Die
Dominikanerkirche
(
Eglise des Dominicains
) ist nach dem
Martinsmunster
die zweitgroßte und architektonisch zweitbedeutendste Kirche der Stadt
Colmar
im
Elsass
. Die ehemalige
Stiftskirche
eines aufgelosten
Dominikanerklosters
ist heute weitberuhmt als Aufstellungsort der ?
Madonna im Rosenhag
“ von
Martin Schongauer
, einem unbestrittenen Hauptwerk deutscher Malerei, birgt aber auch andere Kunstschatze von Rang.
Die
gotische
Kirche des 1277 gegrundeten Klosters wurde 1289 bis 1346 erbaut. Das 35 Meter lange Kirchenschiff mit Flachdecke wird durch hohe und schlanke Saulen dreigeteilt. Die jetzige Raumhohe (circa 28 Meter) entspricht der aktuellen Bodenebene, die im Vergleich zur ursprunglichen etwa 80 Zentimeter hoher liegt. Der Chor im gotischen Stil mit Kreuzrippengewolbe ist 30 Meter lang und deutlich schmaler sowie etwas weniger hoch als das Kirchenschiff.
Die ?Madonna im Rosenhag“ befindet sich am Eingang zum Chor, wo sie 1973 aufgestellt wurde, nachdem sie aus ihrem vorherigen Aufstellungsort, dem Martinsmunster, 1972 gestohlen worden war. Bedeutende Ausstattungsstucke sind ferner die zehn Chorfenster mit Heiligenlegenden aus dem 14. Jahrhundert, die als bedeutendste Sammlung von mittelalterlichen
Bleiglasfenstern
in Colmar gelten, sowie Teile des Chorgestuhls und die Choraltare im
Rokokostil
von
Gabriel Ignaz Ritter
(1732?1813), die nach 1790 aus dem
Stift Marbach
hierher uberfuhrt wurden.
Ein anderer Teil stammt aus dem ehemaligen, oberelsassischen
Kloster Alspach
bei
Kaysersberg
. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche restauriert, dabei erhielt sie ein Portal im
neugotischen
Stil von
Theophile Klem
. Aus Klems Werkstatt stammt ebenfalls der uberaus reich verzierte Rahmen von Schongauers Gemalde, die Heiligendarstellungen auf den Seitenflugeln sind Werke
Martin von Feuersteins
.
Die ehemals von
Andreas Silbermann
eingerichtete, prachtvolle Orgel von 1726 befindet sich heutzutage in der Pfarrkirche von
Niedermorschwihr
.
48.078333333333
7.3563888888889
Koordinaten:
48° 4′ 42″
N
,
7° 21′ 23″
O