Die Melodie des Meeres

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Film
Titel Die Melodie des Meeres
Originaltitel Song of the Sea
Produktionsland Belgien , Danemark , Frankreich , Irland , Luxemburg
Originalsprache Englisch , Irisch
Erscheinungsjahr 2014
Lange 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Tomm Moore
Drehbuch Will Collins
Produktion Claus Toksvig Kjaer ,
Tomm Moore,
Ross Murray ,
Frederik Villumsen ,
Paul Young
Musik Bruno Coulais
Schnitt Darragh Byrne
Synchronisation

Die Melodie des Meeres ist ein irischer Animationsfilm aus dem Jahr 2014 von Tomm Moore . Er gewann den Europaischen Filmpreis 2015 in der Kategorie Bester Animationsfilm .

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ben lebt mit seinen Eltern und seinem Hund Cu im Leuchtturmwarterhaus auf einer kleinen Insel. Bronagh, Bens hochschwangere Mutter, und Ben malen ein Selkie -Wandbild fur das kommende Geschwister. Nebenbei lehrt Bronagh Ben keltische Lieder und Geschichten. Ben freut sich auf das Baby und seine Mutter versichert ihm, dass er der weltbeste große Bruder werde. Vor dem Schlafengehen schenkt sie ihm eine Muschelflote, die ans Ohr gehalten, das Lied des Meeres spiele. Doch geht es der Mutter nicht gut, sie hat Schmerzen im Bauch und ihre Haare bekommen mit einem Mal graue Strahnen.

Sechs Jahre spater, Ben ist circa zehn Jahre alt. Was in der Zwischenzeit geschah, ist ungewiss, klar ist jedoch, dass Cu immer noch Bens bester Freund ist und Ben noch immer in den Geschichten seiner Mutter aufgeht, gleichwohl sie seit sechs Jahren verschwunden ist. Aber gewiss ist auch, dass Ben Angst vor dem Wasser hat und seine kleine Schwester, Saoirse, nicht mag. Anlasslich Saoirses Geburtstags kommt die Großmutter vaterlicherseits zu Besuch. Sie hat immer etwas auszusetzen und will, dass die Kinder zu ihr in die Stadt ziehen. Sie findet nicht, dass deren Vater, Conor, sich vernunftig um sie kummert. Und in der Tat gleicht Conor dem Sagenriesen Mac Lir , der aufgrund seines Kummers von seiner Mutter, Macha , der Eulenhexe, in Stein verwandelt wurde. Der Umstand, dass Saoirse noch immer nicht spricht, tragt nicht dazu bei, die Großmutter zu beruhigen.

Am Abend fahrt der Vater mit der Fahre zum Festland, um seinen Kummer in einem Glas Bier zu ertranken. Nachdem Ben Saoirse mit der Geschichte uber Macha erschreckt hat, beginnt sie auf Bens Muschelflote zu spielen. Die Musik erzeugt eine Art Lichtflocken, die das Madchen zu einem weißen Robben-Mantel fuhren. Als es diesen anlegt, ist es auf einmal in der Lage mit den Robben im Wasser zu tauchen. Die Großmutter findet es dann spater nass an den Strand gespult und macht dem zuruckgekehrten Conor Vorwurfe. Dieser bekommt Angst und bestimmt, dass die Kinder mit der Großmutter nach Dublin mussen, und wirft den Mantel ins Meer.

