DVI
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DVI (Begriffsklarung)
aufgefuhrt.
Digital Visual Interface
(
DVI
) [
?d?d??t?l ?v??u?l ??nt?fe?s
] ist eine von der
Digital Display Working Group
(DDWG) entwickelte elektronische
Schnittstelle
zur Ubertragung von Bewegtbildern. Im
Computerbereich
war DVI der erste verbreitete Standard fur den Anschluss von Monitoren an die
Grafikkarte
eines Computers, um Bilder digital zu ubertragen. Allerdings kann eine Art von DVI, DVI-I, auch analoge Bilder ubertragen, so dass es lange Zeit als Universalschnittstelle fur die Ausgabe von analogen und digitalen Videosignalen verwendet wurde.
DVI-D und DVI-I sind elektrisch kompatibel zu
HDMI
1.0. Mit einfachen passiven Adaptern konnen DVI-D und DVI-I an HDMI-Schnittstellen angeschlossen werden.
Mini-DVI
und Micro-DVI sind mechanisch abweichende Varianten, die im Apple-
MacBook
und einigen Mac Mini genutzt werden.
Fur die digitale Datenubertragung benutzt DVI den Standard
TMDS
. Dabei werden die ublichen acht Datenbits eines RGB-Signals seriell ubertragen ? ggf. mittels eines
Serializers
, der mittels
Double Data Rate
-Funktion angebunden ist. Beim Aufbau einer Verbindung wird ausgehandelt, ob eine Single-Link-Verbindung (max. 3,72 GBit/s uber 3 Adernpaare) oder eine Dual-Link-Verbindung (max. 7,44 GBit/s uber sechs Adernpaare) verwendet wird. Außerdem werden Auflosung, Bittiefe, Bildfrequenz und Verschlusselung vereinbart. Pixelfrequenzen oberhalb 165 MHz oder
Bittiefen
von mehr als 8 bit (pro Pixel und Farbe) erfordern immer eine Dual-Link-Verbindung.
Die Vereinbarung erfolgt, indem der Monitor neben seinem Hersteller, Modell, Seriennummer und Farbkalibrierdaten seine unterstutzten Videomodi via
DDC
dem Computer mitteilt. Sendet der Computer ein anderes Videoformat als die vom Monitor unterstutzten, wird haufig kein Bild dargestellt.
Durch die digitale Datenubertragung ergeben sich meist Qualitatsvorteile gegenuber der (analogen) Verbindung mit einem
VGA
- oder
SCART
-Kabel. Bei den letztgenannten Ubertragungsverfahren sind zwei (bei Digitalbildschirmen unnotige) Signalkonvertierungen notwendig: von digital zu analog am Videoausgang, und zuruck von
analog zu digital
im Monitor. Dementsprechend wirken sich
Laufzeiten
in der Elektronik stark aus.
Die maximale Leitungslange beim Anschluss eines DVI-Endgerates (Monitor) hangt von der
Dampfung
und dem
Ubersprechen
in der Verbindungsleitung sowie von der Qualitat der Signalverstarkung ab. So sollte eine Lange von 10 m nicht uberschritten werden. Bei großerer Leitungslange ist ein DVI-Verstarker zwischen zwei Kabelabschnitten einzusetzen. Bei analoger Ubertragung wird bei unzureichender Signalqualitat am Kabelende das Bild
unscharfer
; bei digitaler Ubertragung bricht die Verarbeitung des ankommenden Signals wegen hoher
Bitfehlerraten
ganz zusammen.
Da DVI sowohl fur die digitale als auch die analoge Ubertragung ausgelegt ist, werden stets Blankopixel am Ende jeder ubertragenen Zeile gesendet, die bei digitalen Monitoren eigentlich obsolet sind.
CRT-Displays
benotigten diese, um die Zeit zu uberbrucken, in der der Elektronenstrahl sich vom Ende der Zeile (bzw. der letzten Zeile) hin zum Anfang der nachsten Zeile (bzw. der ersten Zeile) bewegen kann.
Einige Hersteller von
DVB
-Receivern (z. B.
Dream Multimedia
) und Grafikkarten (
AMD Radeon HD
) ubertragen neben hochaufgelosten digitalen Videodaten auch digitale
Audiodaten
uber die DVI-Buchse.
[1]
Diese Signale sind dann mit HDMI kompatibel.
[2]
DVI-D und DVI-I sind
aufwartskompatibel
zu HDMI, wodurch alle DVI-D-Signale nach HDMI umgewandelt werden konnen. Umgekehrt lassen sich aber nicht alle HDMI-Signale nach DVI-D umwandeln. Beispielsweise ist ein
Kopierschutz
wie
HDCP
bei DVI-D nur optional.
Abhangig von der Pinbelegung eines DVI-Anschlusses kann dieser
- nur analoge (DVI-A),
- nur digitale (DVI-D), oder
- sowohl analoge als auch digitale (DVI-I)
Signale ausgeben, ubertragen oder anzeigen. Zudem kann die Bandbreite durch Verwendung doppelt so vieler TMDS-Links (Dual-Link genannt) verdoppelt werden, womit hohere Auflosungen moglich sind.
Der langliche Massekontakt eines DVI-I-Steckers (C5) ist etwas breiter als bei einem DVI-D-Stecker, so dass ein DVI-I-Stecker nicht in eine DVI-D-Buchse eingesteckt werden kann, auch nicht nach dem Entfernen der vier Analogkontakte. Ein DVI-D-Stecker kann hingegen an eine DVI-I-Buchse angeschlossen werden.
