Die Story im Ersten

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Die Story im Ersten ist eine Reportage-Reihe bei Das Erste .

Im Jahr 2000 grundete Gert Monheim und Heribert Blondiau die Sendereihe als die story , die politische Dokumentationen aus dem In- und Ausland fur den Westdeutschen Rundfunk Koln und die ARD realisiert. [1] Diese Sendereihe will in konkret erzahlten Geschichten beispielhaft relevante gesellschaftliche Entwicklungen deutlich machen.

Die jeweils ca. 45 Minuten dauernde Reportagen werden unregelmaßig montags bei Das Erste ausgestrahlt. Bisher sind uber 180 Sendungen erschienen. 2023 wurde die Reihe umbenannt in "ARD Story". [2]

Sendung zu angeblich unterdrucktem Medikament

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Die am 19. Oktober 2009 ausgestrahlte Dokumentation Heilung unerwunscht ? Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern von Klaus Martens um eine angeblich von der Pharmaindustrie jahrzehntelang verhinderte Salbe gegen Neurodermitis stieß zunachst auf positives, dann jedoch auch auf ein sehr kritisches Medienecho. Einige Medien, unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Suddeutsche Zeitung , unterstellten, Martens betreibe eine PR-Kampagne. Nach Ausstrahlung des Films wurde bekannt, dass der Patentbesitzer mit der Schweizer Mavena Health Care AG einen Vertriebspartner gefunden hatte, der die Creme auf den Markt bringen wolle. Dies wurde von Martens und Mavena zunachst als Zufall oder als Reaktion auf den Film dargestellt. Da es jedoch unmoglich ist, ein Medikament in so kurzer Zeit auf den Markt zu bringen, wurde unterstellt, dass ? wie sich wenig spater auch herausstellte ? das Geschaft mit Mavena bereits vorher eingefadelt und zeitlich auf das Erscheinen des Films abgestimmt wurde. Zudem erschien zeitnah zum Film auch ein ebenfalls von Martens geschriebenes Buch zum Film, das ebenfalls Heilung unerwunscht hieß.

Zudem wurde kritisiert, die durchgefuhrten Studien seien zu klein und methodisch unzureichend gewesen, um, wie im Film behauptet, die Wirksamkeit bei Neurodermitis und Psoriasis zweifelsfrei zu belegen. Auch der Titel Heilung Unerwunscht wurde als manipulativ und irrefuhrend kritisiert, da er eine heilende Wirkung bei Neurodermitis unterstellt, die auch im Film mehrfach behauptet oder suggeriert wird. Tatsachlich ist Neurodermitis jedoch nicht heilbar.

Die Auseinandersetzung um den Film fuhrte zu einem arbeitsrechtlichen Verfahren zwischen Martens und dem WDR, das Martens durch zwei Instanzen gewann.

Ubernahme chinesischer Propaganda

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Die Story im Ersten wollte im Juni 2020 eine Dokumentation zu Covid-19 und Wuhan senden. ?Exklusive Interviews mit Epidemiologen aus China, die der Zentralregierung zum Lockdown geraten haben, geben Einblicke in eine beispiellose Kette aus radikalen Entscheidungen“, bewarb der SWR in einer ersten Mitteilung seine Sendung mit dem Titel Inside Wuhan ? Chronik eines Ausbruchs . ?Krankenhauser werden aus dem Boden gestampft, Intensivstationen fullen sich. Das Militar schreitet ein“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. [3] Nicht erwahnte der SWR jedoch, dass die ?exklusiven“ Aufnahmen aus dem chinesischen Propagandaapparat stammten. Die Suddeutsche Zeitung deckte auf, dass die Filmproduktionsgesellschaft Gebruder Beetz gar nicht in China gedreht hatte, [4] sondern dutzende Stunden Filmmaterial vom China Intercontinental Communication Center (CICC) erhalten hatte. Das CICC war daruber hinaus in beratender Funktion tatig und drangte laut Suddeutscher Zeitung auf Anderungen des Manuskripts.

Der SWR zog nach der Kritik den Beitrag zuruck und die ARD sendete ihn nicht.

Einzelnachweise

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  1. Abschied eines Dickbrettbohrers bei fr.de
  2. DWDL de GmbH: ARD gibt ihren Doku-Labels einen neuen Namen. Abgerufen am 1. Marz 2023 (englisch).
  3. Die ARD zeigt Chinas Kampf gegen Corona - wie China ihn sehen will. In: Ubermedien . 13. Juni 2020, abgerufen am 3. November 2021 .
  4. Steffen Grimberg: SWR-Doku zu Corona-Ausbruch: Umstrittene Staatsbilder . In: Die Tageszeitung: taz . 11. Juni 2020, ISSN   0931-9085 ( taz.de [abgerufen am 4. November 2021]).