Deauville

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Deauville
Deauville (Frankreich)
Deauville (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Departement (Nr.) Calvados (14)
Arrondissement Lisieux
Kanton Honfleur-Deauville
Gemeindeverband Cœur Cote Fleurie
Koordinaten 49° 22′  N , 0° 4′  O Koordinaten: 49° 22′  N , 0° 4′  O
Hohe 0? 83  m
Flache 3,57  km²
Einwohner 3.565 (1. Januar 2021)
Bevolkerungsdichte 999 Einw./km²
Postleitzahl 14800
INSEE-Code
Website www.mairie-deauville.fr

Deauville [ do.vil ] ist eine franzosische Gemeinde mit 3565 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Departement Calvados in der Region Normandie . Es ist ein bekanntes Seebad mit einem bedeutenden Yachthafen . Dieser, die Pferderennbahn , die prachtigen Villen und Hotels, das Casino sowie der breite Sandstrand und seine Promenade tragen dazu bei, dass Deauville als einer der elegantesten normannischen Badeorte angesehen wird.

Bedeutendes Bauwerk ist die Kirche St. Laurent mit mittelalterlichem Hagioskop , einer sogenannten Lepraspalte .

Deauville war beliebtes Motiv der Impressionisten . Eine Gruppe von Vorimpressionisten traf sich regelmaßig im nahen Honfleur . Eine ihrer Leitfiguren, Eugene Boudin , starb 1898 in Deauville.

Geografische Lage

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Deauville liegt im Zentrum der Normandie, in jeweils gleicher Entfernung zwischen den drei regionalen Metropolen Caen , Rouen und Le Havre . Das Seebad befindet sich am linken Ufer der Mundung der Touques in den Armelkanal , gegenuber von Trouville-sur-Mer . Die Kuste um Deauville und Cabourg tragt den Namen Cote Fleurie (Blumenkuste) und offnet sich zu Pays d’Auge . Das ursprungliche Siedlungszentrum liegt auf dem Mont-Canisy, einem Hang uber dem Meer.

Das flache Flussufer war fruher sehr morastig. Im Winter der Jahre 1874/1875 wurde diese Uferzone durch ein großes Unwetter komplett verandert und um rund 400 Meter erweitert. Das auf diese Weise entstandene und nun trockenliegende Land wird heute in erster Linie von Freizeiteinrichtungen genutzt, die sich dort inmitten einer naturlichen Grunumgebung ansiedelten.

Nachbargemeinden

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Deauville liegt zwischen Trouville-sur-Mer auf der anderen Seite des Touques , Saint Arnoult im Landesinneren und Blonville-sur-Mer westlich.

Deauville hat knapp uber 4500 Einwohner, die sich auf einer Flache von 357 Hektar verteilen. Durch den Tourismus wachst die Population an den Wochenenden und in den Schulferien auf bis zu das Zehnfache.

Eugene Boudin : Strand von Deauville

Dosville war ein kleines Bauerndorf. Auf einem Hugel rund um die Kirche Saint-Laurent lebten die knapp hundert Einwohner vornehmlich von Landwirtschaft und Viehzucht. In den Sumpfen und Dunen am Fuße des Mont-Canisy, auf denen spater das Seebad errichtet wurde, weideten Rinder und Schafe.

Im Jahr 1859 verkaufte der Burgermeister Jean Louis Auguste Brunet die Sumpfe an den Herzog Charles de Morny , ein Halbbruder Napoleons III. , der damit begann, auf dieser Ebene aus Sand und Sumpf ?ein Konigreich der Eleganz“ in der Nahe von Paris zu errichten. Morny erschuf in vier Jahren eine neue Stadt, ab 1860 Deauville genannt, [1] [2] die bald durch ihre Villen im neonormannischen Stil, durch die Pferderennbahn und die Eisenbahnanbindung an Paris aristokratische Gaste aus Frankreich und der ganzen Welt anzog. Der nachhaltige Aufschwung der Seebader an der Cote Fleurie wurde in den 1860ern eingeleitet, als Napoleon III. sich des Ofteren hier aufhielt.

