Egid von Lohr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Egid Valentin Johann Felix Nepomuk Ferdinand von Lohr (* 17. Marz 1784 in Wetzlar ; † 6. Marz 1851 in Gießen ) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer.

Egid von Lohr wurde als Sohn des Johann Philipp Joseph von Lohr (* 11. Januar 1746 in Wetzlar, † 11. Juni 1787 ebenda), Postamtsdirektor in Wetzlar und dessen Ehefrau Salome (* 28. April 1746 in Wetzlar; † 18. Marz 1821 in Gießen), Tochter des Georg Matthias Rudolf von Sachs (1713?1792), Prokurator am Reichskammergericht , Hohenlohischer Hofrat , geboren. Einer seiner Vorfahren war der Kurmainzische Kanzler Hartmann Jacobi .

Aufgrund des fruhzeitigen Todes seines Vaters erhielt er 1787 durch ein furstliches Handschreiben die formliche Anwartschaft auf das Postamt in Wetzlar, allerdings verlor er 1815 bei der Ubernahme der Stadt durch die preußische Krone dieses Recht, hatte sich aber auch bereits vorher entschlossen, Rechtswissenschaften zu studieren. Den ersten rechtswissenschaftlichen Unterricht erhielt er 1800 bei Bernegger in Wetzlar. Er begann zu Ostern 1802 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Marburg , das er bis Herbst 1805 an der Universitat Gießen und der Universitat Gottingen fortsetzte.

Besonders gepragt wurde er an der Universitat Marburg von seinem Hochschullehrer Gustav von Hugo , der die wissenschaftliche Richtung bestimmte und mit dem er bis zu dessen Tod befreundet war. Weiterhin horte er Vorlesungen bei Philipp Friedrich Weiß , Georg Robert , Anton Bauer , Friedrich Carl von Savigny , Helwig Bernhard Jaup , Karl Ludwig Wilhelm von Grolman , Justus Christoph Leist und Christoph Martin .

1807 wurde er bereits Mitherausgeber des vom Hochschullehrer Karl Ludwig Wilhelm von Grolman gegrundeten Magazin fur Gesetzgebung und Rechtswissenschaft .

Nachdem der Furstprimas Karl Theodor von Dalberg im Juli 1808 in Wetzlar eine Rechtsschule grundete, wurde Egid von Lohr als ordentlicher Professor des Rechts dorthin berufen und zum Justizrat befordert; er hielt dort Vorlesungen zu juristischer Enzyklopadie, Pandekten , Geschichte und Altertumer des romischen Rechts, zeitweise auch exegetische und hermeneutische Vorlesungen.

Am 10. Mai 1813 folgte er einem Ruf zur sechsten Professur der Rechte an die Universitat Gießen, die er mit der Rede de lege Voconia antrat; kurz darauf erhielt er, aufgrund der bisherigen Veroffentlichungen, das Doktor-Diplom und blieb dann in dieser Stellung bis zu seinem Tod 1851, trotz der Rufe unter anderem von der Universitat Heidelberg und der Universitat Gottingen. 1815 ruckte er zur funften, 1819 zur vierten und 1821 zur zweiten ordentlichen Professur des Rechts auf und wurde 1818 zum Geheimen Regierungsrat und am 9. Juli 1830 zum Geheimrat ernannt. Am 30. November 1833 wurde er Primarius der Juristenfakultat. Seit dem 16. Januar 1835 ubte er auch einige Jahre das Amt des Syndikus der Universitat Gießen aus, dies bedingte, dass er bei Abwesenheit des Kanzlers Justin von Linde auch vieles vertretungsweise ubernehmen musste, dass in dessen Ressort fiel.

Gemeinsam mit Anton Friedrich Justus Thibaut und Carl Joseph Anton Mittermaier betrieb er das Archiv fur die civilistische Praxis . Weiterhin schrieb er auch Beitrage fur die Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste .

Egid von Lohr heiratete am 11. Oktober 1814 Franziska (* 30. April 1794 in Wetzlar; † 28. Mai 1845 in Gießen), Tochter des Joseph Marks (1763?1840), Archivdirektor des Reichskammergerichts und dessen Ehefrau Marie Anna Pistor. Gemeinsam hatten sie sieben Kinder, hiervon ist namentlich bekannt:

  • Joseph Ferdinand Karl von Lohr (* 20. Dezember 1817 in Gießen, † 28. Dezember 1876 in San Francisco), Arzt des Deutschen Hospitals in San Francisco und Vize-Prasident des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in San Francisco.
  • Er wurde im Januar 1823 zum Ritter erster Klasse des Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens ernannt.
  • Am 27. November 1833 erhielt er das Kommandeurkreuz 2. Klasse des Großherzoglichen Ludwigsordens.
  • Am 25. Marz 1840 erhielt er von der Philosophischen Fakultat der Universitat Gießen die Doktorwurde honoris causa verliehen.

Schriften (Auswahl)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur (Auswahl)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]