Der Prinz von Pennsylvania
(
The Prince of Pennsylvania
) ist eine
US-amerikanische
Filmkomodie
von
Ron Nyswaner
aus dem Jahr
1988
mit
Fred Ward
,
Keanu Reeves
,
Bonnie Bedelia
und
Amy Madigan
in den Hauptrollen.
Der Teenager Rupert Marshetta lebt in einer kleinen Bergbaustadt in
Pennsylvania
. Er ist das
schwarze Schaf
der Familie, fuhlt sich stets missverstanden und ist unglucklich, denn seine Familie ist zerruttet. Seine Eltern streiten sich nur noch und seine Mutter Pam hat einen Liebhaber.
Sein Vater Gary will, dass Rupert, wie er selbst, im Bergbau arbeitet. Einmal sagte Gary, er sehe sich selbst als Konig von Pennsylvania, seine Frau als Konigin und Rupert als Prinz, der sein Konigreich erben werde. Seine Mutter Pam erwartet dagegen, dass Rupert ein ehrgeizigeres Ziel verfolgt, aber er hat die High School abgebrochen, weil er einfach nicht zu den anderen Teenagern in seiner Stadt passt.
Rupert ist in eine altere Frau verliebt, die freigeistige Carla, die einen etwas heruntergekommenen Eiskiosk am Straßenrand betreibt. Carla hat auch eine kleine Tochter mit ihrem Ex-Freund Joe, die aber bei ihrer Mutter in
Sacramento
lebt. Um mit Carla zusammenbleiben zu konnen, wurde er am liebsten mit ihr aus der Stadt fliehen, da ihm aber das notige Startkapital fehlt, plant er seinen Vater zu entfuhren. Da dieser ein Stuck Land im Wert von 200.000 Dollar besitzt, das er von seinem Vater geerbt hat, sollte das Losegeld aufzubringen sein.
Die Entfuhrung gelingt und Gary wird in einem Wohnwagen festgehalten. Rupert weiht auch seine Mutter ein, die sich bereit erklart, mitzumachen, da Rupert ihr die Halfte des Geldes uberlassen will, damit sie ebenfalls ein neues Leben beginnen kann. Rupert erfahrt, dass Gary das Land bereits vor einer Woche verkauft und das Bargeld irgendwo deponiert hat. Auf der Suche danach fallt ihm die mobile Toilette am Bergwerk auf, die neuerdings mit Ketten verschlossen ist. Daher nimmt er an, dass sein Vater hier das Geld versteckt hat. Er besorgt sich Dynamit, um die Toilette zu sprengen, aber bevor es dazu kommt, erscheinen Bergarbeiter und Polizisten, die alle auffordern die Mine zu verlassen, da eine hohe
Methangaskonzentration
jeden Moment eine Explosion auslosen kann. Wahrend Gary seinen Sohn in Sicherheit bringen kann, wird Carla vermutlich bei der Explosion getotet.
Die extremen Ereignisse haben dazu gefuhrt, dass sich Gary und Pam wieder versohnen. Obwohl auch Rupert seinen Vater durch der Entfuhrung besser kennen und verstehen gelernt hat, verlasst er sein zu Hause und stellt uberrascht fest, dass Carla noch lebt. Auch sie hat sich mit Joe versohnt und sie reisen nach Sacramento, um ihrer Tochter naher zu sein. Rupert umarmt Carla zum Abschied und sagt, er freue sich darauf, ihre Tochter eines Tages zu treffen. Nachdem Carla und Joe weggefahren sind, geht Rupert die Straße entlang und trifft auf eine einsame Motorradfahrerin, der er vor einigen Tagen schon einmal begegnet war. Er nimmt ihr Angebot einer Mitfahrgelegenheit nach
Pittsburgh
an und fahrt mit ihr davon.
Roger Ebert
schrieb in der
Chicago Sun-Times
vom 28. Oktober 1988, der Film gehore zu einer in den letzten Jahren haufigen Art: Er zwinge realistische Charaktere in eine absurde Handlung und erwarte vom Publikum, es wurde die Handlung akzeptieren, weil die Charaktere glaubwurdig seien. Waren die Charaktere so klug wie sie wirken wurden, hatten sie ihre Leben als ?manipulierte Fiktion“ erkannt. Ebert schrieb weiterhin, wenn er einen dreidimensionalen Charakter in einem derart ?offensichtlich kunstlichen und albernen“ Film sehe, wundere er sich, warum der Charakter dem Drehbuchautor nicht sage, das Drehbuch dorthin zu stecken, wo die Sonnenstrahlen nicht ankommen wurden. (?When I see a convincing, three-dimensional human being doing something in a movie that is obviously artificial and silly, I wonder why he doesn't simply tell the screenwriter to shove his screenplay where the sun don't shine.“) Der Kritiker bemangelte weiterhin das Fehlen der Logik, wobei er Formulierungen wie ?gehirnlos“ verwendete und den Film mit einer ?gekunstelten
Sitcom
“ verglich.
[1]
Das
Lexikon des internationalen Films
schrieb, der Film lose nicht uberzeugend dramaturgisch den Konflikt zwischen dem Vater und den Sohn auf. Er gefalle ?durch seine authentische Milieuschilderung, das einfuhlsame Spiel von Keanu Reeves und einige pragnante Nebenrollen“.
[2]
Die Zeitschrift
Cinema
schrieb, der als eine Tragikomodie bezeichnete Film sei ?eine schrullige schwarze Komodie mit etlichen bemerkenswerten Einzelszenen, die aber leider nur schlecht ineinandergreifen“.
[3]
Ron Nyswaner wurde im Jahr 1988 fur den Kritikerpreis des
Deauville Film Festivals
nominiert. Bonnie Bedelia, Amy Madigan in der Kategorie
Beste weibliche Nebendarstellerin
sowie Ron Nyswaner, Joan Fishman und Kerry Orent in der Kategorie
Bestes Debut
wurden im Jahr 1989 fur den
Independent Spirit Award
nominiert.
Der Film wurde in
Houston
(
Pennsylvania
),
Mars
,
Slovan
und
Zelienople
bei
Butler
gedreht.
[4]
Er hatte seine Weltpremiere am 11. September 1988 auf dem
Toronto International Film Festival
.
[5]
- ↑
Kritik von Roger Ebert
, abgerufen am 2. August 2007
- ↑
Der Prinz von Pennsylvania.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 2. August 2007
.
- ↑
Der Prinz von Pennsylvania.
In:
cinema
.
Abgerufen am 20. April 2021
.
- ↑
Filming locations fur
The Prince of Pennsylvania
Internet Movie Database
, abgerufen am 2. August 2007
- ↑
Premierendaten fur
The Prince of Pennsylvania
Internet Movie Database, abgerufen am 2. August 2007