Die sechs
Familien
der
Einsiedlerkrebse
gehoren zusammen mit zwei weiteren Familien, den krabbenformigen Vertretern der
Konigskrabben
und den
Hapalogastridae
, zur zoologischen Uberfamilie Paguroidea. Den Einsiedlerkrebsen ist gemeinsam, dass sie ihren
Hinterleib
in leeren
Schneckenhausern
, ahnlichen von anderen Lebewesen gebildeten Behausungen wie beispielsweise Korallen oder kalkigen Wurmrohren, oder auch Plastikmull verbergen. Dieses Verhalten ist fur sie lebensnotwendig, da ihr Hinterleib weich und ungeschutzt ist und Fressfeinden als Angriffspunkt dienen konnte. Im Laufe des Wachstums werden immer großere Gehause zum Tausch benotigt.
Konigskrabben
haben diese Lebensweise im Laufe der Evolution verloren und sekundar einen weitgehend stark kalzifizierten Hinterleib ausgebildet.
Einsiedlerkrebse haben als Zehnfußkrebse funf Gliedmaßenpaare: ein Paar Scherenbeine, zwei Paar Laufbeine, die aus dem Schneckenhaus ragen, und zwei Paar kleinere, fur ihre Sonderfunktion verkurzte Beine, mit denen sie das Schneckenhaus festhalten. Die Familien der
Linkshandigen Einsiedlerkrebse
(Diogenidae) und der
Rechtshandigen Einsiedlerkrebse
(Paguridae) unterscheiden sich durch die Seite, an der sie das großere Scherenbein tragen, mit dessen Hilfe sie den Eingang ihres Gehauses verschließen konnen. Die
Tiefsee-Einsiedlerkrebse
(Parapaguridae) gelten als ?symmetrische Einsiedlerkrebse“, da ihre Scheren gleich groß sind.
Es gibt auch
sessil
lebende Paguroiden, beispielsweise Vertreter der
Gattung
Paguritta
, die in
Steinkorallen
der Gattung
Porites
leben und mit ihren zu Fangnetzen umgewandelten Fuhlern
Plankton
fangen.
[1]
Die
Landeinsiedlerkrebse
(Coenobitidae), bekannt ist beispielsweise der
Palmendieb
, verbringen ihr ganzes Leben, außer dem
Larvenstadium
, an Land. Ins Wasser gehen sie nur, um ihre
Kiemenkammern
mit Wasser zu fullen, die Weibchen zudem, um die Larven nach ihrem Schlupf dorthin zu entlassen.
Der bereits erwahnte Palmendieb besitzt allerdings nur noch rudimentare Kiemen und tragt im Adultstadium keinen Schutz mehr.
Einsiedlerkrebse der Art
Pagurus longicarpus
zeigen sozial kooperatives Verhalten, indem sie beim Wechsel der Behausung eine Abstimmung bezuglich der Große geeigneter Schneckenhauser vornehmen: So seien bereits bis zu 20 Tiere dabei beobachtet worden, wie sie vor einem Schneckenhaus auf das Eintreffen eines großeren Tieres warteten, um nacheinander in das jeweils freiwerdende, nur minimal großere Schneckenhaus schlupfen zu konnen.
[2]
Die Art ist deshalb seit den 1980er-Jahren Ausgangspunkt fur
Kooperationsstudien
und
Verteilungfragen
bei Mensch und Tier.
[3]
- Sammy De Grave, N. Dean Pentcheff, Shane T. Ahyong et al.:
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7,8
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; abgerufen am 11. Marz 2012]).
- Jonas Keiler, Christian S. Wirkner, Stefan Richter:
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. In:
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. 121. 2017,
S.
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- ↑
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- ↑
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, September 1988,
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[abgerufen am 1. November 2022]).
- ↑
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. In:
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, Januar 2020,
S.
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,
doi
:
10.1016/j.physa.2019.122962
(
elsevier.com
[abgerufen am 1. November 2022]).