Vitelloni (Die Mußigganger)

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Film
Titel Vitelloni (Die Mußigganger)
Originaltitel I vitelloni
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1953
Lange 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Federico Fellini
Drehbuch Federico Fellini
Ennio Flaiano
Tullio Pinelli
Produktion Jacques Bar
Mario De Vecchi
Lorenzo Pegoraro
Musik Nino Rota
Kamera Carlo Carlini
Otello Martelli
Luciano Trasatti
Schnitt Rolando Benedetti
Besetzung

Vitelloni (Die Mußigganger) (Originaltitel: I vitelloni ) ist eine Filmkomodie des italienischen Neorealismus von 1953, entstanden unter der Regie von Federico Fellini .

Der Film ist zum großten Teil autobiographisch und basiert auf Fellinis Erfahrungen als junger Mann in seiner Heimatstadt Rimini . Dementsprechend spielt der Film in einer kleinen Stadt an der Adriakuste . Die Geschichte konzentriert sich auf das Leben von funf jungen Mannern, den Frauenhelden Fausto, den Intellektuellen Leopoldo, den kindlichen Alberto, den erwachsenen Moraldo und den im Hintergrund stehenden Riccardo.

Zu Beginn wird der Zuschauer Zeuge eines Schonheitswettbewerbs, welcher am Strand der Kleinstadt stattfindet. Die Gewinnerin Sandra wird ohnmachtig, und es stellt sich heraus, dass sie schwanger ist. Der Vater des Kindes ist Fausto, ein Frauenheld; er will nach Mailand ausreißen, aber unter dem Druck seines Vaters und des Bruders von Sandra heiratet er sie. Nach der Hochzeit und anschließender Hochzeitsreise wird Fausto von seinem Schwiegervater eine Arbeitsstelle mehr oder minder aufgezwungen ? er wird Verkaufer in einem Antiquitaten- und Devotionaliengeschaft. Mit Sandra im Kino, bandelt er mit der Dame auf seiner anderen Seite an, und sogar die Frau seines Padrone ist vor ihm nicht sicher, nachdem er ihr schon im Karneval eindeutige Komplimente gemacht hat.

Damit aber uberzieht er und wird gekundigt. Moraldo macht ihm klar, dass ihm noch ein Gehalt zugestanden hatte; Fausto uberredet Moraldo, mit ihm eine Engelsfigur aus dem Geschaft zu stehlen ? gleichsam als Ausgleich fur die vorenthaltene Abfindung. Vergeblich versuchen sie, das Diebesgut zuerst einer argwohnischen Nonne, dann einem misstrauischen Monch anzudrehen. Sie werden erwischt, aber der Skandal kann gerade noch einmal unter den Teppich gekehrt werden, weil Fausto behauptet, nicht er habe der Frau seines Padrone, sondern diese ihm nachgestellt.

Die Situation wird fur Sandra jedoch unertraglich, und sie verlasst Fausto zusammen mit dem gemeinsamen Kind. Fausto und seine Freunde suchen sie und finden sie erst nach langen Stunden mit dem kleinen Moraldino bei Faustos Vater. Dieser zogert nicht lange, sondern schnallt sich den Gurtel ab und verprugelt seinen Sohn damit. Fausto und Sandra haben wieder zueinander gefunden ? aber der Offsprecher verheißt keine große Veranderung. Einzig Moraldo findet ? genau wie Federico Fellini selbst ? die Kraft, das kleinburgerliche Milieu zu verlassen und sich mit dem Zug nach Rom aufzumachen.

Das Schlussbild zeigt den Jungen, mit dem Moraldo sich angefreundet hatte, wie er frohlich auf einer Schiene balanciert, nachdem Moraldo ihm zum Abschied gesagt hat, er wisse nicht, ob es woanders besser sei, aber auf jeden Fall sei es anders.

?Die von Fellinis eigenen Jugenderinnerungen gepragte Kleinstadtsatire ist eine meisterliche Studie voller subtiler Gags, die den italienischen Neorealismus um eine neue Dimension bereicherte. Der menschliche Alltag und der Leerlauf im Leben der "funf großen Kalber" Vitelloni wird poetisch, melancholisch, tragikomisch, zuweilen auch satirisch, stets aber liebevoll ironisiert und entlarvt.“

? Lexikon des internationalen Films [1]

Der Regisseur Stanley Kubrick bezeichnete den Film Vitelloni im Jahr 1963 als einen seiner zehn Lieblingsfilme. [2]

Einzelnachweise

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  1. Vitelloni. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 2. Marz 2017 .
  2. Michel Ciment: Kubrick: Biographical Notes. Abgerufen am 26. August 2020 (englisch).