Der
Deutsche Verlag fur Musik
(kurz
DVfM
) war ein
Musikverlag
in
Leipzig
von 1954 bis 2014.
Am 1. Januar 1954 wurde der
Deutsche Verlag fur Musik
als staatlicher Verlag gegrundet. Er sollte den Vertrieb von Noten und Literatur in westliche Lander wieder moglich machen, den die zwangsverstaatlichten Leipziger Verlage
Breitkopf & Hartel
und
Friedrich Hofmeister
auf Grund des Boykotts ihrer westlichen Ableger nicht mehr leisten konnten.
So wurden in den folgenden Jahren gesamtdeutsche Werkausgaben von Bach und Handel moglich, außerdem erschienen kritische Werkausgaben von Mozart, Mendelssohn und spater auch Eisler.
1958 wurden
Breitkopf & Hartel
und
Friedrich Hofmeister
organisatorisch an den
Deutschen Verlag fur Musik
angeschlossen, sie gaben aber weiter eigene Verlagsprogramme heraus.
Der
Deutsche Verlag fur Musik
wurde der auflagenstarkste Musikverlag in der DDR. Dort erschienen neben Noten vor allem zahlreiche musiktheoretische Schriften, auch zur zeitgenossischen und popularen Musik, außerdem Musikerbiographien und ahnliches. Viele Publikationen bzw. deren Rechte wurden in westliche Lander verkauft.
1988 arbeiteten im Verlag 90 Mitarbeiter, in jenem Jahr wurden 97 Publikationen herausgebracht, davon 25 Neuausgaben und 72 Neuauflagen, der Umsatz betrug 6,9 Millionen Mark.
[1]
1990 wurde der
Deutsche Verlag fur Musik
in eine GmbH umgewandelt. 1991 erhielten die Westverlage
Breitkopf & Hartel
und
Friedrich Hofmeister
das Altvermogen der fruher enteigneten DDR-Verlage mit Immobilien ubertragen. 1992 kaufte
Breitkopf & Hartel
den
Deutschen Verlag fur Musik
und gliederte ihn ein. Bis 2014 erschienen dort aber noch Publikationen mit diesem Editionstitel.
[2]
- Christoph Links
:
Das Schicksal der DDR-Verlage
. 2. Auflage. Ch. Links, Berlin 2010,
S. 61
?63
- Bettina Hinterthur:
Noten nach Plan. Musikverlage in der SBZ/DDR.
2006. S. 400ff.
- ↑
Christoph Links:
Das Schicksal der DDR-Verlage
, 2010, S. 62
- ↑
Literatur von und uber Deutscher Verlag fur Musik
im Katalog der
Deutschen Nationalbibliothek