Dietrich Strothmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dietrich Strothmann (* 2. Juli 1927 in Berlin ; † 16. Marz 2016 [1] ) war ein deutscher Journalist . Er verfasste viele Berichte uber NS-Prozesse in der Bundesrepublik Deutschland und zum Holocaust . [2]

Strothmann wurde 1927 als Sohn eines Lehrers und einer Pastorentochter in Berlin geboren. [3] Sein Vater war Mitglied der NSDAP und arbeitete spater als Direktor einer Gewerbeschule in Berlin und mit dem Titel Oberschulrat in Breslau. [3]

Strothmann wuchs im Arbeiterbezirk Berlin-Gesundbrunnen auf und besuchte die Gontard-Oberschule fur Jungen . [3] Er war Mitglied der Hitlerjugend . [3] Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde er als Flakhelfer , zum Reichsarbeitsdienst und als Soldat herangezogen. [3] Er studierte nach der Kriegsgefangenschaft [4] und dem Abitur Geschichte , Germanistik , Kunstgeschichte und Publizistik an der Westfalischen Wilhelms-Universitat in Munster und wurde 1958 an der Philosophischen Fakultat mit der Dissertation Das System der nationalsozialistischen Schrifttumspolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich zum Dr. phil. promoviert ; 1985 erschien das Werk in der vierten Auflage.

1959 wurde er politischer Redakteur bei der Neuen Ruhr Zeitung in Essen; 1961 wechselte er zur Wochenzeitung Die Zeit in Hamburg. [5] Dort war er bis 1989 Redakteur im Politik-Ressort. Er war Prozessbeobachter in zahlreichen Prozessen gegen NS-Verbrecher in der BRD [6] u. a. bei den Auschwitzprozessen in Frankfurt am Main und im Majdanek-Prozess in Dusseldorf.

Schriften (Auswahl)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Nationalsozialistische Literaturpolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft , Band 13, Bibliothek des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Frankfurt am Main), Bouvier, Bonn 1960, DNB 454938004 ; 4. Auflage, Bonn 1985, ISBN 3-416-00190-7 .
  • mit Erich Luth : Leben, Kampf und Tod im Ghetto Warschau. Ansprachen zur Ausstellung in Hamburg am 6. April 1964 (= Schriftenreihe der Neuen Gesellschaft , Heft 3). Kuratorium fur staatsburgerliche Bildung, Neue Gesellschaft, Vereinigung fur Politische Bildung e.V., Hamburg 1964, DNB 452734908 .
  • hrsg.: Die Bundesprasidenten. Das Amt, die Staatsoberhaupter, die Bewerber 1994 (= Zeit-Punkte 1992 - 2004 , 1994, Nr. 2). Zeitverlag Bucerius, Hamburg 1994, DNB 943505348 .

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Die Zeit Druckausgabe No. 14 vom 23. Marz 2016 Seite 10 Politik ? Meinung: Traueranzeige Die Zeit
  2. Peter Reichel : Der Nationalsozialismus vor Gericht und die Ruckkehr zum Rechtsstaat. In: Peter Reichel, Harald Schmid, Peter Steinbach (Hrsg.): Der Nationalsozialismus. Die zweite Geschichte. Uberwindung, Deutung, Erinnerung. Beck, Munchen 2009, ISBN 978-3-406-58342-1 , S. 58
  3. a b c d e Dietrich Strothmann: Alltagliche Jugend . In: Jakob Benecke (Hrsg.): Die Hitler-Jugend 1933 bis 1945. Programmatik, Alltag, Erinnerungen. Eine Dokumentation . Beltz Juventa, Weinheim 2013, ISBN 978-3-7799-2651-1 , S. 212 ff.
  4. Wolfgang Benz (Hrsg.): Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse, Folgen . Ullstein, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-24329-7 , S. 248.
  5. Karl Dietrich Bracher (Hrsg.): Nach 25 Jahren. Eine Deutschland Bilanz . Kindler, Munchen 1970, S. 375.
  6. Jorg Osterloh, Clemens Vollnhals (Hrsg.): NS-Prozesse und deutsche Offentlichkeit. Besatzungszeit, fruhe Bundesrepublik und DDR (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts fur Totalitarismusforschung, Band 45). Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 2011, S. 17.