Das tanzende Herz (1953)

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Film
Titel Das tanzende Herz
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1953
Lange 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wolfgang Liebeneiner
Drehbuch Wolfgang Liebeneiner, nach einer Novelle von Walter F. Fichelscher
Produktion Capitol-Film , West-Berlin,
( Peter Paul Brauer )
Musik Norbert Schultze ; Liedertexte von Kurt Schwabach
Kamera Igor Oberberg
Schnitt Carl Otto Bartning
Besetzung

Das tanzende Herz ist ein deutscher Spielfilm (Ballettfilm, Musikfilm, Verwechslungskomodie), den Wolfgang Liebeneiner 1953 fur die Berliner Capitol-Film inszeniert hat.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ort der Handlung ist eine fiktive Residenzstadt in Osterreich, die Zeit das Biedermeier . Die junge Susanne Haberling hat in Wien zwei Jahre lang Ballett studiert und kehrt nun zu ihrem Vater zuruck. Der beruhmte Ballettmeister Roberti ist in der Stadt, Susanne will bei ihm vortanzen und hofft auf eine Karriere.

Ihr Vater, der Hofmechanikus Haberling, ist in Schwierigkeiten. Beim windigen Bankier Leopold, dem sogar der Furst Geld schuldet, hat er sich 5.000 Taler geliehen. Leopold droht ihm das Haus zu pfanden und will auch nicht warten, bis Haberling die mechanische Puppe , die er gebaut hat, dem Fursten verkauft. Als ihm die attraktive Susanne ins Auge fallt, andert er seine Taktik aber und gibt sich vorubergehend großmutig. Anlasslich seiner bevorstehenden Ernennung zum Kommissionsrat gibt er einen Ball, auf dem er Susanne naherzukommen und ihre Hand zu gewinnen hofft. Leopold ist jedoch nicht der einzige Bewerber um Susanne; auch deren Jugendgefahrte Viktor hat sich in die junge Frau verliebt. Als die beiden ungleichen Rivalen uber ihre Tanzkarte in Streit geraten, verlasst Susanne das Haus.

Spater bringen sowohl Viktor als auch Leopold ihr ? an jeweils verschiedenen Seiten des Hauses ? ein Standchen. Susanne entdeckt ihr Herz fur Viktor; damit Leopold vom Geschehen auf der anderen Seite des Hauses abgelenkt ist, stellt sie die mechanische Puppe ins Fenster, die ihr aufs Haar gleicht. Weil die Puppe dann aber nicht aufhort, Leopold zuzuwinken ? was dieser als Ermutigung deutet ?, versucht Susanne die Puppe anzuhalten. Dabei zerbricht sie. Leopold entdeckt seinen Rivalen und verlasst aufgebracht das Haus.

Bevor Haberling und sein Assistent Julius die Puppe reparieren konnen, erscheint unerwartet der Furst, der vor Neugier auf das Kunstwerk brennt und sofort eine Demonstration wunscht. Er wird begleitet von Ballettmeister Roberti. Wie der Zufall will, erscheint gleichzeitig auch Leopold zusammen mit dem Gerichtsvollzieher, um die Schulden einzutreiben. Leopold weiß von der Zerstorung der Puppe und ist mehr als neugierig zu sehen, wie Haberling sich aus dieser Situation herauswinden will. Dann schlupft aber Susanne in die Rolle der tanzenden Puppe. Der Furst ist begeistert, ernennt Haberling zum Hofrat und bestimmt, dass die Puppe abends in Robertis Ballett auftreten soll. Leopold hat den Schwindel naturlich durchschaut und verlangt die angebliche Puppe ? also tatsachlich Susanne ? als Sicherheit.

Viktor halt bei Haberling um Susannes Hand an und folgt Leopold in dessen Hotel, weil er zu Recht furchtet, dass Leopold dort versuchen wird, sich an Susanne zu vergreifen. Susanne entkommt Leopold, schließt sich uber Nacht in eine Besenkammer ein und eilt dann in Viktors Arme. Dieser hat mittlerweile mit seinem Vater gesprochen, einem einflussreichen Hofling, der den Fursten uber Leopolds Machenschaften informiert hat. Als Leopold darauf besteht, die ?gestohlene“ Puppe zuruckzuerhalten, lasst der Furst es sich von ihm schriftlich geben, dass er nach Erhalt der Puppe auf alle weiteren Forderungen ? gegen ihn selbst und gegen Haberling ? verzichten werde.

Haberling gelingt die Reparatur der Puppe, vor allem des ?Herzens“: dem delikaten Mechanismus, der die Puppe im Gleichgewicht halt. Da Susanne von der gelungenen Reparatur zunachst nichts weiß, schlupft sie noch einmal in die Puppenrolle; dann kommt die Puppe jedoch ebenfalls auf die Buhne. Roberti ist von der 2-Puppen-Tanznummer so begeistert, dass er Susanne, die inzwischen mit Viktor verlobt ist, engagiert. Leopold bekommt statt Susanne nur die Puppe.

Produktion und Auswertung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der aufwendig in Agfacolor gedrehte Film entstand in den Studios in Berlin-Tempelhof. Gertrud Kuckelmann war, seit sie 1951 den Bundesfilmpreis als ?Beste Nachwuchsdarstellerin“ erhalten hatte, eine der beliebtesten jungen Filmschauspielerinnen Deutschlands. Das tanzende Herz war ihre zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Wolfgang Liebeneiner; nur wenige Monate zuvor hatte Kuckelmann unter seiner Regie Die Starkere gedreht. Die Tochter einer Schauspielerin hatte von klein auf Ballettunterricht genommen, war 1942?1946 Elevin am Ballett der Munchner Staatsoper gewesen und hatte auch danach weiter getanzt, bis sie schließlich auch Schauspielunterricht genommen und 1949 ihr Buhnendebut an den Munchner Kammerspielen hatte. [1] Das tanzende Herz war Kuckelmanns erster und einziger Ballettfilm. Heinz Rosen, der im Film den Ballettmeister spielt, hat die Tanzszenen choreografiert. Im Mai 1953 hatte Rosen am Munchner Theater am Gartnerplatz Jacques Chailley und Jean Cocteaus Ballett La Dame la licorne uraufgefuhrt und damit Weltruhm erlangt.

Der Prisma-Verleih ubernahm die Kinoauswertung. Uraufgefuhrt wurde der Film am 23. Oktober 1953 im Aegi Hannover .

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

?[…] biedermeierliche Commedia im Stil von Hoffmanns Erzahlungen, ein mit Geschmack und Frohlichkeit zubereitetes Filmmarchen, das auch choreographisch gefallt.“

? Lexikon des Internationalen Films [2]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Gertrud Kuckelmann. Abgerufen am 30. April 2019 .
  2. Zitiert nach: Andrea Niederfriniger: Das tanzende Herz. In: Filmreporter.de. 11. August 2018, abgerufen am 30. April 2019 .