Ludwig Georg Eduard Beurmann
(*
14. April
1804
in
Bremen
; †
16. Februar
1883
in
Berlin
) war ein
deutscher
Advokat
,
Schriftsteller
,
Journalist
und
Redakteur
.
[1]
Als Sohn eines Kaufmanns in Bremen geboren, studierte er von 1823 bis 1826 in
Gottingen
Jura. Verheiratet war er mit der Schauspielerin
Marie Therese Pauline
, geborene Bottiger (geb. 1808).
[2]
Die Heirat mit Therese Bottiger bescherte ihm in Bremen jedoch den Verlust des Burgerrechts. Er konnte das notwendige Geld zum Erwerb des Burgerrechtes fur seine Frau nicht aufbringen und verlor durch die Heirat nun das seinige dazu. Ohne dies hatte er jedoch in Bremen keine Moglichkeit, als Advokat tatig zu werden. Nach einigen Jahren als Sachverwalter in Bremen und Lubeck ubersiedelte er schließlich 1832 nach
Frankfurt am Main
und widmete sich fortan ausschließlich der Schriftstellerei.
[3]
Seine Bucher
Frankfurter Bilder
(1835) und
Skizzen aus den Hansestadten
(1836) bescherten ihm hohe Anerkennung. Aufgrund der liberalen Tendenz und des freisinnigen Tons seiner Schriften wurde er bald zum Umfeld der
jungdeutschen Literaturbewegung
gerechnet.
1837 gab Beurmann stellvertretend fur
Karl Gutzkow
den
Frankfurter Telegraph
heraus, der im Juli desselben Jahres in
Beurmann’s Telegraph
umbenannt wurde. Wenige Wochen zuvor erschien von ihm das Buch
Ludwig Borne als Charakter und in der Literatur
, nur drei Monate nach dessen Tod. Es wurde sogleich in Preußen verboten. In diesem Buch bezeichnet Beurmann sich selbst als Literarhistoriographen.
[4]
Buchtitelseite aus: Eduard Beurmann:
Ludwig Borne als Charakter und in der Literatur
, Karl Korner, Frankfurt a. M., 1837
Von 1840 bis 1862 war er erst Redakteur bei der
Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung
und dann bei dem in Frankfurt am Main erscheinenden franzosischsprachigen
Journal de Francfort
. 1863 zog Beurmann nach Berlin und wohnte zuletzt als ?Dr. jur. E. Beurmann“ in der Mittelstraße 64.
[5]
Eduard Beurmann wurde auf dem
Neuen Dorotheenstadtischen Friedhof
bestattet. Die Grabstatte ist nicht erhalten.
Im Fruhjahr 1836 wurde Beurmann vom
Mainzer Informationsburo
als Konfident angeworben. In dessen Auftrage reiste er sogleich nach
Brussel
und dann im September nach
Paris
, wo er bis Ende Dezember 1836 blieb. Dort hatte er direkten Kontakt zu Kunstlern und Literaten wie
Heinrich Heine
oder
Ludwig Borne
, uber die er anschließend sogenannte Konfidentenberichte verfasste.
- Almanach der Deutschen Buhne auf das Jahr 1835.
Druck und Verlag J. D. Sauerlander, Frankfurt am Main 1835.
- Frankfurter Bilder.
Druck und Verlag von J. Kupferberg, Mainz 1835.
- Skizzen aus den Hanse-Stadten.
Verlag von Friedrich Konig, Hanau 1836 (
Digitalisat
)
- Ein Wort an die Herren Doctoren Oelrichs und Watermeyer, als Anhang zu meinen Skizzen aus den Hansestadten.
Verlag von Friedrich Konig, Hanau 1836
- Ludwig Borne als Charakter und in der Literatur.
Carl Korner, Frankfurt am Main, 1837
- Vertraute Briefe uber Preußens Hauptstadt.
2 Bde. Rieger, Stuttgart & Leipzig, 1837 (anonym erschienen)
- Brussel und Paris.
3 Bde. Theodor Fischer, Leipzig 1837
- Deutschland und die Deutschen.
4 Bde. Verlag von Johann Friedrich Hammerich, Altona 1838?1839
- Mittheilungen aus dem Leben eines Advokaten.
Verlag von Wilhelm Kuchler, Frankfurt am Main, 1838
- Ueber Afghanistan.
Leske, Darmstadt, 1844
- General- und Universal-Lexikon, uber das gesammte menschliche Wissen, Erster Band.
Verlag von S. Patz, Naumburg an der Lahn, 1869
- Ernst Rowe:
Stehely und Comp.
in: Hans Delbruck (Hrsg.),
Preußische Jahrbucher, Einhundertsiebzehnter Band.
Verlag von Georg Stilke, Berlin 1904.
- Heinrich Hubert Houben:
Zeitschriften des Jungen Deutschlands, Erster und Zweiter Teil.
In: Veroffentlichungen der deutschen Bibliographischen Gesellschaft.
Bibliographisches Repertorium, Dritter und Vierter Band.
B. Behr’s Verlag, Berlin 1906
- ↑
Staatsarchiv Bremen; Kirchenbucher; 1804
- ↑
Stadtarchiv Lubeck; Zivilstandsregister; 1829
- ↑
Eduard Beurmann:
Ein Wort an die Herren Doctoren Oelrichs und Watermeyer, als Anhang zu meinen Skizzen aus den Hansestadten.
Hanau 1836, S. 7 ff.
- ↑
Eduard Beurmann:
Ludwig Borne als Charakter und in der Literatur.
1837, S. 29
- ↑
Letzter Eintrag im Berliner Adressbuch, Jahrgang 1883.