Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur franzosischen Aristokratin siehe
Beatrix de Cusance
.
Cusance
ist eine
franzosische
Gemeinde
mit 77 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im
Departement Doubs
in der
Region
Bourgogne-Franche-Comte
.
Cusance liegt auf 305 m, sechs Kilometer sudostlich von
Baume-les-Dames
und etwa 32 Kilometer ostnordostlich der Stadt
Besancon
(Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im
Jura
, in einer Talweitung des
Cusancin
, zwischen den Hohen der
Lomontkette
im Norden und dem Hochplateau von Montivernage im Suden.
Die Flache des 4,04 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des franzosischen Juras. Der Hauptteil des Gebietes wird vom Tal des Cusancin eingenommen. Der Fluss stromt hier durch ein ungefahr 150 m tief in die umgebenden Plateaus eingeschnittenes Tal von Osten nach Westen, wobei die flache Talniederung im Bereich des Dorfes maximal 300 m breit wird. In zwei halbrunden Talkesseln bei Le Val ostlich des Dorfes befinden sich die
Karstquellen
der
Source Noire
und der
Source Bleue
. Aus ihren Abflussen, der Cuse und der Ance, entsteht der Cusancin. Auf beiden Seiten wird das Tal von steilen Hangen flankiert, die an verschiedenen Orten von Kalkfelswanden und markanten Vorsprungen uberragt werden. Nach Osten erstreckt sich das Gemeindeareal in ein
Trockental
, das mit mehreren Talmaandern ebenfalls tief in die Hochflachen eingesenkt ist. Es stellt die Verbindung zwischen dem Becken von Sancey und dem Cusancin her. Sowohl im Norden als auch im Suden verlauft die Gemeindegrenze meist entlang dem Plateaurand. Mit 490 m wird am Rand des Hochplateaus oberhalb von Mont Noirot die hochste Erhebung von Cusance erreicht.
Zu Cusance gehoren der Weiler
Le Val
(310 m) im Talkessel des Cusancin bei der Source Bleue sowie einige Einzelhofe. Nachbargemeinden von Cusance sind
Lomont-sur-Crete
im Norden,
Crosey-le-Petit
und
Servin
im Osten,
Lanans
und
Montivernage
im Suden sowie
Guillon-les-Bains
im Westen.
Um 670 grundete Ermenfrid, ein Schuler von Columban, im Tal des Cusancin ein Benediktinerpriorat. Die Monche machten die Gegend urbar. Neben dem Kloster entwickelte sich im Lauf der Zeit die Siedlung Cusance. Im Mittelalter bildete Cusance den Mittelpunkt einer Herrschaft. Die Burg wurde wahrend der Burgunderkriege Ende des 15. Jahrhunderts zerstort. Zusammen mit der
Franche-Comte
gelangte Cusance mit dem
Frieden von Nimwegen
1678 an Frankreich.
Saint-Ermenfroi-Kapelle
Die Kirche Notre-Dame de Cusance, die im 18. Jahrhundert neu erbaut wurde, befindet sich beim ehemaligen Priorat. Von der ehemaligen mittelalterlichen Burg (13. Jahrhundert) der Herren von Cusance sind Ruinen erhalten. Zu den Natursehenswurdigkeiten der Region zahlt die
Source Bleue
, eine Karstquelle in einem vom Wasser gefullten, trichterformigen Quelltopf. Nahebei steht die Kapelle Saint-Ermenfroi, zu deren Ausstattung eine Statue der Heiligen Jungfrau aus dem 15. Jahrhundert gehort.
Jahr
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1962
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1968
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1975
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1982
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1990
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1999
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2005
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Einwohner
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92
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79
|
83
|
69
|
68
|
75
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87
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Quellen: Cassini und INSEE
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Mit 77 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehort Cusance zu den kleinsten Gemeinden des Departement Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1881 wurden noch 179 Personen gezahlt), wurde seit Beginn der 1990er Jahre wieder ein leichtes Bevolkerungswachstum verzeichnet.
Cusance war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) gepragtes Dorf. Die Wasserkraft des Cusance wurde fruher fur den Betrieb von Muhlen und Sagereien genutzt. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Einige Erwerbstatige sind auch Wegpendler, die in den großeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.
Die Ortschaft liegt abseits der großeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von
Pont-les-Moulins
durch das Tal des Cusancin nach Lanans fuhrt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Lomont-sur-Crete.