Das
Depot de la Guerre
war eine Sammelstelle im franzosischen Kriegsministerium fur alle auf Kriegswissenschaften und Kriegsgeschichte bezuglichen Schriften.
Das Institut wurde 1688 von
Francois-Michel Le Tellier
gegrundet, 1761 von
Paris
nach
Versailles
verlegt und durch Zuteilung des
Depot des cartes et plans
vergroßert, kam aber 1791 mit den ausgedehnten Befugnissen nach Paris zuruck.
1793 wurde ihm auf Befehl des Konvents die beruhmte Karte Frankreichs von
Jean Dominique Comte de Cassini
zur Vollendung und wenig spater eine Sammlung von 10.000 Karten uberwiesen, unter denen sich seltene, alte Exemplare befanden.
Das Depot de la Guerre besaß auch eine reiche Sammlung von Schriften militarischen und geografischen Inhalts sowie die Akten und Denkschriften aus den Kriegen der Republik und des ersten Kaiserreichs.
1887 wurde es in zwei unabhangige Korperschaften aufgeteilt. Der
service geographique de l'armee
(SGA) war fur die Erstellung und Veroffentlichung von Kartenmaterial zustandig und besaß Werkstatten fur Kupferstich, Fotografie, Heliogravure etc. 1940 ging er in das
Institut geographique national
auf. Der
Service historique de l'armee
(SHA) ist ein Archiv fur Kriegsgeschichte und Militarstatistik und heißt heute
Service historique de la Defense
.
Ahnlich wie in Frankreich besteht auch in Belgien ein Depot zu demselben Zweck.
Die wichtigste Leistung des Depots ist die 1817 auf Grund neuer Vermessungen im Maßstab von 1:80.000 begonnene Karte von Frankreich, die erst 1875 vollendet wurde.
Die im Handel erscheinenden sogenannten
1-Franc-Blatter
sind durch Umdruck vom Kupferstich auf Stein ubertragen. Ein Teil der Karten wurde im Depot selbst, der andere in Privatanstalten gedruckt. Die Gesamtproduktion belief sich 1875 auf 524.204 Blatter.
Unter Leitung des Generals de Vault hat das Depot die Geschichte der 1677 bis 1763 gefuhrten Kriege Frankreichs in 125 Banden veroffentlicht.
Dieser Artikel basiert auf einem
gemeinfreien
Text aus
Meyers Konversations-Lexikon
, 4. Auflage von 1888 bis 1890.
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