Marquis de Sade

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Portrat de Sades. 1760
Signatur de Sades

Donatien Alphonse [1] Francois, Comte de Sade , bekannt als Marquis de Sade , abgekurzt: ?D.A.F. de Sade“, [2] (* 2. Juni 1740 in Paris ; † 2. Dezember 1814 in Charenton-Saint-Maurice bei Paris) war ein franzosischer Autor und Adeliger aus dem Haus Sade . Er wurde bekannt durch seine gewaltpornographischen Romane, wovon er die meisten wahrend jahrzehntelanger Aufenthalte in Gefangnissen und Irrenanstalten schrieb. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die Handlung durch lange philosophische Passagen radikal- atheistischer und materialistischer Konzeption unterbrochen wird. Diese philosophischen Diskurse dienen zum einen der Rechtfertigung des grausamen Plots und zum anderen der Propagierung seiner libertaren Ansichten.

Der deutsche Psychiater Richard von Krafft-Ebing pragte in seiner im Jahr 1886 publizierten Abhandlung Psychopathia sexualis nach Sade den medizinischen Fachausdruck Sadismus , der eine sexuelle Deviation beschreibt, die darin besteht, dass ein Mensch Lust oder Befriedigung erlebt, wenn er andere Menschen demutigt oder qualt.

Die Leidenschaft des Marquis galt indes weniger seinen amoralischen Erzahltexten, denen er seinen zweifelhaften Ruhm verdankte, als dem Theater ?als moralischer Anstalt“. [3]

Er war uberzeugt, ein bedeutender Dramatiker zu sein. Er glaubte, dass seinen 21 Stucken, in denen die Tugend triumphiert [4] ? ganz im Gegensatz zu seinen Romanen, in denen das Laster den Sieg davontragt ?, noch eine große Zukunft bevorstunde. Ein Wunsch, der bisher unerfullt geblieben ist. [5]

Herkunft und Vornamen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Jean-Baptiste-Francois-Joseph de Sade , Vater von Donatien Alphonse Francois de Sade, auf einem Gemalde von Jean-Marc Nattier

Die Sades waren ein altes, wenn auch nicht mehr reiches Adelsgeschlecht der Provence , das ursprunglich den Grafentitel (franzosisch comte ) fuhrte. Der Großvater Gaspard-Francois de Sade verwendete als erstes Familienmitglied den hoheren Titel Marquis und nannte sich Marquis de Sade oder auch (nach dem zweiten Herrschaftssitz der Familie) Marquis de Mazan . [6] Obwohl Sades Vater den Titel Comte bevorzugte, nannte Donatien sich selbst meist Marquis de Sade.

Donatien de Sade wurde im Pariser Stadtpalast der Condes geboren, einer Seitenlinie des Konigshauses der Bourbonen , mit der seine Mutter Marie-Eleonore de Maille de Carman verwandt war. Sein Vater Jean-Baptiste-Francois-Joseph de Sade , ein Feldmarschall und wichtiger Botschafter, hatte durch allzu offene Kritik seinen Ruf am Konigshof ruiniert, war aber auch als Liebhaber bekannt und verfasste eine Reihe von Romanen und Theaterstucken, die er jedoch nie veroffentlichte. [7] Unter Donatiens Tanten waren zwei Abtissinnen und zwei Nonnen. [8]

Die korrekte Form von Sades Vornamen steht nicht vollig fest, da er verschiedentlich andere Vornamen angab: [9]

  • Seine Mutter hatte den Taufnamen Louis Alphonse Donatien vorgesehen. So nannte er sich auch bei einem Verhor im Jahr 1768.
  • Getauft wurde er auf Donatien Alphonse Francois.
  • In seinem Ehevertrag heißt er Louis Aldonse Donatien.
  • Bei seiner Flucht vor der Polizei nach Italien im Jahr 1772, in Begleitung seiner Schwagerin und Geliebten Anne-Prospere Launay, reiste Donatien Alphonse Francois unter dem Deckmantel Comte de Mazan , [10] ein Pseudonym, das bereits sein Vater bei Hofe und in Paris benutzt hatte. [11]
  • Wahrend der Revolutionszeit nannte er sich ohne Adelspradikat schlicht Louis Sade. [12]
  • 1794 gab er den Namen Francois Aldonse Donatien Louis an.

Kindheit und Jugend

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seine fruhe Kindheit verbrachte Sade im Pariser Stadtpalast der Condes unter Aufsicht von Charles de Bourbon-Conde, comte de Charolais , einem bekannten Libertin und Pair von Frankreich , den er spater oft in seinen Schriften erwahnt. [13] Spater wuchs er teils bei seinem Onkel Jacques-Francois-Paul-Aldonce de Sade auf Schloss Saumane , teils in Paris auf, wo er von seinem zehnten bis vierzehnten Lebensjahr das College Louis-le-Grand besuchte. Das von Jesuiten geleitete und nur Jungen aus sehr reichen und adeligen Familien zugangliche Kolleg bot nicht nur eine exklusive Ausbildung, sondern gestaltete auch mehrmals im Jahr Schauspielauffuhrungen des barocken Jesuitentheaters , in dem ?die katholische Religion, ihre Dogmen und ihre Martyrer“ ? teilweise in blutigen Szenarien ? verherrlicht wurden. Auch Schauspieler aus den Pariser Theatern wirkten an den Ausfuhrungen mit. Hier hat de Sade seine ersten Eindrucke kunstlerischer Darstellungen erhalten, die sein spateres Werk pragen wurden. [14] Anschließend durchlief er eine Offiziersschule fur junge Hochadelige. Der etwa zwolfjahrige de Sade sei ein solch hubscher Junge gewesen, dass die Damen auf der Straße stehenblieben, um ihn anzustarren. [15] Mit 14 wurde er Offiziersanwarter bei den Chevau-leger de la garde du roi und nahm zwei Jahre spater als Offizier im Karabinierregiment am Siebenjahrigen Krieg (1756?1763) teil. 1759 wechselte er in das Kavallerieregiment Royal Bourgogne . Im Krieg wurde er mehrfach befordert und errang eine Auszeichnung fur Tapferkeit vor dem Feind.

Hochzeit und erste Skandale

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Renee Pelagie Cordier de Launay de Montreuil, Ehefrau de Sades.

Inzwischen hatte der Vater von Donatien de Sade eine gute Partie fur seinen Sohn ausgehandelt. Die auserwahlte Braut war die zweiundzwanzigjahrige Renee-Pelagie Cordier de Montreuil, Tochter des Pariser Steuergerichtsprasidenten und dessen resoluter Frau, Marie-Madeleine, genannt La Presidente . Die Montreuils wollten mittels einer ansehnlichen Mitgift ihre Tochter Renee-Pelagie mit einem Spross aus einer prestigereichen altadeligen Familie verheiraten. Da Donatien de Sade dieses Kriterium erfullte, schien er den Montreuils der ideale Schwiegersohn zu sein. Um die finanziellen Verhaltnisse seiner Familie aufzubessern, setzte Vater Sade am 15. Mai 1763 die Unterschrift unter den Ehevertrag seines Sohnes.

Sein durch die Heirat erworbener Reichtum ermoglichte es Donatien de Sade, ein ausschweifendes Leben zu fuhren, das bald selbst den Rahmen dessen sprengen sollte, was man damals bei adeligen Libertins hinzunehmen bereit war. Wie zu jener Zeit unter Angehorigen seines Standes ublich, unterhielt Sade Beziehungen zu Schauspielerinnen und Kurtisanen , wobei seinerzeit jene beiden Professionen kaum je wirklich voneinander abzugrenzen waren. Kurtisanen und Schauspielerinnen galten als ?Aristokratie der Prostitution“ [16] und diese Frauen scheint Sade auch stets entsprechend der damals herrschenden Etikette behandelt zu haben.

Er bediente sich aber auch Frauen aus dem einfachen Volk, die er ganz und gar nicht so schicklich behandelte wie die Vertreterinnen der Aristokratie der Prostitution. Noch im Jahr seiner Hochzeit mit Renee Pelagie kam es in Paris zum ersten von vielen weiteren Skandalen, als Sade von einer gewissen Jeanne Testard neben Sex offenbar auch gotteslasterliche Handlungen forderte. Sade wurde von Inspektor Louis Marais zum ersten Mal kurzzeitig verhaftet, wodurch er auf einen Mann traf, der fur die nachsten funfundzwanzig Jahre zu einer Art Nemesis fur ihn werden sollte. Marais’ Polizeibericht uber den Vorfall ist auch die einzige zuverlassige Beschreibung des jungen Ehemanns und Aristokraten. Sade sei, schrieb Inspektor Marais, ?von durchschnittlicher Große“ gewesen, habe ?blaue Augen und dunkelblondes Haar“ gehabt, sein Gesicht war ?oval und hubsch“ und seine Figur schlank. [17] [18]

Sade wiederholte Orgien in Paris und auf seinem Landsitz in Lacoste (auch La Coste ) , zu denen er Angehorige beiderlei Geschlechts entweder einlud und entlohnte oder aufgrund seiner Stellung einfach zur Teilnahme zwang. [19]

Anne-Prospere Cordier de Launay de Montreuil, Schwagerin und Geliebte des Marquis de Sade

Im Jahr 1769 begann er eine Liebesaffare mit seiner Schwagerin, Anne-Prospere Cordier de Launay de Montreuil, der jungeren Schwester seiner Frau. Dies geht aus dem leidenschaftlichen Liebesbrief der siebzehnjahrigen Kanonissin vom 15. Dezember 1769 hervor, den sie mit ihrem Blut signiert hat. Der Romanist Maurice Lever veroffentlichte diesen Brief im Jahre 2005. [20] Die Familie de Sade hatte ihm Einsichtnahme in die Korrespondenz ihres beruhmt-beruchtigten Vorfahren gewahrt:

Je jure a M. le marquis de Sade, mon amant, de n’etre jamais qu’a lui, de ne jamais ni me marier, ni me donner a d’autres, de lui etre fidelement attachee, tant que le sang dont je me sers pour sceller ce serment coulera dans mes veines. Je lui fais le sacrifice de ma vie, de mon amour et de mes sentiments, avec la meme ardeur que je lui ai fait celui de ma virginite. … Je lui permets en outre de faire tout l’usage qu’il voudra contre moi dudit serment, si j’ose enfreindre la moindre clause par ma volonte ou mon inconscience.
[Signe avec du sang.]. De Launay. 15 decembre 1769.
[21]

? Ich schwore dem Marquis de Sade, meinem Liebhaber, fur immer nur ihm zu gehoren, niemals einen anderen zu heiraten noch mich anderen hinzugeben und ihm treu zu bleiben, solange das Blut, mit dem ich diesen Schwur besiegle, durch meine Adern fließt. Ich opfere ihm mein Leben, meine Liebe und mein Gefuhle und zwar mit derselben Glut, mit der ich ihm meine Jungfraulichkeit geopfert habe. … Sollte ich auch nur die geringste Klausel dieses Schwurs willentlich oder unbewusst verletzen, so erlaube ich ihm, von diesem Schwur gegen mich jeden ihm genehmen Gebrauch zu machen.
[Mit Blut signiert.]. De Launay. 15. Dezember 1769.

? Maurice Lever : Je jure au marquis de Sade, mon amant, de n'etre jamais qu'a lui… Fayard Paris 2005, p. 30-31. [22]

Flucht und Festungshaft

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aufgrund der Vorwurfe einer gewissen Rose Keller, sie sei von ihm unter Vorspiegelung falscher Tatsachen entfuhrt, festgesetzt und durch Auspeitschungen schwer misshandelt worden, wurde Sade im Jahr 1768 ein weiteres Mal verhaftet. Nachdem er der Frau eine Entschadigung gezahlt hatte, nahm sie von einer Klage Abstand.

