Eleonore (Navarra)

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Wappen Eleonores von Navarra

Eleonore von Navarra (spanisch Leonor ; * 2. Februar 1425 ; [1] 12. Februar 1479 in Tudela ), auch Eleonore von Aragon genannt, war seit 1464 ?legitime Konigin von Navarra“ und ab dem 19. Januar 1479 drei Wochen lang tatsachliche Konigin von Navarra .

Eleonore war die jungere Tochter der Konigin Blanka von Navarra und deren zweiten Ehemann, Johann II. aus dem Hause Trastamara [2] , der seit 1425 aufgrund seiner Heirat den Konigstitel von Navarra innehatte. Mit ihren alteren (Voll-)Geschwistern Karl von Viana und Blanka von Aragon (?Blanka II.“) wuchs Eleonore im prachtvollen Schloss von Olite auf.

Am 30. Juli 1436 heiratete die erst 11-jahrige Eleonore Gaston IV. , Graf von Foix aus dem Haus Grailly . Mit dieser Eheschließung suchte Johann II. Einfluss im nordlich an die Pyrenaen grenzenden Gebiet zu gewinnen.

Nach dem Tod der Konigin Blanka (1441) fiel Navarra nicht wie vorgesehen an ihren Sohn Karl von Viana; stattdessen fuhrte Johann II. durch Usurpation von 1441 bis 1479 weiterhin den Titel des Konigs von Navarra. 1441/42 zog Eleonore nach Sudfrankreich, um auf dem Territorium ihres Gemahls zu leben und mit ihm die Ehe zu vollziehen. Sie bekamen zusammen insgesamt 10 Kinder und waren auch in schwierigen Konflikten wie z. B. dem Krieg zwischen Kastilien und Navarra meist einer Meinung [3] .

1451 brach ein Burgerkrieg zwischen Johann II. und seinem Sohn Karl aus. Letzterer wurde von seinem Vater zwar noch im Herbst 1451 gefangen genommen und erst nach knapp zwei Jahren wieder freigelassen. Dennoch konnte Johann II. keinen endgultigen Sieg erringen und bot seiner Tochter Eleonore und ihrem Gatten 1455 an, ihnen anstelle von Karl die Thronfolge von Navarra zu ubertragen, wenn der Graf von Foix im Gegenzug Johann II. militarisch unterstutzen wurde. Tatsachlich schlug Gaston IV. daraufhin Karl von Viana entscheidend. Wahrend der Verlierer an den Hof seines Onkels Alfons V. nach Neapel floh, berief Johann II. die Cortes der Agramonteses in Estella ein, enterbte Karl sowie dessen Schwester Blanka und ernannte Eleonore und Gaston IV. zu den Thronerben Navarras.

Nach dem Tod Alfons’ V. war Johann II. von 1458 bis 1479 auch Konig von Aragon . Sein Sohn Karl kehrte 1459 nach Spanien zuruck, starb aber bereits im September 1461. Geruchteweise soll er auf Anstiften seiner Stiefmutter Juana Enriquez , der zweiten Gattin Johanns II., vergiftet worden sein. Er hatte seine Schwester Blanka zur Thronerbin bestimmt, doch Johann II. war durch einen Konflikt von Frankreich abhangig. Deswegen wollte er Eleonore auf dem Thron sehen; immerhin war diese mit dem Grafen von Foix und Bearn verheiratet [4] . Er lieferte zudem Blanka an Eleonore aus. Sie wurde im April 1462 uber die Pyrenaen nach Saint-Jean-Pied-de-Port gebracht und schließlich in der Burg von Orthez in Bearn interniert. Sie soll in der Gefangenschaft gefoltert und missbraucht worden sein und starb am 2. Dezember 1464. Viele Historiker vermuten, dass sie auf Befehl Eleonores vergiftet worden war. Durch Blankas erzwungenen Thronverzicht im Jahre 1462, wurde Eleonore Furstin von Viana und Thronerbin von Navarra.

