E. Holtzmann & Cie.

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Firmengravur uber dem Haupteingang der ehemaligen Hauptverwaltung

Die E. Holtzmann & Cie. AG war einst einer der großten deutschen Papierhersteller mit damaligem Hauptsitz in Weisenbachfabrik/ Murgtal , Baden-Wurttemberg .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das mittlere Murgtal im Nordschwarzwald bot, bis unterhalb der Stadt Gernsbach , mit seinen großen Waldvorkommen sowie dem damals Starkwasser fuhrenden Fluss die Voraussetzungen fur die Ansiedlung einer großen Anzahl von Holz verarbeitenden Betrieben sowie Pappe- und Papierherstellern. Schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts wurden in dieser Region der Holzeinschlag und die Murgfloßerei betrieben, die zur Verbringung von Holz ? gebunden zu Floßen ? fur den Schiffbau in Holland benotigt wurde.

1883?1914 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als einer der Urheber der Kernzelle dieser Schlusselindustrie im Murgtal kann der Karlsruher Eugen Holtzmann bezeichnet werden. Er grundete zusammen mit August Fischer und Johannes Dorn, der 1886 durch Wilhelm Oechelhauser abgelost wurde, [1] am 1. Mai 1883 die E. Holtzmann & Cie. oHG . Im Jahre 1886 begann man mit der Herstellung von Holzschliff . Schon im Folgejahr 1887 wurde die Papierproduktion aufgenommen. Der erste Spatenstich fur das Murgtal-Werk Wolfsheck erfolgte 1905. Im Jahre 1907 wurde in Wolfsheck das erste Zeitungsdruckpapier aus 100 % Holzschliff produziert. Der Baubeginn der neuen Hauptverwaltung Breitwies fand 1912 statt.

1922?1945 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Holtzmann oHG wurde im Inflationsjahr 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Es wurden nur Aktien in Form von vinkulierten Namensaktien an Familienmitglieder und Verwandte der drei Unternehmensgrunder ausgegeben. Das Gesellschaftskapital betrug 40 Millionen Papiermark . Dies entsprach nach der Wahrungsreform von 1924 einem Wert von etwa 4,2 Millionen Reichsmark .

1997 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 1997 ubernahm der finnische Konzern Enso Oy das Unternehmen, an dem zuvor die WAZ-Mediengruppe Hauptaktionar gewesen war [2] .

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seitenansicht der Hauptverwaltung in Weisenbachfabrik
Teilansicht Hauptwerk Breitwies

Innerhalb des weitlaufigen Murgtal-Areals ?Weisenbachfabrik“ ? welches sich uber vier verschiedene Gemarkungen erstreckte ? waren folgende Gebaudekomplexe angesiedelt:

  • Erste Hauptverwaltung ? spater Vorstand und Geschaftsleitung Emisau ? links der Murg (Gemarkung Au im Murgtal)
  • Personalabteilung und Zentraleinkauf ? links der Murg (Gemarkung Au im Murgtal)
  • Hauptverwaltung Weisenbachfabrik ? links der Murg (Au im Murgtal)
  • Komplex Fahrbereitschaft und EDV ? rechts der Murg (Gemarkung Langenbrand)
  • Komplex Casino und Kantine ? rechts der Murg (Gemarkung Langenbrand)
  • Komplex Versandburo und Elektrowerkstatt ? rechts der Murg (Gemarkung Langenbrand)
  • Neu Kraftzentrale ? rechts der Murg (Gemarkung Langenbrand)
  • Werk Breitwies ? rechts der Murg (Gemarkung Langenbrand)
  • Wohnsiedlung Neudorf fur Holtzmann-Arbeiter ? rechts der Murg (Gemarkung Weisenbach)
  • Werk Schlechtau ? rechts der Murg (Gemarkung Weisenbach)

Zu dem Areal gehorte außerdem das Aquadukt uber die Murg .

Außerdem gab es noch folgende Außenwerke:

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Dagmar Schnurr, Manfred Ehrich und Heinrich Weiße: Wer Holtzmann heißt und den Wald liebt, kann entweder Forster werden oder Papiermacher. Festschrift zum 100jahrigen Jubilaum. Weisenbach, 1983.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : E. Holtzmann & Cie.  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hans Fritz Fischer:  Holtzmann, Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7 , S. 560 ( Digitalisat ).
  2. FAZ -Meldung von 1997