De Havilland Aircraft of Canada Ltd.
|
Logo
|
Rechtsform
|
Ltd.
|
Grundung
|
1928
als de Havilland Canada Company
2019
als De Havilland Aircraft of Canada
|
Sitz
|
Calgary
,
Alberta
,
Kanada
Kanada
|
Branche
|
Flugzeugbau
|
Website
|
dehavilland.com
|
Die
De Havilland Aircraft of Canada Ltd.
ist ein
kanadischer
Flugzeughersteller mit Sitz in
Calgary
. Das Unternehmen ist eine
Tochtergesellschaft
der
Longview Aviation Capital Corp.
(LAC).
[1]
DHC-8 der britischen
Air Southwest
Die
De Havilland Canada Company
(DHC) wurde 1928 von der
britischen
De Havilland Aircraft Company
gegrundet. Die Produktion bestand zunachst aus
Tiger-Moth
-
Schulflugzeugen
. Wahrend des
Zweiten Weltkriegs
wurden auch 1134 Kampfflugzeuge des Typs
Mosquito
produziert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann De Havilland Canada mit der Entwicklung eigener Flugzeugtypen, die meist den besonderen Bedingungen in Kanada angepasst waren. Daruber hinaus wurden weiterhin Typen der britischen Konzernmutter hergestellt. Als Lizenzproduktion entstand das amerikanische U-Boot-Jagdflugzeug
Grumman S2F Tracker
.
Im Jahr 1962 ubernahm DHC das Flugzeugwerk der
Avro Canada
von
Hawker Siddeley
, dem neuen Eigentumer von de Havilland Großbritannien.
De Havilland Canada wurde in den 1970er Jahren verstaatlicht. Anschließend wurde das Unternehmen privatisiert und 1986 an
Boeing
verkauft. Im Jahr 1992 kam es in den Besitz der
Bombardier Aerospace
.
[2]
Das Unternehmen wurde aufgelost und in Bombardier Aerospace integriert.
Auf dem ehemaligen Werksgelande am
Downsview Airport
war das
Toronto Aerospace Museum
angesiedelt.
Die Rechte an den nicht mehr produzierten Typen
DHC-1 Chipmunk
,
DHC-2 Beaver
,
DHC-3 Otter
,
DHC-4 Caribou
,
DHC-5 Buffalo
,
DHC-6 Twin Otter
und
DHC-7
gehoren seit Februar 2006 der kanadischen
Viking Air
, welche die Produktion der DHC-6 Twin Otter unter der neuen Serienbezeichnung DHC-6-400 ab 2008 wieder aufgenommen hat. Viking Air ist eine Tochtergesellschaft von Longview Aviation Capital.
Am 8. November 2018 wurde bekannt, dass Bombardier die Rechte, die Produktion und die weltweite Wartung der
DHC-8
fur 300 Millionen US-Dollar an Longview Aviation Capital verkaufen mochte. Longview will auch die Marke De Havilland ubernehmen.
[3]
De-Havilland-Relaunch auf der Pariser Luftfahrtschau 2019
Longview Aviation Capital grundete am 3. Juni 2019 De Havilland Aircraft of Canada. Der Start erfolgt mit dem formellen Abschluss der Transaktion, durch die Longview Aviation Capital das gesamte DHC-8-Programm einschließlich der Serien 100, 200 und 300 sowie das 400-Serienprogramm von
Bombardier Aerospace
ubernimmt.
[4]
2022 verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Calgary in
Alberta
.
[5]
Im sudlichen Alberta soll eine neue Produktionsstatte gebaut werden.
De Havilland Canada Company hat zunachst die Trainingsmaschine
De Havilland DH.82 Tiger Moth
und weitere Typen der Moth-Familie gebaut. Nachdem die Ausbildung von Piloten des
Commonwealth
wahrend des Zweiten Weltkriegs nach Kanada verlegt worden war, stieg die Produktionszahl dieses Typs auf 1.747 Exemplare. Parallel dazu entstanden im Krieg 1.134 Kampfflugzeuge des Typs
De Havilland DH.98 Mosquito
.
De Havilland Canada (Grumman) CS2F Tracker
Im Jahr 1954 beschloss die
Royal Canadian Navy
, ihre Flotte veralteter
Grumman TBM Avenger
U-Boot-Jagdflugzeug
durch im Inland produzierte lizenzierte Versionen des neuen
Grumman S2F Tracker
zu ersetzen. Der erste in Kanada gebaute Tracker flog am 31. Mai 1956. Einige dieser Flugzeuge wurden bis in die 1990er Jahre beim kanadischen Militar eingesetzt. Noch im Jahr 2008 wurden 14 dieser Maschinen als
Loschflugzeuge
eingesetzt (2 in Frankreich bei der Securite civile, 12 in Kanada).