Im Jahr 1772 beschwerten sich zwei Prostituierte aus Marseille, sie seien von Sade mit Kantharidinbonbons , einem angeblichen Aphrodisiakum , vergiftet und so zu Gruppensex und Analverkehr gefugig gemacht worden. Sade wurde deshalb angeklagt und in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Dem Prozess und der Vollstreckung der Strafe entzog sich der Marquis fur ein Jahr (Juli 1775 bis Juli 1776) durch Flucht nach Italien. Das Tagebuch dieser Reise zeigt ihn als differenzierten Kunstkenner ?mit stupender Bildung und einem ganz speziellen Einfuhlungsvermogen“ [23] Hier fand er Anschauungsmaterial und eine Rechtfertigung fur seine These, dass das Bose sich als eine der zentralen menschlichen Eigenschaften unter allen Umstanden durchsetzen musse und deshalb nicht unterdruckt werden durfe:

?In der Engelsburg sah ich eine Art kleinen Bogen von einzigartiger Anlage, der einst einem Spanier gehort hatte. Dessen einziges Vergnugen bestand darin, mittels dieser Maschine vergiftete Stecknadeln auf die Straßen und in die Menschenmengen zu schießen, sei es auf offentlichen Platzen, sei es beim Verlassen der Kirchen, und zwar zu keinem anderen Zweck als um des dabei angerichteten Schadens willen. Diese seltsame Vorliebe, Boses aus reinem Vergnugen am Bosen zu tun, ist eine der am wenigsten verstandenen und daher auch am wenigsten analysierten Leidenschaften des Menschen. Und doch wurde ich es wagen, diese Passion zu den haufigsten Ausschweifungen der Einbildungskraft zu zahlen. Allerdings enthebt mich Ihre Seltenheit zum Gluck fur die Menschheit dieser Analyse.“

? Marquis de Sade : Italienische Reise [24]

Da er heimlich seine junge Schwagerin Anne-Prospere mitgenommen und dadurch entehrt hatte, [25] ließen die Familien ihn fallen. Seine Schwiegermutter, die Prasidentin , erwirkte einen koniglichen Haftbefehl ( lettre de cachet ) gegen ihn, so dass er bei seiner Ruckkehr nach Paris 1777 verhaftet und ohne weiteren Prozess bis 1784 in der als Gefangnis dienenden Festung Vincennes eingesperrt wurde, wobei Sade darauf bestand, von keinem anderen als Louis Marais dorthin eskortiert zu werden. Das 1772 verhangte Todesurteil wurde 1778 aufgehoben. [26]

Schriftsteller hinter Gittern

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach einem Fluchtversuch 1784 wurde er in die Pariser Stadtfestung, die Bastille , verlegt, wo er weitere funfeinhalb Jahre eingekerkert blieb.

Intellektuell waren die Jahre in der Bastille fruchtbar fur Sade, da er sich Bucher bringen lassen und lesen konnte. Wahrend der Haft in der Bastille wurde er endgultig zum Homme de lettres . Seine zentralen Werke aus dieser Zeit sind Les cent-vingt jours de Sodome ( Die 120 Tage von Sodom ) , 1785; Aline et Valcour ou Le Roman philosophique (Aline und Valcour oder Der Philosophische Roman) , 1786, ein Reiseroman in Briefform und Les Infortunes de la vertu (Die unglucklichen Schicksale der Tugend) , 1787, eine philosophische Erzahlung, die Sade im Jahr 1791 zum Roman Justine ou les Malheurs de la vertu ( Justine oder vom Missgeschick der Tugend) ausweitete. Wegen der religiosen und moralischen Anstoßigkeit dieser Werke schrieb er die Texte heimlich und, um nicht durch ubermaßigen Papierverbrauch aufzufallen, in winziger Schrift.

Auch zahlreiche Theaterstucke entstanden in diesen Jahren. Seine Uberzeugung, ein bedeutender Dramatiker zu sein, fand jedoch keine Bestatigung. Zu seinen Lebzeiten wurde nur eines seiner Stucke, Le Comte Oxtiern ou les Effets du libertinage (Der Graf Oxtiern oder die Auswirkungen der Sittenlosigkeit) , aufgefuhrt (1791) und auch nur eines gedruckt.

Revolution und erneute Verhaftung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zwei Wochen vor dem Sturm auf die Bastille soll der gefangene Marquis de Sade einer vor der Festung demonstrierenden Menge zugeschrien haben, dass man dabei sei, in der Bastille Gefangene zu ermorden. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das der letzte Gouverneur der Bastille Launay am 2. Juli 1789 an den Staatsminister Villedeuil richtete. Darin heißt es:

Le comte de Sade s’est mis hier midi a sa fenetre, et a crie de toutes ses forces, et a ete entendu de tout le voisinage et des passants, qu’on egorgeait et assassinait les prisonniers de la Bastille, et qu’il fallait venir a leur secours… Je crois devoir vous representer, Monseigneur, qu’il serait bien necessaire de transferer ce prisonnier a Charenton, ou il ne pourrait pas troubler l’ordre.

?Der Graf von Sade ging gestern Mittag ans Fenster und schrie aus Leibeskraften, dass man die Gefangenen der Bastille abschlachte und ermorde und dass man ihnen zu Hilfe eilen musse, was die gesamte Nachbarschaft und Passanten gehort haben… Ich glaube, Exzellenz, Ihnen vorschlagen zu mussen, diesen Gefangenen nach Charenton zu uberfuhren, wo er die offentliche Ordnung nicht storen kann.“

? Jean-Jacques Pauvert : Sade vivant . Tome 2: … ≪ Tout ce qu’on peut concevoir dans ce genre-la. ≫ 1777?1793 . S. 511.

Sade wurde nach dem Vorfall in die Irrenanstalt von Charenton (bei dem heutigen Saint-Maurice ) verlegt, wobei das in einem Versteck gelagerte Manuskript der 120 Tage von Sodom zuruckblieb und lange Zeit verloren schien. Da er nun als geisteskrank galt, konnte seine Frau, ohne Ehrverlust befurchten zu mussen, die Scheidung einreichen.

Infolge der Aufhebung samtlicher lettres de cachet durch einen Beschluss der verfassungsgebenden Nationalversammlung vom 13. Marz 1790 gelangte der Marquis de Sade in Freiheit. Er engagierte sich nun politisch und schloss sich ? trotz seiner aristokratischen Herkunft ? den radikalen Jakobinern an.

1791, am 25. Juni, ließ er nach der gescheiterten Flucht des Konigs eine selbstverfasste Denkschrift in die Kutsche Ludwigs XVI. werfen, [27] die Adresse d’un citoyen de Paris au Roi des Francais (? Adresse eines Burgers von Paris an den Konig der Franzosen“). Darin wirft er dem Monarchen vor, durch die Flucht das heilige Band des Vertrauens zwischen sich und seinem Volk zerrissen zu haben:

Que venez-vous de faire, Sire ? Quelle action avez-vous commise ? A quel point vous etes-vous permis d’induire un peuple entier dans la plus affreuse erreur. Jusqu’a present, & depuis les commencemens de la Monarchie, l’opinion cherie de ce peuple etoit que si la bonne-foi, si la loyaute, si l’honneur s’exilaient de dessus la terre, c’etoit dans le cœur des Rois que leur Temple devoit se retrouver ; cette illusion n’est plus possible, vous la detruisez, Sire, et d’une maniere bien cruelle sans doute .

? Sire , was habt Ihr getan? Welche Tat haben Sie begangen? Wie haben Sie sich erlauben konnen, ein ganzes Volk in eine furchterliche Irre zu fuhren. Von den Ursprungen der Monarchie bis heute liebte das Volk den Gedanken, dass sich Aufrichtigkeit, Treue und Ehre, auch wenn sie von der Erde vertrieben wurden, im Herzen der Konige, ihrem Tempel, befinden wurden. Diese Hoffnung ist nicht mehr moglich, Sie zerstoren sie, Sire, und zwar auf grausamste Art und Weise.“

1791 wurde im Theatre Moliere sein Stuck Oxtiern, ou les Malheurs du libertinage uraufgefuhrt. [28] 1792 endete die Urauffuhrung seiner Komodie L’homme dangereux ou le Suborneur (Der gefahrliche Mann oder Der Verfuhrer) mit einem Tumult.

1793 wahlte man ihn zum Richter eines Pariser Revolutionstribunals und zum Prasidenten des revolutionaren Pariser Verwaltungsbezirks der Section des Piques .

Am 15. November 1793 verfasst er die Petition de la Section des Piques aux representans (sic!) du peuple francais . Wahrend in Sades Romanen das Laster belohnt und die Tugend bestraft wird, lobpreist Sade in dieser Petition der Piquen-Sektion die republikanischen Tugenden. Der ci-devant Marquis (?vormalige Marquis“) fordert darin die Umwandlung aller christlichen Kirchen in ?Tempel der Tugend und Vernunft“:

Qu’une fois par decade, la tribune de ces temples retentisse des eloges de la Vertu. … Ainsi l’homme s’epurera.

?Moge einmal pro Woche in diesen Tempeln der Lobpreis der Tugend ertonen. … Auf diese Weise wird der Mensch gelautert werden.“

? Sade : Petition de la Section des Piques aux representans du peuple francais. BNF Gallica , S. 4?5.

Als Revolutionsrichter rettete er seine Schwiegereltern vor der Guillotine , indem er sie auf eine sogenannte Lauterungsliste setzen ließ. [29] 1794 geriet er ins politische Abseits, galt in seinem Richteramt als zu moderat und wurde unter dem Vorwand angeklagt, sich einstmals um den Dienst in der koniglichen Garde beworben zu haben. Er blieb mehr als ein Jahr in Haft und wurde erneut zum Tode verurteilt. Vor der Vollstreckung des Urteils bewahrte ihn der Sturz Robespierres am 28. Juli 1794.

