Cotton Club (Film)

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Film
Titel Cotton Club
Originaltitel The Cotton Club
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1984
Lange 123 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Francis Ford Coppola
Drehbuch William Kennedy ,
Francis Ford Coppola
Produktion Robert Evans ,
Dyson Lovell ,
Silvio Tabet
Musik John Barry
Kamera Stephen Goldblatt
Schnitt Barry Malkin ,
Robert Q. Lovett
Besetzung

Cotton Club ist ein US-amerikanischer Gangster - und Musikfilm des Regisseurs Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1984. Schauplatz ist der Cotton Club im New Yorker Stadtteil Harlem wahrend der US-amerikanischen Prohibition .

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der schwarze New Yorker Stadtteil Harlem in den wilden 1920er Jahren ist gepragt von der Prohibition und den Auswirkungen der Wirtschaftskrise . Kleine Gauner , Banden und Gangstergruppen , allen voran der Mobster Dutch Schultz , profitieren vom illegalen Handel mit alkoholischen Getranken und verdienen ein Vermogen.

Im Jahr 1928 bemuht sich der weiße, irischstammige Jazztrompeter Dixie Dwyer verzweifelt, ein Engagement zu bekommen. Ihm gelingt es, die Gunst von Dutch Schultz zu erwerben, weil er diesem bei einem Sprengstoffattentat seines Konkurrenten Joe Flynn durch Zufall das Leben rettet. Aus Dankbarkeit verschafft Dutch ihm einen Job als Aufpasser fur seine Geliebte Vera und Dixies Bruder einen Job als Schutzgelderpresser . Dixie ist uber die Nahe zum Verbrechen nicht begeistert. Auf einer Party wird er Zeuge, wie Dutch einen Konkurrenten, der nicht aufhort, ihn mit Worten zu provozieren, in Gegenwart etlicher Partygaste auf außerst brutale Weise am kalten Buffett mit dem Tranchiermesser erdolcht [2] , so dass das Blut von einem Kronleuchter an der Decke auf Veras Gesicht [3] tropft. Allerdings braucht der gutaussehende und smarte Dixie das Geld. Er verliebt sich in die attraktive Vera, lasst aber aus Angst vor Dutch zunachst die Finger von ihr. Zumal Dutch ? um ganz sicherzugehen, dass seiner Geliebten nichts geschieht ? seinen Leibwachter Sol Weinstein angewiesen hat, die beiden nicht aus den Augen zu lassen.

Inzwischen hat der Besitzer des Cotton Clubs, Owney Madden , Dixie Dwyer dank seiner Beziehungen zu einer Hollywood -Karriere verholfen. In seinen Filmen kopiert er dort als ?Mob-Boss“ die echten Vorbilder und tritt nebenbei auch noch als Trompeter im Cotton Club auf.

Zur gleichen Zeit gelingt es den afroamerikanischen Brudern Dalbert ?Sandman“ und Clay Williams, der Rassendiskriminierung zum Trotz, als Steptanzer im Cotton Club angestellt zu werden. Dort tanzt auch die hellhautige Schwarze Lila Rose Oliver. Sandman verliebt sich in sie und umwirbt sie, obwohl sie ihm zunachst keine Hoffnungen macht.

Zwei Jahre spater hat Vera endlich von Dutch den gewunschten eigenen Nachtklub am Broadway geschenkt bekommen, Vera’s Club . Sandman, der es im Gegensatz zu seinem Bruder als Solotanzer zu etwas gebracht hat, erfahrt schließlich, dass Lila dort auftritt; aber als Schwarzer darf er den Klub nicht betreten und muss einen Boten nach ihr schicken. Lila ist zwar von Sandmans Liebe und Hartnackigkeit beeindruckt, aber sie zogert noch immer, ihn zu erhoren.

Dixie kommt als gefeierter Filmstar aus Hollywood zu Besuch in Vera’s Club und begleitet spontan die Besitzerin, die selbst als Sangerin auf der Buhne steht, auf seinem Kornett . Eifersuchtig werden beide von Dutch beobachtet.

