Großstadt Daegu
|
Hangeul
:
|
大邱廣域市
|
Hanja
:
|
大邱廣域市
|
Revidierte Romanisierung
:
|
Daegu Gwangyeoksi
|
McCune-Reischauer
:
|
Taegu Kwangy?ksi
|
Basisdaten
|
Flache:
|
1.499,53
km²
|
Einwohner:
|
2.387.031
(Stand: 31. Dezember 2022
[1]
)
|
Bevolkerungsdichte
:
|
1.592 Einwohner je km²
|
Gliederung
:
|
7 Stadtteile (
Gu
) und
2 Landkreise (
Gun
)
|
Postleitzahl
:
|
41000 (Deokgok-Dong) ?
43022 (Guji-myeon)
|
Sitz der
Verwaltung
:
|
Daegu
|
35.863611111111
128.58083333333
Koordinaten:
35° 52′
N
,
128° 35′
O
|
Daegu
(
koreanisch
大邱
, [
t??u
]), fruher
Taegu
, offiziell
Daegu Metropolitan City
, ist eine Stadt in der Provinz
Gyeongsangbuk-do
in
Sudkorea
.
Daegu liegt rund 240 Kilometer von
Seoul
im Sudosten des Landes und ist mit fast 2,5 Millionen Einwohnern die viertgroßte Stadt Sudkoreas nach Seoul,
Incheon
und
Busan
. Politisch bildet sie eine unabhangige Einheit. Die Flache der Stadt betragt heute 883,7 km², die Hohenlage erstreckt sich von 50 Metern in Flussnahe bis zu 600 Metern auf den Bergketten. Die Stadt liegt am
Nakdong-Fluss
, dem langsten Fluss Sudkoreas.
Daegu ist ein nationales Zentrum fur Elektro- und Textilindustrie in Sudkorea. Zahlreiche bekannte koreanische Unternehmen wie der
Samsung
-Konzern, TaeguTec und Kolon Industries wurden in Daegu gegrundet. Aufgrund des subtropischen Klimas ist die Region um Daegu zudem eines der wichtigsten Obstanbaugebiete des Landes.
Die Stadt ist Sitz des
romisch-katholischen
Erzbistums Daegu
, das aus dem 1911 errichteten
Apostolischen Vikariat
Taiku
hervorging und 1962 zum Erzbistum erhoben wurde. Hauptkirche ist die Kyesan-
Kathedrale
?Unsere Liebe Frau von Lourdes“.
Nur wenige archaologische Funde belegen die 2500-jahrige Geschichte. Der Name
Daegu
("großer Hugel") geht auf das Jahr 757 n. Chr. zuruck und ist vermutlich auf eine bronzezeitliche Lehmfestung zuruckzufuhren.
[2]
Daegu ist bereits seit langer Zeit das administrative, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des koreanischen Sudostens. Zwischen
1392
und
1910
, wahrend der Zeit der
Joseon-Dynastie
und
Groß-Koreas
, war Daegu die Hauptstadt der Provinz
Gyeongsang
, die 1896 in mehrere Teile gespalten wurde. In diesem Zeitraum entstanden in Daegu wichtige nationale Markte, insbesondere der Yangnyeongsi-Markt fur Pflanzenheilkunde und der Seomun-Markt, der drittgroßte Markt wahrend der Joseon-Ara.
Im Jahr 1905 wurde die alte Festungsmauer zerstort. Zwischen 1910 und 1945 war
Korea Teil des Japanischen Kaiserreichs
. Da
Japanisch
in dieser Zeit Nationalsprache war, wurde der Stadtname
大邱
japanisch
Taiky?
gelesen.
Nach dem
Koreakrieg
wuchs die Stadt explosionsartig; inzwischen hat sich die Bevolkerung mehr als verzehnfacht.
Am 28. Februar 1960 verboten die dem Regime von
Rhee Syng-man
ergebenen Behorden den Oberschulern der Stadt, an einer Wahlveranstaltung der Opposition teilzunehmen. Dies fuhrte zu großen Unruhen und gewaltsamen Unterdruckungsversuchen, was wiederum heftige Proteste auch in anderen Stadten ausloste und als ?Daegu Democracy Movement“ in die Geschichtsbucher einging. Rhee Syng-man musste schließlich mit Hilfe der CIA nach Hawaii ausgeflogen werden.