1911 wurde das Casino errichtet und mit dem Bau von Luxushotels die Entwicklung von Deauville weiter vorangetrieben. In den Folgejahren waren namhafte Kunstler, Politiker und Geschaftsleute als regelmaßige Besucher der Stadt auszumachen: Josephine Baker , Maurice Chevalier , Sacha Guitry , Tristan Bernerd , Gustave Flaubert , Andre Citroen und Coco Chanel , Eugene Boudin , Raoul Dufy , Camille Saint-Saens , Yves Saint Laurent bis hin zu Arthur Rubinstein , sie alle gingen die 643 Meter lange Promenade von Deauville auf und ab.

In den 1960er Jahren offnete sich Deauville dem Ferientourismus . Angetrieben von Michel d’Ornano, dem Burgermeister, und Lucien Barriere, Besitzer des Casinos und der Luxushotels, wurde Deauville zu einem internationalen Urlaubsziel ausgebaut. Das Seebad kombinierte damals sein Image als eleganter Ort mit dem Status einer modernen, gut ausgerusteten Stadt, die sich auch neuen Technologien und dem Business-Reiseverkehr zuwendet.

Am 26. und 27. Mai 2011 fand in Deauville unter franzosischer Prasidentschaft der 36. G8-Gipfel statt.

Der Strand von Deauville
Bahnhof von Trouville-Deauville
Lage der Hafen

Bevolkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2016
Einwohner 5051 5232 5664 4682 4261 4364 3973 3678
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft und Infrastruktur

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90 % der Wirtschaft von Deauville profitiert vom Tourismus. Das Kur- und Seebad Deauville bietet eine umfassende Fremdenverkehrs- und Freizeitinfrastruktur. Dazu zahlen rund 2000 Zimmer in einem Umkreis von zwei Kilometern. Geboten werden Ferienwohnungen mit Hotelservice, Zimmer in alten Villen, Sterne-Luxushotels und Niederlassungen großer Hotelketten. Auf den Speisekarten der 40 Restaurants der Stadt stehen neben traditionellen Gerichten der normannischen Kuche und Meeresspezialitaten auch internationale Spezialitaten.

Der Bahnhof von Trouville-Deauville ist ein Kopfbahnhof . Das heutige Empfangsgebaude stammt von dem Architekten Jean Phillipot und wurde 1931 in Betrieb genommen. Es ersetzte eine Anlage, die 1863 durch den Herzog von Morny errichtet wurde, jedoch in den 1920er und 1930er Jahren nicht mehr den Anforderungen entsprach. Das neue Empfangsgebaude umschließt Gleise und Bahnsteige von drei Seiten.

Deauville ist uber Lisieux mit Paris ( Bahnhof Saint-Lazare ) verbunden. Eine Nebenbahn fuhrt entlang der Kuste weiter nach Dives - Cabourg .

Deauville hat zwei Hafen mit insgesamt rund 1250 Liegeplatzen.

Zwischen 1860 und 1866 wurde das ?Gezeitenbassin“ erbaut. Zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkrieges entwickelte sich der Hafen sowohl zum Wirtschaftshafen als auch zum Hafen fur Freizeitboote und -yachten weiter. Schließlich erforderte das ansteigende Aufkommen an Booten und Schiffen die Entwicklung und den Neubau weiterer Hafenanlagen. Hierzu wurde der außere Hafen der Stadt geschlossen und im Jahre 1930 deutlich vergroßert wiedereroffnet.

Der Flughafen Deauville mit 2550 Metern Piste ist fur den Verkehr fast aller Flugzeuge auf Linien- oder Charterflugen eingerichtet.

Deauville ist uber die Autobahnen A132 und A13 mit Paris und der Regionalhauptstadt Caen verbunden. Die Fahrzeit nach Paris betragt etwa 2 Stunden.

