Die
Gewohnliche Douglasie
(
Pseudotsuga menziesii
), oft einfach nur
Douglasie
oder umgangssprachlich auch
Douglastanne
,
Douglasfichte
,
Douglaskiefer
bzw. nach der Herkunft
Oregon pine
genannt, ist eine
Pflanzenart
aus der
Gattung
der
Douglasien
(
Pseudotsuga
). Sie ist ein in
Nordamerika
heimisches und in
Europa
forstlich angebautes,
fremdlandisches
Nadelgeholz
.
Die Douglasie ist ein
immergruner
Baum
. In Europa erreicht sie Wuchshohen uber 60 in den USA bis uber 100 Meter. Wohl gesichert ist eine Hohe von uber 117 Meter.
[1]
Die hochste jemals gefundene Douglasie, der
Nooksack Giant
, soll 142 Meter hoch gewesen sein,
[2]
dies ware weitaus hoher als jeder heute noch stehende Baum (der derzeit hochste ist ein
Kustenmammutbaum
von etwa 116 Metern Hohe in
Kalifornien
). Die kraftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen
Stammdurchmesser
bis uber 4,5 Meter. Die Douglasie bildet eine relativ schlanke, kegelformige
Krone
.
Die Douglasie wachst schnell und kann ein Hochstalter von 400 (
Pseudotsuga menziesii
var.
glauca
) bis uber 1400 (
Pseudotsuga menziesii
var.
menziesii
) Jahren erreichen. Sie hat ein herzformiges Wurzelsystem. Die
Samlinge
besitzen acht bis zehn Keimblatter (
Kotyledonen
).
Die Nadeln sind grun bis blaugrun, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verstromen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen (zitronenartigen) Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei
Tannen
ist aber ihre Basis nicht verdickt.
Die Douglasie ist einhausig getrenntgeschlechtig (
monozisch
). Die mannlichen
Zapfen
sind gelb-rot. Sie bluht vor dem
Austrieb
und sie ist
windblutig
, aber der
Pollen
hat keine Luftsacke; auch
Bestaubungstropfen
fehlen. Mit 15 bis 40 Jahren ist die Douglasie bluhfahig. Die Zapfen weisen eine Lange von 4 bis 10 Zentimetern und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimetern auf. Zur Reifezeit hangen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der
Fichte
. Die Deckschuppen ragen weit uber die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig. Die Douglasie bluht auf der
Nordhalbkugel
im Allgemeinen von April bis Mai. Die
Samen
reifen bis September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Samen ist 5 bis 6 Millimeter lang mit einem Flugel, der langer ist als das Samenkorn.
Die
Chromosomenzahl
betragt 2n = 26.
[3]
Die Gewohnliche Douglasie ist ein
Lichtkeimer
und die
Keimung
erfolgt oberirdisch (epigaisch).
Die Gewohnliche Douglasie ist ein schattenfester, schnellwuchsiger, immergruner Nadelbaum, der bis etwa 400 Jahre alt werden kann; seine forstliche Umtriebszeit betragt 60 bis 100 Jahre. In seiner Heimat, im pazifischen Nordamerika, fand man 800 Jahre alte Baume mit Wuchshohen von 70, selten bis zu 90 Metern und Stammdurchmessern von uber 2 Metern; sie gehoren damit zu den großten Baumen der Welt. 1991 wurde in
New Mexico
auf einer Hohenlage von 2070 Metern sogar ein 929 Jahre altes Exemplar mit einer Wuchshohe von 90 Metern gefunden.
Douglasien haben eine relativ feuerresistente
Borke
und
Erneuerungsknospen
, die nach einem Brand zerstorte Organe ersetzen konnen.
[4]
Die haufigsten Pilzschadlinge fur die Douglasie sind die ?Rostige Douglasienschutte“ (
Rhabdocline pseudotsugae
H.Sydow
) und die ?Rußige Douglasienschutte“ (
Phaeocryptopus gaeumannii
(Rohde) Petrak
). Beide Pilze sind
Schlauchpilze
(Ascomyceten); die Infektion mittels der Sporen erfolgt direkt durch die
Epidermis
bei der Rostigen bzw. durch die
Stomata
der Blatter bei der Rußigen Douglasienschutte. Das Symptom ist jeweils eine Verfarbung der Blatter von gelbgrun bis hin zu rostbraun. Die Entnadelung erfolgt jahrweise, sodass benadelte und unbenadelte Jahrestriebe an einem Ast nebeneinander vorkommen konnen. Die Kusten-Douglasie scheint weniger anfallig fur einen Befall der Rostigen Douglasienschutte zu sein, weshalb sie in Deutschland bevorzugt angebaut wird. Außerdem kann
Grauschimmelfaule
(
Botrytis cinerea
Pers.
