Dschiroft
(oder
Jiroft
,
persisch
?????
) ist eine Stadt in der
iranischen
Provinz Kerman
. Sie liegt 230 km sudlich der Stadt
Kerman
und 1375 km sudlich von
Teheran
. Die Bevolkerungszahl betragt 209.746. In fruherer Zeit war auch der Name
Sabzewaran
gebrauchlich. Der Umstand, dass die Umgebung sehr fruchtbar ist, hat ihr Bekanntheit als
Hend-e Kutschek
(Klein-Indien) beschert.
Dschiroft liegt auf einer großen Ebene, der
Halil Rud
, auf dem sudlichen Auslaufer der
Bariz
-Gebirgskette und ist von zwei Flussen umgeben. Die mittlere Hohe der Stadt betragt
650
m
.
Das Klima ist im Sommer sehr heiß und im Winter moderat. Lediglich in den hoheren Regionen des Bariz-Gebirges wird es kalt.
Dschiroft wurde in jungerer Zeit unter Archaologen bekannter, als die iranische Kulturorganisation verlauten ließ, die Uberreste einer jahrtausendealten Stadt bzw. eines Konigreiches in der Nahe von Dschiroft entdeckt zu haben. Auf einem Ausgrabungsgelande Konar Sandal, das nahe dem gleichnamigen Dorf und etwa 12 Kilometer sudlich Dschirofts entfernt liegt, wird (Stand 2010) eine Vorgangerstadt von Dschiroft erforscht. Die iranischen Experten sprechen bereits von der
Dschiroft-Kultur
, die ein Bindeglied zwischen der
Indus-Kultur
und dem alten
Sumer
im 3. Jahrtausend v. Chr. darstellt. Manche sehen darin aufgrund der
Fundsituation
von
Keramiken
das
mythische
Aratta
, die in den
Keilschrifttexten
genannte Herkunftsstadt der
Sumerer
.
[2]
Einen neuen Forschungshohepunkt fur die Region lieferte die Entdeckung einer Hohle oberhalb der Stadt, die Uberreste angeblich pflanzenessender Menschen aus der Steinzeit enthielt. Die Fundstelle wird mittlerweile als
Pid-Nekoupieh
bezeichnet.
- ↑
Archivierte Kopie (Memento nicht mehr verfugbar)
(
Memento
vom 29. Dezember 2011 im
Internet Archive
). Bevolkerung hochgerechnet 2012.
- ↑
Matthias Schulz:
Vergessene Botschaft. Das bronzezeitliche Persien, bislang als kaum bewohntes Odland eingestuft, war eine Wiege der Zivilisation: In der Region wurden 5000 Jahre alte Stadte entdeckt.
In:
Der Spiegel
.
Nr.
3
, 2010,
S.
105
f
. (
online
–
17. Januar 2010
, Artikelanfang frei abrufbar).