Dynabook

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Alan Kay mit einem Prototyp des Dynabook

Das Dynabook war ein konzeptionelles Computer -System, das in den fruhen 70er Jahren von Alan Kay am Xerox PARC entwickelt wurde. Es sollte die Zusammenfuhrung von intuitiver Benutzbarkeit und Programmierung mit einer hochwertigen grafischen Ausgabe und einer leistungsfahigen, aber preiswerten Hardware sein.

Nachdem zum 1. Oktober 2018 Toshiba 80,1 % seiner PC- und Notebook-Sparte an das Foxconn -Tochterunternehmen Sharp verkaufte, wurde Dynabook Anfang 2019 als neue Marke ins Leben gerufen und das Unternehmen Toshiba Client Solutions in Dynabook Inc. umfirmiert. [1]

Dynabook-Konzept

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Geplant war von Alan Kay, dass die Eingabe mit Hilfe einer integrierten Tastatur erfolgt. Allerdings sollten sich die Eingabemoglichkeiten nicht nur darauf beschranken, da auch angedacht war, auch sensomotorische Fahigkeiten des Benutzers zu berucksichtigen, wie es bei vielen modernen Geraten heute bereits Realitat ist. Der Bildschirm sollte direkt im Gerat integriert sein. Auch war eine grafische Benutzeroberflache geplant. Mit einer Große von 12" × 9" × 0,75" (was in etwa 30 × 23 × 2 cm entspricht) sollte das Gerat nicht großer sein als ein Notizbuch, um es immer dabei haben zu konnen. Laut Alan Kay war geplant, den Verkaufspreis moglichst niedrig anzusetzen (maximal $ 500), um einer großen Anzahl von Menschen den Zugang zu ermoglichen [2] .

Kay lernte 1968 Seymour Papert kennen, der am MIT die Moglichkeiten des Computers bei der Erziehung von Kindern untersucht und dazu die Programmiersprache Logo entwickelt hatte, mit der die Kinder einer Grundschule das Programmieren erlernten. Uber Papert lernte Kay die Lerntheorien von Jerome Bruner und Jean Piaget kennen. Sie waren Pioniere einer Entwicklungs- und Erziehungstheorie, die sich auf die kognitive Psychologie stutzte.

Nach Kay sollte ein Computer bedingungslos an die Fahigkeiten und Bedurfnisse des Menschen angepasst werden und er folgerte, dass ein Dynabook daher nicht nur auf der symbolischen Ebene zu bedienen sein durfte, sondern auch die sensomotorischen und ikonischen Fahigkeiten des Bedieners unterstutzen musste (Zitat Alan Kay: “Doing with Images makes Symbols”).

Bei Xerox PARC begann Kay mit dem Entwurf eines Prototyps fur das Dynabook mit dem Namen miniCOM . Er wurde ab 1972 zum Ausgangspunkt fur die Konstruktion eines kleinen interaktiven Computers. Die Ideen hinter dem Dynabook-Konzept fuhrten zur Entwicklung des Xerox-Alto -Computers, eines Prototyps, der schon im Jahr 1972 alle Elemente der grafische Benutzeroberflache (GUI) aufwies. Dabei wurde auch die richtungsweisende Programmiersprache Smalltalk entwickelt.

Das Dynabook-Konzept pragte das heutige Verstandnis eines tragbaren Computers.

  • Michael Friedewald : Der Computer als Werkzeug und Medium: Die geistigen und technischen Wurzeln des Personal Computers (= Aachener Beitrage zur Wissenschafts- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band 3). GNT Verlag fur Geschichte der Naturwissenschaft und der Technik, Berlin / Diepholz 1999, ISBN 3-928186-47-7 (Dissertation Technische Hochschule Aachen 1999, 497 Seiten mit Illustrationen, 21 cm) [3] .
  • Alan Kay: A Personal Computer for Children of All Ages In Proceedings of the ACM National Conference, Boston Aug. 1972
  • Alan Kay: A Dynamic Medium For Creative Thought - 20 things to do with a Dynabook . National Council of Teachers of English Conference (NCTE) Conference, 1972
Commons : Dynabook  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Aus Toshiba Client Solutions Europe wird Dynabook Europe. In: dynabook.com. 2. April 2019, abgerufen am 26. Oktober 2019 .
  2. Alan C. Kay’s Arbeit: "A Personal Computer for children of All Ages"
  3. Rudolf-Kellermann-Preis fur Technikgeschichte 1999