) auf Douglasien vorkommen.
Zu den Fressfeinden der Douglasie zahlt in ihrer Aufwuchsphase auch das pflanzenfressende
Wild
, in ihrer Heimat in Nordamerika etwa der
Maultierhirsch
und in Europa u. a. das
Reh
.
[5]
Fegen
und
Schalen
durch Wild tritt typischerweise bis zur Ausbildung der Grobborke im Alter von rund 15 Jahren auf.
[6]
Douglasien gehen eine
Mykorrhiza
-Symbiose mit dem
Zweifarbigen Lacktrichterling
ein, die bei den Keimlingen eine Verdreifachung der Biomasse bewirken kann.
[7]
Vor diesem Hintergrund wird der Pilz im franzosischen Douglasienanbau zur Verbesserung des Pflanzenwachstums eingesetzt.
[8]
[9]
Naturbelassene Douglasienbestande sind in Nordamerika geradezu Hotspots der Biodiversitat. Die Douglasie gilt hier als diejenige Baumart mit der hochsten Vielfalt an, auf und von ihr lebenden wirbellosen Arten. Rund 140
phytophage
Arten nutzen sie hier als Nahrungspflanze.
Douglasiensamen sind eine wichtige Nahrungsquelle fur zahlreiche Kleinsauger und Vogelarten. In alten, hohen Douglasienbestanden kommt auch die hochspezialisierte
Rote Baumwuhlmaus
vor, die ihr Leben nahezu ausschließlich in den Wipfeln von Douglasien verbringt und die sich in erster Linie von Douglasiennadeln ernahrt.
Mit der Douglasien-Zwergmistel
(Arceuthobium douglasii)
gibt es auch eine parasitische Pflanzenart, die ausschließlich von Douglasien abhangig ist.
In Europa ist die Douglasie im Vergleich zu den heimischen Arten Fichte und Tanne entgegen alteren Auffassungen nicht generell und durchgangig artenarmer besiedelt. Je nach betrachteter Artengruppe, Bestockungsanteil der Douglasie und Jahreszeit ergeben sich große Unterschiede, weshalb eine differenzierte Betrachtung notwendig ist. Allerdings existiert eine Reihe spezialisierter Nadelbaumbesiedler, die die Art zumindest bisher meiden, sodass insbesondere bei seltenen und hoch spezialisierten Arten (z. B. den auf den Roten Listen aufgefuhrten Arten) die Douglasie artenarmer besiedelt ist als die heimischen Nadelbaumarten. In Europa wurden beispielsweise bisher 24
Borkenkaferarten
und 14
Bockkaferarten
an Douglasienholz nachgewiesen.
[10]
Douglasienwalder weisen nach Erkenntnissen des
Landesamtes fur Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
eine geringere Artenvielfalt und Individuendichte bei Vogeln, Asseln, Spinnen, Laufkafern, Russelkafern, Ameisen, Moosen, Flechten und Pilzen als heimische Baumarten auf.
[11]
Zwei pflanzenfressende Insektenarten aus dem nordamerikanischen Ursprungs-Verbreitungsgebiet der Douglasie wurden unbeabsichtigt mit importiert und haben sich in Europa ausgebreitet: die
Douglasienwolllaus
(zwei Arten,
Gilletteella cooleyi
,
Gilletteella coweni
) und die
Douglasiensamenwespe
(
Megastigmus spermotrophus
). Die
Douglasienwolllaus
zahlt auch in Mitteleuropa zu den wichtigsten forstschadlichen Arten. Seit 2015 haben sich in Europa auch Douglasien-Gallmucken der Gattung
Contarinia
ausgebreitet.
