Dominikus Willi
OCist
(* am
20. April
1844
in
Domat/Ems
bei
Chur
,
Schweiz
als
Martin Carl Willi
; †
6. Januar
1913
) war
Abt
der
Zisterzienserabtei Marienstatt
und von 1898 bis 1913
romisch-katholischer
Bischof
von
Limburg
.
Martin Willi wurde als funftes Kind eines
koniglich-neapolitanischen
Offiziers geboren. Nach dem Abitur trat er 1861 in das
Noviziat
der am Bodensee bei
Bregenz
gelegenen
Zisterzienserabtei
Mehrerau
ein, wo er den
Ordensnamen
Dominikus
erhielt. Nach der
Profess
am 13. November 1865 absolvierte er die philosophisch-theologischen Studien in
Einsiedeln
und Mehrerau. Am 12. Mai 1867 empfing er das
Sakrament
der
Priesterweihe
, 1878 wurde ihm das Amt des
Priors
ubertragen. In Mehrerau war er mit kurzer Unterbrechung von 1875 bis 1888 Leiter des
Collegium Bernardi
, der an das Kloster angeschlossenen Schule.
Im August des Jahres 1888 ubersiedelte Willi mit acht Mitbrudern von der Abtei Mehrerau am Bodensee in das Bistum Limburg und besiedelte als Prior die im Westerwald bei Hachenburg gelegene Zisterzienser-Abtei Marienstatt neu. 1889 wurde er der erste Abt von Marienstatt nach der
Sakularisation
, wo er die alte gotische Abteikirche nach den zisterziensischen Idealen herrichten und umgestalteten ließ.
Am 15. Juni 1898 wurde Dominikus Willi vom Limburger
Domkapitel
zum Bischof von Limburg gewahlt und sieben Tage spater von Papst
Leo XIII.
ernannt. Die
Bischofsweihe
spendete ihm am 8. September 1898 der Mainzer Bischof
Paul Leopold Haffner
. Willi war Nachfolger von Bischof
Karl Klein
, der am 6. Februar 1898 gestorben war.
In seiner Amtszeit vergroßerte sich das
Bistum
um funf Pfarreien und 21 weitere Seelsorgsstellen. Er grundete im Jahr 1903 das Limburger Diozesanmuseum.
- Jorg Ditscheid:
Dominikus Willi OCist. Wiederbegrunder der Abtei Marienstatt
. In:
Cistercienser Chronik
127. Jg. (2020), S. 11?25. [mit zahlreichen Fotos]
- Jorg Ditscheid:
Bibliographie Dominikus Willi. Zisterziensermonch, Abt von Marienstatt und Bischof von Limburg
. In:
Cistercienser Chronik
129. Jg. (2022), S. 339?348.