EURECA

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EURECA
Typ: Forschungssatellit
Land: Europa   Europa
Betreiber: Europaische Weltraumorganisation ESA
COSPAR-ID : 1992-049B
Missionsdaten
Masse: 4491 kg
Start: 31. Juli 1992, 13:56:48 UTC
Startplatz: Kennedy Space Center , LC-39B
Tragerrakete: Space Shuttle Atlantis
Status: außer Betrieb
Bahndaten [1]
Umlaufzeit : 94,6 min
Bahnneigung : 28,5°
Apogaumshohe 509 km
Perigaumshohe 484 km

EURECA ( Eu ropean Re trievable Ca rrier ; deutsch Europaischer ruckfuhrbarer Trager ) war ein vom Hauptauftragnehmer MBB-ERNO in Bremen gefertigter Forschungssatellit . Er wurde wahrend der Space-Shuttle-Mission STS-46 1992 vom Schweizer Astronauten Claude Nicollier mit einem Greifarm ausgesetzt und arbeitete in einer Hohe von etwa 500 km. [2] Ein Jahr spater wurde er von STS-57 wieder eingefangen und auf die Erde zuruckgebracht. EURECA wog 4491 kg [3] und stellte eine elektrische Leistung von 1,5 kW zur Verfugung. Die Nutzlast betrug 1 t und bestand aus 71 Experimenten.

Eine Besonderheit war die modulare, aus GFK-Streben und Kugelkopfen zusammengesetzte Struktur, eine Variante der von MBB-ERNO entwickelten wiederverwendbaren Satellitenplattform SPAS.

Wahrend des Aufenthaltes im Orbit wurden Experimente zur Mikrogravitation , Sonnenbeobachtungen sowie Materialforschungen durchgefuhrt. Zusatzlich war eine Weitwinkelkamera und ein Instrument fur die Beobachtung energiereicher Rontgenstrahlung an Bord. Das RIT - Ionentriebwerk RITA-10 von MBB / EADS wurde erstmals im Weltraum getestet. Außerdem stellte EURECA eine Ka-Band Verbindung zu dem experimentellen Nachrichtensatelliten Olympus her.

Obwohl der Satellit fur mindestens funf Missionen ausgelegt war, absolvierte EURECA nur eine Mission.

EURECA ist eines der wenigen originalen Raumfahrzeuge, die in einem Museum erhalten geblieben sind. Im Jahr 2000 gelangte der Satellit als Schenkung der ESA ins Verkehrshaus der Schweiz nach Luzern, wo er seither in der Halle Luft- und Raumfahrt ausgestellt ist.

Im August 2016 wurde der Satellit in die Eidgenossische Materialprufungs- und Forschungsanstalt uberfuhrt. Er wurde dort wahrend knapp 4 Wochen gerontgt, um die Folgen monatelanger extremer Strahlung und Temperatur auf das Material zu untersuchen. [4]

Einzelnachweise

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  1. EURECA in der Encyclopedia Astronautica , abgerufen am 4. Juli 2012 (englisch).
  2. swissspacemuseum.c h
  3. EURECA 1 im NSSDCA Master Catalog , abgerufen am 4. Juli 2012 (englisch).
  4. Forschung am Forschungssatelliten , NZZ, 10. August 2016