Der Tag des Falken

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Film
Titel Der Tag des Falken
Originaltitel Ladyhawke
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Lange 121 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Richard Donner
Drehbuch Edward Khmara ,
Michael Thomas ,
Tom Mankiewicz
Produktion Richard Donner,
Lauren Shuler
Musik Andrew Powell
Kamera Vittorio Storaro
Schnitt Stuart Baird
Besetzung

Der Tag des Falken (Originaltitel: Ladyhawke ) ist ein romantischer Fantasyfilm aus dem Jahr 1985, der unter der Regie von Richard Donner entstand. Die Hauptrollen spielen Matthew Broderick , Michelle Pfeiffer und Rutger Hauer . An der Kamera stand Vittorio Storaro , die Musik steuerte Andrew Powell von Alan Parsons Project bei. Der Film startete am 29. Marz 1985 in den deutschen Kinos.

Italien im 13. Jahrhundert: Noch niemandem ist die Flucht aus den Kerkern der Stadt Aquila gelungen, aber der Gauner Philippe Gaston, genannt ?die Maus“, schafft es und entkommt den Gefangnismauern durch die Kanalisation . Das mochte der Bischof nicht auf sich sitzen lassen und jagt den flinken Philippe. Auf seiner Flucht bekommt der Junge unvermittelt Hilfe von dem ?schwarzen Ritter“ Etienne de Navarre . Der ist ein Einzelganger, der nur mit seinem schwarzen Pferd ?Goliath“ und einem namenlosen Falken reist, den er wie sein Leben beschutzt. Er nimmt Philippe als Knappen auf, nicht zuletzt wegen dessen Kenntnissen der Kanalisation. Philippe ist zwar dankbar fur die Hilfe, will aber lieber allein weiter fluchten, statt mit Navarre nach Aquila zuruckzukehren. Navarre fangt ihn mehrfach wieder ein und bindet ihn nachts an. Phillipe ist ein notorischer Lugner und schwort standig alles Mogliche, denkt aber nicht daran, seine Schwure einzuhalten.

Philippe merkt, dass Navarre ein Geheimnis verbirgt. So verschwindet der Ritter jede Nacht, und stattdessen erscheint eine junge Frau, die ihn vor einem großen schwarzen Wolf beschutzt, wobei Phillipe entsetzt bemerkt, dass der Wolf zu der Frau sehr zutraulich ist. Bei einem weiteren Kampf mit den Haschern des Bischofs wird Navarres Falke angeschossen, aber statt ihn aufzugeben, schickt er Philippe mit ihm zu dem standig betrunkenen Monch Imperius. Der Monch will Philippe zunachst abweisen und hilft ihm erst, als er erfahrt, wer ihn schickt. Bei Einbruch der Nacht geht Philippe zum Falken und findet die junge Frau vor. Der Monch erzahlt ihm die Geschichte von Navarre und der geheimnisvollen Frau, deren Name Isabeau d’ Anjou ist. Sie waren einst ein Liebespaar und lebten in Aquila, wo Navarre Hauptmann der Wachen war. Weil der Bischof ebenfalls in Isabeau verliebt war, versuchte er alles, um die beiden auseinanderzubringen. Imperius, beider Beichtvater, verriet sie und ihre Liebe volltrunken an den Bischof. Der eifersuchtige Bischof rief den Fursten der Finsternis an, der die Liebenden verfluchte : Nachts wird Navarre zum Wolf, tags Isabeau zum Falken. So konnen die Liebenden nie beisammen sein und einander nur bei Sonnenauf- und -untergang einen kurzen Moment lang in ihrer menschlichen Gestalt sehen.

