Die
Eidgenossischen Departemente
der
Schweiz
sind unmittelbar dem
Bundesrat
(
Regierung
) unterstehende, nach Sachgebieten gegliederte
Verwaltungseinheiten
auf
Bundesebene
(
Bundesverwaltung
).
Jedem der sieben Departemente (
Ministerien
) steht ein Bundesrat vor. Dazu kommt die
Bundeskanzlei
, geleitet vom
Bundeskanzler
, als Stabsstelle der Regierung. Die Direktoren der
Bundesamter
, also der Verwaltungsabteilungen, die den Departementen untergeordnet sind, wahlt der Gesamtbundesrat; auch die Staatssekretare, der Rustungschef, die beiden Vizekanzler, die Leitung der Finanzkontrolle und weitere Spitzenkrafte werden vom Gesamtbundesrat bestimmt. Sie sind aber in ihrer Arbeit dem entsprechenden Departementsvorsteher verantwortlich.
Die Bundesrate haben eine Doppelfunktion. Als Mitglieder der Regierung und damit im
Kollegium
sind sie gemeinsam verantwortlich fur die Regierungstatigkeit. Daruber hinaus fuhren sie ein Departement und vertreten dessen Aufgaben und Auftrage im Kollegium.
Bundesrate werden vom
Parlament
ins Kollegium und nicht in ein Departement gewahlt. Die Bundesrate machen die Verteilung der Departemente jeweils nach den Wahlen unter sich aus. Sie regeln auch die Stellvertretung.
Seit den Anfangen des Bundesstaates 1848 haben sich die Aufgaben stark erweitert und verandert, so wuchsen auch die Amter, einige wurden zusammengelegt oder aufgelost. Die Bundesverwaltung umfasst heute rund 38'000 Mitarbeiter. Die Anzahl Bundesrate und Departemente ist bis heute gleich geblieben. Verandert haben sich im Wandel der Zeit die Gewichtung und die Aufgabenbereiche der Departemente.
Die Bundesverwaltung gliedert sich in sieben Departemente:
In der
Helvetik
fuhrte das
Direktorium
Ministerien, die aus besoldeten Berufsmagistraten bestanden. Die
Bundesurkunde
von 1832 (Rossi-Plan) sah vier Departemente vor ? des Ausseren, des Inneren, des Kriegs und der Finanzen. Die Kriegs- und Finanzdepartemente sollten von eidgenossischen Kommissionen verwaltet werden. Das departementale Organisationsprinzip sah vor, dass die Bundesratsmitglieder als Departementsvorsteher gewahlt wurden ? wie noch heute in
Appenzell Innerrhoden
. Sie hatten also die Departemente nicht unter sich verteilen konnen, wie es heute ublich ist.
Bei Grundung des Bundesstaats 1848 strebte man eine Verbindung zwischen
Kollegial-
und
Departementalsystem
an. Man ubernahm fur die Exekutive das in einigen radikalen Kantonen bereits bewahrte Regierungssystem. Dadurch erhielt der
Bundesrat
auch eine Doppelrolle. Die
erste Bundesverfassung
schrieb sowohl die Einteilung in Departemente als auch das neue Kollegium des Bundesrats fest, das als oberste leitende und vollziehende Gewalt unmittelbar mit der Verwaltung verknupft wurde.
Anfanglich stand das Kollegialsystem im Vordergrund. Die Departemente wurden wie heute von einem einzelnen Mitglied des Bundesrats geleitet. Doch damals waren die einzelnen Sachgeschafte einfach und uberschaubar, was die Zusammenarbeit des Bundesrats erleichterte. Mit der quantitativ und qualitativ wachsenden Aufgabenlast des Bundes hat kontinuierlich auch die Zahl der Bundesamter und damit der Umfang der Departemente zugenommen. Bereits mit der
Totalrevision der Bundesverfassung von 1874
wurden die Aufgabenbereiche des Bundes stark ausgeweitet, der Gliederung der Sachgeschafte in Spezialbereiche folgend (1873). Das Bundesratskollegium behielt zwar weiterhin die Entscheidungskompetenz, doch wuchs das politische Gewicht der Departemente.
