Dieter Kirchlechner
(*
21. Januar
1932
in
Pinkafeld
) ist ein
osterreichischer
Schauspieler
,
Drehbuchautor
und
Regisseur
.
Dieter Kirchlechner besuchte von 1953 bis 1955 die
Otto-Falckenberg-Schule
[1]
und ließ sich dort zum Schauspieler ausbilden. Nach einem Engagement am Theater der Stadt Essen wirkte er an Munchner Buhnen, darunter am
Bayerischen Staatsschauspiel
Munchen (vor 1962, 1975) und bei den
Munchner Kammerspielen
(1962?1971). Zwischen 1964 und 1968 gehorte er dem Ensemble der Berliner Schaubuhne am Halleschen Ufer an, daneben trat er an zahlreichen Theaterhausern wie dem Hamburger
Thalia Theater
, der Freien Volksbuhne Berlin und den Schauspielhausern in Wien und
Zurich
auf.
Dieter Kirchlechner arbeitete eng mit dem Regisseur
Fritz Kortner
zusammen und war u. a. in Rollen klassischer Buhnenwerke
Shakespeares
und
Buchners
zu sehen. Auch viele andere Regisseure wie
August Everding
,
Hans Schweikart
,
Jurgen Flimm
,
Rudolf Noelte
,
Axel von Ambesser
,
Peter Stein
oder
Otto Schenk
arbeiteten mit Kirchlechner. Auch in modernen Auffuhrungen bewies er sein Konnen, unter anderem in Stucken von
Martin Sperr
,
Henrik Ibsen
,
Odon von Horvath
oder
Thomas Bernhard
.
Seit Anfang der 1960er Jahre trat Kirchlechner verstarkt als Film- und Fernsehschauspieler hervor. Regelmaßig hatte er Rollen in Fernsehkrimis wie
Der Alte
,
Ein Fall fur zwei
,
Wolffs Revier
oder
Tatort
, daneben war er immer wieder in Filmen und Serien prasent. Haufig spielte er Bosewichte oder geheimnisumwitterte Charaktere und verkorperte vielfach Leute der ?besseren Gesellschaft“. Bis heute ist er des Ofteren in Film- und Fernsehrollen zu sehen, vernachlassigt aber dabei nicht sein Theaterengagement.
Mit anspruchsvollen
Literaturverfilmungen
uberzeugte er unter anderem im
Kaukasischen Kreidekreis
von
Bertolt Brecht
, in Shakespeares Hamlet, im Sherlock-Holmes-Film
Im Zeichen der Vier
oder in
Axel Eggebrechts
Dokumentarspiel
Der Rohm-Putsch
; auch in der
Buddenbrooks
-Verfilmung nach
Thomas Mann
wirkte Kirchlechner mit.
Auch in internationalen Kinoproduktionen war Kirchlechner zu sehen, unter anderem in
Fritz Umgelters
Alle Sunden dieser Erde
(1958),
Wilm ten Haafs
Du gehorst mir
(1959) mit
Barbara Rutting
und
Peter van Eyck
, in Walter Graumans Kriegsdrama
I Deal In Danger
(1966) in
Bernhard Wickis
Herburger
-Verfilmung
Die Eroberung der Zitadelle
(1977). Außerdem in
Sonke Wortmanns
Abschlussfilm
Drei D
(1988),
Volker Schlondorffs
Max Frisch
-Verfilmung
Homo Faber
(1991),
Hilde Becherts
Kriminal-Satire
Zurich ? Transit
(1992), Sonke Wortmanns Komodie
Mr. Bluesman
(1993),
Charles Mattons
Licht der erloschenen Sterne
(1994), Alexandre Arcadys Thriller
K
(1997) sowie gemeinsam mit
Ulrich Tukur
in
Eric Tills
Bonhoeffer ? Die letzte Stufe
(2000). Der Film erzahlt die Geschichte des Geistlichen
Dietrich Bonhoeffer
, der als Widerstandskampfer von Hitlers Schergen umgebracht wurde.
Als Regisseur wirkte er unter anderem am
Bayerischen Staatsschauspiel
, am Hamburger
Thalia Theater
und am
Wiener Schauspielhaus
. Fur das Schweizer Fernsehen inszenierte er
Arthur Millers
Tod eines Handlungsreisenden
. Kirchlechner lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin
Monika Schwarz
, in
Starnberg
und
Berlin
.
- Hermann J. Huber
:
Langen Muller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart
. Deutschland. Osterreich. Schweiz
. Albert Langen ? Georg Muller Verlag GmbH, Munchen ? Wien 1986,
ISBN 3-7844-2058-3
, S. 500.
- C. Bernd Sucher
(Hrsg.):
Theaterlexikon
. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Buhnenbildner, Kritiker.
Von Christine Dossel und
Marietta Piekenbrock
unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, Munchen 1999,
ISBN 3-423-03322-3
, S. 369 f.
- Kay Weniger
:
Das große Personenlexikon des Films
. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostumbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts.
Band 4:
H ? L. Botho Hofer ? Richard Lester.
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001,
ISBN 3-89602-340-3
, S. 394 f.
- ↑
Dieter Kirchlechner
personliche Webseite, abgerufen am 29. November 2021