Nicht jede Grafikkarte oder jeder Monitor nutzt an ihrem Anschluss alle Ubertragungsmoglichkeiten der DVI-Buchse aus.
Zum Beispiel kann ein Monitor eine DVI-I-Buchse aufweisen, obwohl nur digitale Ubertragung genutzt wird, oder eine Grafikkarte kann eine Dual-Link-Buchse aufweisen, obwohl gar keine hohen Auflosungen unterstutzt werden. Die DVI-I-Dual-Link-Buchse wird dann nur verwendet, damit alle Steckertypen passen.
DVI-I-
Kabel
konnen in Verbindung mit einem DVI-I-Steckplatz digitale und analoge Signale ubertragen und unterscheiden sich in der Anzahl ihrer geschalteten Steckkontakte. Ein einfaches DVI-Kabel (Single-Link, insgesamt 3 TMDS-Links) hat 18 + 5 Kontakte und reicht fur WUXGA-Auflosung mit 1920 × 1200 bei 60 Hz. Kabel mit 24 + 5 Kontakten haben zwei
TMDS
-Links pro Farbe (Dual-Link, insgesamt 6 TMDS-Links) fur hochauflosende Bildschirme, beispielsweise W
QXGA
, maximal 2560 × 1600 Bildpunkte bei 60 Hz.
Wenn an der DVI-Buchse der Grafikkarte ein kombiniertes Signal (DVI-I) zur Verfugung steht, kann an dieser Buchse mit Hilfe eines rein passiven Adapters auch ein analoger VGA-Bildschirm betrieben werden. Ein solcher DVI-I-zu-VGA-Adapter verwendet direkt die analogen und
Plug-and-Play
-Signale der DVI-Schnittstelle und stellt sie gemaß dem VGA-Standard zur Verfugung. Es gibt auch Kabel, die VGA an einem und DVI am anderen Ende haben, technisch das Gleiche machen, aber ein Verbindungselement einsparen.
Bei HDMI-2.0-Grafikkarten mit DVI-Anschluss werden in der Regel die gleichen HDMI-2.0-Signale verwendet. Daher konnen 4K-Fernseher auch uber den DVI-I-Stecker mit der Auflosung von 3840 × 2160 angesteuert werden.
DVI-D-Kabel konnen nur digitale Signale ubertragen und unterscheiden sich in der Anzahl ihrer beschalteten Steckkontakte. DVI-D-Kabel (Single-Link) haben 18 + 1 (in seltenen Fallen 17 + 1) Kontakte und reichen fur WUXGA-Auflosung mit 1920 × 1200 bei 60 Hz.
DVI-D-Kabel (Dual-Link) haben 24 + 1 Pins mit einer zweiten TMDS-Verbindung fur maximal 2560 × 1600 60 Hz bzw. 1920 × 1080 144 Hz (bzw. 23 + 1 Pins, denn bei den meisten im Handel befindlichen Kabeln ist Pin 8 nicht verbunden, selbst wenn sie als 24 + 1 angeboten werden). Im Handel befinden sich auch DVI-D-Kabel mit nur 12 + 1 Pins, hier werden keine
DDC
-Daten ubertragen, so dass das
Betriebssystem
den Bildschirm nicht mehr automatisch erkennen kann.
DVI-A-Kabel konnen nur analoge Signale ubertragen. Ein DVI-A-Stecker hat 12 + 5 Kontakte. In der Praxis wird DVI-A nur als Adapterkabel zu VGA eingesetzt. DVI-A-Kabel konnen auch in DVI-I-Anschlussen verwendet werden, da diese ebenfalls die analoge Datenubertragung ermoglichen.
Ein passiver VGA-zu-DVI-A-Adapter ubertragt die analogen Signale der Grafikkarte uber das DVI-Kabel zum Monitor. Dieser muss einen DVI-A-Eingang besitzen, damit er die Signale darstellen kann. Der passive Adapter kann also
keine
Analog-Digital-Wandlung des analogen VGA-Signals durchfuhren; eine Qualitatsverbesserung des (schlechteren) analogen Signals durch eine ?Umleitung“ in das (an sich bessere) digitale DVI-Kabel wird nicht erreicht.
Die Digital Display Working Group (DDWG) war ein Zusammenschluss der Firmen
Intel
,
Silicon Image
,
Compaq
,
Fujitsu
,
Hewlett-Packard
,
IBM
und
NEC Corporation
mit dem Ziel, eine digitale Schnittstelle fur den Anschluss digitaler Displays an PCs zu entwickeln.
Nach der Verabschiedung der DVI-Spezifikation in der Version 1.0 im Jahr 1999 loste sich die DDWG kurze Zeit spater wieder auf.
Wahrend im Bereich der Unterhaltungselektronik die Industrie primar auf
HDMI
setzt, hat im Computerbereich in den 2010er-Jahren der
DisplayPort
(teils uber USB-C ubertragen) den VGA- sowie alle Varianten der DVI-Anschlusse abgelost und ermoglicht dank deutlich gesteigerter Bandbreite hohere Auflosungen (4K, 5K) mit einer großeren Farbtiefe in kompakterer Form.
[3]
- ↑
ATI Radeon HD 2900 XT : Grafikkarte und Besonderheiten
, Review Hartware.net, 14. Mai 2007
- ↑
Radeon HD 2400 XT and 2600 XT review
(
Memento
des
Originals
vom 25. Februar 2011 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.guru3d.com
, The Guru of 3D, 27. Juni 2007
- ↑
Christof Windeck:
VGA-Buchse zum Aussterben verurteilt.
In:
heise online.
Heise Zeitschriften Verlag, 10. Dezember 2010,
abgerufen am 13. Februar 2015
.