Aufenthalt in Charenton und Tod

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Il envoya le roman dans les flammes (?Er warf den Roman in die Flammen“): Napoleon Bonaparte wirft ein Exemplar des Romans Juliette ins Feuer. [30]

Napoleon Bonaparte , seit 1799 erster Konsul der Franzosischen Republik , wird die Verhaftung Sades 1801 zugeschrieben. Am 6. Marz 1801 wurde bei seinem Verleger und anschließend bei ihm eine Hausdurchsuchung durch die Polizei durchgefuhrt. Beim Verleger wurden mehrere Manuskripte und Bucher Sades gefunden und beschlagnahmt. Der Verleger und Sade wurden verhaftet. Dem Verleger wurde die Freiheit versprochen, wenn er das Versteck der gedruckten Exemplare des Buchs Juliette verriete ? er kam nach 24 Stunden wieder frei. Die etwa 1.000 Bucher wurden beschlagnahmt und verbrannt. Des Weiteren wurden Buchladen ausfindig gemacht, die dieses Buch anboten. Sade wurde auf dem Verwaltungsweg, ohne Prozess, beschuldigt, die Bucher Justine und Juliette verfasst zu haben, und im Gefangnis Sainte-Pelagie untergebracht. Anfang des Jahres 1803 wollte er sich dort an Mithaftlingen vergehen und wurde daraufhin in das Gefangnis Bicetre verlegt. Seine Familie erreichte im April 1803 eine Unterbringung in das Asyl von Charenton-Saint-Maurice (Irrenanstalt), das er bis zu seinem Tod nicht wieder verließ. [31] Maßgeblich auf Sades erneute Verhaftung bestanden hatte Napoleons Polizeiminister Joseph Fouche , der Sade in Charenton auch heimlich uberwachen ließ. Zumindest zeitweise war Sades alter Bekannter Inspektor Louis Marais an der Uberwachung beteiligt. [32]

In Charenton genoss Sade zunachst eine humane Behandlung. So verfasste er die biografischen Romane La Marquise de Gange (1813 gedruckt) sowie ? beide erst postum publiziert ? Adelaide de Brunswick, princesse de Saxe (1812) und Histoire secrete d’Isabelle de Baviere (1813). Zudem durfte er mit Anstaltsinsassen als Schauspieler mehrere Theaterstucke auffuhren, worunter allerdings keine eigenen waren. Gegen Ende seines Lebens erhielt er, auf personliche Anordnung des Polizeiministers Fouche, Einzelhaft mit Isolation und Schreibverbot. [33]

Die Version, wonach die Festnahme wegen Beschuldigung und personlicher Rache erfolgte, weil 1800 auf Napoleon Bonaparte eine Satire verfasst wurde, Zoloe et ses deux acolytes ou Quelques Decades de la Vie de trois Jolies Femmes , die Sade zugesprochen wurde, war in der Biographie Michaud (1811) erstmals verbreitet und von nachfolgenden Autoren ohne Uberprufung ubernommen worden. Sie konnte einer erneuten Uberprufung nicht standhalten, da die Satire Sade nicht zugeschrieben werden kann. [34]

Am 15. August 1808 heiratete sein jungerer Sohn Donatien-Claude Louise-Gabrielle-Laure de Sade, die einem Seitenzweig des Hauses Sade angehorte. Am 9. Juni 1809 starb sein alterer Sohn Louis-Marie. Sade wurde in Charenton von seinem Sohn Donatien-Claude besucht.

Am 2. Dezember 1814 starb er im Alter von 74 Jahren in der Irrenanstalt Charenton-Saint-Maurice. In dem Totenschein wird Sades Beruf mit homme de lettres , also Schriftsteller, angegeben. [35]

Nach Sades Tod verbrannte Donatien-Claude, der den Atheismus seines Vaters ablehnte, dessen letztes großes Werk Les journees de Florbelle ou La nature devoilee , das daher nicht erhalten ist. Sades Grabstein enthielt die Inschrift:

?Der Du vorubergehst, knie nieder und bete neben dem unglucklichsten unter den Menschen. Er wurde im vergangenen Jahrhundert geboren und starb in diesem. Der Despotismus mit seinem graßlichen Haupt fuhrte zu allen Zeiten Krieg gegen ihn. Unter den Konigen bemachtigte sich dieses Scheusal seines ganzen Lebens. Unter der Schreckensherrschaft uberlebte es und trieb Sade an den Rand des Abgrunds. Unter dem Konsulat kehrte es zuruck, und wieder ist Sade sein Opfer.“ [36]

Das Grab ist heute nicht mehr lokalisierbar, obwohl der Asthet Maurice Heine in den 1920er Jahren noch fahig war, die Inschrift zu entziffern. [35]

Unter seinen Nachfahren wurde Sade innerhalb des Hauses Sade ein Tabuthema. Erst im 20. Jahrhundert bekannte sich Xavier de Sade erstmals wieder zu seinem Vorfahren, offnete das Familienarchiv fur Forscher und trug auch wieder offentlich den Titel des Marquis. [37]

Literarisches Schaffen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Illustration einer niederlandischen Ausgabe von Juliette von de Sade, ca. 1800
Illustration aus der Ausgabe von Aline und Valcour von 1795

Die Sade-Forschung postuliert traditionell eine Zweiteilung des Gesamtwerks in dramatische und narrative Texte, ?in einen exoterischen , moralisierenden dramatischen und einen esoterischen , immoralistischen narrativen Teil“. [38]

Sade begann die Schriftstellerei 1769 mit Reiseschilderungen. Nach der Inhaftierung intensivierte er seine Tatigkeit als Autor. 1782 stellte er den Dialog zwischen einem Priester und einem Sterbenden fertig, in dem ein sterbender Freigeist einen Priester von dem Unwert eines gottesfurchtigen Lebens uberzeugen kann.

Sades Schicksal, nicht die Frau, die er liebte, heiraten zu durfen, inspirierte sein erstes großes Werk, den Briefroman Aline und Valcour (verfasst 1785?1788, veroffentlicht 1795). Er geht aber weit uber das Anfangsthema hinaus und ist eine Art Kompendium aufklarerischer Themen und Erzahlformen, besonders bekannt ist der darin enthaltene Entwurf eines utopischen Staates: Die Sudseeinsel Tamoe .

In seinem unvollendeten Episodenroman Die 120 Tage von Sodom , den er ab 1785 als Gefangener schrieb (und der erst 1904 von Iwan Bloch wiederentdeckt und 1909 veroffentlicht wurde), skizziert er eine 120-tagige Gewaltorgie und eine breite Palette sexueller Praktiken, die er von seinen Protagonisten an einer Gruppe entfuhrter und versklavter Jugendlicher beiderlei Geschlechts ausfuhren lasst. Der Roman wurde 1975, unter Verlegung der Handlung in die Zeit des italienischen Faschismus , von Pier Paolo Pasolini verfilmt .

1791 veroffentlichte Sade Les Infortunes de la vertu ( Das Missgeschick der Tugend ), eine fruhe Version des ebenfalls 1791 erschienenen Buches Justine . Darin schildert de Sade das Leben eines Madchens, das trotz kontinuierlichen Unglucks unbeirrt an die Tugend glaubt. 1796 erganzte er diesen Roman durch Juliette , die Beschreibung des Lebens von Justines Schwester, die als Kurtisane, Kriminelle und ?Nichttugendhafte“ zum Gluck findet. 1797 erschienen beide Romane anonym, komplett uberarbeitet, in zehn Banden mit 4000 Seiten und uber einhundert Kupferstichen unter dem Titel Die neue Justine/Geschichte von Juliette .

Weitere Werke der Revolutionszeit waren Die Philosophie im Boudoir (1795) mit dem politischen Pamphlet Franzosen, noch eine Anstrengung, wenn ihr Republikaner sein wollt , die Erzahlungssammlung Verbrechen der Liebe (Originaltitel Les Crimes de l’amour , 1800, darin unter anderem die Kriminalnovelle Dorgeville ) und eine Reihe von Theaterstucken. In der Irrenanstalt von Charenton verfasste de Sade die biografischen Romane La Marquise de Gange (1813 gedruckt) sowie ? beide erst posthum publiziert ? Adelaide de Brunswick, princesse de Saxe (1812) und Histoire secrete d’Isabeau de Baviere ( Die geheime Geschichte Isabellas von Bayern, 1813).

Das wohl am weitesten verbreitete seiner Werke ist Les instituteurs immoraux ou La Philosophie dans le boudoir (= Die unmoralischen Lehrer oder die Philosophie im Boudoir, 1795), das 1878 auch als erster Sade-Text ins Deutsche ubersetzt wurde:

?Es schildert die etwa einen Nachmittag und Abend fullende sexuelle und intellektuelle Initiation eines adeligen jungen Madchens durch eine adelige Frau und zwei adelige Manner plus einem [sic] gut bestuckten Bauernburschen. Hierbei fuhren die vier Hauptfiguren in den notigen Erholungspausen philosophische Gesprache, in denen sich als ?unmoralischer Schulmeister“ (und weitgehend als Sprachrohr des Autors) der homosexuelle Hedonist und Atheist Dolmacen hervortut. Leitmotiv seiner Philosophie ist die wohl von Paul Henri Thiry d’Holbach ubernommene Vorstellung vom Recht des Individuums, seinen Wunschen nachzustreben, was Sade interpretiert als Recht einer sozialen und geistigen Elite ? letztlich der Hocharistokratie, der er sich zugehorig fuhlt ? ungehemmt ihren Wunschen nach Lustgewinn zu folgen.“

Die pornografischen Passagen der Texte von Sade schildern in aller Ausfuhrlichkeit alle vorstellbaren sowie auch viele nur muhsam vorstellbare sexuellen Handlungen. Sade lasst sich daher nicht auf den ?Sadismus“ als begrenzte Menge von Praktiken reduzieren. Lustgewinn aus den Schmerzen anderer ist fur ihn nur die eindeutigste Form, wie menschliche Sexualitat in all ihren Formen strukturiert ist.

Naturgemaß hatten de Sades Schriften immer mit der Zensur zu kampfen. So standen einige davon im Londoner ?Verzeichnis verbotener Bucher“ von Pisanus Fraxi ( Index librorum prohibitorum, London 1877). Die Philosophie im Boudoir wurde 1963 von der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Schriften indiziert (spater aufgehoben).

Sades philosophische Quellen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Satanische Einflusse auf de Sade aus der Sicht der christlich gepragten Restaurationszeit (Gemalde von 1830)

Die fur Sade wichtigsten philosophischen Quellen waren Holbach , LaMettrie , Machiavelli , Montesquieu und Voltaire . Die beiden letzten Aufklarer waren personliche Bekannte seines Vaters. [39]

Sade hat Werke folgender Autoren gelesen (oder zumindest ausgeliehen): Bibel , Boccaccio , Cicero , Dante , Defoe , Diderot , Erasmus , diverse Geschichtswerke, Hobbes , Holbach , Homer , La Mettrie , Moliere , Heloise & Abalard , Linnaeus , Locke , Machiavelli , Martial , Milton , Mirabeau , Montaigne , Montesquieu , Morus , Rabelais , Racine , Radcliffe , Richelieu , Rousseau , Abbe Sade , Louis-Marie de Sade, Sallust , Seneca , Stael , Sueton , Swift , Tacitus , Vergil , Voltaire , Wolff , [40] Jean-Baptiste-Francois-Joseph de Sade . [41]

Am wichtigsten waren folgende Werke: [40]

An Person und Werk Sades scheiden sich die Geister. Fur manche Kritiker ist er ein amoralisches Ungeheuer, ein Sitten- und Jugendverderber [42] , gar ein Krimineller .

Andere Sadologen sehen in ihm ein verkanntes literarisches Genie, einen Vorkampfer der sexuellen Befreiung der Frau. [43] einen Philosophen: den Vollender der Aufklarung vor Nietzsche . Franzosische Surrealisten bewunderten Anfang des 20. Jahrhunderts die literarische und philosophische Kreativitat des Edelmannes und verliehen ihm den Beinamen Le Divin Marquis (?Der Gottliche Marquis“), [44] in Anspielung auf den italienischen Renaissance-Dichter Pietro Aretino , genannt ?Der Gottliche Aretino“, bekannt durch seine erotischen sonetti lussuriosi .

Allen Surrealisten voran Guillaume Apollinaire , der ihn mit einer superlativischen Formel glorifizierte :

Le marquis de Sade, cet esprit le plus libre qui ait encore existe …

?Marquis de Sade, dieser freieste Geist, der jemals existiert hat.“

? Guillaume Apollinaire: Les Diables Amoureux , S. 264 [45]

Dagegen gab im Jahr 1947 der Literat Maurice Blanchot uber den Doppelroman Justine und Juliette des aristokratischen Libertins ein verheerendes Urteil ab:

? Dieses monumentale Werk hat von Anfang an die Welt in Schrecken versetzt. Wenn Bibliotheken ein Enfer besitzen, dann fur ein Buch wie dieses. Sicher hat keine Literatur, kein Zeitalter ein derart skandaloses Werk aufzuweisen. Kein anderes Werk hat Gefuhl und Denken der Menschen tiefer verletzt … Wir haben hier das anstoßigste Werk vor uns, das jemals geschrieben wurde … [wie Rousseau sagte] Jedes junge Madchen, das auch nur eine Seite dieses Buches liest, ist verloren .“ [46]

Viele bedeutende Autoren haben sich an einer Wertung Sades versucht, darunter Arthur Rimbaud , Charles Baudelaire , Albert Camus , Simone de Beauvoir , Roland Barthes , Jacques Derrida und Michel Foucault [47] [48] oder Susan Sontag und Angela Carter , aber auch der konservative US-amerikanische Literaturkritiker Roger Shattuck .