Am 14. Mai 1981 kam es in der Nahe von Daegu zu einem schweren
Eisenbahnunfall
: An einem
Bahnubergang
erfasste ein
Schnellzug
von
Pusan
nach
Seoul
ein Motorrad, bremste und blieb stehen. Ein folgender Nahverkehrszug fuhr auf, entweder weil eine
Signalstorung
vorlag oder weil der
Lokomotivfuhrer
des zweiten Zugs ein ?Halt“ gebietendes Signal nicht beachtete. 54 Menschen starben.
[3]
2002 war Daegu Austragungsort fur vier Spiele der
Fußball-Weltmeisterschaft
, darunter auch das Spiel um Platz 3 zwischen Sudkorea und der Turkei.
Am 18. Februar 2003 loste ein offenbar geistig verwirrter Attentater in der Innenstadt eine
U-Bahn-Katastrophe
durch Brandstiftung mit weit uber 100 Todesopfern aus.
2011 war Daegu Gastgeber der 13.
Leichtathletik-Weltmeisterschaften
.
Ab Mitte Februar 2020 geriet die Stadt auch international ins Rampenlicht, nachdem hier ein Infektionscluster der
COVID-19-Pandemie in Sudkorea
entdeckt wurde.
Zum 1. Juli 2023 wurde der Landkreis
Gunwi
Teil von Daegu.
Durch seine Binnenlage (heißeste Stadt im Sommer, kalteste Stadt im Winter) ist Daegu ideal fur den Apfelanbau, den ein amerikanischer Missionar um 1880 einfuhrte.
Heute ist die Stadt fuhrend in der Textilindustrie des Landes und gilt auch als Modezentrum. Das Warenangebot ist uppig. Die Stadt weist 21 % aller Textilmanufakturen und 61 % aller Stoffproduzenten des Landes auf. Daneben gibt es auch eine bedeutsame Metallverarbeitungs- und Maschinenbauindustrie. Seit Jahrhunderten ist die Stadt auch Zentrum des Handels mit medizinischen Krautern.
Das hochste Bauwerk der Stadt ist der 202 Meter hohe TV-Turm
83 Tower
. Die Stadt wird von zwei Flussen durchflossen. Im Norden der Stadt fließt von Osten nach Westen der
Geumhogang
(
Gang
= ?Fluss‘), durch das Stadtzentrum fließt der
Sincheon
(
Cheon
= ?Bach‘, ?kleiner Fluss‘). Beide Flusse werden von langgestreckten Parks und Promenaden begleitet, die eine hohe Naherholungsfunktion innerhalb der Großstadt erfullen.
Etwa 60 km westlich der Stadt liegt der im Jahre 802 erbaute
buddhistische
Haein-Tempel (
Haeinsa
). Er hutet unter anderem als umfassendste Sammlung buddhistischer Texte in
Asien
die uber 80.000 Holzdruckplatten der
Tripitaka Koreana
.
Die
Talsong-Festung
Daegus ist eine nationale Touristenattraktion. Diese ehemalige Festung hat die Stadt uber Jahrhunderte vor wilden Tieren, Vagabunden und gewaltsamen Uberfallen beschutzt.
[4]
Der Yangnyeongsi (
藥令市
) genannte Arzneimittelmarkt von Daegu ist mit einer Geschichte von 350 Jahren der alteste derartige Markt in Korea. Er wurde nach der Annexion des Landes durch Japan Anfang des 20. Jahrhunderts an den heutigen Ort verlegt und spielt noch immer eine wichtige Rolle in der Versorgung Koreas mit traditioneller Medizin.
