Das Ratsel der roten Orchidee
ist ein Kriminalfilm des Regisseurs
Helmuth Ashley
und der zehnte deutsche
Edgar-Wallace-Film
der
Nachkriegszeit
. Die Verfilmung des Romans
Gangster in London
(Originaltitel:
When the Gangs Came to London
) von
Edgar Wallace
wurde von
Rialto Film
produziert und vom 15. Dezember 1961 bis 15. Januar 1962 in
Hamburg
und
London
gedreht. Der Film lief ab dem 1. Marz 1962 in den deutschen Kinos.
Zwei rivalisierende internationale Gangsterbanden terrorisieren die Reichen Londons. Das ?Patronat fur Reiche Burger“ garantiert den Schutz der Burger nur, wenn sie einer Schutzgeldaufforderung per Drohbrief nachkommen. Wer der Aufforderung nicht nachkommt oder gar die Polizei verstandigt, wird ermordet. Schon nach kurzer Zeit wird der erste Millionar ermordet. Auch Elias Tanner, ein wohlhabender Burger, wird erpresst. Seine Sekretarin Lilian Ranger findet dies heraus und verstandigt die Polizei. Kurze Zeit spater wird Tanner ermordet.
Inspektor Weston und sein Kollege Chefinspektor Tetley sind fur den Fall zustandig. Weston vermutet, dass es sich hierbei um amerikanische Gangstermethoden handelt. Deshalb bittet er FBI-Captain Allerman nach London zu kommen. Weston und Allerman finden heraus, das Butler Parker merkwurdigerweise bei jedem Opfer bis zu dessen gewaltsamen Tod angestellt war. Jedes Opfer hatte auch ein Konto bei der gleichen Bank … Der fur tot geglaubte ?schone Steve“ wird nun als Tater gesucht, doch war er es wirklich?
- Ursprunglich wollte die
Rialto Film
Ende 1961 mit den Dreharbeiten des Films
Die Tur mit den sieben Schlossern
beginnen. Da das Drehbuch aber noch uberarbeitet werden musste, griff man auf das bereits fertige, von
Trygve Larsen
verfasste und von
Piet ter Ulen
uberarbeitete Drehbuch
Gangster in London
zuruck. In Anlehnung an den erfolgreichen Edgar-Wallace-Film
Das Geheimnis der gelben Narzissen
erhielt der Film schließlich den Titel
Das Ratsel der roten Orchidee
.
- Der Osterreicher
Helmuth Ashley
, in den 1950er Jahren einer der profiliertesten Kameramanner des deutschsprachigen Films, fuhrte bei diesem Film zum dritten Mal Regie. Seinen ehemaligen Assistenten
Franz X. Lederle
engagierte er wie so oft als Kameramann.
- Die Außenaufnahmen des Films entstanden in Hamburg. Die Innenaufnahmen drehte man im
Realfilm-Studio
in
Hamburg-Wandsbek
. Die Hafenaufnahmen zu Beginn des Films entstanden am
Steubenhoft
in
Cuxhaven
.
- Die Schauspieler
Adrian Hoven
,
Marisa Mell
,
Eric Pohlmann
,
Pinkas Braun
,
Eddi Arent
und
Klaus Kinski
waren eigentlich fur das Projekt
Die Tur mit den sieben Schlossern
vorgesehen. Durch ihre Mitwirkung in diesem Film waren die bereits abgeschlossenen Vertrage erfullt.
- Fur die Rolle des
FBI
-Ermittlers Captain Allerman engagierte man
Christopher Lee
. Wie in
Das Geheimnis der gelben Narzissen
ist der britische Schauspieler hier mit seiner eigenen, nicht synchronisierten Stimme zu horen.
- Fritz Rasp
, der bereits in den 1930er Jahren in zwei und nach dem Zweiten Weltkrieg in insgesamt funf Edgar-Wallace-Verfilmungen zu sehen war, nahm mit diesem Film Abschied von der Filmreihe.
- Fur die Titelmusik des Films verjazzte Komponist
Peter Thomas
den beruhmten
Glockenschlag von Westminster
.
- Nach der Kurzung der beiden Szenen, in denen Babyface (
Edgar Wenzel
) und Kerkie Minelli (Eric Pohlmann) ermordet werden, gab die
FSK
den Film ab 12 Jahren frei. Die heute auf DVD erhaltliche Originalfassung ist ab 12 Jahren freigegeben.
- Obwohl die Kritik ausnahmsweise wohlwollende Worte fur eine Wallace-Verfilmung ubrig hatte, verbuchte dieser Film die bis dahin niedrigsten Besucherzahlen der Filmreihe.
?Durchsichtiger und ohne die Ironie fruherer gestaltete Wallace-Verfilmung, deren Figuren ungleich uberzeugend verkorpert (Synchron.) [sind]“
?Wer Krimis mag, der wird hier zwar keinen Hitchcock, wohl aber einen wohlgeratenen Ashley finden. Was durchaus eine Gutemarke besonderer Art zu werden verspricht!“
?Hier zeigt Regisseur Helmuth Ashley, daß die Schocktherapie ? gemischt mit grimmigem Humor ? alles unterkuhlt vorgetragen, einen unterhaltsamen Reißer ergibt. Auch die Kamera unterstreicht die kalte Sachlichkeit.“
?Viele Leichen, etwas Ironie, null Neues.“
?Edgar-Wallace-Verfilmung mit zahlreichen Leichen, einer kleinen Dosis Ironie und dem obligatorischen Nebenrollen-Auftritt von Klaus Kinski.“
- Edgar Wallace:
Gangster in London
. Deutsche Ubersetzung. Goldmann Verlag, Munchen 1998.
ISBN 3-442-00178-1
.
- Joachim Kramp
, Jurgen Wehnert:
Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmoglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein!
Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004,
ISBN 3-89602-508-2
.
- Joachim Kramp
:
Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendaren deutschen Kriminalfilmserie von 1959?1972
. Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2005 (3. Auflage),
ISBN 3-89602-645-3
.
- ↑
Das Ratsel der roten Orchidee
. In:
Paimann’s Filmlisten
.
Nr.
2693
, 6. Marz 1962 (
reizfeld.net
).
reizfeld.net
(
Memento
vom 4. Januar 2015 im
Internet Archive
)
- ↑
Das Ratsel der roten Orchidee
. In:
Hamburger Abendblatt
. 22. Marz 1962,
S.
14
(
abendblatt.de
[PDF;
1,8
MB
]).
- ↑
Das Ratsel der roten Orchidee.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 25. Juni 2017
.