Eine
elektronische Zeitschrift
, auch
E-Journal
,
eJournal
oder
Onlinemagazin
, ist eine
Zeitschrift
, die dem Leser im Gegensatz zur gedruckten Form digital zur Verfugung steht. Elektronische Zeitschriften wurden anfangs auf Datentragern verbreitet (etwa die auf
Disketten
gespeicherten
Diskmags
), heute als
Netzpublikationen
uber das
Internet
. Im Netz publizierte elektronische Zeitschriften werden auf den
Websites
ihrer kommerziellen oder nicht-kommerziellen Anbieter entweder gratis oder kostenpflichtig angeboten.
Etliche Zeitschriften erscheinen sowohl im Druck als auch elektronisch, andere ausschließlich elektronisch (?e-only“). Eine bedeutende Rolle spielen elektronische Zeitschriften vor allem im Bereich
wissenschaftlicher Fachzeitschriften
.
Als wesentliches Merkmal einer elektronischen Zeitschrift gilt, dass ihre Artikel dauerhaft und im
Volltext
zuganglich sind. Nach dieser Definition sind weder Websites von gedruckten Zeitschriften, auf denen kein Volltext geboten, sondern lediglich auf die Druckausgabe verwiesen wird, elektronische Zeitschriften, noch Zeitschriften, von denen ausschließlich das Inhaltsverzeichnis,
Abstracts
oder eine Vorschau digital verfugbar sind.
Wie bei herkommlichen Zeitschriften gehoren auch zu einem elektronischen Magazin eine
Redaktion
(etwa eine
Online-Redaktion
), ein
Herausgeber
(in der Regel ein
Verlag
, z. B. ein
Onlineverlag
) und
Autoren
.
Als erste elektronische Version einer Zeitschrift erschien ab 1982 die
Harvard Business Review
in einer elektronischen Parallelausgabe fur den Dienst
Bibliographic Information Services
.
Unter den deutschsprachigen Medien beansprucht der seit 1994 erscheinende
Schattenblick
die erste elektronische Zeitung gewesen zu sein.
[1]
Da viele Leser auch heute noch gedruckte Artikel bevorzugen, handelt es sich bei der Mehrzahl elektronischer Zeitschriften um Onlineversionen einer gedruckten Ausgabe. Reine Online-Zeitschriften sind deutlich seltener, im Bereich der wissenschaftlichen Zeitschriften machen sie etwa 10 bis 15 Prozent aus. Allerdings ist zuletzt in Spezialbereichen (z. B. bei
Rezensionen
) eine deutliche Steigerung feststellbar. Aufgrund der entfallenen Druck- und Vertriebskosten konnen elektronische Zeitschriften theoretisch kostenlos zuganglich gemacht werden, falls die fur ihre Erstellung beteiligten Personen aus anderen Quellen bezahlt werden oder ohne Bezahlung arbeiten.
Im Gegensatz zu gedruckten Zeitschriften konnen kommerzielle elektronische Zeitschriften in der Regel nicht gekauft, sondern es kann nur uber einen
Lizenzvertrag
ein
Nutzungsrecht
erworben werden. Aufgrund der steigenden Zeitschriftenpreise schließen sich viele
Bibliotheken
zu
Konsortien
zusammen, die mit den Verlagen Konsortialvertrage aushandeln. Bekannte wissenschaftliche Zeitschriftenverlage, die in diesem Bereich tatig sind, sind unter anderem der
Springer-Verlag
und
Elsevier
.
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Aufgrund der neuen Moglichkeiten des Online-Mediums und der Preispolitik der Verlage (der sogenannten
Zeitschriftenkrise
) sind
neue
Publikationsformen entstanden. Gefordert wird unter anderem eine Freigabe aller publizierten Artikel nach einem gewissen Zeitraum bis hin zu einer vollstandigen Abschaffung der Verlage als Vermittler zwischen Autor und Leser. Die
Open-Access
-Bewegung (siehe etwa
Budapest Open Access Initiative
,
Berliner Erklarung
) fordert, dass die Zeitschriftenliteratur mittels
Selbstarchivierung
(self-archiving)
und Grundung neuer freier E-Journale zuganglich sein soll. Selbstarchivierung heißt: Auf
Eprint
-Servern stellen Wissenschaftler ihre Artikel vor (?
Preprint
“) oder nach (?
Postprint
“) einer Zeitschriftenveroffentlichung online zur Verfugung. Verschiedene Geschaftsmodelle erproben Antworten auf die offene Frage, wie die administrativen Kosten der Erstellung einer Zeitschrift verteilt werden sollen.
- Steven Totosy de Zepetnek, Joshua Jia:
Electronic Journals, Prestige, and the Economics of Academic Journal Publishing
. In:
CLCWeb: Comparative Literature and Culture
, 16. Jg., Nr. 1, 2014,
ISSN
1481-4374
(
Abstract
).
- ↑
Schattenblick ? eine elektronische Zeitung
, Selbstdarstellung