Die Liebe der Marjorie Morningstar

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Film
Titel Die Liebe der Marjorie Morningstar
Originaltitel Marjorie Morningstar
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1958
Lange 123 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Irving Rapper
Drehbuch Everett Freeman
Produktion Milton Sperling
Musik Max Steiner
Kamera Harry Stradling Sr.
Schnitt Folmar Blangsted
Besetzung
Synchronisation

Die Liebe der Marjorie Morningstar ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Irving Rapper mit Gene Kelly und Natalie Wood in der Titelrolle. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman (1955) von Herman Wouk .

Die blutjunge Marjorie Morgenstern entstammt einer weit verzweigten, judischen Familie der New Yorker Mittelklasse. Sie ist die Freundin des wohlhabenden Sandy Lamm, ist sich aber seit geraumer Zeit ihrer Liebe zu ihm nicht mehr so sicher. Als ihre Mutter Rose erfahrt, dass Sandy ihr einen Antrag gemacht hat, ist diese begeistert. Marjorie, die Schauspiel am Hunter College studiert, verspricht ihrer Mutter, uber die Heirat mit Sandy nachzudenken, wenn sie dieses Jahr mit ihrer ebenfalls judischen Freundin Marsha Zelenko ein Madchen-Sommercamp in den Catskill Mountains besucht. Dort befindet sich am gegenuberliegenden Seeufer ein weiteres Ferienlager, genannt South Wind, das auf manche der Madchen eine magische Anziehungskraft besitzt, denn dort gibt es auch junge, erwachsene, judische Manner. Eines Nachts schleichen sich Marsha und die eher widerstrebende Marjorie in eben jenes Erholungsresort. Dort steigt Marsha sofort einem schmucken Musiker nach, wahrend Marjorie auf Noel Airman stoßt, den Leiter und Koordinator der sozialen Aktivitaten vor Ort. Wahrend der Besitzer der Anlage, Mr. Greech, sie sofort hinauswerfen will, sichert Noel, der wie Marjorie schauspielerische Ambitionen hegt, dem Leiter zu, sich fur sie zu verburgen. Er will Marjorie im Rahmen der von ihm auf die Beine gestellten Freizeitaktivitaten als Schauspielerin in den Laienauffuhrungen einsetzen, an denen auch Noel mitwirkt. Geschrieben werden die dort gezeigten Stucke von Wally Wronken, der sich sofort in Marjorie verknallt.

Marjorie hat jedoch nur Augen fur den deutlich alteren, ein wenig sarkastischen Noel Airman, der ursprunglich einmal Ehrman hieß und gleichfalls judische Wurzeln besitzt. Beide beginnen eine Beziehung, sehr zum Verdruss von Marjories Eltern, zumal Airman/Ehrman wie schon bei sich selbst ihren Nachnamen anglisiert, um die judische Herkunft nicht allzu offensichtlich erscheinen zu lassen. Aus Marjorie Morgenstern wird Marjorie Morningstar, und Marjorie gefallt diese Umbenennung sehr. Ihre Eltern sind derart beunruhigt uber die ungewollte Entwicklung der Vorgange im Sommerlager, dass sie den kauzigen Onkel Samson losschicken, auf dass dieser Marjorie im Auge behalte. Samson nimmt, um in ihrer Nahe zu bleiben, einen Job in der Kuche an. Prompt gerat er in Alarmbereitschaft, als Noel eines Abends Marjorie zu einem privaten Dinner zu sich einladt. Als er von Samsons Sorgen bezuglich Marjories moralischer Unversehrtheit erfahrt, ruhrt dies Noel sehr, und er will das junge Madchen aus dem eigenen Anstand heraus wieder zuruck in ihr eigenes Camp bringen, scheitert aber mit dieser loblichen Absicht. Schließlich kommt es zu einem familiaren Ungluck, als Samson, der sich als Clown in das Unterhaltungsprogramm der Manner einbringt, bei seinem Auftritt einen Herzinfarkt erleidet und daran stirbt.

Marjorie kehrt ans Hunter College zuruck. Rasch scheint Noel Airman vergessen, und sie beginnt eine Beziehung mit Dr. David Harris, dem sie aber ebenso rasch den Laufpass gibt, als sich Noel erneut bei Marjorie meldet. Seine Liebe zu dem jungen Madchen erscheint aufrichtig, denn Noel sagt ihr, dass er nun einen ernstzunehmenden Job in einer Werbeagentur gefunden hat und sie heiraten mochte. Er beginnt nun all diejenigen Werte, uber die er sich scheints gern lustig gemacht hatte und die der judischen Familie Morgenstern so wichtig sind, mit mehr Achtung zu begegnen, nachdem er bei Marjories Familie zum Passahfest eingeladen wurde. Auch Nachwuchsautor Wally hat Marjorie nie vollig aus den Augen verloren. Er macht Karriere als Stuckeschreiber fur den Broadway und weckt damit Marjories Interesse. Noel wird daraufhin eifersuchtig und zieht sich aus Marjories Welt sukzessive zuruck. Die wiederum versteht sein Verhalten nicht und spurt Noel nach. Er hat sich mit einer Blondine namens Imogene Noran eingelassen, seinen Job hingeworfen und zu trinken begonnen. Wieder verlasst Marjorie Noel, wird jedoch dafur von ihrer besten Freundin geruffelt. Wie kannst du eine derart große Liebe aufgeben, fragt Marsha, den Tranen nah. Marjorie beginnt ihre Entscheidung zu uberdenken.