Ben und Saoirse mussen Cu zurucklassen und machen sich auf die lange Autofahrt in die Stadt. Ben zeichnet jedoch eine Karte in der Absicht zu Cu zuruckzukehren. Bei der erstbesten Gelegenheit verlassen die Kinder das Heim der norgelnden Großmutter. Es ist der 31. Oktober, Halloween, in der ganzen Stadt sind verkleidete Kinder unterwegs sowie drei Angehorige des Elfenfolks, die durch des Madchens Muschelmusik angezogen wurden. Sie verfolgen das Geschwisterpaar und uberreden Saoirse in ihre Hohle mitzukommen. Ben nimmt seinerseits die Verfolgung bis in die Hohle auf. Dort stellt sich heraus, dass nur Saoirse durch ihren Gesang in der Halloween-Nacht alle Elfen aus ihrer Versteinerung erlosen kann. Dann erst konnen sie und die anderen magischen Wesen nach Tir na nOg ziehen. Hinter den Versteinerungen steckt naturlich Macha und der ist Saoirses Musik auch nicht entgangen. Ihre Eulen versuchen das Madchen zu verschleppen, was aber nicht gelingt.

Die Kinder wissen unterdessen, dass Saoirse zum Singen ihren Mantel benotigt und machen sich auf den Weg zuruck zur Insel, wo sie den Mantel wahnen. Unterwegs begegnen sie Cu, der auf der Suche nach ihnen war. Als sie wegen eines schweren Regens bei einer heiligen Quelle Rast machen, folgt Saoirse der Spur der Lichtflocken und springt in die Quelle. Ben hat Angst, doch reißt Cu ihn mit sich. Ben landet in einer Hohle, wo er einem Seanchai begegnet. Dieser Geschichtenerzahler zeigt Ben, dass seine Schwester und Cu in das Heim von Macha gebracht worden sind. Saoirse ging es seit dem ersten Bad mit den Robben nicht gut und sie wurde immer unpasslicher auf ihrer Reise. Es bildeten sich gar erste graue Strahnen heraus. Der Seanchai teilt Ben mit, dass Saoirse ohne ihren Mantel den nachsten Tag nicht erleben wird. Wagemutig macht Ben sich auf den Weg, doch muss er sich erst seiner Vergangenheit stellen. Wie in einer Vision sieht er, dass seine Mutter auch ein Selkie war und wegen ihrer Tochter wieder zuruck ins Meer musste. Dies verstarkt Bens Schmerz, jedoch setzt er unbeirrt seinen Weg fort.

Im Gesprach mit der Macha, die der Großmutter zum Verwechseln ahnlich ist, erkennt Ben, dass sie dereinst aus Liebe zu ihrem Sohn gehandelt hatte, als sie Mac Lir versteinern ließ. Sie wusste schlicht keine andere Abhilfe gegen seinen Kummer, als ihm mit einem Zauberglas die Gefuhle zu entziehen und ihn damit zu Stein zu verwandeln. Diese Hilfe will sie nun allen zuteil kommen lassen, auch gegen deren Willen. Bei Ben probiert sie es durch Uberzeugung, doch kann Ben sich zur Wehr setzen und findet seine Schwester und seinen Hund. Mithilfe einer letzten Kraftanstrengung spielt Saoirse nun noch einmal Flote und sendet die gefangenen Gefuhle in die Macha. Diese erkennt nun ihren Fehler und hilft den Kindern, schnell zur Insel zu kommen.

Auf der Insel angekommen, erzahlt Conor Ben, was er mit dem Mantel gemacht hat, aber schenkt dem Jungen weiter kein Gehor. Er will nur schnell mit den Kindern zum Festland rudern, um Saoirse ins Krankenhaus zu bringen. Ben weiß, dass das Saoirse nicht retten wird und springt trotz seiner Angst ins Meer. Die Robben helfen ihm den Mantel zu finden und Saoirse schwimmt nun als Selkie gemeinsam mit ihrem Vater, ihrem Bruder, Cu und den Robben durchs Meer. Sie landen auf der Insel, die eigentlich der versteinerte Mac Lir ist, und Saoirse beginnt zu singen und erlost alle magische Wesen, auch Mac Lir. Auch Bronagh, ihre Mutter, erscheint und mochte Saoirse eigentlich gern nach Tir na nOg mitnehmen. Sie sieht allerdings auf Bitten von Conor und Ben hin davon ab.

