Eduard Brunner (Klarinettist)

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Eduard Brunner

Eduard Brunner (* 14. Juli 1939 in Basel ; † 27. April 2017 in Munchen ) war ein Schweizer Klarinettist und Hochschullehrer .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eduard Brunner studierte zunachst am Konservatorium in Basel , an dem er mit 18 Jahren das Solisten- und Orchesterdiplom erwarb, anschliessend bei Louis Cahuzac in Paris . [1] Als 20-Jahriger begann er seine Karriere als Solist und Kammermusiker (oft zusammen mit dem Oboisten Heinz Holliger oder dem Flotisten Aurele Nicolet ) vor allem in Deutschland und in der Schweiz. 1962 und 1963 war er Solo-Klarinettist der Bremer Philharmoniker , ab 1963 des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Rafael Kubelik . (Brunner spielte auf der Bohm-Klarinette, was in deutschen Sinfonieorchestern sehr selten geduldet wird. Dass er trotzdem in Munchen engagiert wurde, ist wohl auf Rafael Kubelik zuruckzufuhren.)

Zu Eduards Brunners Kammermusikpartnern zahlen unter anderem Alfred Brendel, Oleg Kagan, Gidon Kremer, Andras Schiff, Jurij Bashmet, Kim Kashkashian, Natalia Gutman, Tatevik Mokatsian sowie die Musiker des Borodin- und Hagen-Quartetts.

Als Solist und Kammermusikspieler spielte er rund 250 Werke aus dem gesamten Klarinetten-Repertoire fur Platten- und CD-Aufnahmen ein. [1] ?Dabei widmete er sich nicht nur dem gangigen Repertoire, sondern blieb immer neugierig fur Modernes und Zeitgenossisches.“ [2] Ein Beispiel ist die 2011 veroffentlichte CD Music for Solo Clarinet . Zeitweise war Brunner Professor an der Hochschule fur Musik in Saarbrucken und Karlsruhe.

Dank seiner Initiative sind viele Kompositionen fur Klarinette entstanden, unter anderem Konzerte von Cristobal Halffter , Krzysztof Meyer und Isang Yun sowie Kammermusikwerke von Edisson Denissow , Augustyn Bloch und Toshio Hosokawa . [1] Durch seine enge Zusammenarbeit mit Helmut Lachenmann bei den von ihm uraufgefuhrten Werken Dal niente (1970) fur Soloklarinette, Accanto (1975?1976) fur Klarinette und Orchester und beim Trio Allegro sostenuto (1986?1988) trug er wesentlich zur Entwicklung neuer Spieltechniken auf seinem Instrument bei.

Eduard Brunner verstarb am 27. April 2017 im Alter von 77 Jahren. Sein letztes offentliches Konzert gab der weltweit renommierte und bewunderte Klarinettist bei der Saarbrucker Sommermusik 2016 zusammen mit dem Et Arsis Piano Quartett.

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 2012: Echo Klassik in der Sparte ≪Instrumentalist des Jahres (Klarinette)≫ fur sein Album Musik fur Solo-Klarinette , erschienen bei Naxos . [3]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c Meister der Klarinette. Eduard Brunner gestorben. In: Neue Zurcher Zeitung vom 2. Mai 2017, S. 33. ( Online-Version )
  2. Helmut Mauro : Eduard Brunner gestorben. In: Suddeutsche Zeitung vom 3. Mai 2017, S. 10.
  3. Die Preistrager 2012: Instrumentalist des Jahres (Klarinette): Eduard Brunner. Echo Klassik , archiviert vom Original am 11. Februar 2013 ; abgerufen am 7. Mai 2017 .