Durch Etablierung auf Douglasien spezialisierter Insektenarten in Europa werden Okosysteme mit Douglasienanteil artenreicher, zudem wird der teils invasive Charakter der Art in Europa abgeschwacht und zahlreiche heimische Insektenfresser finden in ihr zunehmend bessere Nahrungsgrunde, wodurch eine gewisse okologische Integration der Douglasie in Europa stattfindet.
Das naturliche Verbreitungsgebiet der Douglasie (
Pseudotsuga menziesii
) ist der Westen Nordamerikas, wo sie an den Hangen der
Rocky Mountains
sowie der Kaskadenkette von
British Columbia
entlang der kalifornischen
Sierra Nevada
bis nach Mexiko weite Flachen einnimmt.
Der schottische Botaniker
David Douglas
brachte den nach ihm benannten Baum 1827 von einer nordamerikanischen Expedition mit nach
Kew Gardens
bei
London
. Seitdem wird die Douglasie in
Mitteleuropa
in bedeutendem Umfang im
Forst
, aber auch in Parks und Garten angepflanzt. Im Jahr 1831 erreichten die ersten Douglasienpflanzen Deutschland
[12]
. Die erste nachweislich im Sudwesten gepflanzte Douglasie stand bis 1990 in Baden-Wurttemberg, sie wurde 1868 im damaligen wurttembergischen
Forstbezirk
Herrenberg
am Dreimarkstein als wahrscheinlich 3-jahriger Baum gepflanzt.
[13]
Als Pionier der Douglasie in Deutschland gilt der 1924 zum Landesforstmeister und Leiter der badischen Forstverwaltung ernannte
Karl Philipp
(1865?1937), der mit der Reichstagsabgeordneten
Klara Philipp
(Zentrum) verheiratet war. Er wurde zu einem der umstrittensten Forstleute seiner Zeit.
[14]
Philipp hatte
Weymouthskiefern
und Douglasien bei einem privaten Aufenthalt in den USA 1891/92 kennengelernt. Er sorgte in Sulzburg und Freiburg fur massive Anpflanzungen dieser raschwuchsigen Baumarten.
[14]
Gleichzeitig ruckte er unter dem Motto
Der Rechenstift belehrt uns, dass reine Buchenwaldungen Bankrottbetriebe sind
den traditionellen Buchenbestanden zu Leibe,
[14]
wogegen die forstlichen Traditionalisten und alteren Fachleute wie
Hans Hausrath
regelrecht Sturm liefen.
[15]
Von der Lehrmeinung unberucksichtigt blieb lange Zeit
John Richmond Booth
, Inhaber der Baumschule
James Booth und Sohne
. Er hatte bereits 1831 im
Jenischpark
im damals zu
Altona
gehorenden
Othmarschen
eine Douglasie gepflanzt.
[16]
Er und auch sein Sohn
John Cornelius Booth
haben auf Landereien des Hamburger Kaufmanns
Cesar Godeffroy
zwischen 1842 und 1872 weit uber 500 Douglasien gepflanzt.
[17]
Als eingefuhrte Art hat sich die Douglasie in vielen Landern der Erde bewahrt, sie ist die in Europa bei weitem wichtigste nicht heimische Forstbaumart. Die ersten, nun 120-jahrigen Versuche in
Deutschland
ergeben je nach Unterart faszinierende Waldbilder. Der großte und massereichste Douglasienbestand Europas
[18]
steht in
Kiekindemark
bei
Parchim
im
Naturschutzgebiet Sonnenberg
. In dem
Endmoranen
gebiet wurden bereits im Fruhjahr 1882 durch den Parchimer Forstsenator
W. Evers
die ersten Bestande mit Douglasiensamen direkt aus dem US-Staat
Washington
angelegt
[19]
.
In
Deutschland
nimmt die Douglasie nach den Ergebnissen der
Dritten Bundeswaldinventur (2012)
mit 218.000 Hektar in der Hauptbestockung rund zwei Prozent der gesamten Waldflache ein, in der Jungbestockung ist sie mit 40.000 Hektar zu einem ahnlichen Anteil vertreten.
