Diskussionspapier

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Diskussionspapiere oder Arbeitspapiere (engl. Working Paper ) sind meist mehrseitige Veroffentlichungen von Wissenschaftlern , die ? im Gegensatz zu Aufsatzen in Fachjournalen ? nicht in Fachzeitschriften oder Fachbuchern erscheinen, sondern als projekteigene Veroffentlichungen in eigener Regie ? quasi im ?Eigenverlag“ ? verbreitet werden, z. B. uber das Internet . Working paper in diesem Sinne konnen auch Vorab-Veroffentlichungen von akademischen Artikeln, Buchkapiteln oder Reviews sein. [1] Working Papers sind besonders in den Wirtschaftswissenschaften verbreitet. [2] Ein ahnliches Konzept sind Preprints .

Oft gibt es auch professionell aufgemachte, z. B. gebundene oder geheftete Exemplare, die parallel zur Verbreitung uber das Internet direkt z. B. an Kollegen verschickt werden. Sie sind zwar keine Veroffentlichungen, die einen Peer-Review -Prozess durchlaufen haben, und gehoren somit zur grauen Literatur , definieren aber die eigene Position und dienen Kollegen als verbindliche Information. Kollegen werden mit den Diskussionspapieren aufgerufen, diese zu kommentieren und so den Autoren weitere Anregungen zu geben, oder diese auf Fehler oder Unstimmigkeiten in den Diskussionspapieren hinzuweisen.

Auch dienen Diskussionspapiere bei der Anwendung in Unternehmen der Uberprufung vorhandener Standards und der Weiterentwicklung von Prozessen. Hierzu werden bestehende Dokumentationen uberpruft, die moglichen Anderungen in einem Diskussionspapier zusammengefasst und dann ? haufig elektronisch ? anderen Betroffenen zur Abstimmung zur Verfugung gestellt. Im Ergebnis soll eine Weiterentwicklung des Status quo stehen, die einen Mehrwert fur alle Seiten bietet.

Große Universitaten sammeln und veroffentlichen Diskussionspapiere ihrer Mitarbeiter. So stellt die Harvard Business School eine große Sammlung von Arbeiten bereit, deren Veroffentlichung fur die nachsten ein bis drei Jahre geplant ist. [3] Eine andere große Sammlung bietet die Princeton University (in Kooperation mit der Stanford University ) mit dem Projekt Princeton/Stanford Working Papers in Classics . [4] Aber auch in Deutschland wird diese Form der wissenschaftlichen Arbeit genutzt, etwa an der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg . [5] Auch die Deutsche Bundesbank stellt eine Sammlung von Diskussionspapieren zur Verfugung (695 Diskussionspapiere, Stand Februar 2015). [6]

Eine uberinstitutionale Sammlung von wirtschaftswissenschaftlichen Forschungspapieren bietet Research Papers in Economics (RePEc). RePEc ist eine international verteilte Datenbank fur Diskussions- und Arbeitspapiere, deren Autoren und Homepages. [7]

Einzelnachweise

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  1. What are working papers? ? Artikel bei der Princeton University .
  2. Working Papers are NOT Working ? Artikel im Blog der World Bank (2011).
  3. Working Papers ? Artikel bei der Harvard Business School .
  4. Princeton/Stanford Working Papers in Classics ? Projektseite bei der Princeton University .
  5. Diskussionspapiere ? Sammlung von Diskussionspapieren am Lehrstuhl Wirtschaftsethik der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg .
  6. Diskussionspapiere ( Memento vom 14. Februar 2015 im Internet Archive ) ? Sammlung bei der Deutschen Bundesbank , abgerufen am 10. April 2024.
  7. Diskussionspapiere ( Memento vom 17. Februar 2015 im Internet Archive ) ? Sammlung Hannover Economic Papers der Universitat Hannover , abgerufen am 10. April 2024.