Delle
(
deutsch
(veraltet/ungebrauchlich)
Dettenried
oder
Dattenried
) ist eine
franzosische
Gemeinde
im
Departement
Territoire de Belfort
in der Region
Bourgogne-Franche-Comte
. Sie ist Hauptort des
Kantons Delle
im
Arrondissement Belfort
und hat 5680 Einwohner (1. Januar 2021).
Delle liegt auf 364 m Meereshohe, 14 Kilometer ostlich der Stadt
Montbeliard
(Luftlinie) an der Grenze zur
Schweiz
. Die Gemeinde erstreckt sich in der Talniederung der
Allaine
, die hier aus dem nordwestlichen
Tafeljura
der
Ajoie
in das flachere Gebiet der
Burgundischen Pforte
eintritt.
Nachbargemeinden von Delle sind
Thiancourt
und
Joncherey
im Norden,
Faverois
im Nordosten,
Florimont
im Osten,
Boncourt
(Schweiz) im Suden,
Lebetain
im Sudwesten sowie
Feche-l’Eglise
im Westen.
Der Ort geht auf galloromische Zeit zuruck. Damals stand am rechten Ufer der Allaine eine Romervilla. Seit dem 6. Jahrhundert breitete sich die Siedlung auch auf dem anderen Ufer aus. 728 schenkte Graf
Eberhard
, ein Sohn des Herzogs
Adalbert
von Elsass, den Ort mit einer dem Hl. Desiderius geweihten Kirche der
Benediktinerabtei
Murbach
. Vom Kloster Murbach ging Dattenried 1231 als Lehen an Konig
Heinrich (VII.)
, der den Ort zur befestigten Stadt ausbauen wollte.
[1]
Zwischen 1232 und 1235 fuhrten die Grafen von Pfirt und die
Grafen von Mompelgard
eine Auseinandersetzung um den Besitz Dattenrieds. Spater gehorte die Stadt zur
Grafschaft Pfirt
und kam mit dieser 1324 an die
Habsburger
. 1358 erhielt Dattenried von Herzog
Rudolf IV. von Osterreich
mit Genehmigung seines Schwiegervaters, des romisch-deutschen Kaisers
Karl IV.
, das Recht von Colmar.
[2]
1636 kam Delle zu Frankreich und wurde 1659 dem Kardinal
Mazarin
geschenkt.
1871 wurde die Stadt infolge des
Frankfurter Friedensvertrages
zusammen mit anderen Orten vom
elsassischen
Departement Haut-Rhin
losgelost und nach einer Ubergangsphase zum Territoire de Belfort geschlagen.
Im Ersten Weltkrieg wurde Delle am 11. Oktober 1916 von deutschen Flugzeugen bombardiert.
[3]
Siehe auch:
Liste der Monuments historiques in Delle
- Kirche St. Leodegar (
Eglise Saint-Leger
) mit
Schwenkedel
-Orgel
- Maison Feltin, heute Rathaus
- Maison des Cariatides mit
Justitia
-Figur
- Maison des Remparts (altester Teil von 1576)
Sonstiges
In Delle befindet sich ein Grabstein, der an
Albert Mayer
erinnert, den ersten deutschen Gefallenen des
Ersten Weltkrieges
.
[4]
Am 29. Juni 1868 eroffnete die
Compagnie Paris-Lyon-Mediterranee
(PLM) die
Bahnstrecke Montbeliard?Audincourt?Morvillars?Delle
, die am 23. September 1872 durch die
Chemin de fer Porrentruy?Delle
(PD) ihren Anschluss in die Schweiz bekam. Am 13. August 1877 eroffnete die
Compagnie de l’Est
(EST) die
Strecke Belfort?Morvillars (?Delle)
. Mit Fertigstellung der
Strecke Delemont?Porrentruy
wurde der
Bahnhof Delle
zum nordlichsten und wichtigsten
Grenzbahnhof
zwischen der Schweiz und Frankreich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich der Bahnverkehr auf die Bahnstrecken durch das Elsass nach Basel, im September 1992 wurde der durchgehende Personenverkehr und 1993 der komplette Guterverkehr eingestellt. Die Bedienung von Schweizer Seite her, aus dem nahen
Boncourt
, wurde im Mai 1995 eingestellt.
Seit dem 8. Dezember 2006 verkehren wieder Zuge der
SBB
zwischen Boncourt und Delle. Nach der Eroffnung der reaktivierten
Strecke von Delle bis nach Belfort
am 6. Dezember 2018 sind seit 9. Dezember des Jahres wieder fahrplanmassige Zuge auf der Strecke unterwegs. In Belfort ist ein Anschluss an die zukunftige
LGV Rhin-Rhone
vorgesehen.
- ↑
Heinrich Gottfried Gengler
:
Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter.
Erlangen 1863, S. 725?728 (
books.google.de
).
- ↑
Ernst Theodor Gaupp
:
Deutsche Stadtrechte des Mittelalters, mit rechtsgeschichtlichen Erlauterungen.
Zweiter Band, Breslau 1852, S. 169?184 (
books.google.de
).
- ↑
Christian Schutt, Bernhard Pollmann, Linus Buhler, Roman Buhler, Daniel Imfeld, Susy Perschak-Schar, Chistian Schweizer, Anita Siegfried-Weiss, Heinz Wolf:
Chronik der Schweiz; Bomben fallen auf die Schweiz
. Chronik Verlag/Ex Libris Verlag, Dortmund/Zurich 1987,
ISBN 3-7178-0026-4
,
S.
496
(siehe auch die Angaben im encadre ?1916“, ebd.).
- ↑
Artikel (
10 Dinge die sie nicht wissen uber Denkmaler
(
Memento
des
Originals
vom 28. August 2009 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de
) in
Suddeutsche Zeitung
online, 21. August 2009.