Diego Lainez

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Diego Lainez

Diego Lainez , gelegentlich auch Diego Laynez , (* 1512 in Almazan , Kastilien ; † 19. Januar 1565 in Rom ) war der 2. General der Societas Jesu .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Diego Lainez wurde 1512 als altester Sohn einer marranischen Familie in Almazan ( Provinz Soria ) geboren. Ab 1528 studierte er zusammen mit Alfonso Salmeron an der Universitat Alcala und schloss dieses Studium 1532 mit dem Magister artium ab. Anschließend ging er mit Salmeron an die Sorbonne nach Paris um Theologie zu studieren. Dort schloss er bald Bekanntschaft mit seinem Landsmann Ignatius von Loyola .

Am 15. August 1534 war Lainez einer von sieben Studenten ( Peter Faber , Francisco Javier , Simon Rodrigues de Azevedo , Alfonso Salmeron , Nicolas Bobadilla , Diego Lainez und Ignatius von Loyola ), die unter der Leitung Loyolas in der Kapelle St. Denis am Montmartre ein Gelobnis abgaben. Sie wollten nun in Armut und Keuschheit leben und Palastina missionieren. Dieser Tag gilt als der eigentliche Grundungstag der Societas Jesu.

1537 reisten Lainez und seine Kommilitonen nach Rom um vom Heiligen Stuhl die offizielle Anerkennung ihrer Gemeinschaft einzuholen. Papst Paul III. stellte seine Unterstutzung in Aussicht. Jeder der Sieben sollte zum Priester geweiht werden und die Erlaubnis bekommen, im Heiligen Land zu missionieren.

Als die Missionsreise wegen der unsicheren politischen Lage nicht stattfinden konnte, empfing Lainez am 24. Juni 1537 zusammen mit Loyola in Venedig die Priesterweihe. Zuruck in Rom erhielt Lainez durch Papst Paul III. einen Lehrstuhl fur dogmatische Theologie an der Universitat in Rom.

Außerdem wurde Lainez zusammen mit Alfonso Salmeron, Lefevre, Le Jaye und Covillon als papstlicher Vertreter an das Konzil von Trient entsandt. Dort fuhrte Lainez die theologischen Dispute unter der Verantwortung von Kardinal Marcello Cervini, dem spateren Papst Marcellus II.

1552/1553 wurde Lainez zum Provinzial der italienischen Ordensprovinz ernannt. Am 4. August 1556 berief man ihm zum Generalvikar. Nach dem Tod von Loyola (31. Juli 1556) wahlte die Generalversammlung des Ordens ihn am 2. Juli 1558 zum 2. General des Ordens.

Unter seiner Leitung erfuhr der Orden einen großen Aufschwung. Seine erste Tat in seinem neuen Amt war die Anderung der Ausrichtung des Ordens von der reinen Seelsorge hin zum Lehr- und Erziehungsorden. Papst Pius IV. gestand einige Zeit spater dem Orden zu, auch akademische Grade zu verleihen. Durch die Grundung vieler neuer Kollegien verbreiterte Lainez auch die Basis des Ordens.

Im Alter von 53 Jahren starb Diego Lainez am 19. Januar 1565 in Rom. Francisco de Borja wurde sein Nachfolger.

Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Jacobi Lainez secundi praepositi generalis societatis Jesu disputationes Tridentinae. Ad manuscriptorum fidem edidit et commentariis historicis instruxit Hartmannus Grisar ( Edition und wissenschaftlicher Kommentar von Hartmann Grisar ). F. Rauch, Innsbruck 1886.
    • Bd. 1: Disputatio de origine jurisdictionis episcoporum et de Romani pontificis primatu
    • Bd. 2: Disputationes variae ad concilium Tridentinum spectantes. Commentarii morales et instructiones

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Diego Lainez  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorganger Amt Nachfolger
Ignatius von Loyola Generaloberer der Gesellschaft Jesu
1558 ? 1565
Francisco de Borja