Demetrios Palaiologos (Sohn Andronikos’ II.)

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Demetrios Angelos Dukas Palaiologos ( mittelgriechisch Δημ?τριο? ?γγελο? Δο?κα? Παλαιολ?γο? ; * wohl 1295 in Konstantinopel ; † nach 1343) war ein byzantinischer Prinz, Statthalter und Buchmaler .

Demetrios war der funfte und jungste Sohn des Kaisers Andronikos II. Palaiologos , der dritte von seiner zweiten Ehefrau Irene Komnene Dukaina (Yolande von Montferrat) . Seine alteren Halbbruder waren Michael IX. und Konstantin , außerdem hatte er zwei Bruder ( Johannes , Theodoros ); seine Schwester Simonis war die funfte Ehefrau des serbischen Konigs Stefan Milutin . [1]

Um 1304 wurde der junge Demetrios zu seiner Schwester an den Hof des Serbenkonigs nach Skopje geschickt, um ihn dort als moglichen Thronfolger zu positionieren; er kehrte jedoch schon bald nach Konstantinopel zuruck. 1306 erhob ihn Andronikos II. in den Rang eines Despoten .

Im byzantinischen Burgerkrieg von 1321 bis 1328 unterstutzte Demetrios seinen Vater gegen seinen Neffen Andronikos III. , der sich in Thrakien zum Gegenkaiser aufgeschwungen hatte. In der Endphase des Konflikts, spatestens ab 1327, amtierte er als Gouverneur von Thessaloniki . [2] Als Andronikos III. 1328 die Stadt einnahm, gelang Demetrios die Flucht nach Serbien, wahrend seine Frau und Kinder in Gefangenschaft gerieten. Nachdem Andronikos III. sich am 24. Mai 1328 als Alleinherrscher durchgesetzt hatte, ging Demetrios zuruck nach Konstantinopel. Eine gegen ihn erhobene Anklage wegen Hochverrats ließ Andronikos III. um 1336/1337 fallen. [3]

Demetrios war theologisch hoch gebildet und zudem ein fahiger Maler von Miniaturen . Zu der von ihm illuminierten Menologienhandschrift verfasste er ein Widmungsgedicht. Mit den Schriftstellern Michael Gabras und Georgios Oinaiotes stand er in Korrespondenz.

Nach 1343 verschwindet Demetrios Palaiologos aus der geschichtlichen Uberlieferung. Seine Tochter Irene Palaiologina war seit 1341 mit dem spateren Mitkaiser Matthaios Asanes Kantakuzenos verheiratet.

  • Franz Dolger : Byzantinische Diplomatik. 20 Aufsatze zum Urkundenwesen der Byzantiner. Buch-Kunstverlag, Ettal 1956, S. 95?96, 100?101.
  • Franz Dolger: Regesten der Kaiserurkunden des Ostromischen Reiches von 565?1453. Teil 4: Regesten von 1282?1341 (= Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit. Reihe A: Regesten. Abt. 1, Tl. 4). C. H. Beck, Munchen 1960, Nr. 2502, 2580?2581, 2890.
  • Georgios Fatouros : Die Briefe des Michael Gabras (ca. 1290 ? nach 1350) (= Wiener byzantinische Schriften. Bd. 10/1?2). Osterreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1973, ISBN 3-7001-0013-2 , S. 39, 633.
  • Божидар Фер?анчи?: Деспоти у Византи?и и ?ужнословенским зем?ама . (= Посебна изда?а . Bd. 336; Византолошки институт . Bd. 8). Српска академи?а наука и уметности, Београд 1960, S. 92?95 und passim .
  • Christine Knowles: Les enseignements de Theodore Paleologue. (= Texts and Dissertations. Bd. 19). Modern Humanities Research Association, London 1983, ISBN 0-900547-86-3 , S. 31.
  • Angeliki E. Laiou: Constantinople and the Latins. The Foreign Policy of Andronicus II 1282?1328. Harvard University Press, Cambridge MA 1972, ISBN 0-674-16535-7 , S. 46, 231, 241, 296.
  • Ljubomir Maksimovi?: The Byzantine Provincial Administration Under the Paloiologoi. Adolf M. Hakkert, Amsterdam 1988, ISBN 90-256-0968-6 , S. 144?145.
  • Averkios Th. Papadopulos: Versuch einer Genealogie der Palaiologen, 1259?1453. Pilger-Druckerei, Munchen 1938 (Nachdruck Adolf M. Hakkert, Amsterdam 1962), S. 40?41 Nr. 63.
  • Demetrios I. Polemis: The Doukai. A Contribution to Byzantine Prosopography (= University of London Historical Studies. Bd. 22, ISSN   0076-0692 ). Athlone Press, London 1968, S. 160.
  • Erich Trapp , Hans-Veit Beyer, Sokrates Kaplaneres: Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit . 9. Faszikel: [Ογουζ?λπη?] ? Π?τκο?. (= Veroffentlichungen der Kommission fur Byzantinistik. Bd. 1/9). Osterreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, ISBN 3-7001-1641-1 , S. 87?88 Nr. 21456.
  1. Vgl. PLP 9, S. 92.
  2. Vgl. Maksimovi?, Provincial Administration , S. 144.
  3. Vgl. PLP 9, S. 87.