Die Truman Show

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Film
Titel Die Truman Show
Originaltitel The Truman Show
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Lange 99 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Weir
Drehbuch Andrew Niccol
Produktion Edward S. Feldman ,
Andrew Niccol ,
Adam Schroeder ,
Scott Rudin
Musik Burkhard von Dallwitz ,
Philip Glass
Kamera Peter Biziou
Schnitt William M. Anderson ,
Lee Smith
Besetzung
Synchronisation

Die Truman Show (Originaltitel: The Truman Show ) ist eine US-amerikanische Komodie des Regisseurs Peter Weir aus dem Jahr 1998 mit Jim Carrey in der Hauptrolle. Der Film startete am 12. November 1998 in den deutschen Kinos.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Versicherungsangestellte Truman Burbank ist, ohne es zu wissen, der Hauptdarsteller einer Fernsehserie , in welcher seit seiner Geburt sein gesamtes Leben per Liveubertragung im Fernsehen prasentiert wird. Christof, der Produzent der Serie, hat zu diesem Zweck Truman als Baby von seinem Unternehmen adoptieren lassen; zudem wurde eigens Seahaven errichtet, eine von einer gigantischen Kuppel uberdachte und von Wasser umgebene Kustenstadt. Seahaven ist eine idyllisch-harmlose Kleinstadt im Stile der 1950er Jahre mit kontrollierbarem Wetter, kunstlichem Sternenhimmel, Sonne und Mond. Hier wachst Truman auf, umgeben von Schauspielern und taglich beobachtet von uber 5000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24 Stunden taglich live ubertragen wird, hauptsachlich durch Produktplatzierung .

Erst nach uber 29 Jahren (nach 10.909 Tagen) wird Truman allmahlich misstrauisch, als einer der Scheinwerfer, die an der Kuppel befestigt sind, um nachts die Sterne zu simulieren, aus unbekannten Grunden herabfallt und direkt neben ihm auf dem Boden aufschlagt. Weitere Missgeschicke seitens der Produzenten, wie etwa ein Funkspruch auf der falschen Frequenz oder ein angeblich defekter Fahrstuhl, hinter dem sich ein Kamerateam verbirgt, verstarken in der Folge zusatzlich sein Misstrauen. Besonders irritiert und verwirrt zeigt er sich, als er eines Tages in einem Obdachlosen auf der Straße seinen Vater wiedererkennt, obwohl dieser in seiner Kindheit vermeintlich bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist.

In Ruckblenden erfahrt der Zuschauer mehr uber den Anfang und die Geschichte der Serie: Truman stammte aus einer ungewollten Schwangerschaft , sein Leben wurde praktisch luckenlos dokumentiert. Man erfahrt von Zwischenfallen, bei denen Außenstehende eindrangen, um z. B. live im Fernsehen zu sein. Auch wird die ehemalige Statistin Lauren vorgestellt, die Truman immer noch liebt, obwohl er mit Meryl eine andere Frau geheiratet hat. Lauren wurde nach einem Versuch, Truman die Wahrheit uber seine Welt zu sagen, aus der Serie entfernt. Truman weiß nur, dass sie angeblich nach Fidschi gereist ist, was seinen Wunsch, Seahaven zu verlassen, noch verstarkt. Aus Schnipseln verschiedener Zeitschriften bastelt er sich ihr Portrat zusammen. Und ?Lauren“, mit richtigen Namen Sylvia Garland, setzt sich in der realen Welt fur Trumans Befreiung ein.

Es wird deutlich, dass die Produzenten der Serie schon in Trumans Kindheit mit allen Mitteln versuchen mussten, ihn vom Fortgehen abzuhalten. Dies wurde dadurch erreicht, dass Truman durch verschiedene Zwischenfalle, vor allem durch den scheinbaren Tod seines Vaters, dazu gebracht wurde, eine starke Angst vor Gewassern zu entwickeln, sodass er sich weigert, auch nur ein Wasserfahrzeug zu benutzen oder eine Seebrucke zu uberqueren. So bleibt er immer in Seahaven.