[20]
Die großten Douglasienwaldflachen finden sich mit 52.000 Hektar (8,4 Prozent der Landeswaldflache) in
Rheinland-Pfalz
und mit 44.000 Hektar (3,3 Prozent der Landeswaldflache) in
Baden-Wurttemberg
. Zwischen 2002 und 2012 hat die Douglasienflache in den
deutschen Waldern
um 35.000 Hektar zugenommen. Der durchschnittliche
Zuwachs
der Douglasie betragt in Deutschland 18,9
Vorratsfestmeter
pro Hektar und Jahr.
[21]
Im Jahr 1900 wurde im Schwarzwald eine Douglasie gepflanzt, die mit 67,10 Meter Wuchshohe der hochste Baum Deutschlands ist (Stand 2017); diese Douglasie wird ?
Waldtraut
“ genannt.
[22]
Die Douglasie ist in der
Schweiz
nur wenig verbreitet. Ihr Bestand betragt weniger als 0,2 % aller Baume. Am meisten vertreten ist sie mit ca. 0,6 % im
Schweizer Mittelland
. Ab den 1850er Jahren wurden Versuche unternommen, die Douglasie auch in der Schweiz anzubauen und forstwirtschaftlich zu nutzen.
[23]
Die großte Population von Douglasien findet sich in der Schweiz in der Gemeinde
Lohn-Ammannsegg
im
Kanton Solothurn
.
[24]
Um 1886 brachte der damalige Lohner Forster und Kantonsoberforster Rudolf Stuber Douglasiensamen von Amerika in die Schweiz, zog die Samlinge auf um sie schließlich 1891 in den ?Lohner Wald“ auszupflanzen.
[25]
Die Gattung der
Douglasien
(
Pseudotsuga
) umfasst nur vier
rezente
Arten, von denen zwei in begrenzten Verbreitungsgebieten in Ostasien und zwei im westlichen Nordamerika vorkommen. In Europa war die Gattung im
Tertiar
vertreten. Sichere Funde liegen aus dem
Oligozan
(
Rupelium
) (Inntal, Osterreich)
[26]
und dem
Miozan
(Oberlausitz, Deutschland)
[27]
vor, weitere Funde betreffen fossile Pollen und Holzer. Besonders die alteren Funde sind in der taxonomischen Zuordnung sehr unsicher.
[28]
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Die fossilen Arten ahnelten eher den rezenten asiatischen
Pseudotsuga
-Arten. Fur ein europaisches Douglasienvorkommen bis ins
Eiszeitalter
, wie es in einigen Publikationen unterstellt wird, gibt es keinerlei Hinweise.
Die Gewohnliche Douglasie bevorzugt wintermilde Lagen der unteren Bergstufe.
Sie benotigt nur
wenig frische
, tiefgrundige Boden bei mittleren Nahrstoffanspruchen. Sie gedeiht am besten auf nahrstoffreichen Boden, die jedoch nicht unbedingt kalkreich sein mussen. Sie sollten vor allem lehmig-humos und nicht zu steinig sein. Die
Streuzersetzung
verlauft maßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhaltnis (
C/N-Verhaltnis
) betragt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt, im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu, keine
Bodenversauerung
.
Die klimatische Spannweite des Vorkommens in Nordamerika ist relativ hoch. Im Nordwesten des Verbreitungsgebietes ist das Klima durch viel Regen, mit teilweise mehr als 2000 mm Niederschlag im Jahr, relativ warme Winter und relativ kuhle, trockene Sommer gekennzeichnet. Selbst hier wird das Wachstumspotenzial der Baumart Douglasie durch die Sommertrockenheit begrenzt. Naturliche Storungen sind hauptsachlich auf Sturme und sehr seltene großere Feuer beschrankt. Die Intervalle dieser großen Storungen konnen mehrere Jahrhunderte betragen. Deshalb konnen Douglasien in Bestanden, die durch ihre Lage vor Sturmen geschutzt sind, bis zu tausend Jahre alt werden und Hohen von uber 80 m erreichen. Am anderen Ende des Klimaextrems, in den sudlicheren Bereichen des Verbreitungsgebietes, kann die Kusten-Douglasie durchaus langere und warmere Sommertrockenzeiten ertragen. So sind z. B. die Regenfalle in Medford in der Siskiyou Region in Oregon auf 540 mm/Jahr beschrankt, von denen typischerweise nur 30 bis 40 mm im Sommer fallen. Feuer sind wesentlich haufiger und machen sich auch in der typischen Bestandstruktur bemerkbar. Aufgrund der großeren Haufigkeit von Waldbranden und hoher Variabilitat in den Bodeneigenschaften ist in diesen Gebieten die Bestandesstruktur eher gemischt, kleinflachig und ungleichaltrig. Dabei kommt die Douglasie in Mischung mit Ponderosa-Kiefer, Jeffreys Kiefer, Lawsons Scheinzypresse und weiteren Baumarten vor. An der Trockengrenze war die Verbreitung der Douglasie historisch von Trockenheiten und den damit verbundenen haufigen Feuern limitiert
[29]
.