Sades Werke wurden stets kontrovers diskutiert, wobei sich im Laufe der Zeit, die seit seinem Tod verstrichen ist, nach und nach eine differenziertere Sicht auf sein Schaffen durchsetzte. [49] [50] [51] Es gibt jedoch noch im fruhen 20. Jahrhundert Rezensenten, wie den Publizisten Ernst Ulitsch, [52] die ihn als den ? Bluthusten der europaischen Kultur “ bezeichnen. [53]

Ebenfalls heute unumstritten ist Sades Selbstverstandnis als Vertreter der Aufklarung , die er zwar nicht als erster, aber als prominentester Vertreter seiner Zeit bis in den sexuellen Bereich hinein wirksam gemacht sehen wollte. Zumindest Pierre-Ambroise-Francois Choderlos de Laclos ging ihm mit seinen Gefahrlichen Liebschaften allerdings zeitlich voraus. [54] [55]

Die bevorzugten Positionen von Sades Libertin -Protagonisten mogen Atheismus , Materialismus , Naturalismus , Determinismus , Amoralismus [56] oder Ethischer Egoismus sein. Doch vergaß Sade selten, jedem gerade postulierten Standpunkt auch eine Gegenmeinung gegenuberzustellen, was es schwierig macht, zu einer gultigen homogenen Gesamtsicht auf diese Aspekte seines Werkes zu gelangen.

Albert Camus schreibt in seinem Werk Der Mensch in der Revolte : ?Zwei Jahrhunderte im voraus hat Sade die totalitare Gesellschaft in verkleinertem Maßstab gefeiert im Namen einer von Sinnen geratenen Freiheit. Mit ihm beginnt tatsachlich die zeitgenossische Geschichte und Tragodie.“ [57] Camus bescheinigt Sade Bezuge, die spater unter dem Begriff Sozialdarwinismus definiert wurden, [58] sowie das Propagieren der freien Liebe , der Koedukation und der Entkriminalisierung bestimmter Sexualpraktiken wie der Bisexualitat und der Homosexualitat . [57] [59]

Angela Carter ? und in deren Folge die Literaturkritikerin Francine du Plessix Gray ? sah Sade als fruhen sexuellen Aufklarer. Er habe erkannt, dass Sexualitat mit Machtkampf und Herrschaftsbeziehung gleichzusetzen sei und habe Pornographie im Dienste der Frauen propagiert. Seine nonkonformen Frauengestalten seien Vorlauferinnen der modernen emanzipierten Frauen. [60] Sie begrundet dies vor allem mit Sades Romanen Justine und Juliette , aber auch damit, dass in Sades Die 120 Tage von Sodom , aber auch in Die Philosophie im Boudoir Ubergriffe sowohl von Frauen als auch von Mannern sowohl an Frauen als auch an Mannern verubt werden.

Die Journalistin und Pornoproduzentin Manuela Kay schrieb uber Sades Werke, ?dass hier Frauen auch endlich das Recht eingestanden werde, genauso aggressiv, tyrannisch und grausam zu ficken wie Manner. Kurz: dass de Sade somit die Sexualitat politisiert habe.“ [61]

Neben den literarischen und philosophischen Aspekten sei Sades Œuvre vor allem im Bereich der Psychologie so einflussreich, aber auch von der Fachwelt so verschmaht wie kaum ein anderes gewesen, so Francine du Plessix Gray. Sie behauptet, dass uber 130 Jahre, bevor Sigmund Freud mit seiner Eros-und-Thanatos-Theorie einen Zusammenhang zwischen Todestrieb und Lebenstrieb beschrieb, Sade dieses Phanomen bereits in seinen beiden Romanen Juliette und Justine explizit herausgestellt habe. [62]

19. Jahrhundert

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits zu Lebzeiten forderte Sades Werk Literaten und Kritiker zu teilweise heftigen Reaktionen heraus. Restif de la Bretonne schrieb 1798 den Roman Anti-Justine, ou les Delices de l’Amour , den er als ?Antidote zu Sades Theorien“ konzipierte. [63]

Falls uberhaupt vorhanden, wurden Sades Werke wahrend der ersten Jahre nach seinem Tod in Bibliotheken nur besonders geschutzt aufbewahrt [64] und nicht allgemein zuganglich gemacht. [65] Der Grund dafur war wohl vor allem in deren explizit sexuellem Gehalt zu suchen, weniger in Sades radikaler Philosophie. [66]

Wahrend der Restaurationsepoche in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts wurde Sade dann vor allem wegen seiner expliziten anti-christlichen Haltung negativ bewertet. Man bezichtigte ihn des Satanismus und sah in ihm nichts als einen besonders verwerflichen Pornographen. [53] Er verschwand aber nicht vollig aus dem Bewusstsein der literarischen Welt und wird zum Beispiel 1825 in Louis Gabriel Michauds Biographie universelle ancienne et moderne [64] erwahnt, allerdings in einem eindeutig abwertenden Sinne.

Auch der Kritiker Jules Janin nimmt ?Geruch von Schwefel“ wahr, sobald ihm Sades Name oder Werk begegnet. [64] Was Janin allerdings nicht davon abhielt, mit L’ane mort et la femme guillotinee einen Roman zu verfassen, der Ahnlichkeiten mit Sades Juliette aufweist, die weder als Satire noch als Kopie zu bezeichnen sind. Jedenfalls zeigt die Gestaltung der weiblichen Hauptfigur dieselben deutlich amoralischen Zuge, die Janin an Sades Werk als abstoßend bewertet, hier aber durchaus mit Sympathie schildert. [67]

Mit der Restauration, die nach Napoleons Ende ab 1820 europaweit einsetzte, verschwand Sades Werk nach und nach aus der offentlichen Rezeption. Es entwickelte dafur eine umso regere Wirkung im Untergrund. Es wurde von Swinburne gelesen und von Edgar Allan Poe , den es womoglich zu einigen seiner tief dusteren Geschichten wie zum Beispiel Die Grube und das Pendel angeregt haben mag. Aber auch Thomas de Quincey muss Teile von Sades Werken gekannt haben. [68]

Baudelaire erwahnt Sades Werke [69] und stellt sie in einen Zusammenhang mit Poe, dem er bescheinigt, in seinen ?Novellen die Liebe ausgemerzt“ zu haben. Baudelaire schreibt uber Sade: ?Um das Bose zu verstehen, muss man immer zu Sade zuruckkehren, das heißt zum naturlichen Mann.“ [70]

Doch abgesehen von der literarischen Avantgarde eines Rimbaud, Baudelaire, De Quincey , Swinburne oder Edgar Allan Poe vertrat das meinungsbildende Burgertum in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts offentlich eine Sexualmoral, die eine breitere, gar offentliche, Rezeption von Sades Werken nicht zuließ.

Eine neue, teilweise positivere Bewertung erfuhr Sades Werk erst wieder mit der literarischen Stromung des Symbolismus , die von Frankreich gepragt war, etwa ab 1862 begann und spater nach den 1920er Jahren den literarischen Surrealismus entscheidend beeinflussen sollte. In Frankreich, wo der Symbolismus seinen Anfang nahm, war er unter anderem eng mit einer Tendenz zur Dekadenz und der Kultur des Fin de siecle verbunden. Jetzt wurde Sade, wenn auch vorsichtig, erneut offentlich rezipiert. Auguste de Villiers de L’Isle-Adam kannte Sades Werke zumindest teilweise, genauso wie seine Bekannten Paul Verlaine , Charles Baudelaire und Joris-Karl Huysmans . Baudelaire geht sogar soweit anzumerken, ?dass die Liebe der Folter oder einem chirurgischen Eingriff sehr ahnlich sei“. Ein Satz, der wie viele ahnliche Bemerkungen in Baudelaires Werk deutliche Bezuge zu Sade herstellt, auch ohne diesen direkt zu benennen. [71]

Nach Charles Baudelaire waren Stephane Mallarme , Paul Verlaine, Arthur Rimbaud und Maurice Maeterlinck wichtige Vertreter des franzosischen Symbolismus, die sich mal offener, mal kryptischer mit Sades Werk und Philosophie auseinandersetzten. Diese Auseinandersetzung fiel nicht immer positiv aus. So wandten sich Joris-Karl Huysmans und Auguste de Villiers de L’Isle-Adam in spateren Lebensjahren einem mystischen Katholizismus zu, der teilweise nur sehr schwer oder uberhaupt nicht mit ihren fruheren Ansichten und Werken zu vereinbaren war. [72]

Die gerade im Entstehen begriffene Arbeiterbewegung und deren intellektuelle Avantgarde konnte mit Sade als einem Angehorigen des Hochadels und angeblichem Apologeten einer von Eliten gepragten Gesellschaftsstruktur nichts anfangen.

Dennoch war Sade uber den ganzen Verlauf des 19. Jahrhunderts hinweg keineswegs vergessen oder blieb gar unbeachtet, sondern ubte auf die progressivsten und radikalsten Schriftsteller dieser Zeit erheblichen Einfluss aus. [64] [73]

Im Jahre 1899 fand der Arzt Iwan Bloch Teile von Sades verschollen geglaubtem Manuskript 120 Tage von Sodom und gab es 1900 unter dem Pseudonym Eugen Duhren in einer geringen Auflage als angebliche Fallstudie zu Richard von Krafft von Ebings Psychopathia sexualis heraus. [74] Im Vorwort verlieh er der Begeisterung uber seinen Fund Ausdruck und bezeichnet Sade als ?den bemerkenswertesten Mann des 18. Jahrhunderts“, dessen Lekture fur jeden unverzichtbar sei, der sich fur die Psychologie des Menschen interessiere. [75]

Krafft?Ebing hatte 1886 in seiner Psychopathia sexualis die Begriffe Sadismus und Masochismus (nach Leopold von Sacher-Masoch ) fur die von ihm damit verbundenen und als psychische Storungen angesehenen Sexualpraktiken gepragt. Der Begriff Sadismus beschreibt heute die psychiatrische Diagnose einer Paraphilie , bei der ein Mensch (sexuelle) Lust oder Befriedigung dadurch erlebt, dass er andere Menschen demutigt, unterdruckt oder ihnen Schmerzen zufugt. Der Wiener Psychoanalytiker Isidor Sadger pragte schließlich 1913 in seinem Artikel Uber den sado-masochistischen Komplex erstmals den zusammengesetzten Begriff ?Sado-Masochismus“.