Truman versucht, aus dieser Welt, deren kunstlichen Charakter er mehr und mehr erkennt, auszubrechen. Seine Fluchtversuche werden von den Produzenten mit aller Kraft vereitelt. Nachdem Trumans Vater sich nach Seahaven eingeschlichen hat, wird er von Christof wieder in die Serie integriert, um Truman aus seiner Krise zu bringen. Doch die Erkenntnis, dass sein Vater nicht auf dem Meer umgekommen ist, befreit Truman von seiner Angst vor dem Wasser. Schließlich flieht er aus der eigens fur ihn gebauten Stadt, indem er ein Segelboot entwendet. Nachdem Christof vergeblich versucht hat, Trumans Segelboot durch einen kunstlich erzeugten Sturm zum Kentern zu bringen, erreicht dieser die Wand der Kuppel. Christof spricht zu Truman und beschwort ihn, in Seahaven zu bleiben, da es in der wirklichen Welt nicht mehr an Wahrheit zu finden gebe als in seiner kunstlich erschaffenen Heimat, dafur aber Sicherheit. Doch Truman wahlt den Ausgang. Durch die Liveubertragung informiert eilt Sylvia zu ihm. Bevor Truman geht, wiederholt er einen Spruch, der in der ?Serie“ tagtaglich von ihm zu horen gewesen ist: ?Und falls wir uns nicht mehr sehen sollten: Guten Tag, guten Abend und gute Nacht!“

Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Unterschiede des Films zum Drehbuch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Originaldrehbuch weist einige Unterschiede zur Endfassung des Films auf:

  • Der Teil des Films, in dem Truman beginnt, misstrauisch zu werden, und schließlich die Wahrheit erkennt, ist im Drehbuch um einige Szenen erweitert. [4]
  • Die Szene, in der Trumans Fluchtversuch vom angeblichen Reaktorleck gestoppt wird, gewinnt im Drehbuch noch zusatzlich dadurch an Brisanz, dass Truman hier beinahe das ?Fidschi-Set“ entdeckt hatte: Ein kunstliches Inselparadies inklusive eines hydraulisch anhebbaren Flugzeugs und eines Vulkans, der gerade getestet wird. Meryls Vorschlag, Truman solle ein paar Monate sparen und dann nach Fidschi reisen, ist vor diesem Hintergrund nicht mehr nur Beschwichtigung, sondern ein weiterer Schritt der Produzenten, Truman in ihre erwunschte Richtung zu lenken. [5]
  • Nach Trumans Fluchtversuch gibt es ein nachtliches Treffen der Hauptdarsteller (Meryl, Marlon, Trumans Eltern und Vivian) mit Christof, bei dem Anderungen der Serie besprochen werden: Trumans Vater ist wieder Teil der Show, wahrend Meryl geht; Vivians falscher Lebenslauf wird den Schauspielern ausgehandigt und Christof kundigt an, dass die erste Live-Empfangnis immer noch stattfinden soll. Ab der Geburt von Trumans Kind soll ein zweiter Kanal eingerichtet werden, um beide Leben dokumentieren zu konnen. [6]
  • Trumans endgultige Flucht ist ebenfalls langer; er hat sich hier das Gesicht geschwarzt und lauft zeitweise, so getarnt, in der Menge der ihn Suchenden mit. Als er sich schließlich auf den Weg zum Hafen macht, trifft er auf Marlon, der ihn erkennt, aber nach einer langen Pause wortlos an ihm vorbeigeht. [7]

Einnahmen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film spielte insgesamt rund 264 Millionen US-Dollar (rund 244 Millionen Euro ) ein, die Produktionskosten lagen bei 60 Millionen US-Dollar. [8]