Eleonore in der Politik

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Eleonore hatte Navarra bereits seit 1455 als ?Statthalterin“ ihres Vaters regiert, und sie sollte bis zu dessen Tod 1479 (abgesehen von einer kurzen Unterbrechung 1469/70) in dieser Stellung verbleiben, bis 1469 mit dem Titel ?Generalleutnant von Navarra“ (?Lieutenant generale de Navarre“), seit 1471 als ?Gouverneurin von Navarra“ (?Gouvernante de Navarre“). Sie stand aber immer unter der Oberhoheit ihres Vaters und konnte daher keine vollig eigenstandige Regierungsgewalt ausuben. 1468 versuchte sie mit ihrem Gemahl vergeblich, den navarresischen Thron von ihrem Vater zu usurpieren. Am 23. November 1470 starb ihr altester Sohn Gaston bei einem Turnier. Kurz darauf starb auch ihr Mann im Jahre 1472 und sie wurde Witwe. 1476 traf sie ihren Vater und ihren Halbbruder Ferdinand II., den Katholischen in Viana und erlangte deren Zustimmung, ihren Enkel Franz Phoebus zu ihrem Thronerben ernennen zu durfen. Doch auch Franz hatte eine kurze Amtsperiode. Kaum war dieser am 3. November 1482 gekront, starb er bereits im Januar 1483 [5] .

Am 19. Januar 1479 starb der uber 80-jahrige Johann II. und Eleonore wurde am 28. Januar von den Cortes in Tudela zur Konigin von Navarra ausgerufen, wahrend Aragon an ihren Halbbruder Ferdinand ging. Sie konnte sich jedoch nicht lange ihres neuen Titels erfreuen, da sie bereits funfzehn Tage nach ihrer Kronung, am 12. Februar 1479, im Alter von 54 Jahren starb. Sie hinterließ ein Land, dessen Selbstandigkeit bedroht wurde und dessen Innenpolitik von Burgerkriegen gekennzeichnet war [6] .

Am 30. Juli 1436 heiratete Eleonore Gaston IV. , Graf von Foix aus dem Haus Grailly . Das Paar hatte zehn Kinder: [7]

  • Beatrice Leroy: Leonor 2 . In: Lexikon des Mittelalters . Bd. 5 (1991), Sp. 1895.
  • Joseph Perez: Ferdinand und Isabella: Spaniens Katholische Konige , Munchen 1996, ISBN 3-424-01238-6
  • Eloisa Ramirez Vaquero: Leonor de Navarra , in: Diccionario biografico espanol , Madrid 2009?2013, Online-Version
  • P. E. Schramm: Der Konige von Navarra (1035-1512). Die Baskischen Provinzen in Ihrem Verhaltnis zu den Konigen von Navarra und Kastilien , in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte: Germanistische Abteilung I. 68, 184 ? 187
  • Laura York: Eleanor of Navarre . In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History . Bd. 5 (2000), S. 105 f.

Einzelnachweise

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  1. Nach anderen Quellen wurde sie 1426 geboren.
  2. Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Spaniens Katholische Konige . Diederichs, Munchen 1995.
  3. Joseph Perez: Ferdinand und Isabelle: Spaniens Katholische Konige . Diedrichs, Munchen 1995, S.   18 .
  4. P.E. Schramm: Der Konige von Navarra (1035-1512). Die Baskischen Provinzen in Ihrem Verhaltnis zu den Konigen von Navarra und Kastilien . In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte . S.   184–187 .
  5. P.E. Schramm: Der Konige von Navarra (1035-1512). Die Baskischen Provinzen in Ihrem Verhaltnis zu den Konigen von Navarra und Kastilien . In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte . S.   184–187 .
  6. Joseph Perez: Ferdinand und Isabella Spaniens Katholische Konige . Eugen Diedrichs, Munchen 1995, S.   18 .
  7. Genealogie des Toulouser Adels
Vorganger Amt Nachfolger
Johann I. Konigin von Navarra

1479
Franz Phobus