[6]
DHC-1 Chipmunk auf dem Avalon Airport, Australien, 2005
Das erste bedeutende Nachkriegsprojekt war die DHC-1 Chipmunk von 1946, die als Trainingsflugzeug die veraltete Tiger Moth abloste. In Kanada entstanden 158 Exemplare fur die
kanadische Luftwaffe
, weitere 740 Maschinen wurden in Großbritannien fur die
Royal Air Force
produziert.
Im Jahr 1947 entstand die DHC-2 Beaver, eine siebensitzige, an die Bedingungen im nordlichen Kanada angepasste einmotorige Maschine. Sie kann wahlweise mit Radern, Schwimmern oder Skiern ausgestattet werden. Insgesamt entstanden fast 1700 Flugzeuge dieses Typs, darunter 968 der an die USA verkauften Militarversion
L-20A Beaver
. Von
Viking Air
wird die DHC-2T
Turbo Beaver
aus Umbauten gebrauchter Exemplare hergestellt.
Die DHC-3 Otter ist mit 13 Platzen eine vergroßerte Version der DHC-2 Beaver.
Mit der DHC-4 Caribou prasentierte der Hersteller 1958 erstmals ein zweimotoriges Flugzeug. Ein Großteil der Maschinen wurde im
Vietnamkrieg
eingesetzt.
Die im Vergleich zur DHC-4 Caribou etwas großere und mit Propellerturbinen ausgerustete DHC-5 Buffalo von 1964 wurde speziell fur das US-Militar entwickelt. Da die erhofften Auftrage aus den USA ausblieben, wurden davon nur 122 Exemplare gebaut.
DHC-6 Twin Otter vor Vancouver, Kanada
Die viermotorige DHC-7 (intern
Dash 7
genannt) von 1975 ist ein fur 50 Passagiere ausgelegtes Turboprop-Regionalflugzeug. Entwickelt wurde es speziell fur kleine Flugplatze. Nach der Ubernahme de Havilland Canadas durch
Boeing
wurde die Produktion 1988 eingestellt.
In Entwicklung befindliches
Loschflugzeug
auf Basis der
Canadair CL-415
.
Die DHC-6 Twin Otter von 1965 ist mit uber 800 Exemplaren das erfolgreichste kommerzielle Flugzeugprogramm Kanadas. Sie war die zweimotorige Nachfolgerin der DHC-3 Otter und konnte ebenfalls mit Skiern und Schwimmern ausgestattet werden. Die Produktion endete 1988. Seit 2008 wird erneut die ? mittlerweile modernisierte ? DHC-6 Twin Otter in der Form der DHC-6-400 zunachst von
Viking Air
produziert.
Die fur bis zu 78 Passagiere ausgelegte zweimotorige DHC-8 (intern auch
Dash 8
genannt) erlebte 1983 ihren Erstflug. Von 1996 bis 2019 wurde sie vom Hersteller Bombardier Aerospace fur Marketingzwecke
Bombardier Dash 8Q
genannt. Seit der Ubernahme der Produktion im Juni 2019 durch De Havilland Aircraft of Canada wird sie
Dash 8-400
genannt.
[7]
- ↑
Patrick Zwerger:
Ruckkehr einer Traditionsmarke: de Havilland Canada wird wiederbelebt.
4. Juni 2019,
abgerufen am 24. Dezember 2019
.
- ↑
COMPANY NEWS; Bombardier Agrees to Buy De Havilland From Boeing.
The New York Times, 23. Januar 1992,
abgerufen am 16. Mai 2018
(englisch).
- ↑
Bombardier will seine Turboprops nicht mehr.
In:
aerotelegraph.com.
2018-11-08,
abgerufen am 4. Juni 2019
.
- ↑
De Havilland Aircraft of Canada Returns to the Skies.
In:
dehavilland.com.
2019-06-03,
abgerufen am 4. Juni 2019
.
- ↑
Chris Varcoe:
'Big year' for De Havilland as it adds staff, expects to break ground on massive facility in Alberta.
In:
Calgary Herald.
9. Februar 2024,
abgerufen am 28. Marz 2024
(englisch).
- ↑
Ulrich Klee, Frank Bucher et al.:
jp airline-fleets international 2008/09
. Sutton, UK,
2008.
- ↑
Dash 8-400 Aircraft.
In:
dehavilland.com.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
31. August 2019
;
abgerufen am 17. Juni 2019
(englisch).