Die Gewohnliche Douglasie kommt in Nordamerika in Gesellschaften des pflanzensoziologischen Verbands Gaultherio-Pseudotsugion Knapp 57 vor.
[30]
Die Gewohnliche Douglasie (
Pseudotsuga menziesii
) wurde 1825 von
Charles Francois Brisseau de Mirbel
(1776?1854) als
Abies menziesii
Mirb.
erstbeschrieben. Erst 1950 stellte sie der portugiesische Botaniker
Joao Manuel Antonio do Amaral Franco
(1921?2009) unter dem heute gultigen Namen
Pseudotsuga menziesii
(Mirbel) Franco
in die Gattung
Pseudotsuga
.
Die Douglasie (
Pseudotsuga menziesii
) wird in zwei
Varietaten
gegliedert:
[1]
- Kusten-Douglasie (
Pseudotsuga menziesii
(Mirbel) Franco
var.
menziesii
; Syn.:
Pinus taxifolia
Lamb.
nom. illeg.,
Abies taxifolia
Poir.
,
Pinus douglasii
Sabine ex D.Don
,
Pseudotsuga douglasii
(Sabine ex D.Don) Carriere
), auch Grune Douglasie genannt; diese Varietat wird in Deutschland forstlich angebaut. Sie kommt ursprunglich im sudostlichen Alaska, in British Columbien, Washington, Oregon und Kalifornien vor.
[31]
- Gebirgs-Douglasie (
Pseudotsuga menziesii
var.
glauca
(Beissn.) Franco
,
Syn.
:
Pseudotsuga douglasii
var.
glauca
(Beissn.) Mayr
,
Pseudotsuga menziesii
subsp.
glaucescens
(Carriere) P.D.Sell
,
Pseudotsuga menziesii
var.
caesia
(Schwer.) Franco
), auch Blaue oder Colorado-Douglasie bzw. Inland-Douglasie genannt. Sie kommt ursprunglich von den
Rocky Mountains
bis ins zentrale Mexiko vor.
[31]
Das
Holz
der Douglasie ist vielfaltig verwendbar. Es ist frisch leicht rotlich wie
Larchenholz
und findet Verwendung als Furnierholz (Schalholz), Ausstattungsholz (Parkett, Mobel, Vertafelung), Konstruktionsholz fur mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd- und Wasserbau, fur Fenster, Turen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfahle, Schwellen, Fasser). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser impragnierbar als
Fichtenholz
und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstuhlen angesehen.
Douglasienholz ist eine der in Deutschland als
Bauholz
fur tragende Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfugt uber eine hohere
naturliche Dauerhaftigkeit
(Resistenz) als beispielsweise das haufig als Bauholz verwendete Fichtenholz. Das
Kernholz
wird nach DIN 68364 (1979) in Resistenzklasse 3 (?maßig dauerhaft“) eingestuft und kann daher ohne
chemischen Holzschutz
auch in Bereichen eingesetzt werden, wo eine gelegentliche Befeuchtung nicht ausgeschlossen ist (
Gebrauchsklasse
2). Es hat eine außerst geringe Warmeleitzahl von 0,151 W/(m·K)
[32]
.
Nach dem
Zweiten Weltkrieg
wurde die Douglasie in Deutschland zur schnellen Holzgewinnung in Reinbestanden angebaut, z. B. auf den kuhlen und feuchten Hochflachen des
Rheinischen Schiefergebirges
. Auch wegen des Ruckgangs von
Monokulturen
im
Forst
sind heute nur noch Restbestande vorhanden. Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels und des damit einhergehenden Niederschlagruckgangs konnte die forstwirtschaftliche Nutzung der relativ trockenresistenten Douglasie in Deutschland allerdings wieder an Bedeutung gewinnen.