Neben dem Casino und den Pferderennbahnen bietet Deauville vier Golfplatze in einem Umkreis von 10 km, ein Reiterzentrum, Wassersportzentrum, Tennisplatze, Segelschule, Kinder- und Jugendclubs, Freizeitpark. Zahlreiche Boutiquen mit den wichtigsten Aushangeschildern großer Marken (Hermes, Vuitton…) sowie eine kleine Filiale des Pariser Luxuskaufhauses Printemps laden zum Einkaufen. Der lange Sandstrand, gesaumt von der beruhmten Promenade Les Planches lockt mit einem Angebot an bunten Sonnenschirmen und Liegestuhlen.

Das Casino von Deauville

Das Casino von Deauville ist das viertgroßte Frankreichs, mit 320 Glucksspielautomaten und der ganzen Palette an Tischspielen.

Das Casino offnete 1864 seine Pforten, wurde jedoch 1895 stark zerstort. Die Ruine wurde 1912 durch einen Neubau von Georges Wybo ersetzt, welcher seine Inspiration von Bauwerken des 18. Jahrhunderts nahm, beispielsweise vom Petit Trianon , dem Opernhaus des Schlosses von Versailles , oder auch von den vielen kleinen Theatern entlang der Avenue des Champs-Elysees in Paris.

Die Casino-Architektur aus dem Zeitalter nach Ludwig XVI. (nach der franzosischen Revolution) wurde mehrfach verandert, um sich wechselnden Geschmackern anzupassen. So wurde etwa die Fassade der Vorderseite (am Boulevard Cornuche) um 6 Meter nach vorn versetzt, wodurch zwei große Galerien an der Seeseite entstanden.

Das Casino von Deauville ist eines der bedeutendsten Casinos in Europa und das drittwichtigste Frankreichs. In dem Casino finden regelmaßig große Veranstaltungen, Poker- und Bridgeturniere des Europa- und Weltcups etc. statt. Des Weiteren gehoren auch ein Kino und ein Nachtclub zum Casino.

Im Casino von Deauville wurde 1989 das Snookerturnier European Open 1989 ausgetragen.

Pferderennbahnen

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Mit den zwei Pferderennbahnen Hippodrome de la Touques und Clairefontaine bietet Deauville sieben Monate im Jahr dem Pferdesport ein internationales Schaufenster. Im Juni eroffnet das Jump'in Deauville die Reitsaison, das die weltweit besten Reiter etlicher teilnehmender Nationen anzieht. Bei den zeitgleichen Auktionen der Jahrlinge wechseln pramierte Pferde der ganzen Welt die Besitzer.

Jeden August kommen seit 107 Jahren die besten Polospieler der Welt, um am Coupe d’or teilzunehmen. 15 Tage im Oktober werden Pferde sowie der Reitsport im Calvados mit den Equi’days a Deauville gefeiert. Die erfolgreichsten Gestute der Region offnen den Besuchern die Tur, wahrend Deauville spezielle Pferderennen und Auktionen organisiert. Jahrlich zu dieser Zeit findet der traditionelle Wettkampf der schonsten alter Zeit entstammenden Pferdegespanne statt, zu dem Teams der ganzen Welt anreisen.

Hippodrome de la Touques
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Die großere der beiden Pferderennbahnen ließ 1864 Herzog von Morny, ein Pferdenarr errichten. Sie erstreckt sich uber mehr als 75 Hektar, davon 20 Hektar reine Rennbahn.

Es existieren drei Rundkurse in Form des klassischen Ovals und drei große, zentral gelegene Polofelder, auf denen wahrend der Saison die internationale Weltspitze spielt. Das Interieur schließt auch große Zuschauertribunen ein, von denen die erste aus Holz schon beim Bau im Jahre 1864 nach dem Vorbild Fontainebleaus errichtet wurde.

Die Pferderennbahn de la Touques wurde 1864 eingeweiht. Die nach dem Vorbild von Longchamp 1950 errichtete gegenwartige Tribune wurde vom Architekten Lefranc entworfen. In einem 1880 erbauten Haus in normannischem Stil, dem Pavillon des balances (dt. Pavillon der Waagen), werden die Jockeys vor und nach dem Rennen gewogen. 1994 wurde das Hippodrom dank der Bereitstellung finanzieller Mittel ortlicher Verbande einer ?Verjungungskur“ unterzogen, bei der Pferderennbahn, Tribunen und Restaurant saniert wurden.