Die Großmutter ahnte, dass die Kinder auf die Insel zuruckgekehrt sind, und kommt dort vollig aufgelost an. Conor kann ihr aber versichern, dass von nun an alles gut werde und tatsachlich sieht man spater alle vergnugt Bens Geburtstag feiern. Seine Angst vor dem Wasser hat er nun uberwunden.

Produktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tomm Moore sprach in einem Interview mit Robbie Collin vom Telegraph davon, dass die traditionellen Selkie-Erzahlungen sich auf die Liebe zwischen Selkie-Frau und Mensch-Mann konzentrierten und in den ublichen Geschichten die Kinder, die zum Strand gingen und hofften, eine der Robben sei ihre Mutter, eher Beiwerk waren. Er wollte nun mal die Kinder in den Mittelpunkt eines Films stellen. [3]

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die deutschsprachige Synchronisation erfolgte bei der Digital Media Technologie GmbH in Hamburg . Fur die Synchronregie und das Dialogbuch war Celine Fontanges verantwortlich. [4]

Rolle Originalsprecher Synchronsprecher
Ben David Rawle Jacob Neise
Conor Brendan Gleeson Roland Hemmo
Macha Fionnula Flanagan Angela Stresemann
Bronach Lisa Hannigan Celine Fontanges
Saoirse Lucy O’Connell Emma Luise Herrmann
Dan Jon Kenny Wolf Frass
Lug Pat Shortt Achim Schulke
Mossy Colm O Snodaig Klaus Dittmann
Spud Liam Hourican Peter Weis

Soundtrack [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lied Sanger
1. Song of the Sea Lisa Hannigan
2. The Mother’s Portrait
3. The Sea Scene
4. The Song Lisa Hannigan und Lucy O’Connell
5. The Key in the Sea
6. The Derry Tune
7. In the Streets
8. Dance with the Fish
9. The Seals
10. Something Is Wrong Lisa Hannigan
11. Run
12. Head Credits Lisa Hannigan
13. Get Away
14. Help
15. Sadness
16. Molly
17. I Hate You
18. Who Are You
19. The Storm
20. Katy’s Tune
21. In the Bus Lisa Hannigan
22. The Thread Lisa Hannigan
23. Amhran Na Farraige Lisa Hannigan
24. Song of the Sea (Lullaby) Nolwenn Leroy
25. La chanson de la mer (berceuse) (franzosisch) Nolwenn Leroy

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mark Kermode vom Guardian beschreibt den Film als ?superb“ und die Animation als ?gorgeous“. Er meint, letztere weist farblich Ahnlichkeiten mit den Filmen des Studio Ghibli auf mit einer Spur von Sylvain Chomet . Letztlich zeige Tomm Moore seinen eigenen Stil. Kermode gab dem Film funf von funf moglichen Sternen. [5]

Leslie Felperin von namlicher Zeitung gab dem Film vier von funf moglichen Sternen. Voll des Lobes fur den Filminhalt und dessen Umsetzung, die die Kinder nicht bevormundete, wird keine Kritik genannt. [6]

Nominierungen / Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film wurde sowohl fur einen Oscar als auch einen Cesar in der Kategorie Bester Animationsfilm nominiert, gewann jedoch keinen der Preise.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Pradikat besonders wertvoll.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Freigabebescheinigung fur Die Melodie des Meeres . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , Oktober 2015 (PDF; Pruf­nummer: 154 742 K).
  2. Alterskennzeichnung fur Die Melodie des Meeres . Jugendmedien­kommission .
  3. Robbie Collin: Song of the Sea: the deepest animation you’ll see all year? , auf: telegraph.co.uk, am: 13. Juli 2015.
  4. Die Melodie des Meeres. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 19. Februar 2018 .
  5. Mark Kermode: Song of the Sea review ? a wonderful family animation, rich in Irish folklore , auf: theguardian.com, am: 12. Juli 2015.
  6. Leslie Felperin: Song of the Sea review ? beautiful and entrancing animation , auf: theguardian.com, am: 9. Juli 2015.