Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon
, (*
18. Februar
1609
in
Dinton
bei
Salisbury
; †
9. Dezember
1674
in
Rouen
) war ein
englischer
Staatsmann und Historiker.
Hyde schloss 1626 sein Studium am
Magdalen College
der
Universitat Oxford
ab und wurde 1633 am
Middle Temple
als
Barrister
zugelassen. Im April 1640 wurde er parallel sowohl vom Borough
Shaftesbury
in
Dorset
und vom Borough
Wootton Bassett
in
Wiltshire
als Unterhausabgeordneter zum
Kurzen Parlament
gewahlt, er nahm dort den Sitz fur Wootton Bassett ein. Im November 1640 wurde er als Unterhausabgeordneter fur das Borough
Saltash
in
Cornwall
zum
Langen Parlament
gewahlt und hatte dieses Mandat bis 1642 inne. Wahrend des
Englischen Burgerkriegs
stand Hyde auf der Seite der Royalisten. Im Februar 1643 wurde er Mitglied des
Geheimen Rats
des Kronprinzen, des spateren
Karl II.
von England. Nach der Hinrichtung
Karl I.
1649 leitete Hyde die
Exilregierung
Karls II. Als dieser 1660 aus dem Exil zuruckkehrte, wurde Hyde zunachst zum
Schatzkanzler
, dann zum
Lordkanzler
ernannt und bestimmte die englische Politik wahrend der ersten Jahre der
Stuart
-
Restauration
wesentlich mit. Seine Tochter
Anne Hyde
war mit dem Thronfolger
Jakob
verheiratet. Am 3. November 1660 wurde er als
Baron Hyde
zum erblichen
Peer
geadelt und wurde dadurch Mitglied des
Oberhauses
. Am 20. April 1661 wurde er zudem zum
Earl of Clarendon
und
Viscount Cornbury
erhoben. Mit dem
Parlament
kam es zu scharfen Auseinandersetzungen, als er dessen Recht zur Kontrolle der Staatsfinanzen einschranken wollte und dem Konig zu einer Auflosung des
Unterhauses
riet. 1667 wurde er aller offentlichen Amtern enthoben und auf Antrag des Unterhauses des
Hochverrats
angeklagt; die Klage wurde jedoch vom Oberhaus abgewiesen, dennoch floh er daraufhin nach Frankreich. Seine letzten Lebensjahre widmete er dem Verfassen historischer Werke. Sein Hauptwerk gilt als wichtigste zeitgenossische Quelle uber den Englischen Burgerkrieg.
In erster Ehe heiratete er 1629 Anne Ayliffe († 1630), Tochter des Sir George Ayliffe, Gutsherr von Gretenham in Wiltshire. Die Ehe blieb kinderlos.
1634 heiratete er in zweiter Ehe Frances Aylesbury (1617?1667), Erbtochter des Sir Thomas Aylesbury, 1. Baronet. Mit ihr hatte er vier Sohne und zwei Tochter:
- The History of the Rebellion and Civil Wars in England Begun in the Year 1641.
Oxford University Press, Oxford / New York 1992,
ISBN 0-19-820372-1
(Reprint der 1888 von W. Dunn Macray herausgegebenen Ausgabe).
- A brief view and survey of the Dangerous and pernicious Errors to Church and State, In Mr. Hobbes's Book Entitled Leviathan.
Printed at the Theater, Oxford 1676, (posthum veroffentlicht)
- Henry Craik:
The life of Edward, Earl of Clarendon, Lord High Chancellor of England.
2 Bande. Smith, Elder & Co., London 1911, (Digitalisate:
1
;
Bd. 2
).
- Thomas H. Lister:
The Life and Administration of Edward, First Earl of Clarendon: with original correspondence, and authentic papers never before published.
3 Bande. Longman, Orme, Brown, Green, and Longmans, London 1837?1838 (Digitalisate:
Bd. 1
;
Bd. 2
;
Bd. 3
).
- Hugh Trevor-Roper
:
Edward Hyde, Earl of Clarendon. A lecture delivered before the University of Oxford on 2 December, 1974 to mark the tercentenary of Clarendon's death.
Clarendon Press, Oxford 1975,
ISBN 0-19-951502-6
.
- Hugh Trevor-Roper:
Clarendon and the Practice of History.
In:
Milton and Clarendon. Two Papers on 17th Century Historiography. Presented at a Seminar Held at the Clark Library on December 12, 1964
(=
William Andrews Clark Memorial Library seminar Papers.
13). William Andrews Clark Memorial Library ? University of California, Los Angeles CA 1965, S. 21?50.
- Richard Ollard
:
Clarendon and His Friends.
Hamish Hamilton, London 1987,
ISBN 0-241-12380-1
.
- Brian Harvey Goodwin Wormald:
Clarendon. Politics, History and Religion, 1640?1660.
Cambridge University Press, Cambridge 1951, (Neuauflage. ebenda 1989,
ISBN 0-521-37953-9
).