[33]
Das Harz ist als Oregonbalsam bekannt.
[34]
Es gab Versuche, aus der Rinde
Wachs
zu gewinnen.
[35]
[36]
[37]
Als
Weihnachtsbaum
wird auch die Douglasie wegen ihrer Haltbarkeit verwendet, wegen der zarten Zweige ist sie allerdings fur allzu schweren Behang nicht geeignet.
Die Douglasie wurde in Deutschland vom
Bundesamt fur Naturschutz
(BfN) als invasiver
Neophyt
eingestuft: Im Jahr 2013 wurde sie vom BfN auf die
Schwarze Liste invasiver Arten
aufgenommen. Auf vielen Bodentypen, insbesondere auf trockenen und sauren Boden, sei die Douglasie dominant und verdrange heimische Arten. Nur auf feuchten Boden stelle sie kein Problem dar. Laut BfN sollen Anpflanzungen mindestens im Umkreis von 300 Metern von gefahrdeten Lebensraumtypen, wie z. B. Silikatfelsen, unterbleiben und Altbaume moglichst sofort bzw. Jungwuchs sukzessive entfernt werden.
[38]
In Osterreich wird die Art als potenziell invasiv eingestuft. In der Schweiz wird empfohlen, Douglasien im Umkreis von mehreren Hundert Metern um geschutzte Biotope nicht anzubauen.
[39]
Im Gegensatz zu Deutschland wird die Douglasie in der Schweiz aber nicht auf der
Schwarzen Liste
gefuhrt (Stand 2014).
[40]
[41]
Diese negativen naturschutzfachlichen Bewertungen werden von einigen deutschen Forstwissenschaftlern bezweifelt, die der Douglasie in Mitteleuropa aufgrund ihrer Verjungungsokologie und der Kontrollierbarkeit ihrer Ausbreitung nur ein geringes Potenzial zur Verdrangung einheimischer Arten zuschreiben.
[42]
Bislang konnten etwa in Bayern grundsatzlich weder Gefahrdungen fur die Biodiversitat noch eine invasive Ausbreitung festgestellt werden. Lediglich auf einzelnen Sonderstandorten (beispielsweise lichte, warme Blockhalden) kann sie die naturlich dort vorkommenden
Lebensgemeinschaften
verandern.
[43]
Der hochste Baum Deutschlands steht im
Arboretum Freiburg-Gunterstal
.
[44]
Diese uber 100 Jahre alte Douglasie
Waldtraut vom Muhlwald
im Stadtwald von
Freiburg im Breisgau
im Stadtteil
Gunterstal
ist (Stand April 2019) 67,1 m hoch und damit hoher als die Douglasie im
Eberbacher
Stadtwald, die vorher als hochster Baum Deutschlands galt (Stand 2017: 63,3 m).
[45]
Die Douglasie ist
Staatsbaum
des US-
Bundesstaates
Oregon
.
2011 wurde eine umfangreiche forstwissenschaftliche Studie (Albrecht u. a., 2011) publiziert, die belegt, dass entgegen bislang oft vorgebrachten Thesen Douglasien in Baden-Wurttemberg ein genauso hohes Windwurfrisiko aufweisen wie Fichten. Hierzu ein Zitat aus den Schlussfolgerungen: ?Nach der Berucksichtigung von Bestandesdimension, Standorteigenschaften und waldbaulichen Eingriffen zeigt sich, dass das Sturmrisiko von Douglasie auf den untersuchten langfristigen waldwachstumskundlichen Versuchsflachen ahnlich hoch einzustufen ist wie das der Fichte. Waldbauliche Systeme fur Douglasie in Mitteleuropa sollten vor dem Hintergrund eines allgemein hohen Sturmrisikopotentials revidiert werden.“
[46]
In Medebach-Glindfeld stehen die ?Himmelssaulen“. 38 Douglasien in Reihe gepflanzt mit einer Hohe von ca. 61 Metern.
[47]
[48]
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Die großten Lebewesen im Sauerland//Hochster Baum In NRW-60m//Highest Trees in NRW//Mavic Pro
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