Der Veranstaltungskalender 2007 verband 47 auf 7 Monate verteilte Treffen; damit stand dieses Hippodrom an erster Stelle der franzosischen Pferderennbahnen.

Daten der Rennbahn:

  • Flache: 75 Hektar, davon 20 Hektar Rennbahn
  • Rennbahnen: ein inneres 1900 Meter langes Oval mit einer Geraden der Lange 800 Meter; ein mittleres auf Rasen (2000 m); ein außeres (2100 m)
  • Lange der Ziellinie: 450 Meter
  • Breite: 25 ? 30 Meter
  • Innenradius: 210 Meter
  • Besucherplatze: 10.000, davon 2000 auf der Tribune
  • Parkplatze: 2000
Rennbahn Clairefontaine
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Als einzige drei-disziplinarische Pferderennbahn der normannischen Kuste empfangt die Rennbahn von Deauville-Clairefontaine die Wettbewerber im Traben, Hindernislauf und Springreiten. Wettbewerbe von großer internationaler Bedeutung sind in jedem Jahr ≪Das große Hindernislaufen von Deauville≫, ≪Das große Springreiten≫ und ≪Der große Preis von Clairefontaine≫, welche auf der Rennbahn ausgetragen werden. Die Rennbahn befindet sich zwischen den Gemeinden Benerville und Tourgeville, rund 2 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung der Pferderennen auf dem Hippodrome de la Touques zeigte sich sehr schnell die Dringlichkeit in den Pays d’Auge eine Pferderennen fur Springreiten zu errichten, um die Saison zu verlangern. Die Gesellschaft fur Pferderennen von Pont-l’Eveque errichtete 1875 die Pferderennbahn von Croix Brisee in Pont-l’Eveque . Doch lag diese Rennbahn zu weit hinter Deauville und im Jahre 1924 wurde der Rennbetrieb auf dieser Anlage eingestellt. Im selben Jahr kaufte die Stadt Deauville das Gebiet Clairefontaine in Tourgeville und errichtete dort Tribunen, Boxen und Zimmer fur die Pfleger. Die Pferderennbahn der Gemeinde war geboren: ?Das kleine Clairefontaine“. Sie wurde offiziell am 8. August 1928 vom Landwirtschaftsminister eroffnet.

Nachdem 1932 die Traber-Treffen nach Clairefontaine gingen, wurde 1936 ≪Das Kleine Clairefontaine≫ seinem Namen gerecht und zu klein. Die Gesellschaft fur Pferderennen der Pays d’Auge entschied die Pferderennbahn zu vergroßern. Nach Gebietszukaufen in Tourgeville konnten zwei große Rennbahnen errichtet werden. Eine war fur Pferderennen und die zweite fur das Springreiten ausgelegt. Diese Rennbahnen wurden im Sommer 1937 eingeweiht.

Daten der Rennbahn:

  • Flache: 40 Hektar, davon 18 Hektar Rennbahn
  • Struktur: 4 Rennbahnen; eine ebene Bahn mit 2000 Metern, eine Hindernisbahn, eine mit Hurden und eine Trabrennbahn
  • Besucherkapazitat: 6000 bis 7000 Platze, davon 700 Sitzplatze auf der Haupttribune und 350 auf der zweiten Tribune
  • Parken: 2000 Platze

Der niederlandische Landschaftsgestalter Arend Jan van der Horst gestaltete den Garten des Hauses "Le gai logis". [3]

Sehenswurdigkeiten

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Das heutige Rathaus auf der Place de la Mairie (zu deutsch: Rathausplatz) wurde im Jahre 1881 durch den Architekten Saintin unter Mitwirkung von Breney erbaut. Die Struktur des Gebaudes wurde seitdem nicht verandert, jedoch wurde das außere Erscheinungsbild im Jahre 1961 ?normandisiert“. Das heißt, dass in jenem Jahr dem Gebaude die Fachwerkoptik hinzugefugt und es außerlich verschonert wurde.