Wahrend Marshas aus finanzieller Berechnung heraus eingegangenen Hochzeit mit einem wohlhabenden, alten Mann kommt es zur erneuten Wiederbegegnung Marjories mit Noel. Er sagt ihr, dass sein Musical, an dem er viele Jahre lang gearbeitet hatte, nun endlich kurz vor der Fertigstellung stehe. Noel bittet Marjorie instandig, zu ihm zuruckzukehren. Diesmal entscheidet sie sich ohne Wenn und Aber fur Noel und kann sogar Marsha uberreden, ihren neuen Gatten die Auffuhrung des Stucks, ?Princess Jones“, finanzieren zu lassen. Das Stuck fallt krachend durch, und erneut verschwindet Noel daraufhin aus Marjories Blickfeld. Er bittet Marjorie schriftlich, nicht nach ihm zu suchen, doch sie halt sich nicht daran und geht nach Europa, um ihn dort aufzuspuren. Eines Tages erhalt Marjorie von Wally die Information, dass Noel ins South Wind-Camp zuruckgekehrt sei und dort sein Gluck gefunden habe. Marjorie ignoriert Wallys Warnung, es dabei zu belassen, und reist augenblicklich nach South Wind. Als sie durchs Fenster sieht, wie zufrieden Noel sein Lied ?A Very Precious Love“ (Eine sehr kostbare Liebe) vor begeisterten jungen Bewunderinnen vortragt, erkennt Marjorie, dass Noel offensichtlich hier seine ?innere Mitte“ gefunden hat und lasst es dabei bewenden. Sie kehrt zu dem Bus zuruck, mit dem sie hierher gefahren ist. Dort wartet bereits Wally auf sie …

Produktionsnotizen

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Die Dreharbeiten zu Die Liebe der Marjorie Morningstar fanden zwischen Mitte August und Anfang November 1957 statt. Die Welturauffuhrung erfolgte am 24. April 1958, die deutsche Premiere fand am 24. Oktober 1958 statt, im deutschen Fernsehen lief der Streifen erstmals am 25. September 1969 in der ARD .

Die Filmbauten entwarf Malcolm C. Bert , die Ausstattung Ralph S. Hurst . Howard Shoup gestaltete die Kostume.

Preise/Nominierungen (Auswahl)

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Synchronisation

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Rolle Darsteller Synchronsprecher [1]
Noel Airman Gene Kelly Peter Pasetti
Marjorie Morningstar Natalie Wood Margot Leonard
Rose Morgenstern Claire Trevor Tilly Lauenstein
Arnold Morgenstern Everett Sloane Klaus W. Krause

A. H. Weiler schrieb in der New York Times : ?Natalie Wood, die erst gestern mit Puppen in Filmen spielte, ist zu einer lebhaften, hubschen Brunette aufgebluht, die sehr wahrscheinlich so nah an einer Personifizierung von Marjorie ist, wie man es sich wunschen konnte. Aber der Charakter ist kaum komplex, und wahrend Miss Wood in der Rolle kompetent ist, ist es selten eine gluhende Performance. (…) Obwohl Mr. Kelly sich in seiner Aufgabe ein wenig unbequem zu fuhlen scheint, spielt er sie mit Verstandnis. Und als professioneller Song-and-Dance-Man … trallert er ?A Very Precious Love“, die Titelnummer des Films. Carolyn Jones, als Miss Woods beste Freundin, gestaltet ihren Auftritt forsch, der nur durch eine wirklich ergreifende Szene gepragt ist, der ihre essenzielle Einsamkeit offenlegt.“ [2]

Der Movie & Video Guide nannte Natalie Woods Leistung als “lediglich ausreichend” an. [3]

Halliwell’s Film Guide sah den Streifen als einen ?schwerfalligen Frauenfilm“ an, indem sich “samtliche Talente irgendwie unwohl mit ihren Aufgaben” fuhlen. [4]

Das Lexikon des Internationalen Films befand: ?Routiniert inszenierte Unterhaltung, die allerdings weder den spezifisch judischen Hintergrund noch das Theatermilieu uberzeugend wiedergibt.“ [5]

Einzelnachweise

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  1. Die Liebe der Marjorie Morningstar in der Deutschen Synchronkartei .
  2. vollstandige Kritik in der New York Times vom 25. April 1958.
  3. Leonard Maltin : Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 831.
  4. Leslie Halliwell : Halliwell’s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 657.
  5. Die Liebe der Marjorie Morningstar. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 4. Februar 2020 .