20. Jahrhundert

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Noch im Jahre 1901 warnte ein Dr. Jacobus X in einem popularwissenschaftlichen Buch namens Le marquis de Sade et son oeuvre devant la science medicale & la litterature moderne (?Der Marquis de Sade und seine Werke im Lichte der Medizin und der modernen Literatur“) eindringlich vor den vermeintlich schrecklichen Auswirkungen der Lekture von Sades Schriften, die zu jenem Zeitpunkt hochstens als schlechte Schwarzkopien , teure Privatdrucke oder unter Verschluss in den Giftschranken der Bibliotheken zu haben waren. [76]

Guillaume Apollinaire , einer der Begrunder des Surrealismus , gab 1909 in der erotischen Buchreihe Les Maitres de l’Amour unter dem Titel L’Œuvre du Marquis de Sade [77] erstmals wieder einige wichtige Teile von Sades Werk heraus. Dem Vorwort , das er seinem Buch voranstellte, gab er den Titel Der gottliche Marquis und schuf damit einen Beinamen fur den Marquis de Sade, der noch heute, vor allem im franzosischen und im englischen Sprachraum, verwendet wird. [75]

Fur die Surrealisten war Sade eine zentrale Figur. Was die Vertreter des Surrealismus so an ihm anzog, war Sades unbeugsame sexuelle und geistige Freizugigkeit, seine rucksichtslose Suche nach dem absoluten Vergnugen und seine Verachtung fur die traditionellen Werte von Kirche, Kleinfamilie und Obrigkeitsstaat. [75]

Apollinaire war es auch, der Maurice Heine dazu brachte, das Manuskript der 120 Tage von Sodom aus Berlin, wo es von Bloch veroffentlicht worden war, fur Sades Heimatland wieder zuganglich zu machen, was in den Jahren 1929 und 1930 in einer sehr geringen Auflage geschah. Heine und dessen Forderer Vicomte Charles de Noailles trugen bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weitere Schriften und Belege des Marquis de Sade aus Bibliotheken und Privatsammlungen zusammen, um sie einer Veroffentlichung zuganglich zu machen. Nach dem Tode Heines setzte der Lektor Gilbert Lely dessen Mission fort, der Sade als Moralisten betrachtete, dessen ?geistige Tiefe nicht einmal vom Genie eines Friedrich Nietzsche“ ubertroffen werde. [75]

Seit den spaten 1920er Jahren begann man Sade generell offener zu rezipieren. Man sah ihn seither verstarkt eher als Aufklarer denn als bloßen Pornographen. So wies der Literaturwissenschaftler Karl Heinz Bohrer in einer Studie uber den deutschen Schriftsteller Ernst Junger darauf hin, dass in Jungers surrealistischen Werken aus den 1920er Jahren (besonders Das abenteuerliche Herz ) Einflusse de Sades nachzuweisen sind. [78] Erich Fromm besprach 1934 fur die Zeitschrift fur Sozialforschung , das Organ der fruhen Kritischen Theorie , Geoffrey Gorers Buch The revolutionary ideas of the Marquis de Sade und sah in Sade enthusiastisch einen bedeutenden Aufklarer .

Horkheimer und Adorno forderten die Aufklarung der Aufklarung uber sich selbst: Die von der Aufklarung gegen den bloßen Glauben an die religiose Offenbarung ins Feld gefuhrte menschliche Vernunft kann sich moralfrei als zynische Zweckrationalitat gebarden und somit die humanistischen Ideale einiger Aufklarer torpedieren. In Dialektik der Aufklarung (1944) sehen sie in Sade (mit seinem Werk Juliette ) ebenso wie in Nietzsche solch einen radikalen Aufklarungsphilosophen, der im Gegensatz zu Kant stehe. [55]

Der franzosische Schriftsteller und Nietzsche -Ubersetzer Pierre Klossowski betrachtete 1947 in seinem Essay Sade mon prochain ( Sade mein Nachster ) die Gedankenwelt des Marquis als Ausbruch aus der vom Zeitalter der Aufklarung an propagierten ?anthropomorphen“ Vernunft und als ?Versuch, eine theologische Auseinandersetzung mit der Leerformel Gott zu fuhren, und die Schwierigkeit sichtbar zu machen, eine gottlose Gesellschaft ohne Henker zu schaffen.“ [49]

Simone de Beauvoir hat in ihrem Essay Soll man Sade verbrennen? Sades Schriften unter dem Blickwinkel einer Philosophie der Freiheit untersucht, die dem Existenzialismus um rund 150 Jahre vorausging. Die Ideen Sades wurden in ihrem Fokus auf Sexualitat als treibende Kraft mitunter auch als Vorlaufer der Psychoanalyse Sigmund Freuds interpretiert. [79] Doch auch sie konnte sich nicht vollstandig der Faszination des Tabubruchs entziehen, der immer noch mit Sades Schriften verbunden war. Es sei ?Sades ungeheures Verdienst, die Wahrheit des Menschen gegen jeden Abwehrmechanismus der Abstraktion und Entfremdung proklamiert zu haben“. [80] Drei Monate zuvor (September 1951) war Albert Camus ’ Werk Der Mensch in der Revolte erschienen, in dem der Marquis de Sade bemerkenswert viel Raum einnimmt. Camus bescheinigt Sade darin ?in einer einzigen enormen Kriegsmaschine die Argumente der Freidenker“ zusammengefasst zu haben. [81] Der Psychoanalytiker Jacques Lacan kam zu dem Schluss, dass de Sades Ethik die komplementare Erganzung des von Immanuel Kant formulierten Kategorischen Imperativs darstellt. [82] [83]

Stanisław Lem stellte 1978 mit Sade und die Spieltheorie eine Systematik phantastischer Literaturgattungen auf, in der Texte zwischen den Polen der Utopie und der Anti-Utopie sowie des Marchens und des Anti-Marchens verortet wurden. Koordinaten waren eine gegenuber allen freundlich bzw. feindlich eingestellte Welt (Utopie/Dystopie) bzw. eine gezielt gegen Einzelnen freundliche oder feindselige Welt (Marchen/Anti-Marchen). Fur letzteres machte Lem zunachst eine Leerstelle aus, da diese Textgattung nicht existiere, erst am Ende des Essays erganzt er, dass diese Stelle doch besetzt sei: von Werken de Sades.

1979 beschrieb Angela Carter in The Sadeian Woman: And the Ideology of Pornography Sade zwar als einen Terroristen der Phantasie , weist ihm aber auch die Erkenntnis zu, dass ?eine freie Frau in einer unfreien Gesellschaft zu einem Monstrum“ werde, und arbeitet weiterhin heraus, dass Sade unter den Pornographen eindeutig Moralist sei und in seinem Werk ?an die Moglichkeit glauben kann“, dass eines Tages ?das in Gestalt von Gott, Konig und Recht herrschende dreieinige mannliche Autoritatssymbol einmal endgultig seinen Abschied nehmen kann“. [60]

Einer ahnlichen Argumentationslinie folgend verteidigte Susan Sontag sowohl Sade als auch Georges Batailles Histoire de l’oeil in ihrem 1967 geschriebenen Essay The Pornographic Imagination . Sontag vertritt hierin die Auffassung, dass die Werke beider Autoren transgressive Wunschbilder beschreiben, da in ihnen herkommliche Gedanken und Realitaten uberschritten werden und daher nicht zensiert werden durften.

Im Gegensatz hierzu betrachtete Andrea Dworkin de Sade als den beispielhaften frauenhassenden Pornografen, der ihre These belegte, dass Pornografie unweigerlich zu Gewalttaten gegen Frauen fuhre. Sie widmete 1979 ein Kapitel ihres Buches Pornography: Men Possessing Women einer Analyse Sades. Susie Bright vertritt die These, dass Dworkins erste Erzahlung Ice and Fire , deren zentrale Themen Gewalt und Missbrauch sind, als eine moderne Nacherzahlung der Juliette aufgefasst werden sollte. [84]

Fur konservative Christen galt und gilt Sade als Beleg fur den Zusammenhang zwischen Aufklarung und Amoralismus . So warnte 1980 die Katholische Akademie in Bayern auf dem Kongress ?Tendenzwende“ vor Sade als ?aufgeklartem Geist“. [85]

Der als christlich- konservativ geltende Kulturwissenschaftler und Literaturkritiker Roger Shattuck pladierte in seinem 1996 erschienenen Buch Forbidden Knowledge zwar nicht mehr dafur, Sade etwa zu verbrennen, ihn aber auch nicht als ?neuen Klassiker“ zu feiern, sondern ihn ?nur außerst vorsichtig zuganglich“ zu machen. [86]

Otto Flake urteilte uber de Sade: ?Alles ist nur Literatur bei ihm.“ [87]

De Sades Werk im Spiegel der Kunst

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

De Sades Werk beeinflusste wichtige Bewegungen in Literatur und bildender Kunst. [88] Es gibt nur wenige Autoren, deren Leben und Werk unter so unterschiedlichen ? und kontroversen ? Perspektiven gesehen worden ist, wie das des Marquis de Sade:

?Durch ihr beispielloses Zerstorungspotenzial wurden de Sades Texte fur jede Bewegung, die sich als innovativ oder gar revolutionar empfand, zur einer Herausforderung, und das waren nicht wenige. …… auf diese Weise entwickelten sich Leben und Werk des Marquis de Sade zu einer Projektionsflache und damit auch zu einem Spiegelbild der Moderne, die sich selbst, ihre Befindlichkeiten, Errungenschaften und Fehlentwicklungen, darin zu entdecken glaubte.“

? Volker Reinhart : de Sade [89]

Sades Texte haben die kunstlerischen Bewegungen des Fin de siecle , der Decadence , des Symbolismus und Surrealismus beeinflusst. [90] [72] Innerhalb der Unterhaltungsliteratur ist Sades Einfluss bis heute in der Horrorliteratur, dem modernen Nachfolger der Gothic Novel , beziehungsweise dem Horrorfilmgenre zu beobachten. Wahrend Vertreter des fruhen Schauerromans wie Anne Radcliffe oder William Beckford heute nahezu vergessen sind, blieb Sades Werk neben dem seiner Zeitgenossen Percy Bysshe Shelley , Lord Byron und Mary Shelley bis in die Moderne hinein innerhalb der Literatur und ihrer Rezeption prasent und konnte schon aus dieser Prasenz heraus seinen Einfluss entfalten. [91]

  • Man Ray malte 1938 das Bild Imaginary Portrait of D.A.F. de Sade . [92]
  • Clovis Trouille setzte sich in seinen Gemalden wiederholt mit Sade auseinander, u. a. Voyeuse . [93]
  • Guido Crepax schuf mit Justine im Jahr 1979 eine Graphic Novel zu de Sades Roman Justine .
  • Johannes Grutzke widmete de Sade 1990 eine Radiermappe mit dem Titel Aus dem Leben des Marquis de Sade .
  • Von Oktober 2014 bis Januar 2015 zeigte das Pariser Musee d’Orsay als Hommage zum 200. Todestag des Marquis die Ausstellung Sade. Attaquer le soleil . Hierfur hatten die beiden Kuratorinnen Annie Le Brun und Laurence des Cars rund 500 Kunstwerke zusammengetragen, die von den Ideen des Autors beeinflusst sind. [94]

Werk und Leben de Sades haben mehrere Filmemacher inspiriert. Neben einer großen Anzahl pornografischer Filme gibt es auch mehrere Mainstream -Produktionen, die sich mit ihm und der durch ihn geschaffenen Literatur auseinandersetzen:

  • Sibylle Knauss : Die Marquise de Sade ? Roman einer Ehe . Hoffmann & Campe, 2006 (fiktionalisierte Annaherung an Sades Ehe und Lebensgeschichte).
  • Nikolaj Frobenius : Der Anatom . Luchterhand, 1998.
  • Jacques Chessex : Der Schadel des Marquis de Sade . Nagel & Kimche, 2011.

Prix Sade (Literatur-Preis)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Aufnahme der Werke Sades in die renommierte Bibliotheque de la Pleiade (Edition Michel Delon, 3 Bde., 1990?1980), den franzosischen Sternenhimmel literarischer Editionen , war ein weiterer Hohepunkt auf dem Wege der Rehabilitation des ?beruchtigsten Autors aller Zeiten“ [96] die Schaffung eines Literaturpreises, der nach ihm benannt wurde.