Entwicklung der Eidgenossischen Departemente seit 1848 bis heute
[1]
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1848?1849
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Politisches Departement
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Departement des Innern
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Justiz- und Polizei-
departement
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Militar-
departement
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Finanz-
departement
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Handels- und Zolldepartement
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Post- und Baudepartement
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1848?1849
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1860
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Postdepartement
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1860
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1873
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Finanz- und Zolldepartement
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Eisenbahn- und Handels-
departement
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Post- und Telegrafen-
departement
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1873
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1879
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Handels- und Landwirtschafts-
departement
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Post- und Eisenbahn-
departement
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1879
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1888
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Departement des Aussern
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Industrie- und Landwirtschafts-
departement
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1888
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1896
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Politisches Departement
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Handels-, Industrie- und Landwirtschafts-
departement
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1896
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1915
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Volkswirtschafts-
departement
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1915
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1963
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Verkehrs- und Energie-
wirtschafts-
departement
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1963
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1979
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Eidgenossisches Departement fur auswartige Angelegenheiten (EDA)
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Eidgenossisches Departement des Innern (EDI)
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Eidgenossisches Justiz- und Polizei-
departement (EJPD)
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Eidgenossisches Militar-
departement (EMD)
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Eidgenossisches Finanz-
departement (EFD)
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Eidgenossisches Volkswirtschafts-
departement (EVD)
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Eidgenossisches Verkehrs- und Energie-
wirtschafts-
departement (EVED)
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1979
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1998
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Eidgenossisches Departement fur Verteidigung, Bevolkerungsschutz und Sport (VBS)
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Eidgenossisches Departement fur Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)
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1998
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2013
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Eidgenossisches Departement fur Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)
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2013
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heute
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EDA
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EDI
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EJPD
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VBS
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EFD
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WBF
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UVEK
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In den
Kantonen
gibt es ahnliche Verwaltungsabteilungen
(Direktionen,
Departemente),
welche vorbereitende und vollziehende Aufgaben sowie die Beaufsichtigung untergeordneter Amtsstellen wahrnehmen und denen je ein Mitglied der Exekutive vorsteht. Die Kantone haben in der Regel zwischen funf und zehn solche Departemente.
Auf der Stufe der
Gemeinden
sind es die Ressorts der Gemeindeverwaltung, in der
Westschweiz
auch
dicasteres,
in der
Italienischen Schweiz
dicasteri
genannt.
- Urs Altermatt
:
Die Schweizer Bundesrate. Ein biographisches Lexikon,
Artemis und Winkler, Zurich 1991, 1992 (auch italienisch und franzosisch).
- Dian Schefold:
Volkssouveranitat und reprasentative Demokratie in der schweizerischen Regeneration,
Helbing und Lichtenhahn, 1966.
- Kurt Eichenberger:
Der Staat der Gegenwart: Ausgewahlte Schriften,
Helbing und Lichtenhahn, 1980.
- admin.ch
? Webseite der Bundesverwaltung der Schweizerischen Eidgenossenschaft (auch des Bundesrats, der Departemente)
- Departemente
,
auf
admin.ch
- Departementsleitung
,
auf
admin.ch
- Bezeichnung der Departemente und Amter (Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung ohne die ausserparlamentarischen Kommissionen)
,
Stand 1. Marz 2014, PDF auf
admin.ch
- Das Bundespersonal in Zahlen
auf admin.ch
- @1
@2
Vorlage:Toter Link/www.bk.admin.ch
Der Bund kurz erklart
(
Seite nicht mehr abrufbar
.
Suche in Webarchiven
)
,
Schweizerische Bundeskanzlei, Sektion Kommunikationsunterstutzung, periodisch aktualisiert, verfugbar als App und PDF, auf bk.
admin.ch
- Heinrich Ueberwasser:
Departemente.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
- Raimund E. Germann:
Bundesverwaltung.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
- ↑
Quellen:
Urs Altermatt
:
Die Schweizer Bundesrate,
Bundesverwaltung
(
admin.ch
),
HLS