Die Place Morny ist der großte Platz der Stadt und stellt in fast jeder Hinsicht Deauvilles Mittelpunkt dar. Auch die Place Morny wurde von Breney gestaltet und soll durch seine Konfiguration und der Anordnung der von diesem Platz abgehenden Straßen an die ?Place d‘Etoile“ in Paris erinnern.

Die Statue auf diesem Platz in Deauville zeigt den Grunder der Stadt, Auguste de Morny, dessen Originalstatue aus Bronze (mehrere Meter hoch) im Jahre 1942 durch die deutschen Besatzer eingeschmolzen wurde.

Marktplatz und die uberdachten Marktanlagen

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Der Marktplatz wurde 1923 nach Planen des Architekten Georges Madeleine mit Holzbalken und -planken uberdacht und mit Holz verkleidet. Der Markt sollte so die regionale Identitat des Calvados verkorpert und gleichzeitig die Fahigkeiten der lokalen Bauleute und Kunstgewerbler demonstrieren.

Wohn- und Yachthafenkomplex Port-Deauville

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Das Viertel des Yachthafens Port-Deauville entstand in den Jahren von 1973 bis 1975 nach Planen der Architekten Labro und Orzini, die den Wintersportort Avoriaz im selben Stil erbaut hatten. Es wurde auf Wassersportaktivitaten und Wochenendurlaub zugeschnitten. Die außergewohnliche Architektur von sehr hohem Qualitatsniveau ist wahrlich beeindruckend, besonders auch das Layout und die Anordnung der Gebaude innerhalb der zahlreichen und teils sehr verzweigten Bassins (der Hafenbecken von Port-Deauville).

?La Breloque“ ? Die Villa von Eugene Boudin

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Villa ?La Breloque“

Eugene Boudin (1824?1898) trug maßgeblich dazu bei, die Normandie in der ganzen Welt bekannt zu machen. Er zeichnete Himmel und Wolken in ?eintausend“ Farben und Schattierungen, seine Zeichnungen und Bilder von Seen- und Kustenlandschaften haben einen unverwechselbaren Stil. Er war auch ein gluhender Bewunderer der beiden Schwesterstadte Deauville und Trouville, welche er in vielen seiner Werke verewigte. 1898 verstarb der im nur 16 km entfernten Honfleur geborene Boudin in Deauville in dieser Villa, nachdem er bereits seit 1861 die Sommer in Deauville verbrachte.

Villa ?Les Abeilles“

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Die Villa ?Les Abeilles“ (dt. Die Bienen) wurde 1910 von Auguste Bluysen fur Madame Jeanne Paquin erbaut, eine damals sehr bekannte Pariser Modeschopferin, deren Mitarbeiter und Angestellte betriebsam wie Arbeitsbienen waren, infolgedessen wurden zuerst sie, spater die Villa so genannt.

Ein spezieller Gießbeton ermoglichte den Bau eines neuartigen Villengebaudes mit weitem, sich offnendem Profil und weichen Kanten. Das Gebaude ahnelt eher einer Villa mittelalterlichen als klassisch-normannischen Stiles. Zwischen den Weltkriegen wurde sie zeitweise vom Automobilkonstrukteur Andre Citroen gemietet und bewohnt.

Villa ?Camelia“

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Die Villa ?Camelia“, 1864?1865 von Breney fur den Herzog (?Marquis“) von Salamanca erbaut, ist eine der altesten Villen in Deauville. Durch eine Mischung aus mehreren regionalen Baumaterialien (Holzer, Ziegel und Gesteine) lasst sich die architektonische Struktur dieser Villa als auffallend extravagant und beinahe exotisch beschreiben.

Sie stellt damit ein Beispiel fur eine Villa des sogenannten ?Second Empires“ (Zeit zwischen 1852 und 1870) dar. Die Villa wurde komplett restauriert und in ihren Originalzustand zuruckversetzt.

Hotel ?Le Normandy Barriere“

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Das Hotel ?Le Normandy Barriere“

Dieses 4-Sterne-Deluxe-Hotel (hochstmogliche Hotelkategorie in Frankreich) wurde im Jahre 1912 auf Anraten von Eugene Cornuche, einem bekannten franzosischen Geschaftsmann, nach dessen Planen ebenfalls das Nobelrestaurant ?Maxim‘s“ an der Place de la Concorde in Paris kreiert wurde, von Desire le Hoc, der fruheren Burgermeisterin Deauvilles, und dem renommierten Architekten Theo Petit errichtet.