Im Jahre 2001 riefen Frederic Beigbeder und Lionel Aracil den Prix Sade ins Leben, einen Literaturpreis, mit dem unkonventionelle Autoren ausgezeichnet werden sollen. Laureat des Prix Sade war im Jahre 2013 der franzosische Schriftsteller Jean-Baptiste Del Amo . [97] Er erhielt die Trophae, einen von der Jury signierten Martinet , eine mehrriemige Peitsche, fur seinen Roman Pornographia . [98] Im Jahre 2018 erhielt Jonathan Littell , ein franzosisch-amerikanischer Schriftsteller ( Prix Goncourt 2006, Die Wohlgesinnten ), den Prix Sade fur seinen Roman Eine alte Geschichte . [99]

Primarliteratur

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Franzosische Werkausgaben
  • Œuvres completes du Marquis de Sade. edition etablie par Gilbert Lely . Buchgemeinschaft Cercle du Livre precieux, Paris 1962, 15 Bande.
    • neue Ausgabe: Œuvres completes du Marquis de Sade. edition definitive, etablie par Gilbert Lely. Cercle du Livre precieux, Paris 1966?1967, 16 Bande. (Der 16. Band enthalt Sades Bericht uber seine zweite Reise nach Italien (1775/1776), Le Voyage d'Italie ).
  • Œuvres completes du Marquis de Sade. edition mise en place par Annie Le Brun et Jean-Jacques Pauvert . 1986?1991, 15 Bande. (Die Bande 13, 14 und 15 umfassen Sades dramaturgisches Werk.) [100]
  • D.A.F. de Sade: Œuvres. 3 Bande. Bibliotheque de la Pleiade , Gallimard, Paris 1990?1998, herausgegeben von Michel Delon . [101]

?Mit der hervorragend kommentierten dreibandigen Auswahlausgabe in der Bibliotheque de la Pleiade (1990?1998) kam der so lange verfemte Homme de lettres schließlich im Olymp der franzosischen Literatur an.“

? Volker Reinhardt : De Sade oder Die Vermessung des Bosen. Eine Biographie. S. 390
Tome I: Bibliotheque de la Pleiade, n° 371. Edition Michel Delon, 5. Oktober 1990, ISBN 2-07-011190-3 :
Dialogue entre un pretre et un moribond ? Les Cent Vingt Journees de Sodome ou L’Ecole du Libertinage ? Aline et Valcour ou Le Roman philosophique .
Tome II: Bibliotheque de la Pleiade, n° 418, Edition Michel Delon, 20. Juli 1995, ISBN 2-07-011351-5 :
Les Infortunes de la vertu ? Justine ou Les Malheurs de la vertu ? La Nouvelle Justine ou Les Malheurs de la vertu .
Tome III: Bibliotheque de la Pleiade, n° 449, Edition Michel Delon / Jean Deprun, 24 Septembre 1998, ISBN 2-07-011352-3 :
La Philosophie dans le boudoir ? Histoire de Juliette .

(Siehe: Rezension in deutscher Sprache von Hans-Ulrich Seifert (Trier): ?Le Temps est sans doute venu …“ Anmerkungen zum ersten Band der ?Œuvres“ des Marquis de Sade in der Bibliotheques de la Pleiade. In: Romanistische Zeitschrift fur Literaturgeschichte, 15. Jahrgang 1991, Heft 3/4, S. 442?451.)

  • Le Theatre des Sade. Hg. Jean-Jacques Brochier. Verlag Jean-Jacques Pauvert, 1970, 4 Bande.
Deutsche Werkausgaben

Die erste zuverlassige deutsche Werkausgabe wurde von Marion Luckow herausgegeben und erschien in 3 Banden 1962 im Merlin-Verlag, Hamburg. Sie liegt auch der folgenden Ausgabe zugrunde:

  • Ausgewahlte Werke . Band 1?6. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 1972 (TB Nr. 1301?1306) [102]
  • Justine und Juliette. Hg. Stefan Zweifel und Michael Pfister. 10 Bde. Verlag Matthes & Seitz Berlin 1990?2002, mit Essays verschiedener Autoren. (Sorgfaltige kommentierte Neuubersetzung des vollstandigen Textes des Sadeschen Doppelromans) [103]
  • Gesammelte Werke. Stephenson Verlag, Flensburg 1979. (Ein Band. Recht unzureichende, unkommentierte Leseausgabe, die vor allem kurzere Geschichten und die ?Justine“ enthalt. Ansonsten keines der Hauptwerke.)
  • Werke. Eine Auswahl. Ausgewahlt, ubersetzt, mit Dokumentation und Nachwort von Gerd Henninger. Verlag Kurt Desch, Basel 1965.
  • Werke in funf Banden. Herausgegeben von Bettina Hesse. Konemann Verlag, Koln 1995. (Enthalt die wichtigsten Hauptwerke.)

Sekundarliteratur

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Bibliographien
  • Guillaume Apollinaire : Essai Bibliographique sur les Œuvres du Marquis de Sade. 1909 ? auf (frz) Wikisource .
  • Colette Verger Michael: The Marquis de Sade. The man, his works, and his critics. An annotated bibliography (= Garland Reference Library of the Humanities, 469). Garland, New York NY 1986, ISBN 0-8240-8998-7 .
  • Hans-Ulrich Seifert: Literatur von und uber de Sade in deutscher Sprache 1791?1989. In: Hans-Ulrich Seifert, Michael Farin : Marquis de Sade: ?Der Mensch ist bose.“ Ein erotisch-philosophisches Lesebuch. Heyne Allgemeine Reihe, Nr. 01/7708, Munchen 1990, ISBN 3-453-04354-5 , S. 273?350.
Biographien
  • Anonymus : Le Marquis de Sade, ses aventures, ses oeuvres, passions mysterieuses, folies erotiques . Antheme Fayard, Paris 1885: im Katalog der BnF
  • Laurence L. Bongie: Sade. A Biographical Essay . University of Chicago Press, Chicago IL u. a. 1998, ISBN 0-226-06420-4 .
  • Otto Flake : Marquis de Sade. Mit einem Anhang uber Retif de la Bretonne . Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth , ungekurzte Ausgabe dtv 379, Munchen 1966.
  • Stephanie Genand: Sade , Gallimard (Folio biographies), Paris 2018, ISBN 978-2-07-269402-8 ? Leseprobe
  • Geoffrey Gorer: The life and ideas of the Marquis de Sade . Panther Books, London 1963
  • Raymond Jean: Ein Portrait des Marquis de Sade . Aus dem Franzosischen von Nicolaus Bornhorn. Schneekluth, Munchen 1990, ISBN 3-7951-1150-1 .
  • Walter Lennig : Marquis de Sade. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (= Rowohlts Monographien. RM 50108). 9. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-50108-2 .
  • Gilbert Lely : Vie du marquis de Sade. Tome Premier: De la Naissance a L'Evasion de Miolans 1740?1773 , Gallimard 1952.
    • Vie du Marquis de Sade. Avec un examen de ses ouvrages. Tome Second. Des Annees Libertines de La Coste au Dernier Hiver du Captif 1773?1814 , Gallimard, Paris 1957.
    • deutsch: Leben und Werk des Marquis de Sade . Albatros, Dusseldorf 2001, ISBN 3-491-96025-8 .
  • Maurice Lever : Donatien Alphonse Francois, marquis de Sade . Fayard, Paris 1991, ISBN 978-2-213-61688-9 .
  • Marion Luckow: Biographie , in: Donatien Alphonse Francois Marquis de Sade: Ausgewahlte Werke . Band 6: Die Tage von Florbelle. Personliche Notizhefte [u. a.] (= Fischer-Taschenbucher . 1306). Herausgegeben von Marion Luckow. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-436-01585-7 , S. 343?386. (Eine detaillierte Biografie unter Betonung der Revolutionsjahre und seines Anti-Klerikalismus.)
  • Jean-Jacques Pauvert : Sade vivant . 3 Bande. Robert Laffont, Paris 1986?1990. (frz., Rezension von Martine de Rougement, in: Dix-huitieme Siecle, n°26, 1994. Economie et politique. S. 661?662 ? Persee )
  • Gert Pinkernell : Artikel in Namen, Titel und Daten der franz. Literatur ? (Ein sehr konziser biographischer Abriss).
  • Francine du Plessix Gray: At Home With the Marquis de Sade. A Life . Simon & Schuster, New York NY 1998, ISBN 0-684-80007-1 .
  • Volker Reinhardt : De Sade oder Die Vermessung des Bosen. Eine Biographie . C. H. Beck, Munchen 2014, ISBN 978-3-406-66515-8 . ? Rezension von Katharina Dobler: Der Quentin Tarantino des 18. Jahrhunderts . Auf: Deutschlandfunk.de , 21. Juli 2014.
  • Neil Schaeffer: The Marquis de Sade. A life . Hamilton, London 1999, ISBN 0-241-13120-0 .
Analysen

Bucher:

