Delle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Delle
Delle (Frankreich)
Delle (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comte
Departement (Nr.) Territoire de Belfort (90)
Arrondissement Belfort
Kanton Delle (Hauptort)
Gemeindeverband Sud Territoire
Koordinaten 47° 30′  N , 7° 0′  O Koordinaten: 47° 30′  N , 7° 0′  O
Hohe 353? 443  m
Flache 9,20  km²
Einwohner 5.680 (1. Januar 2021)
Bevolkerungsdichte 617 Einw./km²
Postleitzahl 90100
INSEE-Code
Website www.delle.fr

Delle mit der Kirche Saint-Leger

Delle ( deutsch (veraltet/ungebrauchlich) Dettenried oder Dattenried ) ist eine franzosische Gemeinde im Departement Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comte . Sie ist Hauptort des Kantons Delle im Arrondissement Belfort und hat 5680 Einwohner (1. Januar 2021).

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Delle liegt auf 364 m Meereshohe, 14 Kilometer ostlich der Stadt Montbeliard (Luftlinie) an der Grenze zur Schweiz . Die Gemeinde erstreckt sich in der Talniederung der Allaine , die hier aus dem nordwestlichen Tafeljura der Ajoie in das flachere Gebiet der Burgundischen Pforte eintritt.

Nachbargemeinden von Delle sind Thiancourt und Joncherey im Norden, Faverois im Nordosten, Florimont im Osten, Boncourt (Schweiz) im Suden, Lebetain im Sudwesten sowie Feche-l’Eglise im Westen.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Ort geht auf galloromische Zeit zuruck. Damals stand am rechten Ufer der Allaine eine Romervilla. Seit dem 6. Jahrhundert breitete sich die Siedlung auch auf dem anderen Ufer aus. 728 schenkte Graf Eberhard , ein Sohn des Herzogs Adalbert von Elsass, den Ort mit einer dem Hl. Desiderius geweihten Kirche der Benediktinerabtei Murbach . Vom Kloster Murbach ging Dattenried 1231 als Lehen an Konig Heinrich (VII.) , der den Ort zur befestigten Stadt ausbauen wollte. [1] Zwischen 1232 und 1235 fuhrten die Grafen von Pfirt und die Grafen von Mompelgard eine Auseinandersetzung um den Besitz Dattenrieds. Spater gehorte die Stadt zur Grafschaft Pfirt und kam mit dieser 1324 an die Habsburger . 1358 erhielt Dattenried von Herzog Rudolf IV. von Osterreich mit Genehmigung seines Schwiegervaters, des romisch-deutschen Kaisers Karl IV. , das Recht von Colmar. [2]

1636 kam Delle zu Frankreich und wurde 1659 dem Kardinal Mazarin geschenkt.

1871 wurde die Stadt infolge des Frankfurter Friedensvertrages zusammen mit anderen Orten vom elsassischen Departement Haut-Rhin losgelost und nach einer Ubergangsphase zum Territoire de Belfort geschlagen.

Im Ersten Weltkrieg wurde Delle am 11. Oktober 1916 von deutschen Flugzeugen bombardiert. [3]

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kirche St. Leodegar

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Delle

  • Kirche St. Leodegar ( Eglise Saint-Leger ) mit Schwenkedel -Orgel
  • Maison Feltin, heute Rathaus
  • Maison des Cariatides mit Justitia -Figur
  • Maison des Remparts (altester Teil von 1576)

Sonstiges
In Delle befindet sich ein Grabstein, der an Albert Mayer erinnert, den ersten deutschen Gefallenen des Ersten Weltkrieges . [4]

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 29. Juni 1868 eroffnete die Compagnie Paris-Lyon-Mediterranee (PLM) die Bahnstrecke Montbeliard?Audincourt?Morvillars?Delle , die am 23. September 1872 durch die Chemin de fer Porrentruy?Delle (PD) ihren Anschluss in die Schweiz bekam. Am 13. August 1877 eroffnete die Compagnie de l’Est (EST) die Strecke Belfort?Morvillars (?Delle) . Mit Fertigstellung der Strecke Delemont?Porrentruy wurde der Bahnhof Delle zum nordlichsten und wichtigsten Grenzbahnhof zwischen der Schweiz und Frankreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich der Bahnverkehr auf die Bahnstrecken durch das Elsass nach Basel, im September 1992 wurde der durchgehende Personenverkehr und 1993 der komplette Guterverkehr eingestellt. Die Bedienung von Schweizer Seite her, aus dem nahen Boncourt , wurde im Mai 1995 eingestellt.

Seit dem 8. Dezember 2006 verkehren wieder Zuge der SBB zwischen Boncourt und Delle. Nach der Eroffnung der reaktivierten Strecke von Delle bis nach Belfort am 6. Dezember 2018 sind seit 9. Dezember des Jahres wieder fahrplanmassige Zuge auf der Strecke unterwegs. In Belfort ist ein Anschluss an die zukunftige LGV Rhin-Rhone vorgesehen.

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Delle  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Heinrich Gottfried Gengler : Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 725?728 ( books.google.de ).
  2. Ernst Theodor Gaupp : Deutsche Stadtrechte des Mittelalters, mit rechtsgeschichtlichen Erlauterungen. Zweiter Band, Breslau 1852, S. 169?184 ( books.google.de ).
  3. Christian Schutt, Bernhard Pollmann, Linus Buhler, Roman Buhler, Daniel Imfeld, Susy Perschak-Schar, Chistian Schweizer, Anita Siegfried-Weiss, Heinz Wolf: Chronik der Schweiz; Bomben fallen auf die Schweiz . Chronik Verlag/Ex Libris Verlag, Dortmund/Zurich 1987, ISBN 3-7178-0026-4 , S.   496 (siehe auch die Angaben im encadre ?1916“, ebd.).
  4. Artikel ( 10 Dinge die sie nicht wissen uber Denkmaler ( Memento des Originals vom 28. August 2009 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de ) in Suddeutsche Zeitung online, 21. August 2009.