Imperius versorgt Isabeaus Verletzung. Er sieht nun eine Chance, seinen Fehler wiedergutzumachen. Er prophezeit, dass bald ein Tag ohne Nacht und eine Nacht ohne Tag kommen werde, an dem Navarre und Isabeau gemeinsam vor den Bischof treten mussten, um den Fluch zu brechen, doch Navarre glaubt ihm nicht. Nach einem weiteren Angriff der Manner des Bischofs plant er, mit Philippes Hilfe nach Aquila zu gelangen, um dort den Bischof zu toten. Gemeinsam reisen die Vier nach Aquila, wobei Philippe mit kleinen Lugen zwischen den beiden Liebenden vermittelt. Er ist von Imperius’ Plan uberzeugt. Unter Zeitdruck bringt er zunachst Isabeau auf seine Seite und schließlich auch Navarre, der erkennt, dass Philippe ihm, als er ein Wolf war, das Leben gerettet hat.

Schließlich gelangen die Vier nach Aquila. Wahrend Philippe sich durch die Kanalisation einen Weg in die Kathedrale bahnt und das verschlossene Tor von innen offnet, bittet Navarre Imperius, im Falle seines Versagens den Falken zu toten. Auf dem Weg zur Kathedrale reitet Navarre an der Wache vorbei, welche ihm die Treue halt und ihn unbehelligt passieren lasst. Wahrend in der Kathedrale eine Messe stattfindet, reitet Navarre durch das Tor und stellt sich dem Bischof. Es kommt zum Kampf mit dem neuen Hauptmann der Wache, als plotzlich die vorhergesagte Sonnenfinsternis eintritt. Er totet den Hauptmann, jedoch wird aus Versehen das Zeichen gegeben, welches sein Scheitern ankundigt, doch Imperius bringt es nicht uber sich, den Falken zu toten. Im letzten Moment erscheint Isabeau in der Kathedrale und bricht den Fluch, als Navarre den Bischof zwingt, ihn und Isabeau als Menschen anzuschauen. Er totet den Bischof, als dieser versucht, Isabeau zu toten. Beide danken Philippe und Imperius, und beide lassen anklingen, dass sie Philippes kleine Notlugen durchschaut hatten.

Die Ruine von Rocca Calascio

Die Musik zum Film wurde von Andrew Powell komponiert, einem britischen Komponisten und Orchesterleiter , der bekannt ist fur seine Arbeit mit Alan Parsons und Eric Woolfson beim Alan Parsons Project . Der Soundtrack wurde haufig kritisiert, weil die poppige Richtung als unpassend fur einen mittelalterlichen Fantasyfilm angesehen wurde, obwohl die Musik auch orchestrale Elemente und mittelalterliche und Renaissance -Tone enthalt. So ist zum Beispiel die Musik, zu der Philippe und Isabeau in der Scheune tanzen, ein genuesischer Tanz namens Trotto aus dem 14. Jahrhundert .

Der Tag des Falken basiert auf einer altfranzosischen Sage aus dem 14. Jahrhundert . Sie wurde von der US-amerikanischen Fantasy -Autorin Joan D. Vinge in einem Fantasyroman nacherzahlt.

Der Film wurde hauptsachlich in Italien in der Provinz L’Aquila und in Parma und Cremona gedreht. Zu sehen sind die Burgen von Torrechiara , Soncino , Bacedasco und das Castell’Arquato . Einige Szenen wurden in Campo Imperatore , einer Hochebene nahe dem hochsten Gipfel der Apenninen , gedreht. Zudem dienten die Ruinen von Rocca Calascio im Nationalpark Gran Sasso als Filmkulisse . Andere Szenen wurden im Umkreis von Cortina d’Ampezzo , am Passo di Giau ( Croda-da-Lago-Gruppe ) und in der Umgebung ( Misurinasee ) der Drei Zinnen gedreht.