  • Timo Airaksinen: The philosophy of the Marquis de Sade . Routledge, London 1995, ISBN 0-415-11229-X
  • Peter-Andre Alt : Asthetik des Bosen . Beck, Munchen 2010, ISBN 978-3-406-60503-1 , eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Roland Barthes : Sade, Fourier, Loyola . Editions du Seuil, Paris 1971
    • Auf Deutsch: Sade, Fourier, Loyola . Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, stw 585. Ubers. Maren Sell und Jurgen Hoch. Frankfurt 1986, ISBN 3-518-28185-2
  • Georges Bataille : L’homme souverain de Sade und Sade et l’homme normal , in: Georges Bataille: L’erotisme . Les Editions de Minuit, Paris 1957, S. 164?175 und S. 197?218
    • Auf Deutsch: Der souverane Mensch Sades und Sade und der normale Mensch , in derselbe: Der heilige Eros (= Ullstein-Buch 5039). Ullstein, Frankfurt 1982, ISBN 3-548-35039-9 , S. 161?173 und 174?193
  • Arno Baruzzi : Sade , in: Aufklarung und Materialismus im Frankreich des 18. Jahrhunderts, Paul List Verlag 1968, S. 133?153.
  • Alexandra Beilharz: Die Decadence und Sade. Untersuchungen zu erzahlenden Texten des franzosischen Fin de Siecle . M & P, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-45161-5 (Zugleich: Freie Universitat Berlin , Dissertation, 1995: Sade decadent ).
  • Iwan Bloch (unter dem Pseudonym Eugen Duhren): Der Marquis de Sade und seine Zeit. Ein Beitrag zur Cultur- und Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts. Mit besonderer Beziehung auf die Lehre von der Psychopathia Sexualis ( Studien zur Geschichte des Menschlichen Geschlechtslebens ). Bd. 1. Barsdorf, Berlin 1900, Archive .
  • Olaf Bohn: Die Gesellschaft der Freunde des Verbrechens. Kriminologisch relevante Aspekte der Thematisierung der Gewalt bei Marquis de Sade , Diplomarbeit Januar 2000, ISBN 978-3-8386-3126-4 - Leseprobe
  • Julia Bohnengel: Sade in Deutschland. Eine Spurensuche im 18. und 19. Jahrhundert. Mit einer Dokumentation deutschsprachiger Rezeptionszeugnisse zu Sade 1768?1899 . Rohrig Universitatsverlag, St. Ingbert 2003, ISBN 978-3-86110-330-1 .
  • Angela Carter : The Sadeian Woman. An Exercise in Cultural History . Virago, London 1979, ISBN 0-86068-054-1
  • David Cooper , Michel Foucault , Marquis de Sade u. a.: Der eingekreiste Wahnsinn . Edition Suhrkamp, es 965. Frankfurt 1979, ISBN 3-518-10965-0
  • Sabine Friedrich: Die Imagination ds Bosen. Zur narrativen Modellierung der Transgression bei Laclos , Sade und Flaubert . Narr Francke Attempto 1998, ISBN 978-3-8233-4794-1 , eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Melanie Harmuth: Zur Kommunikation von Obszonitat. Der Fall de Sade . Driesen, Taunusstein 2004, ISBN 3-936328-28-5 (Zugleich: Universitat Siegen , Diplomarbeit, 2002)
  • Ronald Hayman: Marquis de Sade. The genius of passion. Tauris Parke, London u. a. 2003, ISBN 1-86064-894-0 .
  • Elke Heitmuller: Zur Genese sexueller Lust. Von Sade zu SM . Konkursbuch Verlag , Tubingen 1994, ISBN 3-88769-081-8 .
  • Pierre Klossowski : Sade, mon prochain . Editions du Seuil, Paris 1947.
  • Jacques Lacan : Kant avec Sade , in: Critique . Nr. 191, Avril 1963, ISSN   0011-1600 S. 291?313
    • Auf Deutsch: Kant mit Sade , in dsb. Schriften . Band 2. Ausgewahlt und herausgegeben von Norbert Haas. Walter, Olten 1975, ISBN 3-530-50202-2 , S. 133?164
  • Thomas Moore: Dark Eros. The Imagination of Sadism . Spring Publishing, Putnam CT 2005 ISBN 0-88214-365-4
  • Michel Onfray : Sade, deconstruction d’un mythe . Fremeaux & Associes, Vincennes 2012
  • Jean Paulhan : Le Marquis de Sade et sa complice ou Les revanches de la pudeur . Lilac, Paris 1951 (Nachdruck: (= Le regard litteraire , 14). Editions Complexe, Brussel 1987 ISBN 2-87027-215-4 )
  • Octavio Paz : An Erotic Beyond. Sade . Harcourt Brace, New York NY 1998, ISBN 0-15-100352-1 .
  • Michael Pfister, Stefan Zweifel : Pornosophie & Imachination. Sade, La Mettrie, Hegel . Matthes & Seitz Munchen, 2002, ISBN 3-88221-836-3 .
  • Winfried Schroder : Moralischer Nihilismus. Radikale Moralkritik von den Sophisten bis Nietzsche. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-15-018382-3 , Kapitel V 2. Der Kronzeuge: Sade .
  • Maurice Schuhmann: Die Lust und die Freiheit. Marquis de Sade und Max Stirner. Ihr Freiheitsbegriff im Vergleich . Karin Kramer, Berlin 2007, ISBN 978-3-87956-308-1
  • Maurice Schuhmann: Radikale Individualitat. Zur Aktualitat der Konzepte von Marquis de Sade, Max Stirner, Friedrich Nietzsche . transcript Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1719-1 (Zugleich: Freie Universitat Berlin, Dissertation, 2010)
  • Hans-Ulrich Seifert: Sade: Leser und Autor. Quellenstudien, Kommentare und Interpretationen zu Romanen und Romantheorie von D. A. F. de Sade (= Studien und Dokumente zur Geschichte der romanischen Literaturen . Bd. 11). Peter Lang, Frankfurt 1983, ISBN 3-8204-7295-9 (Zugleich: Marburg, Universitat, Dissertation, 1982), Online frei verfugbar bei Hathi Trust ; franzosischsprachige Rezension von Michel Delon : Hans-Ulrich Seifert: Sade : Leser und Autor , 1983, in: Dix-huitieme Siecle, n°16, 1984. D'Alembert. S. 496?497: Persee
  • Gonzague Saint Bris : Marquis de Sade. L’ange de l’ombre . Telemaque, Paris 2013, ISBN 978-2-7533-0195-5
  • Philippe Sollers : Writing and the Experience of Limits . Columbia University Press , New York NY 1983, ISBN 0-231-05292-8 .
  • Philippe Sollers: Sade contre l’Etre supreme . Gallimard, Paris 1996, ISBN 2-07-074528-7 [106]
  • Jorn Steigerwald: Ausloschungsverfahren. Rituale des Vergessens in D. A. F. de Sades ?Les 120 journees de Sodome“ , in: Heike Brohm, Claudia Eberle, Brigitte Schwarze (Hrsg.): Erinnern ? Gedachtnis ? Vergessen. Beitrage zum 15. Nachwuchskolloquium der Romanistik (= Forum Junge Romanistik, 6). Romanistischer Verlag, Bonn 2000, ISBN 3-86143-109-2 , S. 295?304
  • Jorn Steigerwald: Origo und Originalitat der Novellistik de Sades , in: Romanistische Zeitschrift fur Literaturgeschichte . Bd. 24, Nr. 3/4, 2000, ISSN   0343-379X S. 297?327
  • Jorn Steigerwald: Die Neugier des Auges und die Wollust des Ohres. Zur Logik der Sinne im Reich de Sades (am Beispiel der Justine) , in: Caroline Welsh, Christina Dongowski, Susanna Lule (Hrsg.): Sinne und Verstand. Asthetische Modellierungen der Wahrnehmung um 1800 (= Stiftung fur Romantikforschung . Bd. 18). Konigshausen & Neumann , Wurzburg 2001, ISBN 3-8260-2085-5 , S. 207?224
  • Colette Verger Michael: Sade. His ethics and rhetoric (= American University Studies Bd. 106). Peter Lang, New York NY 1989 ISBN 0-8204-0884-0
  • Colin Wilson : The Misfits. A Study of Sexual Outsiders . Grafton Books, London 1988, ISBN 0-246-12974-3
  • Caroline Warman: Sade. From materialism to pornography (= Studies on Voltaire and the Eighteenth Century , 1). Voltaire Foundation, Oxford 2002. ISBN 0-7294-0773-X

Artikel in (Fach-)Zeitschriften und auf Websites:

Unsignierte Artikel in:

  • Der Spiegel (27/1969): Schriftsteller Marquis de Sade. Die Natur, dieses Tier. Sadist de Sade [109]
  • Der Spiegel (23/1990): Ja, ich bin ein Wustling. Wiederkehr als 'Klassiker' am 250. Geburtstag ? der Marquis de Sade . ? Der Spiegel online vom 4. Juni 1990.
Commons : Donatien Alphonse Francois de Sade  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Donatien Alphonse Francois de Sade  ? Quellen und Volltexte (franzosisch)

