DSchK

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DSchK

DSchK mit Radlafette und Spatengriffen
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung Schweres Maschinengewehr Degtjarjow-Schpagin DSchK
Militarische Bezeichnung 56-P-542(M) ( GRAU-Index )
Einsatzland Sowjetunion , Warschauer Pakt , China , Pakistan, Vietnam
Entwickler/Hersteller Wassili Alexejewitsch Degtjarjow / Degtjarjowwerk
Produktionszeit 1938 bis 1975
Modellvarianten DSchK, DSchKM 38/46
Waffenkategorie Schweres Maschinengewehr / Geschutz
Ausstattung
Gesamtlange 1625 mm
Gewicht (ungeladen) 34,00 kg
Visierlange 1111 mm
Lauflange 1070 mm
Technische Daten
Kaliber 12,7 × 108 mm
Munitionszufuhr Gurttrommel (anfanglich), Munitionsgurt
Kadenz 600 Schuss/min
Feuerarten Dauerfeuer
Anzahl Zuge 4
Drall rechts
Visier Kimme und Korn
Verschluss Stutzklappenverschluß
Ladeprinzip Gasdrucklader
Listen zum Thema

Das DSchK ( D egtjarjowa Sch pagina K rupnokaliberny , russisch Дегтярёва Шпагина Крупнокалиберный , kurz ДШК ; Aussprache: De-Scha-Ka) ist ein uberschweres sowjetisches Maschinengewehr im Kaliber 12,7 × 108 mm .

Ende der 1920er-Jahre erhielt Wassili Degtjarjow von der Fuhrung der sowjetischen Streitkrafte den Auftrag zur Entwicklung eines uberschweren Maschinengewehres. Man versprach sich eine wirkungsvolle Waffe, die gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge und Flugzeuge eingesetzt werden konnte. Er hatte sich bereits als fahiger Konstrukteur etabliert und mit den 7,62-mm-MGs DP , DT und DA eine ganze Systemserie entwickelt. Auf der Grundlage dieser Waffen entwarf Degtjarjow ein Maschinengewehr im Kaliber 12,7 mm.

DSchK mit Mundungsfeuerdampfer alter Ausfuhrung auf Radlafette
DSchK-M als Fla-MG auf einem T-55

Das MG war ein Gasdrucklader , der ursprunglich mit einer 30-schussigen Gurttrommel versehen war. Es war luftgekuhlt und gut an seinen radialen Kuhlrippen zu erkennen. Dieser erste, als DK bezeichnete Entwurf war schwerfallig und hatte eine geringe Feuerrate: solch leistungsstarke Patronen zu verschießen forderte seinen Tribut an zusatzlicher Masse der Waffe. Erst die Umstellung der Munitionszufuhr auf Patronengurte durch Georgii Semjonowitsch Schpagin konnte die Konstruktion entscheidend verbessern. Im Jahr 1938 bestand das DSchK alle Eignungstests und wurde in die Ausrustung der Roten Armee ubernommen. Die Serienfertigung wurde in der Instrumentenfabrik Nr. 2 in Kowrow aufgenommen, wo Schpagin und Degtjarjow als Konstrukteure wirkten.

Regularer Einsatz

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DSchKM als Flak-Vierling auf Lafette M53

Das Maschinengewehr wurde in unterschiedlichsten Rollen eingesetzt. Es wurde mit einer Rad lafette an die Infanterie ausgegeben und auf Kampffahrzeugen montiert. So wurde es als Flugabwehrwaffe auf Panzerturmen eingesetzt, wie dem IS-2 , dem T-55 und bis in die 1980er-Jahre hinein am T-72 . Das DSchK wurde auch auf Schiffen eingesetzt, nicht selten als Doppel- oder Vierlings-MG. Es wurde auch in den Armeen des Warschauer Pakts eingesetzt und an verbundete Nationen weitergegeben bzw. exportiert.

Irregularer Einsatz

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Viele DSchK sind in Gebieten zu finden, in denen Burgerkriege oder burgerkriegsahnliche Zustande herrschen. Dort wird haufig dieses Maschinengewehr auf der Ladeflache von Gelandewagen lafettiert . Solche improvisierten Kampfwagen sind gemeinhin als Technicals bekannt. [1]

In den 1980er-Jahren stellte der libysche Staatschef Oberst Muammar al-Gaddafi der irischen Untergrundorganisation IRA neben mehreren hundert AK-47 auch 20 bis 30 DSchK zur Verfugung. Die IRA hatte vor, mit ihren ?Dushkies“ gegen die britische Armee vorzugehen, insbesondere gegen Hubschrauber, die Armeestutzpunkte im Suden der Grafschaft Armagh aus der Luft versorgten. Fur Guerillakampfe dieser Art erwies sich das MG aber als zu schwer- und auffallig und kam daher nicht zum Einsatz. [2]

Rumanisches DSchK UM
  • DSchK-38: Ursprungsversion
  • DSchk-38/46 (DSchKM): modernisiertes Modell mit Wechsellauf,
    veranderter Munitionszufuhrung und flachem Mundungsfeuerdampfer
  • 12,7-mm-Flakvierling vz.53 auch 12,7-mm (Quad) AA Gun M53 , tschechoslowakische Nachkriegsentwicklung
  • Typ 54: chinesischer Nachbau, mit Hilfe Chinas auch in Pakistan hergestellt
  • MGD-12.7: Iran
  • DSchK UM: rumanische Exportversion ohne Kuhlrippen und mit anderer Mundungsfeuerbremse in 12,7 × 99 mm NATO [3]
  • Gunter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen : Schutzenwaffen (1945?1985) . In: Illustrierte Enzyklopadie der Schutzenwaffen aus aller Welt . 5. Auflage. Band   1+2 . Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1988, ISBN 3-89488-057-0 , S.   414, 415 .
Commons : DShK  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Leigh Neville: Technicals: Non-Standard Tactical Vehicles from the Great Toyota War to modern Special Forces , Osprey Publishing , 2018, ISBN 9781472822536 , S. 9 [1]
  2. Ed Moloney: A Secret History of the IRA . Penguin books, 2003, ISBN 0-14-101041-X ( Leseprobe [abgerufen am 11. Marz 2023]).
  3. DShK. In: Small arms defence journal. 10. Oktober 2014, abgerufen am 1. April 2016 (englisch).