Daegu hat funf Universitaten. Die bedeutendste ist die 1946 gegrundete
Kyongpook Nationaluniversitat
, die zentral in einem weitlaufigen Campusgelande liegt. Die 1398 gegrundete ehemalige konfuzianische Lehranstalt
Daegu Hyanggyo
zog 1973 an ihren jetzigen Standort und dient heute als Schule fur klassisches Chinesisch und koreanische Etikette.
|
Bezirk
|
Hangul
|
Hanja
|
Einwohner
|
Flache (km²)
|
Jung-gu
(?Zentralbezirk“)
|
中區
|
中區
|
80.199
|
7,06
|
Dong-gu
(?Ostbezirk“)
|
東區
|
東區
|
339.530
|
182,15
|
Seo-gu
(?Westbezirk“)
|
西區
|
西區
|
159.827
|
17,32
|
Nam-gu
(?Sudbezirk“)
|
南區
|
南區
|
141.519
|
17,43
|
Buk-gu
(?Nordbezirk“)
|
北區
|
北區
|
430.912
|
93,99
|
Suseong-gu
|
壽城區
|
壽城區
|
411.553
|
76,54
|
Dalseo-gu
|
達西區
|
達西區
|
536.989
|
62,37
|
Dalseong-gun
|
達城郡
|
達城郡
|
263.162
|
428.36
|
Gunwi-gun
|
軍威郡
|
軍威郡
|
23.340
|
614,31
|
Daegu gesamt
|
大邱廣域市
|
大邱廣域市
|
2.387.031
|
1499.53
|
Stand: 31. Dezember 2022
[5]
|
Daegu ist regelmaßig Veranstaltungsort nationaler und internationaler Messen wie der Daegu International Future Auto Expo und der Green Energy Expo.
Daegu ist ein Zentrum der koreanischen Modeindustrie und wirbt deshalb mit dem Slogan 'Daegu: Fashion City'. Die Stadt beherbergt mehrere Modeausstellungen wie die Daegu Fashion Fair. Im Stadtteil Bongmu-dong im Nordosten der Stadt entsteht mit der Esiapolis ein neuer Textilindustrie-Distrikt.
[6]
Daegu ist das Zentrum des koreanischen Inlandverkehrs. Die wichtigste Eisenbahnstrecke, die Gyeongbu Line, verlauft durch die Stadt. Der großte Bahnhof der Stadt, Dongdaegu Station, hat das zweithochste Passagieraufkommen Sudkoreas nach der Seoul Station.
[7]
Der Bahnhof wurde 2004 nach umfangreichen Renovationsarbeiten wiedereroffnet und dient nun als Station fur
KTX
-,
Saemaeul
- und
Mugunghwa
-Zuge. Alle Zugarten außer dem KTX halten zudem an der Daegu Station in der Nahe des Stadtzentrums. Die Daegu Station hat das zehnthochste Passagieraufkommen Sudkoreas.
[7]
Das
Metronetz Daegus
besteht aus drei Linien. Eine vierte Linie ist in Planung und soll als Ringlinie die anderen drei Linien verbinden.
Es gibt in Daegu zwei Arten von Bussen: Die normalen Stadtbusse und Expressbusse, die schneller und teurer sind und weniger Haltestellen ansteuern.
[8]
Daegu verfugt uber einen internationalen Flughafen, den
Daegu International Airport
im Nordosten von Daegu. Internationale Ziele sind unter anderem
Japan
,
China
, mehrere Lander in
Sudostasien
, und
Wladiwostok
in
Russland
.
In Daegu ist die
Katholische Universitat von Daegu
, das
Nationalmuseum Daegu
sowie das
Kunstmuseum Daegu
ansassig.
Daegu listet folgende
Partnerstadte
auf:
[9]
- ↑
daegu.go.kr
, abgerufen am 7. Juli 2022
- ↑
Nelles Guide Korea
- ↑
Peter W. B. Semmens:
Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation.
Transpress, Stuttgart 1996,
ISBN 3-344-71030-3
, S. 188.
- ↑
九里市 災難基本所得 申請
(
Memento
des
Originals
vom 9. Februar 2023 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/vrmagicpark.kr
- ↑
daegu.go.kr
, abgerufen am 7. Juli 2022
- ↑
The Chosun Ilbo
(
Memento
des
Originals
vom 7. Mai 2020 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/news.chosun.com
(2009-11-25)
- ↑
a
b
ko:2008
年 鐵道統計年報
.
Korea Railroad, 2010
;
abgerufen im 1. Januar 1
.
- ↑
Daegu Bus Information_Fare Guide.
In:
businfo.daegu.go.kr.
Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑
Daegu ǀ Sister Cities.
Daegu Metropolitan City,
abgerufen am 6. Mai 2023
(englisch).
- ↑
Daegu ǀ Friendship Cities.
Daegu Metropolitan City,
abgerufen am 7. Mai 2023
(englisch).