Das fur die damalige Zeit neuartige und moderne Hotel etablierte sich sehr schnell unter den besten Luxushotels ganz Frankreichs dank seines einzigartigen Angebots an Komfort und Freizeitanlagen sowie seiner besonders stilvollen Zimmereinrichtungen und Innenraumdekorationen. Die Außenfassade der Hotelgebaude ist ausgekleidet mit sehenswerten seladonfarbenen kunstlichen Zierholzvertafelungen in blassgrun, ahnlich wie beim Chinesischen Porzellan.

Centre International de Deauville

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Das internationale Kongress-, Messe- und Tagungszentrum von Deauville wurde 1992 eroffnet. Die Hauptanlagen wurden 14 Meter unterhalb der Erdoberflache angelegt, in erster Linie um den Seeblick von den Hohen Deauvilles und St. Arnoults nicht negativ zu beeintrachtigen.

Dies stellt eine wahrhaft großartige Leistung dar, zumal so auch die Ideen des Deauviller Architekten Patrick Le Gosles verwirklicht werden konnten (Glaskuppel fast auf Meereshohe) und die ultramodernen technologischen Anlagen und Einrichtungen perfekt fur die Umwelt unsichtbar mitinstalliert werden konnten. Durch die Eroffnung des C.I.D.s wurde Deauville auch fur den Kongresstourismus und fur große internationale Seminar- und Tagungsveranstaltungen attraktiv.

Mosaiken in den Badeanlagen von Deauville

Die ?pompeiischen Badeanlagen“

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Den 1921 von der Stadtversammlung von Deauville ausgerufenen Wettbewerb, um die in die Jahre gekommenen holzernen Umkleidekabinen an der Strandpromenade zu erneuern, gewann Charles Adda mit seinem Projekt, die Badeanlagen von Pompeii nachzubilden. Die Ausfuhrung erfolgte unter Verwendung von Mosaiken und der Gestaltung von eindrucksvollen Saulengangen und Atrien, die dem antiken Vorbild wahrlich sehr nahekommen. Anfangs bestanden die pompeiischen Badeanlagen schon aus rund 250 Kabinen, einer Bar, Geschaften und turkischen Badern. Die pompeiischen Badeanlagen von Deauville sind heute in der erweiterten Liste der bedeutendsten historischen Sehenswurdigkeiten an Meereskusten eingetragen.

Holzerne Strandpromenaden ?Les Planches“

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Umkleidekabinen an der Promenade

Die weltberuhmte holzerne Promenade entlang des Strandes von Deauville mit seinen bunten Sonnenschirmen, die auch eines der absoluten Markenzeichen Deauvilles darstellen (deren dominierende Farben blau und rot sind gleichzeitig die Farben der Stadt), wurde 1923 aus so genanntem Ekki- und Ebaholz, exotischen und unverrottbaren Holzarten aus Madagaskar, auf einer Lange von 643 Metern erbaut. Die Promenade ist auf einer Seite von kleinen Strandkabinen begrenzt, die die Namen von Hollywoodschauspielern und -regisseuren tragen, die Deauville, vor allem wegen des jahrlich stattfindenden Festival des amerikanischen Films , besucht haben.

Olympisches Hallenbad

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Das Olympische Hallenbad wurde 1966 vom Architekten Roger Taillibert erbaut, der auch das Prinzenpark-Stadion in Paris entworfen hatte. Die Schirmherrschaft ubernahmen Maurice Chevalier und Marie Laforet. Das Projekt umfasste nicht nur den olympischen Pool im Hallenbad, der mit entsalzenem und erwarmten Meerwasser gespeist wird, sondern auch ein großes Thalassotherapie -Zentrum gleich neben dem Bad. Der Prachtbau des Hallenbades besitzt architektonische Originalitat durch seine geschwungenen Mantelbogen aus weißem Gießbeton, die das Schwimmbecken im Inneren prunkvoll uberragen.