Dixies Bruder Vincent, von Dixie in die Gangsterwelt eingefuhrt, treibt fur Schultz bei den Lokalbesitzern in Harlem Schutzgeld ein. Nachdem er Dutch in diesem Stadtteil die Vorherrschaft im Wettgeschaft verschafft hat, verlangt er fur seine Dienste bessere Bezahlung. Um den Gangsterboss zu erpressen, entfuhrt er dessen Vertrauten Frenchy Demange. Owney scheint nichts anderes ubrigzubleiben, als seinen treuen Komplizen auszulosen. Dixie uberbringt seinem Bruder das Losegeld und nimmt Frenchy mit. Kurz darauf wird Vincent in einer Telefonzelle erschossen.

Im Jahr 1931 fordert Owney den Mafioso Charles ?Lucky“ Luciano und geht haufig mit ihm in den Cotton Club. Eines Abends werden sie Zeugen, wie Dutchs Lebensgefahrtin Frances Flegenheimer eifersuchtig hereinsturmt, Dutch mit Vera an einem der Tische sitzen sieht und ihn wust beschimpft, bevor sie hinausgeworfen wird.

Zuruck aus Hollywood verschwindet Dixie mit Vera hinter der Buhne. Als Dutch seine Geliebte zur Rede stellt, streitet sie nicht ab, dass sie und Dixie sich soeben gekusst haben; sie provoziert Dutch vielmehr mit dem Bekenntnis, mit Dixie geschlafen zu haben und es bei jeder Gelegenheit wieder zu tun. Zornig versucht Dutch, Vera den Schmuck zu entreißen, den er ihr gekauft hat. Dixie eilt durchs Lokal und hindert ihn daran. Plotzlich halt Dutch eine Pistole in der Hand und zielt damit auf seinen Rivalen; aber Sandman tritt gegen seine Hand, so dass der Schuss fehlgeht, und Owney lasst ihn vor die Tur setzen.

Nach diesem Vorfall halt Lucky Luciano, der es seit geraumer Zeit auf Dutchs Waffengeschafte abgesehen hat, den Zeitpunkt fur gekommen, seinen Konkurrenten auszuschalten; seine Bande erschießt Dutch und dessen Manner in einem Lokal.

Owney muss ins Gefangnis und ist beinahe froh daruber, sich fur einige Zeit aus den lebensgefahrlichen Geschaften zuruckziehen zu konnen. Lucky Luciano ist der neue Konig der Unterwelt.

Dixie, der nach Hollywood zuruckkehren will, fordert Vera auf, ihn zu begleiten. Zu seiner Enttauschung lehnt sie jedoch ab, da sie Dutch noch am Leben wahnt und meint, er wurde sie nicht gehen lassen. Als er zum Bahnsteig kommt, wartet sie dort allerdings mit einem gepackten Koffer auf ihn.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Der Film wurde 1985 fur das beste Szenenbild ( Richard Sylbert , Leslie Bloom und George P. Gaines) und fur den besten Schnitt (Barry Malkin und Robert Q. Lovett) jeweils fur einen Oscar nominiert.
  • Er wurde 1984 von der ?Hollywood Foreign Press Association“ in den Kategorien Beste Regie ( Francis Ford Coppola ) und Bester Film nominiert. [4]
  • Francis Ford Coppola und der Film wurden 1985 in der Kategorie Bester Film ? Drama fur einen Golden Globe Award nominiert.
  • Milena Canonero gewann 1986 fur die Kostume einen BAFTA Award ; auch der Film wurde fur den besten Ton fur eine solche Auszeichnung nominiert.
  • Maurice Schell wurde 1985 fur den Tonschnitt fur einen ?Golden Reel Award“ nominiert.
  • Der Film wurde 1986 als bester fremdsprachiger Film fur den ?Award of the Japanese Academy“ nominiert.
  • Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Pradikat besonders wertvoll.
  • Diane Lane wurde 1985 fur ihre Leistungen in Cotton Club und Straßen in Flammen als schlechteste weibliche Nebendarstellerin fur den Negativpreis Goldene Himbeere nominiert.

Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Cotton Club ist eine Mischung aus Gangster- und Musikfilm mit komplexer und anspruchsvoller Handlung. Der Film adaptiert die Realitat der US-amerikanischen Alkoholprohibition von 1919 bis 1933. Die genannten Gangstergroßen Schultz, Luciano, Owney Madden ? aber auch Berman , Madame St. Clair und Bumpy Rhodes (alias ?Bumpy“ Johnson ) ? sind Personen, die es real gegeben hat. Die Auseinandersetzung von Vincent und Schultz spielt auf den Konflikt zwischen Schultz und Vincent Coll an. Die Ermordung von Schultz wurde tatsachlich durch das National Crime Syndicate beschlossen, das von Lucky Luciano dominiert wurde.

Die Figur des Jazztrompeters Dixie Dwyer wurde von Leon Beiderbecke abgeleitet, dessen Spitzname ?Bix“ lautete.

In dem Film singt die Schauspielerin Lonette McKee das Stuck Ill wind .

Tom Waits spielt in einer kleinen Gastrolle den Conferencier Irving Starck.

Nach dem eher experimentellen und gescheiterten Film Einer mit Herz arbeitete Robert Evans , nachdem er schon Der Pate produziert hatte, erneut mit Coppola zusammen. Die Dreharbeiten uberstiegen das Budget bei Weitem und endeten mit dem Bankrott des Produzenten. Es folgten gerichtliche Auseinandersetzungen, bei denen sich Regisseur und Produzent gegenseitig die Schuld fur die enorme Budgetuberschreitung vorwarfen. [5]

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Filmkritiker Roger Ebert setzte Cotton Club auf seine Liste der 10 besten Filme des Jahres 1984. [6]

?Der Cotton Club in Harlem wird in der Zeit der Prohibition und Wirtschaftskrise in den 20er und 30er Jahren zum Schauplatz mitreißender Jazzmusik, phantastischer Ausstattungs- und Tanzrevuen und unerbittlicher Konkurrenzkampfe unter Gangsterbanden. Aus der Verbindung zweier uramerikanischer Genres ? Musical und Gangsterfilm ? entsteht dank souveraner Fuhrung der Schauspieler und der brillant eingefangenen Atmosphare der Epoche ein hervorragender Unterhaltungsfilm.“

?Mit diesem Projekt erfullte sich Coppola trotz vieler Komplikationen einen lang gehegten Traum. Er schuf eine gelungene Kombination aus Jazzfilm und Gangsterstory mit den Themen Gewalt, Familie, Loyalitat und Jazz in einem brillanten Ausstattungsfilm. Glanzende Schauspieler, mitreißende Tanzszenen und exzellente Musik, was will man mehr?“

? prisma-online

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Freigabebescheinigung fur Cotton Club . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , April 2009 (PDF; Pruf­nummer: 55 245 V/DVD/UMD).
  2. There’s one shocking death that ranks, for me, among the grizzliest (in a good way) in all movies, a brutal bit of revenge involving a carving knife, some guy’s neck, and blood splattering all over Diane Lane’s face . auf [1]
  3. There is one scene of particularly gruesome violence in “The Cotton Club” that is as upsetting as anything in “The Godfather” or “Apocalypse Now,” but even this is offset by the decision to have a drop of blood fall prettily onto the face of Vera Cicero (Lane) from a chandelier . auf [2]
  4. The-Cotton-Club - Cast, Crew, Director and Awards - NYTimes.com. In: movies.nytimes.com. 30. Januar 2013, archiviert vom Original ; abgerufen am 3. Januar 2021 (englisch).
  5. Cotton Club von Francis Ford Coppola ( Memento vom 10. November 2015 im Internet Archive ), auf www.arte.de , abgerufen am 2. November 2015
  6. Roger Ebert (Archivierte Kopie) ( Memento vom 31. Dezember 2007 im Internet Archive )
  7. Cotton Club. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 2. Marz 2017 .