Dietrich II. von Katlenburg

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Dietrich II. von Katlenburg (* 10??; † 21. Januar 1085 in Berka/Werra ) war ab 1056 Graf im Lies- und Rittigau mit dem Erbgut Einbeck . In zeitgenossischen Quellen wird er, anders als seine Vorfahren, erstmals im sachsischen Raum ab dem Jahr 1075 als Graf von Katlenburg nach den neuartigen Hohenburgen bezeichnet. [1] Es ist wahrscheinlich, dass er die vermutlich im 11. Jahrhundert entstandene Katlenburg beim heutigen Katlenburg in strategischer Lage am Harzrand und zur Nutzung seines Forstrechtes im Vorharzgebiet als Herrschaftssitz nutzte.

Er war der einzige Sohn des Grafen Dietrich I. von Katlenburg und der Bertrada von Holland (Tochter des Grafen Dietrich III. von Holland , der Jerusalemer ).

Dietrich gehorte wohl einer Fuhrungsgruppe beim Aufstand des ostsachsischen und engrischen Adels gegen Konig bzw. Kaiser Heinrich IV. an. Heinrich IV. hatte in gesteigertem Maß begonnen, Herrschaftsrechte in Ostsachsen und im Harzraum zu beanspruchen und neuartige Hohenburgen zu bauen. Graf Dietrich wiederum hatte sich des Markt- und Munzrechts in Gittelde sowie des Forstrechts in diesem Vorharzgebiet bemachtigt. Damit waren die Grafen von Katlenburg eine der wenigen Adelsfamilien in Norddeutschland, die uber eine Munze verfugten; zur Sicherung erbauten wohl Dietrich II. oder sein Sohn die nah gelegene Stauffenburg auf ehemaligem Reichsgebiet. [1]

Wenn Dietrich seine Machtstellung ausbauen wollte, musste also der Einfluss Konig Heinrichs in diesem Raum geschwacht werden. 1075 machte Dietrich II. die Schlacht bei Homburg an der Unstrut mit, musste sich aber wie die meisten Aufstandischen unterwerfen. 1076 gelang ihm und Hermann Billung († 1086), als erstem aus der Gruppe der inhaftierten Fursten, die Ruckkehr nach Sachsen, wo sie den Kampf gegen Konig Heinrich IV. neu aufnahmen.

Im Januar 1085 in Gerstungen kam es zwischen Heinrich und den Sachsen zu Verhandlungen, bei denen die Gregorianer (Anhanger des Papstes Gregor VII. ) versuchten, die Sachsen wieder in einer Front gegen Heinrich zusammenzuschließen. Bei der anschließenden Unterredung der Sachsen im nahegelegenen Berka brach ein Streit unter ihnen aus, weil sie glaubten, Dietrich und der Hildesheimer Bischof Udo von Gleichen-Reinhausen waren auf die Seite des Konigs gewechselt. In dem Handgemenge wurden er und ein gleichnamiger Verwandter getotet.

Um 1080 begrundete er als Familienkloster die Kirche und das Stift Sankt Alexandri an seinem Erbhof in Einbeck. Bei Ausgrabungen 1975 in der Kirche wurde in hervorgehobener Lage ein steingefasstes Kopfnischengrab entdeckt, das als Grablege des Stifters Dietrich II. interpretiert wird. Seines Todestages gedachte man in St. Alexandri offenbar noch im 16. Jahrhundert. [2]

Er heiratete Gertrud die Jungere von Braunschweig (* um 1060), die Tochter des Markgrafen Ekbert I. von Meißen .

Einzelnachweise

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  1. a b Hans-Joachim Winzer: Einbeck und die Grafen von Katlenburg-Einbeck . In: Einbecker Jahrbuch . Band   50 , 2007, S.   174?195 .
  2. Andreas Heege: Einbeck im Mittelalter . Isensee, Oldenburg 2002, ISBN 3-89598-836-7 , S.   134 .