David Kolderer von Burgstall
(* um 1536; †
22. Juni
1579
) war
Bischof
von
Regensburg
von 1567 bis 1579.
David Kolderer von Burgstall studierte Theologie an der
Universitat Freiburg
und an der
Universitat Ingolstadt
. Nach der
Priesterweihe
1561 war er Kustos und Domdekan in Regensburg. Mit etwa dreißig Jahren wurde er am 6. Februar 1567 vom
Domkapitel
zum Bischof von Regensburg gewahlt. Erst zwei Jahre nach der Wahl erteilte Papst
Pius V.
1569 die Bestatigung; der Grund dafur waren (wohl keineswegs falsche) Geruchte uber ein Verhaltnis des zum Bischof gewahlten David Kolderer von Burgstall mit einer Nonne.
In die Amtszeit Bischof Davids fallt die allmahliche Rezeption und Umsetzung der Reformforderungen des
Konzils von Trient
in den altbayerischen Bistumern. Provinzialsynoden, die 1569 und 1573 in Salzburg tagten, forderten die Einrichtung von
Priesterseminaren
zur besseren wissenschaftlichen Ausbildung und geistlichen Formung der Diozensanpriester, die Bekampfung des
Konkubinats
bei den Geistlichen, die Reform der Liturgie und die Durchfuhrung regelmaßiger Visitationen in den Pfarreien durch die Bischofe. Das ernsthafte Bemuhen Bischof Davids um die Umsetzung dieser Reformforderungen in seinem Bistum zeigen die in den Jahren 1569, 1571, 1576 und 1577 abgehaltenen Diozesansynoden. Dennoch war dem Reformeifer des Bischofs kaum Erfolg beschieden, da ihm das Regensburger Domkapitel, dessen Mitglieder ? wie auch die meisten Angehorigen der Frauen- und Mannerkloster in der Bischofsstadt ? in ihrer Lebensfuhrung keineswegs als moralische Vorbilder gelten konnten, die notige Unterstutzung, die nicht nur die Umschichtung finanzieller Ressourcen erforderte, verweigerten. So verwundert es nicht, wenn der
Apostolische Nuntius
Bartolomeo Portia
den Regensburger Klerus in seinem Visitationsbericht von 1573 den wahrscheinlich verkommensten in ganz Deutschland nannte. Papst
Gregor XIII.
gelang es in Schreiben den bayerischen Herzog
Albrecht V.
als Fursprecher fur die Visitationen Bischof Davids zu gewinnen und Reformbemuhungen einzuleiten. Das Epitaph des Bischofs zeigt ihn in prunkvoller Amtstracht und den bischoflichen Insignien.
- Michael Buchberger
(Hrsg.):
1200 Jahre Bistum Regensburg
. Regensburg 1939, S. 51 f.
- Karl Hausberger
:
Das Bistum Regensburg. Seine Geschichte
. Regensburg 2004,
S.
108?109
.
- Karl Hausberger:
Geschichte des Bistums Regensburg
.
Band
1
: Mittelalter und fruhe Neuzeit. Regensburg 1989,
S.
322?324
.
- Hans-Michael Korner
(Hrsg.):
Große Bayerische Biographische Enzyklopadie.
Band 2. K. G. Saur, Munchen 2005,
ISBN 3-598-11730-2
, S. 1054
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in der Google-Buchsuche.
- Josef Staber:
Kirchengeschichte des Bistums Regensburg
. Regensburg 1966, S. 123?126.