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film wurde bei der Berliner Synchron synchronisiert. Lutz Riedel schrieb das Dialogbuch und fuhrte die Dialogregie. [9]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Truman Burbank Jim Carrey Stefan Fredrich
Meryl Burbank/Hannah Gill Laura Linney Evelyn Maron
Marlon/Louis Coltrane Noah Emmerich Tobias Meister
Lauren/Sylvia Garland Natascha McElhone Claudia Lehmann
Christof Ed Harris Wolfgang Condrus
Angela Burbank/Alanis Montclair Holland Taylor Uta Hallant
Kirk Burbank/Walter Moore Brian Delate Norbert Gescher
Lawrence Peter Krause Martin Keßler
Control Room Director Paul Giamatti Uwe Buschken
Mike Michaelson Harry Shearer Frank Glaubrecht
Network Executive Philip Baker Hall Hans Teuscher

Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Kritiker) 94% [10]
Metacritic (Kritiker) 90/100 [11]

?Intelligente, mitfuhlende Satire auf mediale Allmachtsfantasien. Bitterbose Groteske mit einem tollen Carrey. Gegen Peter Weirs Mediensatire mit Jim Carrey ist selbst ? Big Brother ‘ ein Witz.“

? TV Spielfilm [12]

? Satire und Nachdenklichkeit treffen sich in Peter Weirs Film vor dem Hintergrund einer gigantischen ?lebensechten‘ Fernsehkulisse, und der Zuschauer wird zum Voyeur der Voyeure bei Trumans allmahlicher Entdeckung einer alternativen Realitat. Brillant inszeniert und gespielt, nimmt der Film Medienmanipulation , Konformismus und Kommerzialisierung aufs Korn, scheut aber auch vor existentiellen Fragestellungen nicht zuruck.“

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fur die Oscarverleihung 1999 erhielt Ed Harris eine Nominierung als ?Bester Nebendarsteller“, außerdem fanden sich Peter Weir fur die ?Beste Regie“ und Andrew Niccol fur das ?Beste Originaldrehbuch“ unter den Nominierten.

Bei den Golden Globe Awards 1999 gewannen Philip Glass und Burkhard von Dallwitz fur die Filmmusik sowie Hauptdarsteller Jim Carrey und Nebendarsteller Ed Harris einen Preis.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Pradikat ?besonders wertvoll“. [14]

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2021 veroffentlichte die deutsche Sangerin Paula Hartmann den Song Truman Show Boot mit dazugehorigem Musikvideo . In dem Lied kommt die Textzeile vor: ?Doch mein Truman Show Boot [Sic!] fahrt im Sonnenuntergang gegen eine Wand“. [15]

Das Truman-Syndrom , eine seltene psychische Storung , bei der eine Person glaubt, dass ihr Leben eine inszenierte Reality-Show ist und dass alle Menschen um sie herum Schauspieler sind, ist nach dem Film Die Truman Show benannt. [16]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Freigabebescheinigung fur Die Truman Show . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF). Vorlage:FSK/Wartung/typ gesetzt und Par. 1 langer als 4 Zeichen
  2. Der Truman-Show-Wahn - Leben auf Dauersendung. 17. Mai 2010, abgerufen am 24. Januar 2022 .
  3. The Truman Show (1998) - IMDb. Abgerufen am 28. April 2023 .
  4. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 44 ff (englisch).
  5. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 67 (englisch).
  6. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 87 ff (englisch).
  7. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 99 f (englisch).
  8. Kino: ?Die Truman Show“ Film- und Darstellerdatenbank. In: Movie-Gems.com Movies Database. 28. Marz 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 1. April 2014 ; abgerufen am 28. Marz 2014 .
  9. Die Truman Show. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 2. April 2018 .
  10. Die Truman Show. In: Rotten Tomatoes . Fandango, abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch, 162 erfasste Kritiken).
  11. Die Truman Show. In: Metacritic . Abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch, 30 erfasste Kritiken).
  12. Die Truman Show. In: TV Spielfilm . Abgerufen am 16. August 2021 .
  13. Die Truman Show. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 2. Marz 2017 .
  14. Die Truman Show auf fbw-filmbewertung.com.
  15. Truman Show Boot Songtext von Paula Hartmann, abgerufen am 27. April 2023.
  16. Andreas Marneros: Enzyklopadie der Eponymen Syndrome und Begriffe in Psychiatrie und Klinischer Psychologie. Springer-Verlag, 2019, ISBN 3-662-58624-X , S. 260 ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).