Eleasar ben Ja’ir

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Eleasar ben Ja’ir , auch Eleazar Ben Ya’ir und weitere Namensvarianten (gestorben 73 ), war der letzte Anfuhrer der judischen Verteidiger Sikarier (Gruppe der Zeloten ) der Hochplateau-Festung Masada im Jahre 73 n. Chr. Kurz vor Einnahme der Festung durch die Romer soll Eleasar ben Ja’ir laut Flavius Josephus eine Rede gehalten haben, in der er zum Selbstmord aufrief. Als die Romer das Plateau erreichten, fanden sie die Leichen der Besatzung vor.

Details aus dem Jahre 73

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In seiner Rede betonte Eleasar ben Ja’ir, dass es besser sei, frei und umgeben von Frauen und Kindern zu sterben, als sich durch die Romer versklaven zu lassen. Er gab Befehl, alles bis auf die Lebensmittelvorrate niederbrennen zu lassen. Dann erschlugen die Manner ihre Frauen und Kinder. Mittels Los wurden zehn Mann ermittelt, die die anderen toten sollten. Dann wurde wiederum mittels Los ein Mann ermittelt, der die anderen Neun und sich selbst umbringen sollte. Als die Romer das Plateau betraten, fanden sie 960 Tote und sieben Uberlebende. Die Uberlebenden waren zwei Frauen und funf Kinder.

Ausgrabungen 1963

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Bei Ausgrabungen wurden im Jahr 1963 an einem strategischen Punkt die Rustung eines hoheren Offiziers und elf Scherben gefunden. Auf den Scherben stand jeweils ein Name. Es wurde vermutet, dass es sich um die Lose handelt, die zur Totung der judischen Verteidiger der Festung Masada fuhrten. Auf einer Scherbe stand der Name ?Ben Ya’ir“.

Verwandte von Eleasar ben Ja’ir

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Eleasar ben Ja’ir war ein Verwandter Menachem ben Ja’irs . Menachem, der Sohn des Schriftgelehrten Judas aus Galilaa , hatte in Jerusalem die Belagerung der von den Romern besetzten Tempelbezirke ubernommen und sich dann zum Tyrannen entwickelt. Menachem starb nach einem Volksaufstand, organisiert von Tempelhauptmann Eleazar, Sohn des von Menachem ermordeten Hohenpriesters , unter Folter. Eleasar ben Ja’ir konnte sich durch Flucht retten. [1]

Die Bruder von Menachem ben Ja’ir, Simon und Jakob, demzufolge auch Verwandte von Eleasar ben Ja’ir, wurden zwischen 45 und 48 n. Chr. unter dem Prokurator Tiberius Alexander als Aufstandsfuhrer gekreuzigt.

  • Flavius Josephus : Geschichte des judischen Krieges ( De Bello Judaico ) I, 10,5 § 204; II, 4,1 § 56; II, 8,1 § 117; II, 17,8-10, § 433?450
  • Flavius Josephus: Judische Altertumer ( Antiquitates Judaicae ) XVII, 10,5; XVIII, 1,1; 1,6; XX, 5,2
  • Charles Horrowitz: Der Jerusalemer Talmud in deutscher Ubersetzung I: Berakhoth. 1975, 64f. = jBer II,4 (fol.5a).
  1. Klaus Dorn:  MENAHEM. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3 , Sp. 1243?1246 .