Eine passende Sonnenfinsternis wie die im Film hat es 1239 in Sudfrankreich gegeben. Andere Fakten des Films und des Buches widersprechen aber dieser Zahl. Cezars Aussage ?Seit der Seuche gibt es mehr Wolfe als Menschen“ bezieht sich wahrscheinlich auf die Pest , die in der Mitte des 14. Jahrhunderts in diesem Teil Frankreichs wutete. Allerdings konnte es sich auch um eine kleinere Seuche handeln. In der DVD-Fassung sagt Cezar tatsachlich ?Seit der Pest gibt es mehr Wolfe als Menschen.“ Schwerwiegender ist, dass es zwischen 1204 und 1246 keinen Grafen von Anjou (Isabeaus Vater) gegeben hat. Als Fantasyfilm, basierend auf einem Marchen, beruht die Geschichte nicht auf historischen Fakten, sondern nutzt nur das Setting.

Der ? Falke “ ist kein solcher, sondern ein nordamerikanischer Rotschwanzbussard . Der englische Filmtitel Ladyhawke verweist auf einen weiblichen Habicht (engl. hawk ), nicht auf einen Falken (engl. falcon ).

Die Handlung des Films wurde unter anderem auch in der Serie Charmed ? Zauberhafte Hexen adaptiert. In der 46. Folge ?Hexenhochzeit“ ( Magic Hour ) treffen die Hexen auf ein verfluchtes Liebespaar. Er ist tags eine Eule und sie nachts ein Wolf. Durch eine Sonnenfinsternis konnen beide den Fluch brechen.

Lexikon des internationalen Films : ?Einfuhlsam und spannend inszeniert und dank einer hervorragenden Kameraarbeit von hohem asthetischem Reiz.“ [1]

Cinema : ?Richard Donner […] drehte mit Der Tag des Falken ein zuruckhaltendes Fantasy -Opus voll zartlicher Poesie. In mitreißenden Bildern gelang es ihm, die sagenumwobene Zeit des Mittelalters heraufzubeschworen, wozu die italienischen Schauplatze einen wesentlichen Beitrag lieferten.“ [2]

Jeffrey Overstreet, Looking Closer: ?[…] vor allem eine gute Geschichte! Der Rock-’n’-Roll -Soundtrack mag zwar etwas deplatziert sein […] ein schones und unterhaltsames Marchen [3]

Vincent Canby , The New York Times : ?Frau Pfeiffer [ist] vermutlich die schonste Frau im Kino der Gegenwart […] selbst wenn der Falke sie vertritt, meint man, sie ware im Bild.“ [4]

Der Film wurde im Jahr 1986 fur den Filmpreis Oscar in den Kategorien Bester Ton und Beste Toneffekte nominiert. Er gewann 1986 den Saturn Award in zwei Kategorien ( Bester Fantasy-Film und Beste Kostume ) sowie wurde in zwei weiteren Kategorien fur den Saturn Award nominiert ( Michelle Pfeiffer , Beste Musik ). Er wurde 1986 ebenfalls fur den Hugo Award nominiert.

Der Film gewann 1986 den Motion Picture Sound Editors Award in zwei Kategorien und wurde im selben Jahr fur den Young Artist Award in der Kategorie Bester Abenteuerfilm nominiert.

  • Robert Marich: 1985 Der Tag des Falken. In: Mehr als nur ein Kuss ? Die bezauberndsten Liebesfilme. White Star Verlag, Vercelli (Italien) 2010, ISBN 978-3-86726-156-2 , S. 174?177.

Einzelnachweise

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  1. Der Tag des Falken. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 2. Marz 2017 .
  2. Der Tag des Falken. In: cinema . Abgerufen am 16. August 2008 .
  3. Jeffrey Overstreet: Ladyhawke. In: Looking Closer. Archiviert vom Original am 3. April 2008 ; abgerufen am 3. Oktober 2008 (englisch): ?best of all, a good story! […] The rock-and-roll soundtrack may be a bit out of place […] a beautiful and entertaining fairy tale“
  4. Vincent Canby : Ladyhawke (1985). In: The New York Times . 12. April 1985, abgerufen am 16. August 2008 (englisch): ?Miss Pfeiffer, who may well be the most beautiful woman in movies today […] even when she's represented as a hawk, she still seems to be on the screen“