Das Tor zum Frieden

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Film
Titel Das Tor zum Frieden
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1951
Lange 98 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wolfgang Liebeneiner
Drehbuch Leopoldine Kytka
Produktion Lambach-Film
Musik Bert Rudolf
Kamera Gunther Anders
Willi Sohm
Schnitt Arnfried Heyne
Besetzung

Das Tor zum Frieden ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1951 von Wolfgang Liebeneiner mit seiner Frau Hilde Krahl in einer Hauptrolle. An ihrer Seite spielten Paul Hartmann und Vilma Degischer als glaubiges katholisches Ehepaar weitere Hauptrollen.

Handlungsort: die Gnadenkirche von Mariazell

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der ungarische Gutsbesitzer Paul Dressler und seine Frau Elisabeth von den Ungarn und Russen von seinem Land vertrieben. Als die beiden auf den ?unglaubigen Thomas“ treffen, ein ruppiger und spottischer Bauernjunge, der sich vor dem Krieg daruber lustig gemacht hatte, dass Paul Dressler seiner Gattin nach der 1910 vollzogenen Trauung in der Gnadenkirche Mariazell eine Marienstatue kaufte, gewahrt der mittlerweile erwachsene Thomas den Dresslers Unterkunft. Seinen Glaubenshass hat er jedoch noch immer nicht verloren, und so kommt es prompt zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen dem verbitterten und knorrigen Thomas einerseits und dem jungsten Dressler-Sohn Martin andererseits, als Thomas die bei den Dresslers wiederentdeckte Marienstatue ins lodernde Feuer werfen will. Der Junge versucht dies zu verhindern und kommt bei dem nachfolgenden Handgemenge ums Leben.

Trotz unendlichen Schmerzes und hochster Verzweiflung finden die Dresslers Trost in ihrem katholischen Glauben, zumal sie auch wieder Hoffnung schopfen, denn ihre anderen beiden Kinder haben ihre im Krieg verschollenen Verlobten wiedergefunden. Zum Dank begeben sich Paul und Elisabeth erneut auf eine Wallfahrtsreise zur Gnadenkirche Mariazell, um ihrem Gott Dank zu sagen. Sie sind erstaunt, dass sie dort den einst unglaubigen Thomas wiedertreffen, der hier Buße fur sein Handeln ableisten mochte, das zum Tode des Dressler-Jungen gefuhrt hatte. Am Ende sind alle Beteiligten der Geschichte durch die gemachten Erfahrungen in ihrem Glauben gefestigt worden, und selbst der Tod des Dressler-Jungen scheint einen tieferen Sinn zu ergeben. Ganz nebenbei werden alle auch noch Zeuge eines neuen Wunders, der Spontanheilung der Konzertsangerin Maria Gebhart, die im jungst zuruckliegenden Krieg ihr wichtigstes Kapital, ihre Stimme, verloren hatte.

Produktionsnotizen

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Das Tor zum Frieden ist ein kirchenfinanzierter Film, den Liebeneiner 1950 in Osterreich gedreht hatte. Die Urauffuhrung erfolgte am 19. Marz 1951 in Wien, am 27. April desselben Jahres war die Deutschlandpremiere in Koln.

Die Filmbauten stammen von Fritz Juptner-Jonstorff . Es spielt das Mozarteum-Orchester .

Das stark katholisch gepragte deutsche Bundesland Bayern vergab das Filmpradikat ?kunstlerisch besonders hoch stehend“.

Die produzierende Lambach-Film verweist auf den Kernfinanzier des Films, das oberosterreichische Benediktinerstift Lambach . Hier zeigte sich der Abt Petrus Trefflinger als federfuhrend, der nach einem Besuch der filmisch weitgehend unerfahrenen Drehbuchautorin die kirchliche Produktionsfirma Lambach-Film grundete. Intention war, Mariazell mit seiner angeblich wundertatiger Muttergottes-Statue ins Zentrum des Geschehens, eingebunden durch eine Rahmenhandlung, zu stellen. ?Schlußapotheose: Die Macht des Glaubens siegt uber alle Verblendung und Gefahren.“ [1] Abt Trefflinger, der bei der Produktion auch als kirchlicher Berater fungierte, bestand laut Spiegel darauf, auch die kleine aber wichtige Rolle des Monchs Magnus zu ubernehmen.

Die Zeit ging mit dem Film harsch ins Gericht: ?Alles, was schon mehrfach von kirchlicher Seite an sogenannten religiosen Filmen als fur christliches Gefuhl untragbar erklart war, hat jetzt der neue Film "Das Tor zum Frieden … von neuem hervorgeholt: Wieder wird das Geheimnis sakramentaler Weihe mit der Kamera angestarrt, wieder wird das, was in den Seelen der Glaubigen vor sich geht, mit Großaufnahmen von Heiligenbildern und rituellen Geraten illustriert, und wieder einmal wird das subtilste Mysterium katholischen Glaubens, die Heilung einer Kranken vor einem wundertatigen Marienbild, bis in die letzte medizinische Phase optisch zu demonstrieren versucht. Das dilettantische Drehbuch … schildert durch die letzten Jahrzehnte hindurch das Schicksal einer christlichen Familie, deren frommes Gluck durch einen Unglaubigen namens Thomas gestort wird. Als aber zuletzt alle durch Krieg und Nachkrieg sich verloren zu haben scheinen, finden sie sich in der Wallfahrtskirche wieder, durch ein Wunder werden alle Schmerzen gelindert und die Wunden geheilt … Wolfgang Liebeneiner als Regisseur sowie Hilde Krahl und Paul Hartmann als Darsteller standen dem einfaltig-redseligen Drehbuch ziemlich hilflos gegenuber, und auch die vorzugliche Kamerafuhrung von Gunther Anders konnte der ebenso ungeschickt wie unlogisch zurechtkonstruierten Handlung nicht viel interessierende Blickpunkte abgewinnen.“ [2]

Der Filmdienst urteilte: ?Ein im Legendenstil aufbereiteter Schicksalsroman einer osterreichisch-ungarischen Gutsbesitzerfamilie uber zwei Generationen hinweg vor dem Hintergrund des Wallfahrtsortes Mariazell. Die unubersehbaren Schwachen des umsichtig inszenierten und von namhaften Schauspielern getragenen Films resultieren aus dem ruhrseligen Drehbuch der ungeubten Produzentin.“ [3]

Einzelnachweise

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  1. Der Spiegel vom 21. Marz 1951, S. 37
  2. Das Tor zum Frieden in Die Zeit vom 10. Mai 1951
  3. Das Tor zum Frieden. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 25. Dezember 2019 .