Villen entlang der Seefront

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Jede der am Ende des 19. Jahrhunderts entlang der Seefront entstandenen Villen hat ihren ganz eigenen architektonischen Ausdruck in Profil und Zusammensetzung des Gebaudes, seiner Accessoires und seiner prachtvollen Verzierungen. Egal ob Ziegel, Steine, Holz, Gießbeton oder Metalle, jede denkbaren und verfugbaren Materialien wurden von den Bauherren genutzt, um ihre neue Villa ganz ihrem Geschmack nach zu gestalten.

In der Nachkriegszeit wurden diese Villen als Symbol fur uberschwanglichen Reichtum und Luxus angesehen. Viele von ihnen wurden durch neumodischere, aber trotzdem dem architektonischen Stil des Pays d‘Auge (regionale Gegend im Departement Calvados) entsprechenden Blockbauten, die nun meist von Parisern mit Zweit-/Wochenendwohnsitz in Deauville angemietet werden, ersetzt.

Hotel ?Le Royal Barriere“

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Ende 1912 errichtete Eugene Cornuche, der bereits bei der Grundung des Hotels ?Le Normandy“ mitvertreten war, ein zweites außergewohnliches Hotel, ein weiteres Symbol fur Glamour, Pracht, Luxus und Eleganz in Deauville. Dafur musste die damals sehr bekannte Villa ?La Louisiane“ weichen, die dem Herzog von Morny gehorte, an deren Stelle das Hotel ?Le Royal“ bereits ein Jahr spater (1913) nach Planen der Architekten Theo Petit und Georges Wybo gebaut wurde. Auch hier wurden architektonische Auffalligkeiten mit den holzimitierenden Zierstreifen im normannischen Stil des Pays d‘Auge, teils sogar im Schachbrettmuster, gesetzt.

Hotel ?Le Cercle“

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Im Jahre 1875 schuf der Architekt Breney den ?Cercle“ nach dem Vorbild des ?Hotel de Salm“ in Paris, wo sich die Eigentumer der (Pferde-)Rennstalle treffen konnen. Im Laufe des ?Second Empires“ wurde das Gebaude immer mehr ausgeschmuckt, zum Beispiel durch neue Rundelle und verzierte Busten.

Boutique von Coco Chanel

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Gabrielle Chanel , die weltberuhmte Modeschopferin, eroffnete ihre erste Boutique in Deauville im Jahre 1913 auf der Rue Gontaut Biron. Ihr Zusammentreffen und Kennenlernen mit dem englischen Geschaftsmann Boy Capel , passioniertem Polospieler und gutem Freund des Konigs Eduard VII. ermoglichte es ihr, ihre ?revolutionare“ Modekampagne ?La Mode a la garconne“ zu starten, mit der Frauen sich (etwas) mannlicher gaben und kleideten.

La Potiniere ? Der Platz des Casinos mit seinen Boutiquen

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Dieses malerische Ensemble von Gebauden, entworfen durch den Architekten Theo Petit und erbaut zwischen 1912 und 1913, konnte als perfekte Theater-Kulisse mit seinen ?Trompe l‘œil“- und Holzimitationen im Pays d‘Auge-Style dienen.

Das damals außerst beruhmte Cafe ?La Potiniere“ (heute befindet sich dort die Modeboutique ?Hermes“), war von Luxusgeschaften aller Art umgeben und damit ein absolutes Muss fur alle, die wahrend der ?Goldenen Zwanziger“ mit der Zeit gehen wollten.

Arkaden der Avenue du General de Gaulle

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Im Jahre 1895 wurde diese alleenartige Avenue erbaut, die zu jener Zeit noch den Namen ?Avenue de l‘Hippodrome“ trug und von dem Casino auf der einen und dem Eingang zur Pferderennbahn (Hippodrom) Deauville-La-Touques auf der anderen Seite begrenzt wird.

