Dioskurenbrunnen
Der
Dioskurenbrunnen
(
italienisch
Fontana dei Dioscuri
) ist ein Zierbrunnen auf der
Piazza del Quirinale
vor dem
Quirinalspalast
in
Rom
. Er wurde 1589 vom Architekten
Giacomo della Porta
fur Papst
Sixtus V.
erbaut, 1818 von
Raffaele Stern
fur
Pius VII.
vollendet und gilt als Meisterwerk des
Barock
.
Brunnen ohne Obelisk und Schale auf einem Stich vor 1786
Der Brunnen liegt vor dem
Quirinalspalast
, der offiziellen Residenz des italienischen Staatsprasidenten, und besteht heute aus einem Becken mit einer Schale, die von den namensgebenden
Dioskuren
Castor und Pollux
flankiert wird. Sie halten zwei aufstrebende Rosser in Zaum; ihre bronzenen Zugel sind allerdings nicht erhalten. Zwischen den Dioskuren und hinter der Schale erhebt sich der
Obelisco del Quirinale
vom
Campus Martius
.
Die 5,6 Meter hohen Statuen der Dioskuren mit ihren
Rossern
stammen moglicherweise von einem einst in der Nahe befindlichen
Tempel des Serapis
. Gefunden wurden sie jedoch in den Thermen des
Konstantin
.
[1]
Der Hugel
Quirinal
wird aufgrund der monumentalen Rosser volkstumlich auch
Monte Cavallo
(Pferdehugel) genannt.
1469 bis 1470 ließ Papst
Paul II.
die monumentalen Skulpturen restaurieren. 1589 wurden sie, als Teil eines ersten Brunnens, auf Betreiben von Papst
Sixtus V.
nach Entwurfen von
Giacomo della Porta
in die Sichtachse zur
Porta Pia
gesetzt und dazu ein einfaches Wasserbecken ohne Brunnenschale errichtet. Ab 1780 ließ Papst
Pius VI.
durch den Architekten
Giovanni Antinori
den Platz neu gestalten. Er ließ den Obelisken, der ursprunglich am Eingang des
Augustusmausoleums
stand, 1786 auf dem Quirinalsplatz aufstellen und von den Dioskuren flankieren.
1818 wurde auf Initiative von Papst
Pius VII.
wiederum eine Brunnenschale angefugt. Der Architekt
Raffaele Stern
verwendete dafur eine Schale aus Granit, die vom
Forum Romanum
stammt. Eine Inschrift am Obelisken weist darauf hin, dass es sich bei der steinernen Schale um eine papstliche Beigabe zur Vollendung des Gesamtensembles (
symplegma
) handelt. Gespeist wird der Dioskurenbrunnen von der Acqua Felice.
- Olivia Ercoli, Ros Belford und Roberta Mitchell:
Rom
. Dorling Kindersley, Munchen 2007,
ISBN 3-928044-41-9
, S. 158.
- ↑
Stefan Geppert:
Castor und Pollux: Untersuchung zu den Darstellungen der Dioskuren in der romischen Kaiserzeit
(=
Charybdis.
Bd. 8). Lit, Munster 1996, S. 65 f.; Stefan Geppert:
Die monumentalen Dioskurengruppen in Rom.
In:
Antike Plastik.
Lieferung 25, 1996 S. 121?150; hier: S. 133?147.
41.899113888889
12.486691666667
Koordinaten:
41° 53′ 56,8″
N
,
12° 29′ 12,1″
O