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Jakarta Kota
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0
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Tanah Abang (Jakarta)
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Kebayoran
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18,75
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Unfallstelle
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Sudimara
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Serpong
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Rangkasbitung
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Merak
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Bei dem
Eisenbahnunfall von Bintaro
(auch:
Eisenbahnunfall von Plastica
) stießen am 19. Oktober 1987 in einem Vorort von
Jakarta
auf einer damals
eingleisigen
Strecke
zwei uberbesetzte
Zuge
im morgendlichen
Berufsverkehr
frontal zusammen. 153 Menschen starben. Dies war der schwerste
Eisenbahnunfall
der
Indonesischen Staatsbahn
.
Mehrere Zuge waren direkt oder indirekt an dem Unfall beteiligt:
- KA 225:
Merak
?
Jakarta Kota
wurde von der
Diesellokomotive
BB30317
[1]
gezogen und war im morgendlichen Berufsverkehr ? es war ein Montag ? mit etwa 700
Reisenden
uberfullt. Viele fuhren auf den Dachern der
Personenwagen
und auf der
Lokomotive
mit.
- KA 220:
Schnellzug
Jakarta ?
Rangkas Bitung
, gezogen von der Diesellokomotive BB30617
[2]
, in dem sich etwa 500 Reisende befanden.
- Ein weiterer Zug von Jakarta, der im Bahnhof Sudimara auf Gleis 2 auf seine Ausfahrt wartete.
- Ein auf Gleis 3 im Bahnhof Sudimara ohne Lokomotive abgestellter
Guterzug
.
Die
Bahnstrecke Tanah Abang (Jakarta)?Rangkasbitung
war damals eingleisig ausgebaut. Die
Strecke
verlauft an der Unfallstelle mit Kurven in damals stark bewaldetem Gelande, das dem
Lokomotivfuhrer
keine allzu weite Einsicht in die vor ihm liegende Strecke gewahrte. Auch gab es damals zwischen den
Bahnhofen
Kebayoran
und
Sudimara
? im Gegensatz zu heute ? keine weiteren Bahnhofe.
[3]
Der Bahnhof Sudimara wies nur drei
Gleise
auf, wovon zwei bereits besetzt waren.
Der
Fahrdienstleiter
des Bahnhofs
Serpong
erteilte dem leicht verspateten KA 225 Ausfahrt in Richtung Sudimara, ohne sich bei seinem Kollegen in Sudimara erkundigt zu haben, ob er den Zug annehmen wolle. Der KA 225 besetzte so mit etwa 5 Minuten Verspatung gegen 6:45 Uhr Gleis 1, das letzte freie Gleis im Bahnhof Sudimara, wo
fahrplanmaßig
die
Kreuzung
mit dem KA 220 vorgesehen war, der aus ostlicher Richtung bereits auf den Bahnhof zufuhr.
Da wegen der vollstandigen Belegung aller Gleise in Sudimara hier eine Kreuzung nicht durchgefuhrt werden konnte, wollte der Fahrdienstleiter von Sudimara den KA 225 weiter zum Bahnhof Kebayoran schicken. Wahrend er das telefonisch zu klaren suchte, signalisierte der Aufsichtsbeamte auf dem
Bahnsteig
dem Lokomotivfuhrer mit einer
Signallaterne
?warten“. Dabei kam es zu einem Missverstandnis: Der Lokfuhrer konnte den Beamten auf dem Bahnsteig wegen der vielen Passagiere, die auf der Lok mitfuhren, selbst nicht sehen und fragte einen der Reisenden, welches Signal gegeben werde. Er verstand, dass der Aufsichtsbeamte ?Abfahrt“ signalisierte und begab sich auf die Strecke. In dem Telefonat mit dem Bahnhof Kebayoran erfuhr der Fahrdienstleiter von Sudimara, dass der Zug KA 220 den Bahnhof Kebayoran durchfahren hatte, ohne darauf zu warten, ob der dortige Fahrdienstleiter ihm auch die Ausfahrt erteilte. Er war fahrplanmaßig bereits nach Sudimara unterwegs, wo er um 6:49 Uhr hatte durchfahren sollen. Nun befanden sich beide Zuge auf der Strecke. Die Mitarbeiter der Bahn in Sudimara versuchten noch, den Zug mit einer roten Signalfahne und einer Signallampe zu stoppen, was der Lokfuhrer aber auch nicht sah. Im Nachhinein war dann umstritten, ob die Signallampe dabei rotes oder grunes Licht zeigte. So schickte der Fahrdienstleiter noch einen Mitarbeiter auf einem
Motorrad
hinterher, der den Zug aber auch nicht mehr erreichen und aufhalten konnte.
KA 225 war mit etwa 45 km/h, KA 220 mit etwa 25 km/h unterwegs, als die beiden Zuge zwischen den Bahnhofen Sudimara und Kebayoran bei
Streckenkilometer
18,75, das liegt zwischen den heutigen Stadtteilen
Pesanggrahan
und
Bintaro
, aufeinander trafen. Die Lokfuhrer versuchten noch zu bremsen, als sie sich sahen. Da der
Bremsweg
aber mindestens 400 Meter betragen hatte, konnten die Zuge nicht mehr anhalten. Dem Lokfuhrer des KA 225 gelang es noch abzuspringen. Er wurde schwer verletzt. Das Lokpersonal des KA 220 hockte sich auf den Boden des
Fuhrerstandes
und uberlebte den Aufprall ebenfalls.
153 Menschen starben, hunderte wurden verletzt.
[4]
Die Toten waren Reisende auf den Lokomotiven und in und auf den beiden jeweils ersten Wagen, die schwer beschadigt wurden. Nach den Aufraumungsarbeiten entgleiste der
Schwerlastkran
eines
Hilfszugs
auf dem Ruckweg von der Unfallstelle.
Die Lokomotivfuhrer beider Zuge wurden zu mehrjahrigen Haftstrafen verurteilt und auch der Fahrdienstleiter erhielt eine
Gefangnisstrafe
.
In der Folge des Unfalls wurden die Lokomotiven der Indonesischen Staatsbahn mit
Zugfunk
und die Strecke mit moderner
Signaltechnik
ausgerustet. Weiter wurde die Strecke bis 2007 komplett zweigleisig ausgebaut.
Der Unfall wurde unter dem Titel
Tragedi Bintaro
verfilmt.
[5]
- ↑
Die Lokomotive BB30317 wurde 1975 bei Henschel in Kassel gebaut; Feridian nennt abweichend die Lokomotive BB30316.
- ↑
Die Lokomotive BB30617 wurde 1984 bei Henschel in Kassel gebaut; Feridian nennt abweichend die Lokomotive BB30616.
- ↑
Die Angaben hier und im Folgenden beziehen sich auf den Ausbauzustand der Eisenbahnanlagen zum Zeitpunkt des Unfalls. Sie wurden seit dem baulich stark umgestaltet. Das damals noch stark bewaldete Gebiet ist heute dicht bebaut.
- ↑
NN:
Kecelakaan
nennt sowohl die Zahl von 153 als auch die von 156 Toten; Feridian nennt vollig abweichende Zahlen.
- ↑
Tragedi Bintaro
Spielfilm
.
-6.260653
106.761326
Koordinaten:
6° 15′ 38,4″
S
,
106° 45′ 40,8″
O