kunftig den Namen
Grafschaft Hanau-Lichtenberg
trug.
Elisabeth von Hanau starb am 25. Mai 1475 und wurde im
Kloster Gnadental
beigesetzt.
Elisabeth von Hanau heiratete 1413
Albrecht I.
von
Hohenlohe-Weikersheim
. Aus dieser Ehe gingen hervor:
- Kraft V.
(† 31. Marz 1472)
- Georg († 1470)
- Albrecht II.
(† 1490)
- Elisabeth († 24. Dezember 1488), zweimal verheiratet, namlich mit
- Ludwig V. von Lichtenberg
- Hugo XIII. von Montfort
-Rotenfels-Langenargen († 16. Oktober 1491)
- Anna († 8. September 1440), Nonne im
Kloster Klarenthal
, dort auch beigesetzt
- Adelheid, 1426 Nonne, vermutlich ebenfalls im Kloster Klarenthal
- Agneta, 1426 Nonne, vermutlich ebenfalls im Kloster Klarenthal
Zur Familie vgl. Hauptartikel:
Hanau (Adelsgeschlecht)
- Barbara Susanne Schoner,
Die rechtliche Stellung der Frauen des Hauses Hohenlohe
, Diss. 1963.
- Reinhard Suchier
:
Genealogie des Hanauer Grafenhauses
. In:
Festschrift des
Hanauer Geschichtsvereins
zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27. August 1894
. Hanau 1894.
- Gerhard Taddey
, "Wie die Hohenloher Grafen wurden", in:
Beitrage zur Landeskunde. Regelmaßige Beilage zum Staatsanzeiger fur Baden-Wurttemberg
. Nr. 5 (1976), S. 1?9.
- Ernst Julius Zimmermann
:
Hanau Stadt und Land
, 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.