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Nach Alain Fleischer ( La promesse de l'eau , in: La Revue Litteraire N°22, Januar 2006, eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche) hat sich Sade niemals Alphonse genannt, sondern Aldonze , ein alter provenzalischer Vorname.
  2. ?D.A.F. d Sade“. Diese Abkurzung verwendet auch das Verlagshaus Gallimard in seiner hochangesehenen literarischen Buchreihe Bibliotheque de la Pleiade : D.A.F. de Sade
  3. Cerstin Bauer: Triumph der Tugend. Das dramatische Werk des Marquis de Sade. Romanistischer Verlag, 1994, ISBN 978-3-86143-018-6 , und Rezension von Gisela Schluter in: Archiv fur das Studium der neueren Sprachen und Literaturen , 233. Bd., 148. Jg., 2. Halbjahresband 1996, pp. 466?469.
  4. Rezension von Martine de Rougemont zu Cerstin Bauer: Triumph der Tugend. Das dramatische Werk des Marquis de Sade . In: Dix-huitieme Siecle, n°27, 1995. L’Antiquite. S. 645 ? auf Persee .
  5. Dietmar Rieger : Rezension zu Triumph der Tugend. Das dramatische Werk des Marquis de Sade von Cerstin Bauer. In: Romanische Forschungen, 107. Bd., H. 1/2 (1995), pp. 228-230 - auf JSTOR
  6. Gilbert Lely : Leben und Werk des Marquis de Sade. Albatros, 2001, S. 15.
  7. Maurice Lever: Marquis de Sade. Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 58?61.
  8. Gilbert Lely: Leben und Werk des Marquis de Sade . Albatros, 2001, S. 18?20.
  9. Gilbert Lely: Leben und Werk des Marquis de Sade. Albatros, 2001, S. 21 f.
  10. Alle Wege fuhren nach Rom. Die ewige Stadt und ihre Besucher. Ubersetzung Ingeborg Walter. C. H. Beck, Munchen 2013, ISBN 978-3-406-64451-1 , Kapitel 12, S. 138?139
  11. Volker Reinhard: De Sade - oder die Vermessung des Bosen . C.H. Beck, Munchen 2014, S.   33 .
  12. Stephanie Genand: Sade. Gallimard (Folio biographies), Paris 2018, ISBN 978-2-07-269402-8 , S. 234.
  13. Iwan Bloch : Der Marquis de Sade und seine Zeit. Heyne, 1978, S. 273f.
  14. Volker Reinhardt: de Sade oder die Vermessung des Bosen . C.H. Beck, Munchen 2014, ISBN 978-3-406-66515-8 , S.   53 (Biografie).
  15. Francine du Plessix Gray : At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 21.
  16. Maurice Lever: Marquis de Sade. Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 124ff.
  17. Maurice Lever: Marquis de Sade. Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 130ff.
  18. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 209.
  19. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 89?93.
  20. Maurice Lever: Je jure au Marquis de Sade, mon amant, de n’etre jamais qu’a lui… Fayard Paris 2005, p. 30-31.
  21. Brief mit Faksimile
  22. Volker Reinhardt : De Sade oder Die Vermessung des Bosen. Eine Biographie . C.H.Beck, Munchen 2014, p. 105/106. eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche
  23. Volker Reinhard: De Sade - oder die Vermessung des Bosen . C.H. Beck, Munchen 2014, S.   141 .
  24. Volker Reinhard: De Sade - oder die Vermessung des Bosen . C.H. Beck, Munchen 2014, S.   146 .
  25. Roberto Zapperi , Ingeborg Walter : Verbrannte Leidenschaft. In: F.A.Z. vom 9. November 2006
  26. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 139?140, 172?175, 196?199
  27. Jean-Jacques Pauvert : Sade vivant. Tome 2: … Tout ce qu’on peut concevoir dans ce genre-la. 1777?1793. 1989, ISBN 2-221-05953-0 , S. 572.
  28. Wikisource, Oxtiern
  29. Brief an Gaufridy v. 3. August 1793, in: Ausgewahlte Werke. Hamburg, 1962?1965, Bd. II, S. 1218.
  30. Dieser Stich, n° 105, tragt den Titel: Il envoya le roman dans les flammes . Dieser Titel ist ein Zitat aus S. 867 des anonymen Buches Le Marquis de Sade, ses aventures, ses œuvres, passions mysterieuses, folies erotiques , erschienen bei A. Fayard 1885, gravure n° 105, S. 833. Dort, im 5. Teil, Kapitel XXIX, Le dernier ouvrage de M. de Sade , wird erzahlt, dass Sade im Jahre 1801 Napoleon ein Exemplar seines Romans Juliette mit einer Widmung zukommen ließ, und wie Bonaparte darauf reagierte: ?Er warf den Roman in die Flammen“, ließ alle Bucher Sades beschlagnahmen und den Marquis verhaften. Die Gravur findet sich auf S. 833.
  31. Gilbert Lely: Leben und Werk des Marquis de Sade. Karl Rauch Verlag, 1961, S. 414, 415.
  32. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998.
  33. Gilbert Lely: Leben und Werk des Marquis de Sade. Albatros, 2001.
  34. Gilbert Lely: Leben und Werk des Marquis de Sade. Karl Rauch Verlag, 1961, S. 414, 415.
  35. a b Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 415?416.
  36. Maurice Lever: Marquis de Sade . Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 598, zitiert aus: Notes litteraires, Archives de la famille de Sade .
  37. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 424ff.
  38. Gisela Schluters Rezension von Cerstin Bauer Triumph der Tugend. Das dramatische Werk des Marquis de Sade. In: Archiv fur das Studium der neueren Sprachen und Literaturen , 233. Bd., 148. Jg., 2. Halbjahresband 1996, pp. 466?469.
  39. Maurice Lever: Marquis de Sade . Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 40.
  40. a b Hans Ulrich Seifert: Sade: Leser und Autor . 1982 Dissertation an der Universitat Marburg, Romanisches Seminar. Lang, Frankfurt a. M. 1983, ISBN 3-8204-7295-9 .
  41. Maurice Lever: Marquis de Sade . Europa-Verlag, Munchen 1995, S. 39.
  42. Simon Ratzeberger : Von einem der allerabscheulichsten Bucher. 1829, abgedruckt in: Jules Janin : Der Marquis von Sade und andere Anschuldigungen. Mit einem Text von Ernst Ulitzsch sowie einem Nachwort. Neuauflage 1986 im Verlag belleville, ISBN 978-3-923646-05-0 , pp. 64/65.
  43. Rolf Maag: Monster oder sexueller Befreier? In: L’Essentiel (deutschsprachige Luxemburger Zeitung), 11. Dezember 2014 ? L’Essentiel.lu
  44. Guillaume Apollinaire : Les Diables amoureux. idees/gallimard, 1964, Kapitel: Le Divin Aretin. (S. 48?87) und Le Divin Marquis. (S. 236?309).
  45. Gallimard 1964 - Vorwort online (franzosisch, PDF) ? La preface (Vorwort) S. 257.
  46. Originalzitat:? Cette œuvre monumentale a tout de suite epouvante le monde. S'il y a un Enfer dans les Bibliotheques, c'est pour un tel livre. On peut admettre que, dans aucune litterature d'aucun temps, il n'y a eu un ouvrage aussi scandaleux, que nul autre n'a blesse plus profondement les sentiments et les pensees des hommes … Nous tenons la l'œuvre la plus scandaleuse qui fut jamais ecrite … [selon Rousseau] toute jeune fille qui de ce livre lira une seule page sera perdue “; Maurice Blanchot : A la rencontre de Sade . In: Les Temps Modernes , 25, Oktober 1947, S. 577?578.
  47. Alex Pereira de Araujo: FOUCAULT, SADE AND ENLIGHTENMENT: WHAT INTERESTS US TO KNOW OF THIS RELATIONSHIP . ( academia.edu [abgerufen am 7. Dezember 2018]).
  48. Foucault et les Lumieres . Presses Univ de Bordeaux, 2007, ISBN 978-2-86781-453-2 ( com.br [abgerufen am 7. Dezember 2018]).
  49. a b Pierre Klossowski: Sade mon prochain. Seuil, Paris 1947, Einleitung
  50. Simone de Beauvoir in dem Magazin Le Temps Modernes, Ausgabe Dezember 1951.
  51. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 428.
  52. ?D.A.F. de Sade ist der der Bluthusten der der europaischen Kultur“. Der Publizist Ernst Ulitzsch pragte 1920 dieses Bonmot , als er seine Sade-Zitatensammlung herausgab. Erneut abgedruckt als Vorwort in: Jules Janin : Der Marquis von Sade und andere Anschuldigungen. Mit einem Text von Ernst Ulitzsch sowie einem Nachwort. Leipzig 1835. Neuauflage: Verlag belleville, 1986, ISBN 978-3-923646-05-0 , S. 5.
  53. a b Volker Faust: MARQUIS DE SADE (SADISMUS) , auf: psychosoziale-gesundheit.net
  54. Das hochste Gluck der Tiere. auf: nachtkritik.de , 28. Februar 2009.
  55. a b Theodor Adorno , Max Horkheimer : Dialektik der Aufklarung. Philosophische Fragmente. In: Gunzelin, Schmid, Noerr (Hrsg.): Gesammelte Schriften , Band 5: Dialektik der Aufklarung und Schriften 1940?1950. Fischer, Frankfurt am Main 1987.
  56. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 272?273, 384.
  57. a b Albert Camus: Der Mensch in der Revolte. Buchergilde Gutenberg, S. 56.
  58. Albert Camus: Der Mensch in der Revolte. Buchergilde Gutenberg, S. 46.
  59. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 386.
  60. a b Angela Carter: Sexualitat ist Macht ? die Frau bei de Sade. Rowohlt, 1981, S. 32?35.
  61. Unvermitteltes Poppen. auf: taz.de 14. Oktober 2006.
  62. Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade. Chatto & Windus, London 1998, S. 385.
  63. Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel ? die schwarze Romantik . dtv, 1970, S. 109.
  64. a b c d Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade . Chatto & Windus, London 1998, S. 419?421.
  65. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 281?283.
  66. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge. St. Martins Press, New York 1996, S. 282.
  67. Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel ? die schwarze Romantik . dtv, 1970, S. 126ff., 146.
  68. Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel ? die schwarze Romantik . dtv, 1970, S. 127.
  69. Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel ? die schwarze Romantik . dtv, 1970, S. 148.
  70. Charles Baudelaire: Œuvres completes . Gallimard, Paris 1961, S. 521.
  71. Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel ? die schwarze Romantik . dtv, 1970, S. 151.
  72. a b Jean-Paul Bourre: Villiers de L’Isle-Adam: Splendeur et misere. Paris 2002.
  73. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 292?294, wenn auch dort als weniger eindeutig bewertet.
  74. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 293?294.
  75. a b c d Francine du Plessix Gray: At home with the Marquis de Sade . Chatto & Windus, London 1998, S. 422?424.
  76. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 292.
  77. Gallica
  78. Helmuth Kiesel: Ernst Junger . Siedler, 2007, S. 356.
  79. Simone de Beauvoir in dem Magazin Les Temps Modernes , Ausgabe Dezember 1951.
  80. zitiert nach dem Original in Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 302.
  81. Albert Camus: Der Mensch in der Revolte . Buchergilde Gutenberg, S. 44.
  82. Jacques Lacan: Ecrits . Seuil, Paris 1966, S. 765?790.
  83. Jacques Lacan: Kant mit Sade . 2014 ( lacan-entziffern.de [abgerufen am 26. Dezember 2023] franzosisch: Kant avec Sade . 1975. Ubersetzt von Wolfgang Fietkau, Mai Wegener, deutsche Ubersetzung des Textes aus der franzosischen Gesamtausgabe erschienen erstmals in der Revue ≪Critique≫ (Nr. 191, April 1963) als Bericht uber die Edition der Werke Sades, fur die sie auch bestimmt war: Ed. du Cercle du livre precieux, 1963, 15 Bande.).
  84. Andrea Dworkin has Died , in: Susie Bright’s Journal , 11. April 2005.
  85. Hans Ulrich Seifert: Sade: Leser und Autor . 1982 Dissertation an der Universitat Marburg, Romanisches Seminar. Lang, Frankfurt a. M. 1983, ISBN 3-8204-7295-9 , S. 13.
  86. Roger Shattuck: Forbidden Knowledge . St. Martins Press, New York 1996, S. 356.
  87. Otto Flake : Marquis de Sade . dtv 379, Munchen 1966, S. 64
  88. Roger Willemsen : Mit Gewalt zur Herrlichkeit. Wie eine neue Ubersetzung einen neuen Marquis de Sade erfindet. ? auf Cicero
  89. Volker Reinhard: De Sade - oder die Vermessung des Bosen . C.H. Beck, Munchen 2014, S.   20 .
  90. Charles Baudelaire: Œuvres completes. Gallimard, Paris 1961, S. 521.
  91. Sichtweisen der moderne ii: phantastik und schrecken : Prometheische Helden , auf: litde.com
  92. Imaginares Portrait des Marquis de Sade Die Bildunterschrift zitiert aus Sades Testament: ≪ afin que … les traces de ma tombe disparaissent de dessus la surface de la terre, comme je me flatte que ma memoire s'effacera de l'esprit des hommes… D.A.F.SADE. ≫ (?Die Spuren meines Grabes sollen von der Erdoberflache verschwinden, so dass die Erinnerung an mich aus dem Menschengeist ausgeloscht wird.“)
  93. Abbildung
  94. Annie Le Brun Hg.: Sade. Attaquer le soleil . Vorwort Guy Cogeval. Gallimard, Paris 2014 ISBN 2-07-014682-0
  95. Die 120 Tage von Sodom | Schauspielhaus Zurich. Archiviert vom Original am 18. Juni 2017 ; abgerufen am 1. Juni 2017 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.schauspielhaus.ch
  96. Volker Reinhardt : De Sade oder Die Vermessung des Bosen. Eine Biographie , S. 11 und S. 390
  97. Artikel in L’Obs (bibliobs): bibliobs.nouvelobs.com , 29. September 2013 (franzosisch).
  98. Jean-Baptiste Del Amo: Pornographia . Folio 2014, ISBN 978-2-07-045976-6 .
  99. Rezension von Sascha Seiler: Das Konigreich des Grauens Jonathan Littell fuhrt den Leser in ?Eine alte Geschichte“ durch ein ebenso unheimliches wie schreckliches Labyrinth Literaturkritik.de vom 21. November 2016.
  100. Helmut Mayer: Der Anwalt des Marquis de Sade. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . 28. September 2014.
  101. la-pleiade.fr La Pleiade
  102. ein Teil der Auflage noch ohne, ein Teil mit ISBN, z. B. Band 6: ISBN 3-436-01585-7 , mit ausf. Biographie Sades
  103. Verlagsseite
  104. Helmut Mayer: Der Anwalt des Marquis de Sade , in F.A.Z. vom 28. September 2014.
  105. Drei andere Klossowski-Texte zu Sade auf Deutsch: siehe oben, Bernhard Dieckmann (Hg.), erstmals frz. 1966, 1967, 1974; dort genaue Quellenangabe
  106. ein weiterer Sollers-Text, La lettre de Sade, 1975; deutsch: Der Buchstabe de Sade , siehe oben, Bernhard Dieckmann (Hg.), S. 61?70
  107. deutlich unterschiedliche Ubersetzung im Vgl. zu Hubner; fur wiss. Zwecke wird man daher auf den frz. Text zuruckgreifen mussen. Der Sammelband vereint 16 verschiedene Texte von 13 Autoren, siehe folgendes; Blanchot hierin noch einmal: Einige Bemerkungen zu Sade , S. 191?202. Dieckmann ist nicht identisch mit dem eine Generation alteren gleichnamigen Romanisten
  108. Essays von Philippe Roger, Pierre Klossowski (3x); Philippe Sollers, s. u.; Maurice Blanchot (2x); Alain Robbe-Grillet , Die Ordnung und ihr Double , zuerst frz. Vorwort zu de Sade, Nouvelle Justine , in: Œuvres completes , ed. Pauvert; Gilles Deleuze , Was ist der Todesinstinkt , zuerst frz. in: Presentation de Sacher Masoch , Paris 1967; Marcel Henaff , Alles sagen oder Die Enzyklopadie des Exzesses , zuerst frz. aus dsb. Sade. L’invention du corps libertin , Kap. 2, Paris 1978, S. 65?95; Jean-Pierre Faye , Marcel Moreau u. a.
  109. Die Titelseite dieses SPIEGEL-Heftes zeigt ein imaginare Portrait Sades, gemalt 1938 von dem US-amerikanischen Kunstler Man Ray . Im Hintergrund erblickt man die Bastille in Flammen.