Defterdar-Moschee

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Defterdar-Moschee mit Brunnen im Dezember 2019
Die Moschee am Tag nach dem Erdbeben im Juli 2017
Defterdar-Moschee mit Brunnen 2009

Die Defterdar-Moschee ( griechisch Defterdar Τζαμ? , auch Τζαμ?/Τ?μενο? Κω Moschee von Kos ; turkisch Defterdar Camii, Defterdar ?brahim Efendi Camii ) war ein Gebetshaus in der Stadt Kos auf der griechischen Insel Kos . Es war bereits seit langerer Zeit nicht mehr als Gebetshaus in Gebrauch und wurde am 20./21. Juli 2017 bei einem Erdbeben stark beschadigt.

Als Defterdar ( osmanisch ??????? ) wurde der oberste Finanzbeamte im Osmanischen Reich bezeichnet. Der Errichter der Moschee, ?brahim Efendi, war ein solcher Defterdar . [1] [2]

Die Moschee befindet sich auf der Platia Eleftherias ( Platz der Freiheit ). Sie ist rund 120 Meter vom Hafen Mandraki der Stadt Kos entfernt. Im Gegensatz zu den nach dem Erdbeben von 1933 errichteten Gebauden steht die Moschee auffallig ?quer“ zu den Hauptachsen des Platzes und der umliegenden Bebauung.

Die Defterdar-Moschee wurde 1725 unter der Herrschaft der Osmanen uber Kos (1522 bis 1912) erbaut. [3] Das Gebaude war bereits seit langerer Zeit nicht mehr als Gebetshaus in Verwendung, es befanden sich darin Kioske und ein Cafe.

Durch das Erdbeben in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 2017 wurde die Moschee stark in Mitleidenschaft gezogen und das Minarett sturzte ein. Uber eine Wiedererrichtung des Minarettes wird immer wieder diskutiert. Die Kuppel uber dem Brunnen wurde so stark beschadigt und auf den Fundamenten verschoben, dass sie abgetragen werden musste.

Gebaude und Umfeld

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Die Defterdar-Moschee wurde als zweistockige Kuppelmoschee errichtet. Das Hauptgebaude ist etwa 16 Meter lang und 12 Meter breit. Das leuchtend rote Kuppeldach ist ein besonderes Zeichen dieser Moschee (das ebenfalls rote Dach des Brunnens wurde 2017 stark beschadigt). Die Moschee besteht im ersten Obergeschoss aus einem Vorraum und dem großen Hauptraum.

Der Moschee gegenuber steht die ehemalige Casa del Fascio (?Haus der Faschisten“), links die Markthalle (Dimotiki Agora) und rechts das Archaologische Museum , die alle drei von der italienischen Besatzungsmacht nach dem Erdbeben des Jahres 1933 errichtet wurden. Deren architektonischer Stil ist bezeichnend fur die Zeit der italienischen Besetzung der Dodekanes -Inseln. [4] [5] Der Stil der Architektur wurde bewusst den Vorstellungen der neuen Machthaber angepasst, war frei von ?orientalischen Einflussen“ und in Anlehnung an das Romische Reich in Verbindung mit faschistischen ?Idealen“ ausgefuhrt. [6] [7] Die Moschee im orientalischen Stil bildet daher heute einen starken Kontrast zu diesen Gebauden aus der italienischen Zeit.

Im Osten, hinter der Moschee, befinden sich das Tor der Steuern , durch welches nunmehr ein Zugang zur Ausgrabungsstatte Agora erfolgt, und ein runder Wehrturm (Sudost-Bastion), der Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war. Auf der Sudwestseite der Moschee befindet sich im Außenbereich ein Brunnen fur die rituelle Reinigung vor dem Gebet .

Die Moschee ist Eigentum der islamischen Gemeinde von Kos.

  • Giorgos Stalidis: Defterdar Mosque. In: Ersi Brouskari (Hrsg.): Ottoman Architecture in Greece. Hellenic Ministry of Culture ? Directorate of Byzantine and Post-Byzantine Antiquities, Athen 2008, S. 389.
Commons : Defterdar-Moschee  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ellen Katja Jaeckel: Kos , Merian live, ISBN 978-3-8342-1989-3 , S. 41 f.
  2. Kos Mosque ( Memento des Originals vom 8. September 2019 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.kos.gr , Webseite: kos.gr.
  3. Ellen Katja Jaeckel: Kos , Merian live, ISBN 978-3-8342-1989-3 , S. 42.
  4. Renovated Archaeological Museum Is A Must-See on Kos , Webseite: greece-is.com vom 15. Marz 2017.
  5. Italian Architects and Scholars in the Levant. The case of Rhodes and the Dodecanese Islands under the Italian Fascist Rule , S. 94.
  6. Dies insbesondere, nachdem 1936 Cesare Maria De Vecchi den bisherigen Gouverneur der Italienische Agais-Inseln ( Dodekanes ), Mario Lago , abloste (siehe Marc Dubin: The Dodecanese and the East Aegean Islands S. 436ff).
  7. Αρχαιολογικ? Μουσε?ο Κω ( Memento des Originals vom 12. Januar 2020 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.kos.gr , Webseite: kos.gr.

Koordinaten: 36° 53′ 36″  N , 27° 17′ 20″  O