Kirche Saint-Augustin

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Diese Kirche, die das ?Tor zur Innenstadt“ Deauvilles bildet, wurde von den Architekten Breney und Jai entworfen und 1865, ein Jahr nach dem Tod des Herzogs von Morny eingeweiht. Als ein Zeichen der Dankbarkeit wurde die Kirche daraufhin nach seinem Vornamen Augustin benannt. Statuen aus emaillierter vulkanischer Lava, erschaffen vom Pariser Bildhauer Jules Jollivet befinden sich direkt oberhalb des Eingangs der Kirche, die aus roten und gelben Ziegelsteinen erbaut wurde. In der Kirche erinnern verzierte Buntglasfenster an die Grundsteinlegung, an das Ende des Ersten Weltkrieges und an den Besuch des spanischen Konigs Alphonse XIII. im Jahre 1922. Am Eingang, in Hohe der ehemaligen Taufbecken, lasst sich das bis 1958 erste und einzige Glas-Emaille-Fenster der Welt finden.

Veranstaltungsanlagen ?Elie-de-Brignac“

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In den Jahren 1868 und 1869 wurden die ?Veranstaltungsanlagen“ von Elie-de-Brignac gegrundet, benannt nach dem ehemaligen Prasidenten der ?Agence francaise“, einer Gesellschaft von Pferdehandlern, entworfen vom Architekten Pierre Davy .

Der Großteil der hier gehandelten Pferde stammt aus der Region der Basse-Normandie und wurde hier aufgezogen.

Neben den Auktionen finden auf den Anlagen von Elie-de-Brignac auch Events ganz anderer Art statt, z. B. Konzerte, Theaterauffuhrungen und Festivals (bspw. ?Aout Festival“).

Villa Strassburger

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Im Jahre 1907, auf dem Gelande eines ehemaligen Bauernhofes ?Ferme du Coteau“ (zu dt.: ?Bauernhof am Hang“), baute der Caenner Architekt Georges Pichereau fur den Baron Henri de Rothschild, der seinerseits wiederum aus dem Hause von Gustave Flaubert stammte, diese einzigartige Prachtvilla. Sowohl die Gesamtarchitektur als auch die Gestaltung der Außenfassade stellen eine Kombination aus franzosischem Landhausstil und der typischen Architektur der Herrenhauser des lokalen ?Pays d‘Auge“ dar.

Die reiche, fast luxurios ausgeschmuckte Zierfassade und die prachtigen Anbauten der Villa machen diese Villa zu einer der schonsten in der Region. Die Villa Straßburger wurde 1975 in die Liste der bedeutendsten historischen Baumonumente aufgenommen.

Kirche Saint-Laurent

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Das Kirchengewolbe aus dem Zeitalter des Hauses Plantagenet und die kleinen, engen Fenster lassen den Bau der Kirche zum Anfang des 12. Jahrhunderts datieren.

Die Organisation ?Les Amis de la Chapelle Saint-Laurant“ renovierte die Kirche und richtete den Altarraum wieder her. Von Zeit zu Zeit wird die Kirche fur offentliche Besucher zuganglich gemacht und auch bei Konzerten und temporaren Ausstellungen geoffnet.

Parc des Enclos

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Der Park des Enclos in Deauville Benerville ist 24 Hektar groß und im Besitz der Stadt. Bis 1930 gehorte er dem Olmagnaten Gulbenkian .

Regelmaßige Veranstaltungen

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In Deauville finden seit vielen Jahren regelmaßig große Ereignisse statt. Neben den Pferdesportveranstaltungen sind das Osterfestival mit klassischer Musik im April, die Internationale Segelwoche im Juni, das Jazzfestival Swing'In Deauville im Juli, die Austragung des Lucien Barriere Deauville Polo Cup im August sowie das Festival des amerikanischen Films Anfang September zu nennen.

Personlichkeiten (Auswahl)

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In Deauville geboren

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Stadtepartnerschaften

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Einzelnachweise

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  1. La Mairie ? Histoire Deauville.fr, abgerufen am 13. August 2017.
  2. Le Coteau Deauville.fr, abgerufen am 13. August 2017.
  3. Arend Jan van der Horst, Movements in Green. Conceptual Landscape Gardening/Conceptuele tuinarchitectuur. Terra, Lanoo 2008, 184